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EFH Neubau – kurzer Grundriss-Check

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  •  nicksda
26.12. - 27.12.2025
7 Antworten | 6 Autoren 7
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Hallo zusammen,
wir planen aktuell ein EFH (Massivbau) und würden vor der Ausführungsplanung gerne ein paar praxisnahe Rückmeldungen zum Grundriss einholen. Ist aktuell noch ein erster Vorentwurf.
Kurz zu den Eckdaten:
  • ca. 165 m² NF, UG + EG + OG
  • Massivbau, WDVS
  • KWL, WP, PV vorgesehen
  • Familie mit (bald) 3 Kindern (2,5, 0, 0)
  • Grundstück im Speckgürtel, Umfeld in laufender Nachverdichtung
Nutzung / Perspektive:
  • Kurz- und mittelfristig klassisches EFH
  • Langfristig soll das Haus flexibel nutzbar bleiben
  • Option, das Gebäude später in zwei Wohneinheiten zu teilen
  • Treppenhaus ist abtrennbar
  • Uns ist bewusst, dass eine solche Nachnutzung Kompromisse erfordert (z. B. etwas größere Flure, Garderobenlösungen etc.), das ist in der Planung bewusst berücksichtigt.
Gedachte Teilung im OG (perspektivisch):
  • ZI 02: Schlafzimmer
  • ZI 03 + ZI 04: Zusammenlegung zu Wohn-/Ess-/Küchenbereich
  • Küche an gleicher Position wie im EG (Leitungen übereinander)
  • Optional: rechte Hälfte von ZI 04 später wieder als Kinderzimmer abtrennbar
Zu folgenden Punkten würden uns eure Erfahrungen interessieren:
  • Grundriss & Flexibilität
    → Gibt es aus eurer Sicht typische Grundrissfallen, die man bei solchen flexiblen Konzepten jetzt noch vermeiden sollte?
  • Offene Küche als Durchgang
    • Küche ca. 3,0 × 4,7 m
    • vorne und hinten offen, Durchgang entlang der Längsachse
    • eine Längsseite halbhoch mit Fenster
      → Was hat sich bei ähnlichen Situationen im Alltag bewährt (Anordnung, Möblierung)?
  • Offener Wohn-/Ess-/Küchenraum (~52 m²)
    • zusammenhängender Raum
    • Ess- und Wohnbereich durch einen kleinen Schwedenofen gegliedert
      → Worauf sollte man bei solchen offenen Grundrissen aus eurer Erfahrung besonders achten?
  • Spätere Teilbarkeit
    • Keine Doppeltechnik geplant, nur Vorbereitung (Zähler, Leerrohre, KWL-Zonen etc.)
      → Welche Punkte sollte man eurer Erfahrung nach jetzt berücksichtigen, die später nur mit großem Aufwand lösbar wären?
    Uns geht es weniger um Normen oder Ideallösungen, sondern um erprobte Erfahrungen aus vergleichbaren Projekten – gerne auch Hinweise auf Dinge, die man beim zweiten Haus anders machen würde.
    Danke euch!

    •  Akani
    26.12.2025 17:55  (#1)
    Ich finde den Grundriss gut gelungen, gefällt mir. 
    Das einzige was ich ändern würde, Treppe um 180° drehen und eine Podesttreppe draus machen.
    Ich denke sonst bin ich nicht so der Grundriss- Profi, ich denke aber dass dein Vorhaben gut umsetzbar ist

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    •  STUDIOnavie
    26.12.2025 20:01  (#2)
    Spannender Ansatz und grundsätzlich großes Lob dafür, dass ihr euch schon so früh Gedanken über eine spätere Teilbarkeit und langfristige Nutzung macht. Das ist aus meiner Sicht genau der richtige Zeitpunkt dafür – vieles lässt sich jetzt noch gut beeinflussen, was später nur mit großem Aufwand möglich wäre.

    Ein paar Gedanken aus der Praxis:
    Grundsätzlich finde ich die Idee, das Haus perspektivisch in zwei Wohneinheiten teilen zu können, sehr sinnvoll. Die große Menge an Verkehrsfläche hängt dabei aus meiner Sicht weniger mit der geplanten späteren Teilbarkeit zusammen, sondern vielmehr mit der aktuellen Organisation des Treppenhauses und der Erschließung insgesamt. Rund 33 m² reine Gangflächen entsprechen etwa 20 % eurer Wohnfläche – das ist aus Alltagssicht sehr viel und ließe sich mit einer anderen Anordnung deutlich reduzieren.
    Um diese Gangflächen zu vermeiden, würde ich das Treppenhaus grundsätzlich neu denken: an die Außenwand rücken, um 180° drehen und den Eingang stärker nach Norden schieben. Dadurch ließen sich die Wege deutlich verkürzen, der Grundriss beruhigen und vor allem die Küche sinnvoll verbreitern. In weiterer Folge müsste das OG zwar neu organisiert werden, dafür gewinnt ihr aber insgesamt deutlich an Nutzbarkeit.


    Zur Küche:
    Eine Durchgangsküche, bei der der Hauptdurchgang genau dort verläuft, wo gearbeitet wird, empfinde ich im Alltag als sehr unpraktisch und dauerhaft störend – gerade mit mehreren Kindern. Das würde ich persönlich nie so planen. Mit einer breiteren Küche wären auch Hochschränke und eine Insel realistisch umsetzbar, was Stauraum und Arbeitsfläche massiv verbessert.


    Garderobe:
    240 cm Schranklänge sind bei fünf Personen sehr knapp bemessen. Hier würde ich frühzeitig großzügiger planen – das zahlt sich im Alltag enorm aus.


    Wohnbereich:
    Eine ganz praktische Frage: Wo ist der TV gedacht? Aktuell ist die Möblierung hier noch nicht ganz klar, und das wirkt sich stark auf Kaminposition, Blickachsen und die gesamte Möblierung aus.


    Zum Erdgeschoß allgemein:
    Wenn im EG tatsächlich ein Zimmer genutzt wird (egal ob kurzzeitig von euch oder später anders), würde ich ein separates Gäste-WC unbedingt empfehlen. Gäste durchs eigene Bad zu schicken, ist auf Dauer weder angenehm noch praktikabel. In dem Zuge würde ich auch überlegen, ob ihr euch unten nicht gleich einen kleinen Schrankraum mitdenkt.
    Langfristig halte ich bei drei Kindern eine klare Kinderetage im OG für sehr sinnvoll, sobald alle größer sind und eigene Zimmer brauchen.


    OG / Schrankraum:
    Der Schrankraum oben ist in der aktuellen Form schwer möblierbar und verschenkt viel Fläche. Mit einer neuen Treppenposition würde sich das ohnehin neu ergeben – aus meiner Sicht eine gute Chance, hier funktionaler zu werden.


    Keller:
    Der große Lagerraum wirkt etwas unmotiviert. Statt reiner Abstellfläche fände ich einen Bonusraum für die Kinder (Spielzimmer, später Hobbyraum) plus einen wirklich gut geplanten Lagerraum deutlich wertvoller – gerade bei einem Haus, das langfristig flexibel bleiben soll.


    In Summe: Der Ansatz ist gut. Mit einer klugen Grundrissoptimierung lässt sich vieles auch innerhalb der bestehenden Quadratmeter lösen – oft geht es weniger um mehr Fläche, sondern um bessere Proportionen, klare Wege und gut möblierbare Räume.
    Viel Erfolg und alles Gute für eure weitere Planung!


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    •  BirnbauMax
    26.12.2025 20:32  (#3)
    Ich finde den Grundriss auch schön!
    Hast du auch über andere Formen der Treppe nachgedacht?


    https://www.baethe.de/fileadmin/_processed_/c/2/csm_treppengrundrisse-alle-formen_de7019e9d7.jpgBildquelle: https://www.baethe.de/fileadmin/_processed_/c/2/csm_treppengrundrisse-alle-formen_de7019e9d7.jpg

    • Bei deinem Stiegenhaus kommt mir da die einläufige Treppe mit zweifacher Viertelwändelung in den Sinn - ich denke dadurch wäre es offener.
    • Den Kamin würde ich noch weiter runter in den Keller ziehen - dann braucht die Putztüre nicht im Wohnraum liegen, und man könnte notfalls im Keller auch noch eine alternative Heizung installieren.
    • Beim OG Bad finde ich liegt die Badewanne recht versteckt - vielleicht mit dem WC tauschen?


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    •  nicksda
    26.12.2025 23:16  (#4)
    Hallo zusammen,

    erstmal vielen Dank für die vielen Rückmeldungen – das war wirklich hilfreich.

    Vielleicht noch kurz zur Einordnung:
    Mit zwei Kindern hätten wir vermutlich recht klassisch gebaut oder eine Gartenwohnung gekauft. Als wir dann aber relativ früh erfahren haben, dass aus Nr. 2 gleich Nr. 2 und Nr. 3 werden, waren wir ehrlich gesagt froh, dass wir noch ganz am Anfang der Planung standen und noch nichts fix war.

    In der Umgebung sieht man gerade einige Nachverdichtungen und Aufstockungen, die zwar aufgrund der sehr sehr hohen Grundpreise (>1.000 Euro 🙈) verständlich sind, aber oft nicht besonders langfristig gedacht wirken. Vor dem Hintergrund hat der erste Architekt, mit dem wir konzeptionell gearbeitet haben, bei uns einen Nerv getroffen: lieber jetzt etwas mehr mitdenken, als später nur reagieren zu können.

    Der hat übrigens auch einmal gemeint, dass man bei den „neumodischen“ Treppen mitten im Wohnbereich irgendwann automatisch alle neuen Freunde der Tochter mitbekommt – trifft ihn wohl gerade persönlich, war aber ein ganz interessanter Gedanke.

    Unterm Strich sind wir sehr froh über die grundsätzlich positive Resonanz auf den Entwurf hier. Das Feedback bestätigt uns, dass die Richtung passt und es eher um Feinjustierung geht als um grundlegende Änderungen.

    Wir lassen das jetzt noch etwas wirken, machen ggf. noch ein paar Skizzen und kommen dann mit dem nächsten Entwurf wieder.

    Badplanung und die detailliertere Kellerplanung stehen auch noch an – dafür ist es aktuell einfach noch etwas zu früh.
    Ziel wäre, im neuen Jahr die Planung zu finalisieren und hoffentlich bald mit dem Bau zu starten.

    Danke euch nochmal – ich melde mich sicher wieder.

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    •  nestbau
    27.12.2025 11:48  (#5)
    Ich kann den Gedanken der Teilbarkeit zwar absolut nachvollziehen (haben wir bei der planung auch mitgedacht), aber der wohnraum inkl. küche würde für mich gar nicht passen. bedenkt, dass ihr dort viel zeit verbringt, da müssen proportionen, möblierung und blickachsen wirklich gut passen.  
    Die küche ist doch für den, der dort drinnen kochen soll, extrem unpraktisch. überlege, wie das ist, wenn du was kochen möchtest und ständig läuft jem zwischen herd u waschbecken durch. ich finde es bei kleinen kindern einfach auch gefährlich. 
    So eine küche funktioniert meiner meinung nach nur, wenn du sie mit insel realisierst, an der du auch an der anderen vorbeigehen kannst. 
    Außer in der küche wird nicht wirklich gekocht...

    Und was mir auch gar nicht gefällt, sind die langen wege. überlege, welchen drehwurm du da bekommst, wenn du vom wohnzimmer in ein kinderzimmer läufst!? 

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    •  Zypern
    27.12.2025 17:39  (#6)
    Erinnert mich stark an dieses Haus, da ist die Küche/Wohnen um Welten besser umgesetzt. https://www.energiesparhaus.at/forum-grundriss-finale-entscheidung/84045

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    •  nicksda
    27.12.2025 17:45  (#7)
    Danke für die kritischen Punkte, vor allem zur Küche – das nehmen wir ernst, gerade mit kleinen Kindern.
     
    Zur Einordnung: Küche und EG-WC sind aktuell noch Vorentwurfsstand. Die eingezeichnete Anordnung ist eher als Platzhalter zu verstehen, die eigentliche Küchenlogik (Zonierung, Durchgang, Sicherheit) kommt in der nächsten Phase. Uns ist bewusst, dass eine Durchgangsküche nur funktioniert, wenn der Durchgang nicht das Arbeitsdreieck schneidet.
     
    Mich würde interessieren: Wie habt ihr das bei euch gelöst?
    Hast du ggf. einen Grundriss oder eine Skizze, die ihr umgesetzt habt und die sich im Alltag bewährt?
     
    Danke dir für den Input!


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