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Drainage ja/nein

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  •  StephanB
8.10. - 20.10.2017
9 Antworten | 4 Autoren 9
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Liebes Publikum,

wir sanieren ein 55-Jahre altes Haus und sind gerade dabei den Beton-Keller "trocken" zu legen.
Vertikale Isolierung: war nicht vorhanden und wird gerade gemacht (Bitum + XPS + Nopenbahn).
Horizontal Isolierung: nicht vorhanden und wird auch nicht gemacht.

Ausgangslage:
* Baugrube ist nun schon seit 4 Monaten offen und es staut sich kein Wasser
* Hanglage
* Boden ist eher ein Lehmboden
* Wir wollen rund ums Haus einen Weg betonieren
* Keller wurde tiefer gegraben und hat aktuellen lediglich einen Erdboden - Luftfeuchtigkeit aktuell ca. 50%

Von einigen Seiten wird uns eine Drainage empfohlen. Ich bin einer Drainage eher abgeneigt. Ich würde meinen, dass folgende Faktoren aus dem "Lager"-Keller einen Wohnkeller machen:
* Vertikale Isolierung
* Neuer Fußbodenaufbau
* Zentrale Wohnraumlüftung wird eingebaut

So hat der alte Keller nach 55 Jahren ohne jeglichen Schutz vor Feucht ausgesehen:


2017/20171008866247.jpg

DANKE für eure Meinungen!

lg
Stephan

  •  Stefan86
  •   Gold-Award
8.10.2017  (#1)
a paar meter drainageschlauch kosten nicht die welt und sind in 5 minuten verlegt. sicher kein fehler ned den mit einzubuddeln

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  •  cc9966
  •   Gold-Award
8.10.2017  (#2)

zitat..
Stefan86 schrieb: a paar meter drainageschlauch kosten nicht die welt und sind in 5 minuten verlegt. sicher kein fehler ned den mit einzubuddeln


naja, richtig machen kostet aber auch nicht viel mehr. keine rundschläuche nehmen, die sind für hochbau nicht normgerecht. damit kann man straßenbankett oder einen acker drainagieren. tunnelrohre nehmen vom baustoffhändler mit den eck/verbindungsmuffen und kg-rohr-übergangsstücke. putzschüchte bauen (am höchsten punkt der drainage kg-rohr nach unten mit muffenstopfen an erdoberfläche, unten überkangsstück von kg auf drainagentunnelrohr). am untersten punkt der drainage mit regenwasserkanal verbinden oder zisterne oder gut aufnahmefähigen sickersacht.

das tunnelrohr mit gewaschenen rundstein-schotter mit vlies eingewickelt und darüber wieder rundstein-schotter, auch wieder vlies als trennschicht zu bindigen boden.



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  •  cc9966
  •   Gold-Award
8.10.2017  (#3)
es stellt sich auch noch die frage, woher die feuchtigkeit kommt. am bild rechts schaut es nach feuchtescahden aus, wo nach einem starkregenereigniss das wasser über dieses zugemachte fenster reingekommen ist. die andere aussenwand ist halt generell feucht, es könnte theoretisch aber sein dass sie vertikal aussen eh gut abgedichtet ist und von unten sich die aussenwand mit wasser vollsaugt, weil es keine horizontalbdichtung gibt. die wirst auch nachträglich mit halbwegs wirtschaftlichen kosten in den keller einbringen können.

wie auch immer, eine gscheite drainage und geflämmte vertikalabdichtung würde ich machen, wenn der keller dauerhaft beheizte räume bekommt auch eine perimeterdämmung bis unterkante bodenplatte.

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  •  AnTeMa
9.10.2017  (#4)
Kellerfeuchtigkeit

Drainage ist zwar immer die Standardlösung und zuverlässig wenn alle Voraussetzungen gegeben sind:
-Allerdings auch nur sinnvoll wenn 100% ig ausgeführt, (zB starre Rohre mit Revisionsöffnungen)
-wenn sicherer Ablauf im Gefälle gewährleistet ist
-und es nie zu Rückstau kommen kann
-wenn die Anlage regelmäßig gewartet wird und die Rohre nicht verstopfen.

Allerdings merkwürdig wenn sich trotz Lehmboden kein Wasser staut- oder hat's nicht geregnet?

Wenn vorher nicht versickerungsfähiger Boden mit Lastfall 'Bodenfeuchtigkeit'
gegen versickerungsfähigen ausgetauscht wird ergibt sich bei Wasseranstau der Lastfall 'drückendes Wasser' und womöglich eine Überflutung im Sockelbereich wenn die Drainage versagen sollte.

Hochwertiger,fetter Lehm kann als Abdichtung verwendet werden, wenn er lagenweise eingebracht und verdichtet wird und ist in dem Fall eine sehr zuverlässige, wartungsfreie Alternative zu Drainagen.

Den Kellerboden und den Übergang Boden/Wand innen würde ich zumindest mit Bitumenschweißbahn oder Dichtspachtel abdichten, damit nur lose aufgelegte Dichtungen nicht evt abgehoben werden können.

Ich habe bei mir gerade die Eckfuge einer überbauten, im Boden liegenden Terrasse und einen Kellerboden inkl Wandübergang mit MB 2K abgedichtet, welches auch Risse überbrückt und bis 10 m Wassersäule zugelassen ist.
( es sind genügend Eimer übrig, falls du etwas brauchen solltest).

Möglicherweise hätte gar keine Außenabdichtung vorgenommen werden müssen.
Es könnte sich auch nur um Kondensat gehandelt haben, was in den meisten Fällen die Feuchtigkeitsursache bei Kellern darstellt.

Zur Identifizierung der Feuchtigkeitsquellen mit Kernbohrer einen Bohrkern ausbohren, diesen in mehrere Teile aufteilen und untersuchen ob die Feuchtigkeit zum Raum hin höher ist oder zur Außenseite der Kellerwand.
Untersuchung mit Darrprobe- genaue Waage und Backofen genügt dazu.

Bei Feuchtigkeit durch Kondensat können zB Schaumglasplatten, XPS oder als diffusionsfähige Dämmung Kalziumsilikat- oder Mineralschaumplatten vollflächig angesetzt werden.
Anschließend mit Kalkputz und Kalk- oder Silikatfarbe versehen

Andreas Teich


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  •  StephanB
9.10.2017  (#5)
Hello,

* vertikale Isolierung: Schäden kamen sicher - auch - durch Erdfeuchte. Beim kärchern der aussenwand hat man innen gesehen, dass der Beton sehr Wasserdurchlässig ist.

* boden: ob es 100%ig Lehm ist, weiss ich nicht. Habe auch schon gehört das es "schwarze" Erde ist. Ich weiss nur, dass es stark geregnet hat und trotzdem kein Wasser in der Grube war.

* drainage: meine Befürchtung ist, dass durch die Drainage, welche in ein kiesbeet eingebettet wird, erst wasser zur hausmauer angezogen wird.
Dies denke ich wäre nicht der Fall wenn ich die drainage mit der vorhandenen Erde auffülle.

@AnTeMa: Danke für das Angebot! Wir haben die vertikale Isolierung jedoch schon aufgetragen!

LG
Stephan


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  •  StephanB
9.10.2017  (#6)


2017/20171009844099.jpg


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  •  AnTeMa
9.10.2017  (#7)
Kellerfeuchtigkeit

Wenn der Boden gut versickerungsfähig ist gibts keinen Wasseranstau an der Kellerwand, was die Belastung reduziert- dann sind Drainagen ohnehin verzichtbar.

Die sollen nur drückendes Wasser vermeiden- Bodenfeuchtigkeit bleibt in jedem Fall.

Andreas Teich

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  •  StephanB
18.10.2017  (#8)
Danke für das Feedback!

Zur Info: Wir sparen uns jetzt die Drainage... Hoffentlich die richtige Entscheidung! emoji
Kosten für die Drainage wären bei uns 3.200 EUR (Material & Arbeitszeit) + Schacht hätte versetzt werden müssen.
Das ist meines Erachtens in unserer Situation einfach zu aufwendig...

lg
Stephan

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  •  AnTeMa
20.10.2017  (#9)
Wir haben auch keine Drainage in Malta, mein über 100 jähriges Haus in Deutschland hat keine, ein früheres Haus von uns aus den 40 er jahren hat keine- und alle sind trotz nicht vorhandener oder unvollkommener Abdichtung trocken.

Früher waren Drainagen die absolute Ausnahme und natürlich nicht in der heutigen Form.

Jede nicht gewartete Drainage ist schlimmer als gar keine Drainage!

Andreas Teich

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