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Dämmung OG Decke, Wärmebrücke Giebel

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  •  Casemodder
15.5.2017 - 30.10.2019
15 Antworten | 5 Autoren 15
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Hallo,

ich mach mir gerade Gedanken wie ich am besten die oberste Geschossdecke (Betondecke) dämme. Einerseits zum Material selber und andererseits wie ich die Wärmebrücke "Giebel" verhindere bzw. minimiere.

1. Material: ich möchte einen einfachen und günstigen Aufbau. Der Dachboden soll nicht als Lagerraum dienen (ist ja auch nicht erlaubt) aber er soll trotzdem komplett begehbar sein. Deshalb hätte ich an EPS W20 Platten gedacht. Allerdings kann man die auch nicht "direkt" begehen (10t/m² klingt nur viel emoji ). Somit stellt sich die Frage ob dann nicht auch EPS W15 Platten (statt 18€/m² 12€/m² für 160mm Dicke) reichen, wenn ich die EPS Dämmung sowieso noch mit z.B. Fermacellplatten belegen muss damit die Dämmung begehbar ist. Ich werd mal ausrechnen ob sich die ~1300€ Mehrkosten rentieren, wahrscheinlich nicht.

2. Auf die oberste Geschossdecke kommt eine Reihe Ziegel damit das Dämmen einfacher ist (kein "hinfizzeln" zur Mauerbank). Macht es Sinn in die Ziegel Perlit zu füllen? Über den Ziegeln wäre nur eine Dämmung von ~5cm. Das heißt rund ums Haus hätte ich nach oben hin eine Wärmebrücke


2017/20170515722513.png

3. Noch schlimmer siehts mit dem Giebel aus. Das Dach ist natürlich nicht gedämmt, das heißt ich muss mit dem Giebel was machen. Reicht es z.B. aus in die erste (oder ersten zwei) Ziegelreihe Perlit zu füllen? Oder ist es besser den Giebel innen zu Dämmen? Nach oben zum Dach kommt dann ohnehin XPS, somit wäre er komplett eingepackt. Perlit kann ich nämlich nicht überall verwenden weil ihm Bereich wo die Pfetten aufliegen betoniert wird. Somit wäre der Giebel wohl nur Wärmebrückenfrei wenn ich ihn komplett "einpacke".


2017/20170515544284.png

Ich möchte den Giebel nicht anders ausführen - es sollen schon gemauerte sein.

  •  Executer
  •   Gold-Award
15.5.2017  (#1)
Für die Geschoßdecke wäre ein Möglichkeit das du die eine Reihe Ziegel weglässt, und stattdessen die Mauerbank auf Holzblöcke stellst. Dann kannst du unter der Mauerbank die Dämmung bis nach Außen durchziehen und bist quasi Wärmebrückenfrei. Das habe ich so gemacht (allerdings 50er Ziegel). Ist zwar nicht sehr verbreitet (warum auch immer), aber eine technisch saubere Lösung und für unseren Zimmermann kein Problem.

Das Problem beim Begehen von EPS wird weniger die Druckfestigkeit sein, sondern das die Oberfläche wenig mechanische Belastung abkann und sich dann immer Styorporkugerl lösen werden. Wir haben den Dachboden daher mit OSB ausgelegt (obwohl OSB auch nicht ganz optimal ist weil sehr diffusionsdicht).

Bei der Gibelmauer könntest du wie bereits geschrieben entweder mit Perlit füllen oder eventuell die ersten 1-2 Reihen mit Ytong machen. Wenn man die Mauer innenseitig weiter hoch dämmt verlängert man zumindest den Weg des Wärmestroms durch den Ziegel und wird damit die Wärmebrücke verkleineren.

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  •  Fernmelder
  •   Bronze-Award
15.5.2017  (#2)

zitat..
Executer schrieb: Für die Geschoßdecke wäre ein Möglichkeit das du die eine Reihe Ziegel weglässt, und stattdessen die Mauerbank auf Holzblöcke stellst.


Habe ich auch so gemacht, ist bei uns mittlerweile gängige Praxis. Manche ZImmerer setzen die gesamte Pfette gleich auf XPS, habe ich mich aber wegen des Gewichtes nicht getraut.

zitat..
Executer schrieb: Das Problem beim Begehen von EPS wird weniger die Druckfestigkeit sein, sondern das die Oberfläche wenig mechanische Belastung abkann und sich dann immer Styorporkugerl lösen werden. Wir haben den Dachboden daher mit OSB ausgelegt (obwohl OSB auch nicht ganz optimal ist weil sehr diffusionsdicht).


Ich habe mit 40cm Glaswolle gedämmt (war gratis - Abfallmaterial aus der Industrie) und darüber einen Boden aus Rauschalungsbrettern gebaut. Ob das günstiger als Fermacellplatten ist weiß ich nicht. Wie Executer schreibt sind OSB Platten sehr diffusionsdicht, vielleicht ist es in Kombination mit einer Dampfsperre an der Betondecke möglich.

zitat..
Executer schrieb: Bei der Gibelmauer könntest du wie bereits geschrieben entweder mit Perlit füllen oder eventuell die ersten 1-2 Reihen mit Ytong machen.


Ich habe eine Reihe mit Ytong gemauert, obendrauf brauchst du dann natürlich nicht dämmen. Einen Luftdichten Abschluss brauchst du oben auch nicht, das ist mit der obersten Geschoßdecke schon erledigt.

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  •  AnTeMa
15.5.2017  (#3)
Oberste Geschoßdecke dämmen - Wenns eine Außendämmung gibt diese bis zum First hochziehen.
Im anderen Fall sollte die Betondecke seitlich ohnehin gedämmt sein.
Als erste Steinschicht ist natürlich ein Dämmstein günstig.

EPS würde ich nie nehmen als Dämmung der obersten Geschoßdecke:
Enorme Brandlast wenn nicht mit Fermacell oä abgedeckt, kein Schallschutz, geringer Hitzeschutz, Fugen nur schwierig dicht zu bekommen, ungeklärte mögliche,spätere Entsorgung und überall weiße Krümel beim Zuschnitt.

Wenn der Boden ohnehin nicht als Lagerraum benötigt wird kann erst einmal nur Zellulose offen aufgeblasen werden.
Guter Brand-, Hitze und Schallschutz, ökologisch einwandfrei,
könnte später problemlos auch für andere Dämmungen wiederverwendet werden etc.

Falls später doch begangen werden soll einfach Balkenstücke oder Papphülsen auf den Boden stellen, darüber Latten im Abstand von 83,5 cm und dann quer dazu 18 mm OSB-Platten (bis ca 150 kg belastbar/qm

Andreas Teich

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  •  Casemodder
15.5.2017  (#4)
Noch eine Info:
Die Dachkonstruktion wird auf zwei Pfetten aufliegen, es gibt also keine Mittelpfette.

2017/20170515543553.png

Wenn ich das richtig verstanden habe wird im Bereich der Pfette nicht aufgemauert sondern betoniert. Eventuell hab ich aber auch was falsch verstanden. Ich werd nochmal nachfragen.

Wie gesagt, das Konzept möchte ich nicht mehr ändern. Ich denke mit der Perlitfüllung wird man die Wärmebrücke ganz gut eindämmen können? Das heißt also wenn die erste Reihe gedämmt ist, egal ob Ytong oder Perlit ist die zusätzliche Dämmung innen übertrieben - also den Giebel komplett "einzupacken".

zitat..
Executer schrieb: Für die Geschoßdecke wäre ein Möglichkeit das du die eine Reihe Ziegel weglässt, und stattdessen die Mauerbank auf Holzblöcke stellst. Dann kannst du unter der Mauerbank die Dämmung bis nach Außen durchziehen und bist quasi Wärmebrückenfrei. Das habe ich so gemacht (allerdings 50er Ziegel). Ist zwar nicht sehr verbreitet (warum auch immer), aber eine technisch saubere Lösung und für unseren Zimmermann kein Problem.


Hört sich Interessant an. Hast du vielleicht ein Foto dass du mir per Mail schicken kannst?

zitat..
AnTeMa schrieb: Wenns eine Außendämmung gibt diese bis zum First hochziehen.
Im anderen Fall sollte die Betondecke seitlich ohnehin gedämmt sein.


Das ist sowieso Standard...oder gibts welche die den First frei lassen? Dann hat man ja eine Kante in der Fassade. emoji

zitat..
AnTeMa schrieb: Wenn der Boden ohnehin nicht als Lagerraum benötigt wird kann erst einmal nur Zellulose offen aufgeblasen werden.


Das heißt man kann auf der Decke einfach Zellulose gleichmäßig "aufbreiten/verteilen" und das wars?
Stell ich mir sehr einfach vor. Deutlich einfacher wie EPS Platten verlegen.
Allerdings wirds dann aufwändiger wenn das ganze begehbar sein soll.

Hat wer einen ungefähren Preis für Zellulose? Das kann man ja auch selber "verlegen" (falls es sich auszahlt).


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  •  Executer
  •   Gold-Award
16.5.2017  (#5)

zitat..
411456 schrieb:
Hört sich Interessant an. Hast du vielleicht ein Foto dass du mir per Mail schicken kannst?


Hab dir ein schönes Foto per Mail geschickt.



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  •  AnTeMa
16.5.2017  (#6)
Zellulosekosten - Materialkosten ca 11,-€ für 30 cm Dämmstärke plus für meine Maschine ca 100,-€

Bei einer derart geringen Dachneigung lohnt sich Begehbarkeit kaum- sofern die Skizze stimmt.

Andreas Teich

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  •  Gast-Karl
  •   Gold-Award
17.5.2017  (#7)
@AnTeMa - sind die 11€ inkl. Zustellung? Hatte bis jetzt noch kein Angebot unter 20€.
Bsp:

2017/20170517675411.jpg

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  •  AnTeMa
17.5.2017  (#8)
Dämmkosten - Kosten beziehen sich auf Abholung -ich kann das aber genau kalkulieren-Lieferung der Zellulose ist aber nicht teuer.

Verdichtung ist bei losem Aufblasen nicht möglich, da ja kein Hohlraum besteht.
In aller Regel werden 30-35 kg/m3 benötigt.

Wenn du so ein Angebot Wiese dir vorliegt hinterher abrechnest also besser genau die benötigte Menge berücksichtigen.

Andreas Teich


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  •  Gast-Karl
  •   Gold-Award
17.5.2017  (#9)
@AnTeMa - Danke für die Info. Nehme an, dass sich die 11€ auf 30kg beziehen. Da ist dann der Unterschied zum 45kg Preis doch nicht so groß, da dort alles inklusive ist...

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  •  AnTeMa
17.5.2017  (#10)
Zellulosedämmung - Es kommt darauf an ob nach tatsächlichem Materialverbrauch abgerechnet wird oder nach Volumen gedämmter Fläche,
was bei deinen Angaben für die Firma erheblich günstiger wäre ( und für dich fast 50% teurer)
Und es gibt auch günstigere Zellulose.

Andreas Teich

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  •  Casemodder
18.5.2017  (#11)
@Gast Karl

Kannst du mir bitte die Kontaktdaten der Firma zusenden?

Ich hab ein Angebot für 110m² und 40cm Dämmstärke (U-Wert <0,12 W/m²K) um ~3.100€ brutto bekommen. Ein Helfer muss von mir für die Befüllung beigestellt werden.

Also preislich doch deutlich besser als EPS, gerade wenn man an die Zeit denkt die ich für das verlegen gebraucht hätte.

Super Tipp, Danke Andreas!

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  •  AnTeMa
19.5.2017  (#12)
Zellulosedämmung - Vom Hersteller wird beim losen Aufblasen auf Böden ein Verbrauch von 28-40 kg/m3 angegeben-
in der Realität wird's bei 30-35 kg/m3 liegen.

Bei Angeboten würde ich immer nach Verbrauch abrechnen, da dies am fairsten ist
und dabei kaum die Tendenz besteht, zu wenig einzublasen.
Bei Anlieferung die Anzahl gelieferter Säcke kontrollieren und bei Abfahrt die der wieder mitgenommenen.
Natürlich auch das Fabrikat der Zellulose angeben lassen.

Loses Aufblasen geht am schnellsten und ist die günstigste Dämmmöglichkeit. Bei

Beim losen Aufblasen setzt sich das Material mangels Verdichtung noch,
also lieber 8-10% höher einblasen als die gewünschte Endstärke der Dämmung.

Bei Wänden und Hohlräumen würde ich mind. 60-65 kg/m3 einblasen, was auch dem besseren Hitzeschutz dient.

Wer es nach Beratung komplett selber macht hat die beste Qualitätskontrolle.
Bei Kolonnen, die gleich zur nächsten Baustelle wollen kanns etwas Gehetze und geringere Sorgfalt geben.

Wenn beim Angebot von Gast Karl@ nach Volumen lt Angebot abgerechnet würde wäre es viel zu teuer, nach Gewicht abgerechnet wäre es noch ok. Loses Aufblasen geht sehr schnell-also geringe Lohnkosten.

Andreas Teich



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  •  Casemodder
  •   Gold-Award
18.10.2017  (#13)
Hab mich aufgrund des Preises und sofortigen Nutzbarkeit für eine Dämmung mittels EPS entschieden (2x16cm für 18€/m² brutto).

Die Frage ist Dampfbremse, ja oder nein? Da gehen die Meinungen ja sehr auseinander. Auch wie ich die Dampfbremse an die Mauerbank anbinde. Eigentlich müsste ich ja zwischen Ziegel und Mauerbank durch gehen damit wiederum nichts an der Mauerbank kondensiert?! Die Ziegel sind mit Perlite gefüllt.


2017/20171018835610.png


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  •  AnTeMa
19.10.2017  (#14)
Bei EPS auch an die möglichen Entsorgungskosten denken...
Zudem kein angenehmer Geruch wenns mal heiß wird, schlechter Hitzeschutz und der Schallschutz kann sich bei EPS-Dämmungen auch verschlechtern.
Wenns wirklich mal brennen sollte siehts ganz schlecht aus.

Beim Zuschneiden jede Menge EPS-Kügelchen, die in der Umwelt umherfliegen, wer es nicht mit Heißdraht macht.>:(

Hanfplatten sind auch möglich- Ernte und Verarbeitung in Österreichemoji

Oder wie gesagt Zellulose einfach lose drauf und wenns wirklich benötigt wird später Abdeckung basteln
(aber nicht jeder ist ein Öko..)

Andreas Teich

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  •  Casemodder
  •   Gold-Award
30.10.2019  (#15)
Möchte das Thema nochmal hochholen da ich die Giebelwand auf der Innenseite noch immer nicht gedämmt habe. Die ersten zwei Ziegelreihen hab ich mit Perlit aufgefüllt, würde es jetzt noch Sinn machen innen mit Styropor zu dämmen? Material wäre schon am Dachboden aber ich könnts natürlich wieder verkaufen...

Die Fläche des Ziegels bzw. die Auflagefläche auf der Betondecke bleibt ja immer gleich auch wenn ich bis oben dämme...macht eine Dämmung auf der Innenseite dann überhaupt Sinn? 


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