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Dachstuhl | Berechnung Lasten

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  •  holzfan15
  •   Bronze-Award
10.3.2017 - 29.11.2019
17 Antworten | 10 Autoren 17
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Liebe Leute,

im Moment wird gerade der Dachstuhl unseres CLT-Holzhauses hergestellt.
Aufgrund der Tatsache, dass unsere Tram optisch sehr dünn, dafür etwas höher wirkten, ist die Frage der maximalen Dachlast aufgekommen.
Ich habe nun vom Hersteller die Info erhalten, dass unser Dach pro m2 150kg trägt.
Es handelt sich um ein flaches, asymmetrisches Satteldach mit je 7° bzw. 12°.

Wir wohnen im östlichen Niederösterreich.
Ist diese Dachlast ausreichend?
Ich habe leider nur den Verweis auf eine ÖNORM gefunden, die die Berechnung von Dachlasten enthält. Aber leider wurde ich daraus nicht schlau.

Bitte um eure Erfahrungswerte.
Hier noch ein Bild zum Dachstuhl selbst.

2017/20170310309429.jpg
Danke euch

  •  GeorgL
10.3.2017  (#1)
Ich glaub kaum das sich jemand hier im Forum findet der dir zum Spaß einen Nagelplatten-Binder nachrechnen wird. Händisch ist das ein Aufwand von 5-6 Stunden und ein berechnungsprogramm haben nur ein paar spezialisierte Betriebe.
Man braucht den genauen Standort inkl der Seehöhe um Wind- und Schneelasten zu berechnen, genaue Angaben zum statischen System wie Spannweiten, Auflager, binderkonstruktion, geplanten Ausbau (deckenlast) etc
Abschliessend kann ich nur sagen:

Wenn du sowenig Vertrauen in den ausführenden Betrieb hast dass du sogar bezweifelst dass er die grundlegenden Anforderungen an das Gebäude (Standsicherheit) richtig berechnet wünsch ich dir noch gute Nerven beim weiteren Hausbau. Ebenso deinen Vertragspartnern.

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  •  holzfan15
  •   Bronze-Award
10.3.2017  (#2)
Hallo GeorgL,

danke für deine Antwort!
Das hast du leider komplett falsch verstanden - Meine Frage war, ob die Dachlast von 150kg/m2 als grundlegend ausreichend für das östliche NIederösterreich ist, oder ob man da besser noch unterstützen sollte, da ich in Zukunft bei länger anhaltendem Schneefall keine Lust habe später das Dach frei zu schaufeln.

zitat..
Wir wohnen im östlichen Niederösterreich.
Ist diese Dachlast ausreichend?


Der Firma vertrauen wir zu 150 %, haben ein sehr gutes Auskommen mit Ihnen.
Das hat aber wiederum nichts damit zu tun, dass ich die 150kg/m2 für mich persönlich in Frage stelle, denn mir scheint es etwas zu wenig zu sein zumal ich hier auch Feedback von mehrere Personen bekommen habe, dass es sehr gering erscheint.

Die Konstruktion ist für dieses Gewicht gemacht, da frag ich auch keine Sekunde nach, ob das stimmt und schon gar nicht suche ich jemanden, der mir nachrechnet ob das korrekt ist;) Ich wollte mit dem Bild auch nur zeigen, welche Art von Dachstuhl wir haben und keine Berechnungsgrundlage liefern!
Also bitte das nächste Mal nicht zu schnell urteilen und vielleicht bei Unklarheiten noch mal nachfragen, was gemeint ist.

Abschließend von mir: Es gibt hier pro Woche mehrere zig Anfragen und Beiträge von Bauherren, die die Qualität ihrer Handwerker überprüfen oder zumindest durch hier gesammeltes Wissen mit Ihnen auf Augenhöhe kommunizieren können, damit einfach nicht alles durchgeht am Bau. Möchtest du die Vertrauensfrage nun bei jedem dieser Posts hinterlegen? Ich weiß nicht, ob du damit den Betroffenen hilfst....

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  •  AnTeMa
10.3.2017  (#3)
Tragfähigkeit der Dachkonstruktion -Schneelast - Hier kannst du die Schneelast für deinen Ort berechnen:

https://www.karner.co.at/schneelastberechnung/

Dazu noch das Gewicht der Dachdeckung und die Windlast addieren,
dann bekommst du im wesentlichen die mögliche Gesamtbelastung.

Nagelbinder werden eher bei möglichst günstiger Bauausführung und Industriebauten mit großen Spannweiten verwendet.
Vom Brandschutz her und bei Beschädigungen sind die wegen der schmalen Holzquerschnitte ungünstiger als normale Sparrendimensionen.
Es werden natürlich Kosten gespart wegen einfacher Herstellung und minimiertem Holzverbrauch.

Andreas Teich

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  •  NTWK
10.3.2017  (#4)
150 kg ist nicht viel, aber für ÖNORM reichts. Im Vergleich wir an der Alpensüdseite haben auf 550 m Seehöhe das Dach auf 400kg ausgelegt.

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  •  baustatiker
  •   Bronze-Award
10.3.2017  (#5)
definiere Dachlast?
Schneelast, Windlast/sog, und Nutzlasten sowie das Eigengewicht der Dachdeckung/Dachstuhls sind Begriffe die "genormt sind"
lg


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  •  holzfan15
  •   Bronze-Award
10.3.2017  (#6)

zitat..
400188 schrieb:
https://www.karner.co.at/schneelastberechnung/


Geniale Seite- Danke AnTeMa.
Die Schneelsast wird bei uns mit 1,08kn/m2 angegeben , der Wind mit 0.45kn/m2 .
Wir bekommen ein verzinktes Blechdach, also Leichtdach.

Ich bin Laie, aber wenn ich nun 1,08kn+0,45kn zusammenrechne dann komme ich auf 1,53kn/m2 -> 156kg/m2. Oder kann man die Rechnung so einfach nicht anstellen?
Das würde ja bedeuten, dass es doch etwas unterdimensioniert ist.

Hmmm..Ich frage mich gerade, ob man dies nun nachträglich noch verbessern kann. Dach wird gerade eingedeckt....

zitat..
NTWK schrieb: 150 kg ist nicht viel, aber für ÖNORM reichts.


Wo kann man das nachlesen?

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  •  ap99
  •   Gold-Award
10.3.2017  (#7)

zitat..
holzfan15 schrieb: Oder kann man die Rechnung so einfach nicht anstellen?


Nein, kann man nicht ... ich sag mal allgemein, daß neben der ständigen Last (Eigengewicht der Konstruktion) die größte veränderliche Last (Nutzlast, oder Schneelast, Windlast etc. ...) maßgebend ist ... also nicht zusammenzählen.

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  •  GeorgL
10.3.2017  (#8)
Hallo holzfan.

Sorry da hab ich deine Intentionen falsch interpretiert, aber da ich selbst am Bau tätig bin hab ich wohl schon eine gewisse (über) Sensibilität entwickelt was solche Fragen betrifft.

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  •  Falke1971
10.3.2017  (#9)
Hallo Holzfan15
ich habe auch im östlichen Niederösterreich gebaut und unsere Schneelast wurde mit 200kg/m2 angenommen.
Es soll auf der Homepage der ZAMG eine Tabelle für die Schneelasten geben.
Lg

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  •  AnTeMa
11.3.2017  (#10)
Dachstuhlstatik - Du mußt ggf noch die Lasten der Dämmung und der Decke addieren, da die Dachkonstruktion wohl mit der Decke ein System bildet.
Ich würde eher etwas überdimensionieren-das sollte aber deine Zimmerei berücksichtigt haben.
Sicherheiten sind ohnehin einkalkuliert, wobei Überdimensionierung auch günstig ist, um größere Durchbiegungen und evt Rißbildung der Deckenverkleidung vorzubeugen.

So eine Dachkonstruktion läßt sich im Grunde nur mit loser Dämmung wie Zellulose versehen-
bei 50 cm Dicke ca 15-17 kg/m2 Gewicht.

Bei einer derart leichten Dachkonstruktion müßte zur Schalldämmung besser eine doppelte Beplankung der Decke eingeplant werden und ggf darauf noch eine Lage schwere Holzfaserplatten.

Andreas Teich

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  •  cloudy33
  •   Bronze-Award
11.3.2017  (#11)
Schönen guten Tag,

... um die Verwirrung komplett zu machen, ich würde erst einmal nachfragen, was die 150kg/m2 beinhalten. Oft wird nur die zul. Nutzlast angegeben, sprich in deinem Fall die Schnee- u. Windlast.
Nebenbei kannst du die beiden Lasten von der Homepage oben nicht einfach addieren, da es je nach Dachform, und Lage noch Formfaktoren gibt.
Bei sehr vielen Dachformen kann der Schnee im Regelbereich mit 0.8 behaftet werden... aber das führt jetzt zu weit...

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  •  holzfan15
  •   Bronze-Award
13.3.2017  (#12)

zitat..
AnTeMa schrieb: So eine Dachkonstruktion läßt sich im Grunde nur mit loser Dämmung wie Zellulose versehen-
bei 50 cm Dicke ca 15-17 kg/m2 Gewicht.


Genau - Wir bekommen unser Dach mit 50cm Steicozell gedämmt.
Ich habe noch irgendwo gelesen (blöderweise finde ich den Beitrag nicht mehr), dass so ein Dachstuhl auch zusätzlich belüftet werden muss. Verstehe ich nicht ganz, da ja von unten ohnehin mit einer AirStop Folie gearbeitet wird.
Muss ich mir nochmals raussuchen... Jedenfalls ist bei unserem Kaltdach (soweit ich vom Holzbauer informiert bin) keine weitere Belüftung geplant.

zitat..
GeorgL schrieb: Sorry da hab ich deine Intentionen falsch interpretiert, aber da ich selbst am Bau tätig bin hab ich wohl schon eine gewisse (über) Sensibilität entwickelt was solche Fragen betrifft.


Hab ich mir schon fast gedacht. Kein Problem ;)

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  •  mackica
  •   Gold-Award
21.3.2017  (#13)
Ich wurde unbedingt noch eine evt PV berucksichtigen! Weisz nicht welche last das sbei einem satteldach ware.
Bei unserem pultdach 40 bis 80kg pro m2

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  •  holzfan15
  •   Bronze-Award
21.3.2017  (#14)

zitat..
mackica schrieb: Bei unserem pultdach 40 bis 80kg pro m2


okay, alles klar! danke für die Info!!

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  •  mackica
  •   Gold-Award
22.3.2017  (#15)

zitat..
holzfan15 schrieb: danke für die Info!!


Hallo. Hab Dir PN bzgl. des Stahlträgers im Holzbau geschrieben, warum Dir davon abgeraten wurde. Nicht bekommen?

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  •  holzfan15
  •   Bronze-Award
19.4.2017  (#16)
Update: Wir haben nun von der Firma letztlich ein 23seitiges Dokument zur statischen berechnung unseres Nagelbinder-Dachstuhl bekommen. Es ist alles in der Norm.

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  •  Bungalow2020
29.11.2019  (#17)
Hallo Holzfan15,

ich bing erade bei meiner Recherche auf Ihren Beitrag gestoßen.
Wir planen auch momentan ein Haus und wir wollen ebenso ein sehr flaches satteldach bauen. Wir hören ständig, dass dieses Dach sehr teuer wird bzw. bei so einer Neigung andere Ziegel bzw. Platten benötigt werden. Könnten Sie mir kurz Auskunft geben, wie Sie das Vorhaben realisiert haben?


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