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Bungalow - Drainagesystem notwendig?!

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  •  jumbo125
31.7. - 3.8.2021
14 Antworten | 5 Autoren 14
14
Liebe Gemeinschaft

mich würde eure Meinung interessieren.
Da ich mir einen Bungalow mit Bodenplatte plane, dachte ich mir auch, dass ich ein Drainagensystem rund ums Haus verlege, welches ich in den Kanal ableite. Nun sagen 50% der Leute das dies eine gute Idee ist. Die Rest meinte das dies unnötig ist. 
wie seht ihr das?

vielen Dank

  •  Amateur
1.8.2021  (#1)
Wenn der Untergrund kiesig ist, kann das Wasser gut nach unten abfließen.

Wenn der Untergrund aus Lehm ist und auch noch ein Keller vorhanden ist, sollte eine Dränage angelegt werden.

Bei uns ist der Untergrund aus Lehmboden. Wir haben keinen Keller. Ich habe die bergseitigen Flanken dränagiert. Das kostet nicht viel. Du brauchst Vlies, Dränkies und gelochte, flexible Dränrohre. Dieses Stränge einfach mit dem Regenwasserkanal koppeln.

Gruß 

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  •  MissT
  •   Gold-Award
1.8.2021  (#2)

zitat..
Amateur schrieb:
Wenn der Untergrund aus Lehm ist und auch noch ein Keller vorhanden ist, sollte eine Dränage angelegt werden.

Das ist nicht richtig. Den Arbeitsgraben wieder mit Lehm verfüllen und ordentlich verdichten. Eine Drainage ist dann sogar kontraproduktiv.


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  •  BAULEItEr
1.8.2021  (#3)

zitat..
MissT schrieb: Den Arbeitsgraben wieder mit Lehm verfüllen und ordentlich verdichten. Eine Drainage ist dann sogar kontraproduktiv.

Ist eine historische Abdichtungsvariante.😀 
Und funktioniert wenn überhaupt auch nur mit einem richtigen Lehmschlag.
 Wenn da jetzt irgendwo ums Haus ein Schotterstreifen (Traufenschotter) mit Randleisten hin
Soll hast ein Problem.
Angenommen Niveau außen ist gleich wie innen, FBA 20cm.
Wenn du jetzt 20cm Traufenschotter einbaust hast du deine dichte Lehmschlag Oberkante genau auf Höhe Fuge Bodenplatte- aufgehendes Mauerwerk.

Eine Drainage gehört geplant und dazu braucht es mehr als die Aussage es wird ein Bungalow gebaut.




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  •  Amateur
1.8.2021  (#4)
@­MissT: Durch diese Lehmbariere löst du das Problem des Stauwasserdruckes oder des Wasserandranges nicht. Du verschiebst das Problem nur etwas weiter nach außen. Sonst erreichst du dadurch nichts. 

Aus meiner Sicht gehört der Staudruck bzw. Wasserstand reduziert/gesenkt. Das passiert durch das Abführen von Wasser.

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  •  MissT
  •   Gold-Award
1.8.2021  (#5)
Mein Informationsstand: Bei Lehmboden schafft eine Drainage mehr Probleme, als sie verhindert.

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  •  schurlmaster
1.8.2021  (#6)
Wir haben die Infp von unserer Baufirma und laut Plänen das bei sockeljöher unter 30 cm eine Drainage zu machen ist wenn darüber nicht. Haben auch keinen keller 

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  •  Amateur
1.8.2021  (#7)
@­MissT: Wenn du Jumbo und mir erklärst, dass die Dränage kontraproduktiv ist, dann bitte ich dich um eine verständliche Erklärung. Sie kann höchstens überflüssig sein! Nicht aber kontraproduktiv. Bitte deshalb um eine Erklärung!


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  •  MissT
  •   Gold-Award
1.8.2021  (#8)
Meines Wissens ist eine Drainage nicht für anstauendes Grundwasser geeignet bzw. gedacht sondern zur Abführung von durchsickerndem Oberflächenwasser. Hinzu kommt, dass Du mit dem Schotterkörper dem Wasser erst einen Sammelbereich im Lehmboden schaffst, den es sonst gar nicht hätte. Du holst Dir damit Wasser an einer Stelle zum Haus, wo es sonst gar nicht wäre. So wurde es mir seinerzeit von meinem Planer erklärt und auch von mehreren anderen Personen bestätigt.

Wenn Du trotzdem eine Drainage machst, solltest Du keinesfalls auf ausreichend Spülhochzüge verzichten. Denn wenn die Drainage dicht macht, hast Du ein gröberes Problem. 

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  •  Amateur
1.8.2021  (#9)
Danke für die Erklärung.

Es ist nicht die Rede von einer Absenkung des Grundwasserspiegels gewesen. Ich habe das vl. missverständlich formuliert.

Ich beziehe mich auf die Gegebenheiten auf meinem Grundstück. Die meisten Lehmarten speichern Wasser gut und lang. Die Wasserbewegung im Lehm ist langsam. Das Wasser braucht lang bis es weg ist. Eine Ringdränage (ca. 60cm unter FOK bei mir) ums Haus führt das anstehende Wasser kontrolliert ab. Würde das nicht so sein, würde die Aufnahmefähigkeit des Lehmbodens bald ausgereizt sein und das Wasser wäre in Pfüzenform an der Oberfläche sichtbar sein. Vor der Dränage war das bei mir der Fall. Nach der Dränage ist das nicht mehr vorgekommen. Ich muss dazu sagen, dass ich leichtes Gefälle zum Haus habe und deshalb unbedingt dränagieren musste.

Der Dränagegraben ist bei mir kein Sammelbecken für Wasser sondern nur eine kontrollierte Entlastung des umliegenden Lehmbodens. Ist im Prinzip wie ein Überlauf beim Waschbecken. Das Wasser wird einfach vor dem übergehen des Beckens (hier Bodens) abgefangen. 

Spülschächte sind klarerweise vorzusehen. Der Filterkies ist in Vlies zu packen damit vorher Feinteile herausgefiltert werden können. 

Das ist mein im Feldversuch erworbenes Wissen. 

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  •  hellsayer
  •   Bronze-Award
2.8.2021  (#10)
Wir haben Wienerwald-Lehmboden und eine Hanglage mit Keller. Ich habe den kompletten Arbeitsgraben mit Schotter, Vlies und Dranrohren ausgestattet, alles entwässert in einen Sickerschacht am tiefsten Punkt, welcher in den RWK abgepumpt wird. Das funktioniert perfekt, die Hanglagige Kellerwand (sieht man beim Schacht für den Kanal) ist staubtrocken. Würde ich jederzeit wieder machen! Sinn und Zweck ist einfach, das Wasser schnell vom Keller wegzuleiten. Man weiss beim Haus (vor allem im Hang) einfach nie, wo in gewissen Schichten Wasser auftaucht (zB wurden bei uns durch Bauarbeiten manche Brunnenadern verschoben, das Wasser ist dann bei unten liegenden nicht-drainagierten Häusern in den Keller geronnen, weil es sich im Lhemboden an die Kellerwände gestaut hat). Hat mein GU sowie mein SV bestätigt. LG

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  •  BAULEItEr
2.8.2021  (#11)
Ich versuche jetzt mal zu erklären wann und warum man eine Drainage benötigt.
Zum einen ist eine vorhandene oder eben nicht vorhandene Drainage von Bedeutung damit man  die richtige Abdichtung bzw. den richtigen Lastfall bestimmen kann.

Hier unterscheidet man in drei Lastfälle
-Bodenfeuchte 
-Nicht drückendes Wasser
-Drückendes Wasser

+Von Bodenfeuchte spricht man wenn der anstehende Boden einen kf-Wert >10hoch -4 (=mittelkörniger Sand oder gröber) aufweist.

Oder wenn der Anstehende Boden einen kf-Wert <10hoch-4 (schluffiger Sand oder feiner)
aufweist und der Arbeitsraum vollständig mir drainagefähigen Material hinterfüllt wird und eine Drainage verleget wird.

+ nicht drückendem Wasser spricht man bei einem kf-Wert< 10hoch-4
Und der Arbeitsraum nicht mit drainagefähigen Material hinterfüllt wird aber eine Drainage mir Schotterkoffer verwendet wird.

+Alles andere ist dann Lastfall drückendes Wasser.

Wenn Grundwasser 50cm unterhalb der Bodeplatte ansteht ist  auch der Lastfall drückendes Wasser zu nehmen.

Und jetzt kann man seine Abdichtung wählen.

Beim Lastfall Bodenfeuchte: 1Lage Bitumenbahn 4mm oder 5mm KMB
Beim Lastfall nichtdrückendes Wasser 2Lagen Bitumenbahn oder 6mm KMB
Baim Lastfall drückendes Wasser (Also keine Drainage) sind KMB Abdichtungen nicht mehr zulässig, Bitumenbahnen abhängig von der Eintauchtiefe 8 oder 10mm.

Bei  Hangwasser ist auch immer der Lastfall drückendes Wassser anzunehmen unabhängig ob Drainage oder nicht.
Hier macht die Drainge halt den Sinn dass man das Wasser kontrolliert ums Haus herum leitet und nicht unter die Bodenplatte.

So ich hoffe jetzt ist alles klar. War für mich auch eine kleine Wiederholung/Auffrischung.😬

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  •  hellsayer
  •   Bronze-Award
3.8.2021  (#12)
danke @BAULEItEr

Bei mir wurde aber im Hang mit 6mm KMB gearbeitet (Voranstrich, KMB, Netz +2. Schicht KMB. Heisst das das war nicht zulässig? LG

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  •  BAULEItEr
3.8.2021  (#13)
Nach ÖNORM nicht!

Aber man muss ja nicht alles nach ÖNORM herstellen.
Die DIN sieht das lockerer.
Muss man halt vereinbaren.

Hier eine gute erklärung von Avenaris unterschied ÖNORM und DIN.
https://www.avenariusagro.at/documents/62677/815687/AA_Kellerfibel+2018/5923f412-3932-4ed3-af22-90ff2561fb38

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  •  hellsayer
  •   Bronze-Award
3.8.2021  (#14)
@BAULEItEr mal sehen was der BM dazu sagt 😉

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