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Berechnung Heizlast

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  •  dust
8.7. - 20.7.2016
41 Antworten 41
41
Hallo,
ich habe eine Frage bezüglich Heizlast Berechnung:

Wir sind in der Planungsphase für ein EFH und in der Vorberechnung des Energieausweises (also auf Basis der Entwurfsplanung) kommen wir auf eine EKZ von 24. Die groben Rahmenbedingungen: 25er Ziegel + 22cm EPS-f plus, 30cm Dämmung oberste Gechoßdecke, Keller und unter Fundamentplatte 10cm XPS, PH taugliche Fenster, große Fensterflächen nach Süden. Wohnfläche ca. 150qm, dazu noch die entsprechende Kellerfläche 80qm.

Im Energieausweis steht nun eine geschätzte Heizlast von 8 kW, zusätzlich noch die Anmerkung:

Die Gebäude-Heizlast Abschätzung dient als Anhaltspunkt für die Auslegung des Wärmeerzeugers.
Unter Berücksichtigung der kontrollierten Wohnraumlüftung ergibt die Abschätzung eine Gebäude-Heizlast von 6.3 kW.

Sind diese Werte realistisch? Mir kommt es relativ hoch vor, wenn ich das mit den Werten vergleiche, die hier in div. Threads für ähnliche Häuser genannt wurden.

Vielen Dank!

  •  dyarne
  •   Gold-Award
8.7.2016  (#1)
servus dust,

zitat..
dust schrieb: Mir kommt es relativ hoch vor, wenn ich das mit den Werten vergleiche, die hier in div. Threads für ähnliche Häuser genannt wurden...

stimme dir zu, aber wir kennen noch nicht das gesamtbild.

-> standort, kalt?
-> keller in der warmen hülle bzw beheizt?
-> kwl? anscheinend ja...

du baust mit vorbildlichen komponenten, da sollte man das beste gesamtergebnis rausholen.

eigentlich ist der EA EA [Energieausweis] dafür ein planungswerkzeug, man sieht sehr schön aufgelistet welcher bauteil (boden, wand, fenster, decke) wieviel heizlast erzeugt und kann damit optimieren -> die größeren löcher stopfen.
wurdest du dahingehend nicht beraten?

ich gehs einmal von der anderen seite her an, mit einbezug der solaren u inneren gewinne:

hwb 24 kwh/m²a x 150m² x 1,25 -> 4500kwh thermisch/a

geteilt durch 1800 vollaststunden -> 2,5kw heizlast

tipp:
schau dir die beiträge von miike an, der hatte eine ähnliche situation, hat nach phpp gerechnet und gottseidank statt der 10kw eine 4,7kw wp bekommen, die sich völlig fadisiert mit weit unter 1000 betriebsstunden...

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  •  brink
8.7.2016  (#2)

zitat..
dust schrieb: Im Energieausweis steht nun eine geschätzte Heizlast von 8 kW


poste mal diese seite hier.
du hast relativ viel fläche. ist es ein kompaktes gebäude?
welcher blower-door n50 wert wurde angenommen?
ich habe ein bisschen kleineres gebäude und komme auf ca. 4kw heizlast.
auf der obigen seite stehen alle details, über die wir da diskuttieren könnten.. :)

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  •  dust
8.7.2016  (#3)
Danke für die Rückmeldungen und die Infos!

Einige Details:

Standort: Nähe Wolkersdorf
Keller in der warmen Hülle und beheizt (FBH)
KWL - ja

> wurdest du dahingehend nicht beraten?
Ich würde sagen da sind wir noch mittendrin emoji
Laut Aussage vom Planer würde es reichen, 30cm statt 22cm EPS-f für das WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] und 16cm statt 10cm XPS unter der FuPla und den Kelleraussenwänden zu verwenden, um auf PH Niveau zu kommen. Insofern bin ich davon ausgegangen, dass auch mit 22cm und 10cm bereits sehr gute Werte herauskommen.

> du hast relativ viel fläche. ist es ein kompaktes gebäude?

Ja, simples kompaktes Gebäude (12x9m Außenmaß), keine Erker o.ä.

> welcher blower-door n50 wert wurde angenommen?

0.60 wenn ich das richtig sehe

Hier einige Auszüge aus dem Energieausweis:


2016/20160708786677.PNG


2016/20160708153453.PNG


2016/20160708551189.PNG


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  •  alpenzell
  •   Silber-Award
8.7.2016  (#4)
willkommen Nachbar,
was mir sofort ins Auge sticht ist die erdanliegende Wand, die solltest du auf das Niveau der Bodenplatte bringen. Bei den Fenstern bist du super dabei.

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  •  brink
8.7.2016  (#5)
Hm, also bei dir stimmen einige zahlen nicht. Zb aussenwand mit uwert 0,15 verrät, dass 22cm normales weissen epsf gerechnet wurde, kein plus.
Dach mit 0,134 weit von ok entfernt.
Erdanliegender teil wurde zurückkorrigiert, als wäre dein keller nicht unter der erde.
Kellerwände ganz schlecht.
Fenster/türen sehr gut.

zitat..
dust schrieb: Laut Aussage vom Planer würde es reichen, 30cm statt 22cm EPS-f für das WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] und 16cm statt 10cm XPS unter der FuPla und den Kelleraussenwänden zu verwenden, um auf PH Niveau zu kommen


Keine chance.
Du hast flächenbezogene heizlast von fast 25 w/m2. Passivhäuser sollten da 10 w/m2 erreichen. Du müßtest also deine dämmstärken ver-2,5-fachen.
---
Hier meine heizlastberechnungsergebnisse. Wobei fälschlicherweise blower door n50 mit 1,5 gerechnet wurde, daher sind die lüftungsverluste 50% zu hoch angesetzt.

2015/20150801302593.JPG

2015/20150801197994.JPG

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  •  dust
11.7.2016  (#6)
Vielen Dank für die guten Hinweise, sind sehr hilfreich!

Bezüglich Keller: Es wäre in dieser Variante tatsächlich so vorgesehen, dass eine Kellerseite (die kurze Seite) nur zum Teil im Erdreich wäre, die Werte dürften sich demgemäß ja deutlich verschlechtern (verwendet werden würde eine 25cm Stahlbetonwand C25/30 B1 und 10cm XPS). Von dieser Perspektive aus gesehen wäre es wohl sicherlich besser, wenn der Keller komplett im Erdreich liegt? (Es wären beide Varianten möglich)

Habe jetzt nochmal nachgesehen, für die Fassadendämmung dürften hier scheinbar wirklich nur 22cm EPS-f verwendet worden sein, nicht wie immer besprochen EPS-f plus, danke für diesen Hinweis!

"Dach mit 0,134 weit von ok entfernt."
Dachbodendämmung wäre mit 30cm EPS W15, entspricht das ungefähr dem angegebenen Wert im EA EA [Energieausweis]?


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  •  alpenzell
  •   Silber-Award
11.7.2016  (#7)

zitat..
dust schrieb: Dachbodendämmung wäre mit 30cm EPS W15, entspricht das ungefähr dem angegebenen Wert im EA EA [Energieausweis]?


der passt, nur die Dämmung bringen 0,13. Je nach Dachaufbau kann es weniger oder mehr werden... überprüfen kannst du das selbst mit u-wert.net
Finde die 0,134 jetzt auch nicht wirklich schlecht. Besser geht immer.
Da finde ich das Bauteil EW01 wichtiger (Keller). Wenn du da auf 18cm XPS 035 erhöhst landest du ungefähr beim Bodenplatten U-Wert. Dann würden die Relationen Dach, Wand, Erdberührend ganz gut passen.


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  •  Richard3007
11.7.2016  (#8)

zitat..
dust schrieb: "Dach mit 0,134 weit von ok entfernt."
Dachbodendämmung wäre mit 30cm EPS W15, entspricht das ungefähr dem angegebenen Wert im EA EA [Energieausweis]?


Hier könntest zB. Knauf Supafill einblasen lassen, dann müsstest auf ca. 0,11 am Dach kommen. Kosten sind auch überschaubar.

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  •  NTWK
12.7.2016  (#9)
Hallo Leute, wenn ich hier diese 1/100-Rechnerei mit EPS / Eps-plus so lese möchte ich wieder einmal auf einen Beitrag im deutschen Fernsehen erinnern, wo die Tricks der Dämmindustrie aufgedeckt wurden. Also wer hier glaubt, dass er z.b. mit Verwendung von eps-plus vs. eps die Heizlast herunterschrauben kann der irrt doch gewaltig, er schraubt bloss die Gewinne der D-Industrie rauf.

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  •  dust
12.7.2016  (#10)

zitat..
alpenzell schrieb: der passt, nur die Dämmung bringen 0,13. Je nach Dachaufbau kann es weniger oder mehr werden... überprüfen kannst du das selbst mit U-Wert.net
Finde die 0,134 jetzt auch nicht wirklich schlecht. Besser geht immer.
Da finde ich das Bauteil EW01 wichtiger (Keller). Wenn du da auf 18cm XPS 035 erhöhst landest du ungefähr beim Bodenplatten U-Wert. Dann würden die Relationen Dach, Wand, Erdberührend ganz gut passen.


In Bezug auf den Keller wären nach wie vor beide Varianten möglich: Entweder eine Seite aus dem Erdreich schauen lassen (somit Tageslicht im Keller) aber offensichtlich mit Nachteilen in Bezug auf den HWB, oder aber den Keller zur Gänze unterirdisch, was dann bei gegebener Dämmstärke für den HWB besser wäre.
Dein Vorschlag mit 18cm XPS würde sich auf der einen relevanten Kellerseite natürlich auch leicht umsetzten lassen...



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  •  dust
12.7.2016  (#11)

zitat..
Richard3007 schrieb: Hier könntest zB. Knauf Supafill einblasen lassen, dann müsstest auf ca. 0,11 am Dach kommen. Kosten sind auch überschaubar.


Danke für den Hinweis! Ich nehme an das wird in Eigenleistung kaum möglich sein, im Gegensatz zur Dämmung mit 30cm EPS?

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  •  dust
12.7.2016  (#12)

zitat..
NTWK schrieb: Hallo Leute, wenn ich hier diese 1/100-Rechnerei mit EPS / Eps-plus so lese möchte ich wieder einmal auf einen Beitrag im deutschen Fernsehen erinnern, wo die Tricks der Dämmindustrie aufgedeckt wurden. Also wer hier glaubt, dass er z.b. mit Verwendung von eps-plus vs. eps die Heizlast herunterschrauben kann der irrt doch gewaltig, er schraubt bloss die Gewinne der D-Industrie rauf.


Ich möchte hier keine Pro/Contra Diskussion zum Thema Dämmung starten, bin auch definitiv kein Experte auf dem Gebiet. Aber nachdem EPS-f plus einen niedrigeren Lambda Wert als EPS-f hat, würde ich schon davon ausgehen, dass dadurch der HWB sinkt.
Beiträge im Fernsehen sind nur selten objektiv und zeigen oft eine verkürzte Darstellung, egal in welche Richtung.


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  •  dyarne
  •   Gold-Award
12.7.2016  (#13)

zitat..
NTWK schrieb: möchte ich wieder einmal auf einen Beitrag im deutschen Fernsehen erinnern, wo die Tricks der Dämmindustrie aufgedeckt wurden.

emoji emoji emoji
ja, der 'großartige' beitrag der journaille vom selbsternannten aufdecker könnes...

daß öffentlich rechtlicher rundfunk einmal auf so ein bild-niveau sinkt - manipulativ und aufgebläht...

gings da pervers zum skandal hyperventiliert nicht darum daß nachgeprüfte dämmplatten weniger gut waren als gelabelt? es wurde allerdings nie gesagt um wieviel...emoji

hier ein wirklicher fachartikel als antwort dazu...
http://wdvs.enbausa.de/blog/kritik-an-der-daemmkritik-mit-uebertreibung-und-suggestivfragen-zum-skandal-der-keiner-ist.html



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  •  dyarne
  •   Gold-Award
12.7.2016  (#14)

zitat..
NTWK schrieb: die Tricks der Dämmindustrie...

zählen die ziegelhersteller mittlerweile eigentlich auch zur dämmindustrie? emoji
http://www.energiesparhaus.at/forum/31688_4#321560

zitat..
NTWK schrieb: wer hier glaubt, dass er z.b. mit Verwendung von eps-plus vs. eps die Heizlast herunterschrauben kann der irrt doch gewaltig...

physik ist soooo lästig, immer dieses rechnen, kriegt man glatt kopfweh davon.

ziegelphysik ist da deutlich stressfreier, gut und böse, schwarz und weiß so einfach, so klar zu erkennen ... emoji
https://www.psiram.com/ge/index.php/Ziegelphysiker

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
12.7.2016  (#15)

zitat..
dust schrieb: Aber nachdem EPS-f plus einen niedrigeren Lambda Wert als EPS-f hat, würde ich schon davon ausgehen, dass dadurch der HWB sinkt...

meine stimme hast du ... emoji

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  •  brink
12.7.2016  (#16)

zitat..
dust schrieb: "Dach mit 0,134 weit von ok entfernt."
Dachbodendämmung wäre mit 30cm EPS W15, entspricht das ungefähr dem angegebenen Wert im EA EA [Energieausweis]?


da meine ich, dass beim dach mit dem wenigsten aufwand die beste dämmung zu erreichen ist. zielwert von ~0,1 u-wert ist relativ einfach zu erreichen.
wir haben zb EPS W25 PLUS von 40 cm (dachmitte) bis 32cm (dachrand).
wenn du noch berücksichtigst, dass wärme tendenziell nach oben steigt, wird die durch dach nicht verloren gehen und durch die ständige verwirbelung im haus bleiben.

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  •  brink
12.7.2016  (#17)
keller über erde ist tendenziell besser, wenn das gelände eh schon so gegeben ist, als unter der erde. im sommer wird keller üblicherweise nicht beheizt, und wenn es von aussen nicht 10° erdreichtemperatur bekommt, sondern sogar von der sonne "beheizt" wird, erreicht man stabilere temperaturen. beugt dem "keller-muffelts-kondensatthema.
u-wert von 0,338 ist ganz ganz schlecht. was hast du da genommen?
vorschlag: du nimmst die gleiche stärke wie fassade. bei über-erde einfach eps+, im sockelbereich eps-p und unter erde xps. von eps-p zu xps könntest dann sparen, wenn du weniger xps stärke einsetzen möchtest.
so erreichst du ein schönes bild der fassade, die sich gleichmäßig in die erde "verliert".
wir haben zb 24cm eps-f+ (lambda 0,031), 24cm sockel eps-p (lambda 0,035), 24cm xps (lambda 0,035). (bodenplatte 14cm xps.)

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  •  dust
12.7.2016  (#18)

zitat..
brink schrieb: keller über erde ist tendenziell besser, wenn das gelände eh schon so gegeben ist, als unter der erde. im sommer wird keller üblicherweise nicht beheizt, und wenn es von aussen nicht 10° erdreichtemperatur bekommt, sondern sogar von der sonne "beheizt" wird, erreicht man stabilere temperaturen. beugt dem "keller-muffelts-kondensatthema.
U-Wert von 0,338 ist ganz ganz schlecht. was hast du da genommen?
vorschlag: du nimmst die gleiche stärke wie fassade. bei über-erde einfach EPS+, im sockelbereich eps-p und unter erde XPS. von eps-p zu xps könntest dann sparen, wenn du weniger xps stärke einsetzen möchtest.
so erreichst du ein schönes bild der fassade, die sich gleichmäßig in die erde "verliert".
wir haben zb 24cm eps-f+ (lambda 0,031), 24cm sockel eps-p (lambda 0,035), 24cm xps (lambda 0,035). (bodenplatte 14cm xps.)


Der Keller wäre Stahlbeton C25/30 B1 und darauf 10cm XPS. Das war halt nicht wirklich dafür gedacht, als freiliegende Außendämmung zu dienen. Für eine Kellerdämmung im Erdreich ist das glaube ich Standard (wenn es so etwas wie einen "Standard" überhaupt gibt...)

Zur Verdeutlichung habe ich noch zwei Planvarianten angefügt, bei V1 wäre der Keller zum Teil aus dem Erdreich, bei V2 komplett versenkt. Möglich wäre die V1, weil durch ein Projekt von Seiten der Gemeinde das ganze Geländeniveau angehoben wird und dadurch irgendwo eine Böschung entsteht.
V1:

2016/20160712187740.JPG

V2:

2016/20160712944728.JPG

Als kleine Randnotiz: Habe über dieses Forum erstmalig vom Prinzip eines Ringgrabenkollektors erfahren. Bisher haben wir eine normale LWP LWP [Luftwärmepumpe] eingeplant, hauptsächlich weil wir keine teure Tiefenbohrung finanzieren wollten, und uns gleichzeitig nicht den kompletten Garten mit Flachkollektoren zudecken wollten.
Diese Ringgrabenkollektoren klingen allerdings sehr interessant und unser Grundstück würde sich vermutlich gut dafür anbieten. Umso mehr, nachdem ja das Grundstück teilweise um über 1 Meter angehoben wird, um diese Differenz müssten wir den Graben dann vermutlich weniger tief ausgraben?



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  •  brink
12.7.2016  (#19)

zitat..
dust schrieb: Umso mehr, nachdem ja das Grundstück teilweise um über 1 Meter angehoben wird, um diese Differenz müssten wir den Graben dann vermutlich weniger tief ausgraben?


Richtig! Richard hatte ebenso die situation. Wenig tief gegraben, dafür einiges anschütten müssen (nicht billig!).

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  •  brink
12.7.2016  (#20)
Tipp, lass dir lieber vom v2 den ea berechnen. V1 könntest dann immer noch machen und rausstehende kellerwände mit fassaden resp sockeldämmung ausführen.
Der ea wird ja vollbehindert gerechnet. ;)

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  •  dust
12.7.2016  (#21)

zitat..
brink schrieb: Tipp, lass dir lieber vom v2 den ea berechnen. V1 kannst dann immer noch machen und rausstehende kellerwände mit fassaden resp sockeldämmung ausführen.
Der ea wird ja vollbehindert gerechnet. ;)


Danke, ja das macht sicherlich mehr Sinn so! emoji

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