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Baukosten p.m² WNF

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  •  Willi&Michi
30.10. - 3.11.2007
19 Antworten 19
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Hallo
wir treffen demnächst die Architektenentscheidung und präferieren aus heutiger Sicht Niedrigstenergiebauweise mit einem Holzriegelbau (ohne Plastikfolien und dgl.) ggü. Vollholz und sonstigen Massivbauten. Das Grundstück weist eine nicht besonders sonnige Nordwest-Hanglage auf.
Da wir immer wieder abenteuerliche m²-Preise bis zu EUR 2.500,-- hören: Wer kann uns Richtwerte nennen?
Der Architekt soll Planung bis komplette Bauleitung übernehmen (Kosten?), ein eventueller Eigenleistungsanteil beschränkt sich auf den Innenausbau (Boden, Fliesen, Ausmalen).

Danke und LG / Willi

  •  RobRob
31.10.2007  (#1)
Das hängt von vielen Details ab. - und von der gesamten Wohnnutzfläche.
Z.B. Fenster Holz-Alu mit Rollladen und Insektenschutzgitter sind natürlich teurer als PVC-Fenster alleine ....
Auch hängt es von der Schwierigkeit beim Aushub ab. Fels in der Baugrube oder notwendige Wasserhaltung verteuern immens.

Beim letzten Bauwerk kam ich auf etwa 1800,-- und bei dem davor auf 2400,--, wobei da aber der Rasen im Garten dabei waren. Also 2500,-- erscheint mir etwas viel.

Wo soll denn das Haus ausgeführt werden? Die Lage ist natürlich auch sehr wichtig. Hatte mal ein Haus, wo es keine LKW-Zufahrt gab. Mehrkosten 20% (!)

Zu Euren Angaben: Holzriegelbau ohne Plastikfolien: das wird wahrscheinlich nicht gehen. Eine Dampfsperre/-bremse ist notwendig und das sind Kunststofffolien.


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  •  Josef
31.10.2007  (#2)
Holzriegel OHNE Plastikfolien - .. natürlich geht das .. eine sauber abgeklebte OSB-Ebene innen ist Dampfbremse genug.

Eine Dampfbremse muss auch nicht unbedingt so ein PE-Plastikfolien"fetzerl" sein

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  •  nik7
31.10.2007  (#3)
-natürlich geht ohne Plastik - es gibt genügend Anbieter die Häuser ohne konventionelle Dampfbremse bauen. Der Wandaufbau wird diffusionsoffen gestalltet, luftdichte Ebene ist die OSB-Platte.
2500,- kommt mir auch ein bisschen viel vor.

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  •  RobRob
31.10.2007  (#4)
@josef - ja das stimmt - und der klebstreifen ist dann aus? Plastik!

Wenn ich die Wahl hätte würde ich trotzdem Holz-massiv nehmen, da ist die Holzplatte, die mit Montagekleber verklebt wird die Dichtebene.
OSB-Platten nehme ich nicht so gerne, weil ich schlechte Erfahrungen mit unterschiedlichen Qualitäten gemacht habe.

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  •  Willi&Michi
31.10.2007  (#5)
Baukosten p.m² WNF - wie von Josef vorgeschlagen wollen wir OSB-Platten verklebt als Dampfsperre verwenden.
Besonders interessieren würden mich aber die Fragen Kosten des Architekten und Baukosten p.m² WNF. (wegen Hanglage vermutlich mit Keller)

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  •  Liz25
31.10.2007  (#6)
Die Baukosten pro m²...hängen wirklich sehr stark von der Ausführung (Material, Verarbeitung) und natürlich auch von der Eigenleistung ab.

Wir haben in unserem Holzmassiv-Passivhaus so weit es ging ökologische Baumaterialien und (zumindest unserer Meinung nach) überall hochwertige Qualität verwendet. Hätten wir das alles machen lassen, hätte unser Haus (inkl. Dichtbetonkeller, da ebenfalls Hanglage) etwa 2.500 Euro pro m² gekostet. Das ist also nicht so unrealistisch, wenn du Wert legst auf ein hochwertiges Haus und selbst keinen Finger rühren willst.

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  •  Weigelie
31.10.2007  (#7)
Hier, - ... vielleicht hilft das ja ein wenig?

http://www.hausbauer.at/hausbauer/semcalc2.nsf

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  •  Willi&Michi
1.11.2007  (#8)
@Liz50 - Wenn ich Dich richtig verstehe, habt Ihr brutto EUR 2.500 pro m² Wohnnutzfläche bezahlt, wobei hier auch der gesamte Keller inkludiert ist, welcher nicht als WNF gerechnet ist?
LG

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  •  Liz25
2.11.2007  (#9)
@Willi&Michi - Korrekt, wir hätten etwa 2.500 Euro pro Quadratmeter Wohnnutzfläche bezahlt, wobei der Keller nicht als WNF gezählt ist, bei den Kosten aber inkludiert ist.

Wie gesagt, wir HÄTTEN das zahlen müssen, wenn wir selbst nichts gemacht hätten. Da wir aber beim Keller viel selbst mitgeholfen haben und vor allem den gesamten Innenausbau (inkl. Elektro, Sanitär, KWL, etc.) in Eigenregie mit Familie und Freunden gemacht haben, kommen wir nun auf ca. 2.000 Euro pro Quadratmeter Wohnnutzfläche. Da sind ungefährt 6.000 Arbeitsstunden Eigenleistung dabei, wo wir eben nur das Material kaufen, aber nichts für die Arbeit bezahlen mussten.

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Hallo Willi&Michi,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Baukosten p.m² WNF

  •  Willi&Michi
2.11.2007  (#10)
@Liz25 - Habt Ihr mit einem Architekten geplant und dabei die Ausschreibung auf den Rohbau begrenzt? Hatte der Architekt auch die Bauaufsicht? Könnt Ihr einen Architekten empfehlen?
Aus Kostengründen möchten wir auch Eigenleistungen erbringen, bloß übersiedeln wir vermutlich erst nach Rohbau-Fertigstellung nach Waidhofen/Ybbs, wo unser Grundstück liegt (dzt. Wien).
Wir sind keine Handwerker und möchten uns daher keinesfalls bei Arbeiten einmischen, wo Streitfragen wegen mangelhafter Ausführung auftauchen könnten.
Herzlichen Dank übrigens für die kompetenten Auskünfte!!!

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  •  ekndeg
2.11.2007  (#11)
2000€ plus 6000h das sind ja 2,9 - mann(frau)jahre, was genau habt ihr den da gebaut? der m2 holzmassivbau kostet meines wissens 130-150€incl umsatzsteuer fertig versetzt. umgelegt auf ein haus sind das massivholzrohbaukosten incl dach 360-400€/m2 wnfl. deshalb wie kommen die kosten zustande?

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  •  Liz25
2.11.2007  (#12)
Viele Fragen...und mein Versuch, Antworten zu geben.

@Willi&Michi
Wir haben nicht mit einem Architekten geplant, sondern unser Haus selbst entworfen, dann aber mit einem befreundeten Baumeister überarbeitet und schließlich noch mit den jeweils ausführenden Firmen konkretisiert. Leider kann ich daher keinen Architekten empfehlen.

@ekndeg
6000 Arbeitsstunden hört sich extrem viel an (ist es auch), aber das verteilt sich ja natürlich auf (großteils) 4 Personen. Wir haben, wie gesagt, beim Keller einiges selbst gemacht und dann den ganzen Innenausbau. Dazu gehören unter anderem: Dachaufdoppelung, Sparschalung, Mithilfe beim Zellulosedämmen, Heraklithplatten im gesamten Haus montieren als Putzträger und Installationsebene, alle Leitungen (Kanal, Wasser, Elektro) verlegen, KWL selbst installieren, Mithilfe beim Lehminnenputz, Bodenaufbau selbst machen, Ausmalen, Böden legen, etc.
Genaueres kannst du dir gerne unter www.bau-know-how.at anschauen. Da ist eigentlich unser ganzer Bau (wir sind grad mitten in der Fertigstellung) mit etwa 500 Fotos und Texten dokumentiert.

Die Kosten für ausschließlich das Holzhaus mögen vielleicht in dem von dir angegebenen Bereich liegen (ich weiß es wirklich nicht), aber wir haben bei den Materialien eigentlich überall für uns so ziemlich das Beste genommen, was wir finden konnten.
Der Keller alleine war bei uns ziemlich teuer, weil eben Dichtbeton wegen Hanglage und dann auch noch sehr groß, da wir die Terrasse gleich mitunterkellert haben. Sehr teuer hat sich auch der Lehminnenputz gestaltet, der uns trotz 4 bis 6 Mannmithilfe fast das doppelte eines normalen Kalk-Zement-Innenputzes gekostet hat. Das Material für den Innenausbau darf man auch nicht unterschätzen, die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] mit Pelletsofen alleine kostet ~20 TEUR, die freitragenede Holztreppe vom EG ins DG kostet ~10 TEUR. Außerdem haben wir auch sehr auf Bauökologie geachtet und da kostet beispielsweise eine Trittschalldämmung aus Schafwolle, die man unter dem Parkett verlegt, gleich das 3 bis 4 fache einer Schaumstoffdämmung, usw. Die Liste könnte ich endlos weiterschreiben und da summiert sich schon einiges im Laufe der Zeit.

Wie gesagt, wir wollten wirklich das für uns "Non-plus-ultra-Haus" und da unser Geschmack offenbar nicht der billigste ist, hat das Haus eben seinen Preis. Dafür freue ich mich schon riesig aufs "Drin-Wohnen", weil das Wohngefühl sicher unvergleichlich ist gegenüber unserer jetzigen Wohnung.

Hoffe, das beantwortet fürs erste einmal einige Fragen. Bin aber gerne noch für weitere Fragen offen!

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  •  christoph8
2.11.2007  (#13)
2.500,-/m2 - finde ich bei entsprechender Ausstattung durchaus realistisch.
@ liz25 - hast Du Dich bei den 6.000 Arbeitsstunden in Eigenleistung nicht geirrt. Das wären bei realistischen ca. € 50,- die Du für einen Facharbeiter zahlst, € 300.000,- Die Ihr Euch erspart habt. Oder das Haus ist 600 m2 groß?

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  •  Liz25
2.11.2007  (#14)
@christoph8 - Nein, die Stundenanzahl stimmt schon ungefähr. Ich bin bei den 6000 Stunden davon ausgegangen, dass ein Professionist das in der halben Zeit schaffen hätte können, also in 3000 Stunden (vermutlich eh nicht, aber ich hab halt mal so kalkuliert). Dann hab ich noch angenommen, dass ja viele Tätigkeiten auch ein Hilfsarbeiter machen hätte können und bin daher von einem Stundenlohn von durchschnittlich 25 bis 30 Euro ausgegangen. So komm ich auf die Ersparnis von ca. 500 Euro pro Quadratmeter.
Das Haus hat übrigens ca. 165m² Wohnnutzfläche emoji

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  •  christoph8
2.11.2007  (#15)
@liz25 - Respekt für euren Einsatz beim Hausbau und auch für die Unterstützung Eurer Eltern! Wenn man die Eigenleistung einrechnet ist das wirklich eine "Luxushütte" (das Hütte ist nicht abwertend gemeint - vor allem die Ausführung gefällt mir sehr). Aber man gönnt sich ja sonst nichts, wie ich aus eigener Erfahrung weiß.
Wenn ich mahr als die Hälfte meines Lebens in meinem Haus verbringe, bevorzuge ich jedenfalls ökologische und "gesunde" Materialien.

Ich hätte gerne Hilfsarbeiter um 25-30 Euro gehabt aber leider keine gefunden.

Habt Ihr eine Passivhaustüre zwischen Keller und EG und wie kommt Ihr auf die erforderliche Speichermasse wenn Ihr im EG Zellulosedämmung gewählt habt?

Gruß Christoph

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  •  Josef
2.11.2007  (#16)
Baukosten .. - Massivholzbau, Passivhausniveau; kein Keller nur Bodenplatte samt Carport: 1.800,--/m2 komplett fertig, so gut wie keine Eigenleistungen (nur Planung/Überwachung/Vergaben); sehr einfacher Baukörper; keine Extrawürschte ...

Gute Archis haben ihre Qualitäten bei der Findung von schlauen Lösungen; dass durch breitflächige Ausschreibungen gegenüber fokussierter Angebotseinholung und Verhandlung bei den Kosten viel gespart werden kann, halte ich allerdings bei einen EFH nicht für zutreffend.

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  •  ekndeg
2.11.2007  (#17)
@liz, extrem gute darstellung - gratulation zum team und zur leistung. kostenbomben sind gleich deutlich auf den bildern erkennbar. hab mehrmals hinter meiner hydrokultur volle deckung nehmen müssenemoji leider habt ihr zuwenig sich bietende optionen eurer bauweise (holzmassiv) als einsparungsfaktor genützt. aber sonst toi toi toi.

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  •  RobRob
2.11.2007  (#18)
@josef - Zitat:
dass durch breitflächige Ausschreibungen gegenüber fokussierter Angebotseinholung und Verhandlung bei den Kosten viel gespart werden kann, halte ich allerdings bei einen EFH nicht für zutreffend.

Kann ich bestätigen. Ich hab sogar die Erfahrung gemacht, dass Ausschreibungen von kleinen Objekten von den Professionisten (besonders von den interessanten wiel gut und günstig) gar nicht abgegeben werden. Wenn viel Arbeit im Lande ist muss man bitten und betteln, dass man Preise kriegt.
Da hilft es natürlich wenn man schon ein gutes Team besammen hat, die dann auch einspringen wenns eng wird und trotzdem günstig sind.

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  •  Liz25
3.11.2007  (#19)
Passivhaustüre - @christoph8: Ja, zwischen Keller und EG das ist auch eine Passivhaustüre, sonst hätten wir das auch mit der Luftdichtheit nicht hingekriegt. Bezüglich Speichermasse ist es einerseits der Lehmputz (immerhin 16 Tonnen an der Wand) und dann vor allem auch die Lehmschüttung im Dachgeschoß.
Danke übrigens für das Lob. Ich bin meinen Eltern auch extrem dankbar, dass sie uns da so tatkräftig unterstützen.

@ekndeg - Zitat: "leider habt ihr zuwenig sich bietende optionen eurer bauweise (holzmassiv) als einsparungsfaktor genützt."
Was genau meinst du damit? Welche Einsparungspotenziale wären dir da eingefallen. Ist zwar eh schon zu spät, würde mich aber trotzdem interessieren emoji
Danke auch für das Lob.

Ach ja, was ich noch ganz generell sagen wollte. Sehr hilfreich bei der Planung können übrigens die Seminarangebote von NÖ gestalten sein. Da kann man auch einmalig eine kostenlose Bauberatung in Anspruch nehmen - lediglich 20 Euro Fahrtkostenersatz fallen da an. Hat uns wirklich sehr geholfen und uns vor allem viele Möglichkeiten, typische Fehlerquellen, etc. aufgezeigt.

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