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Austrocknen ohne Heizung

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  •  Astrid82
18.12.2016 - 3.1.2017
26 Antworten | 10 Autoren 26
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Hallo, ich habe folgendes Problem:
Der Rohbau steht, Fenster und Tür wurden eingebaut, vor 2 Wochen kam der Putz und nächstes Jahr kommt der Estrich. Heizung haben wir noch keine.
Wie bekomme ich die Feuchtigkeit vom Putz aus dem Haus? Der Putzer hat uns gesagt, dass wir die Fenster immer gekippt lassen sollen. Ist das richtig?
Es hat Minusgrade, sollte man da nicht die Fenster schließen?
Ist es sinnvoll Entfeuchter oder Bautrockner aufzustellen? Heizen können wir wie gesagt nicht.

LG Astrid

  •  wolfgangpue
  •   Silber-Award
19.12.2016  (#1)
Ich hab bei mir auch noch Feuchte drinnen. Putz ist aber bereits Mitte Oktober schon gekommen. Bei Minustemperaturen lasse ich die Fenster zu und stoßlüfte. Durch die Sonne wärmt sich die Raumluft auf und nimmt mehr Feuchtigkeit auf die ich durchs lüften raus bekomme. Wenn die Fenster zu sind läuft bei mir auch noch ein Bautrockner, nur dieser kann bei 5-8 Grad auch nicht viel rausziehen. Man müsste dazu heizen.

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  •  Stefan86
  •   Gold-Award
19.12.2016  (#2)
bin fast in der selben situation. kippen ist meines wissens falsch, da der zug nicht gut ist und die temperatur zu stark fällt.
ich hab mir den kamineinsatz aufstellen lassen. mit dem heitze ich. zusätzlich tu ich jeden tag 5-10 minuten stosslüften so oft wie es geht
und die fenster trocken wischen. funktioniert ganz gut, denke ich. im wohnzimmer färbt der putz schon um und zumindest kondensat hab ich nirgends an der wand, nur an der decke noch stellenweise. aussentemperatur bei uns zwischn -2 und +2

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  •  TitusSteel
19.12.2016  (#3)
war bei uns genauso. die bautrockner brauchen so ca. +10 grad damit sie ordentlich arbeiten. am besten alles zu lassen und 2x am tag (sofern möglich) gscheit stoß lüften. fenster musste ich am anfang auch abwischen lassen. ich war ja ganze zeit in der äußerst komfortablen situation dass immer wer da war den man anweisungen geben konnte.
wir haben estrich im november 2014 und putz im dezember 2014 bekommen und richtig trocken wars erst im März 2015. aufgrund der raumhöhen hatte ich zusätzlich zu den trocknern noch einen haufen ventilatoren aufgestellt. das hat auch geholfen.
kippen würd ich nicht, da hätt ich angst dass mir irgendwas auffriert. nutzen tut es fast nichts.

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  •  thohem
19.12.2016  (#4)
Habe die gleichen Sorgen gehabt vor einem Jahr:
Estrich drin und Putz - da hats nur so gedampft.

Da ich immer dasselbe schreibe, sollte ich das mal kopieren und speichern :D

Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen (deswegen ist's im Regenwald auch so schwül und in der Arktis so trocken). Im Winter geht das mitm austrocknen am Besten (deswegen hat man früher auch den Rohbau "ausfrieren" lassen bzw 1-2 Jahre stehen lassen) weil:
- Kalte, trockene Luft durch Stoßlüften rein kommt
- Diese sich langsam aufwärmt und Feuchtigkeit entzieht
- Die warme, feuchte Luft durch Stoßlüften nach draussen kommt
- fängt wieder von vorne an

Am besten (schnellsten) ist es also wenn man 2-3mal am Tag (je nach eigener Zeit kanns ruhig auch öfter sein, wenn man merkt dasss ein Urwaldklima herrscht) für 15-30min die Fenster aufreisst.
Grade am Anfang der Trocknungszeit ist Zugluft nicht ideal, schon gar nicht beim Estrich. Der MUSS 2-4 Tage im eigenen Saft schwitzen da er sonst zu schnell trocknet.
Helfen kann man sich mit Industrielüftern (habe 2 für 1,5 Monate durchlaufen lassen und jeden Tag an die 100L Wasser ausgeleert).

Auch nicht schrecken wenn die Decke voller Tropfen steht, alles im Wasser steht und die Fensterbänke eher einem Pool gleichen. Da eh alles nass ist und meines Erachtens man garnicht alles immer komplett trocknen kann (und die Fenster das aushalten müssen), habe ich einfach 1mal pro Woche die Decke mit einer Stange und Fetzen schnell abgewischt und die Fensterbänke hier und da, wenn der Pool zu groß wurde, getrocknet.

Auch wenns am Anfang immer wild ausschaut, immer bedenken: Alles wird gut :)

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  •  Astrid82
19.12.2016  (#5)
Danke für eure Antworten!
Dann werden wir von Kippen auf Stoßlüften umstellen und schauen, dass wir auch Geräte aufstellen und auf jeden Fall auf etwas wärmere Temperaturen hoffen.
Es tut gut zu hören, dass es anderen auch so geht und alles gut wird :)

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  •  brink
19.12.2016  (#6)
letztes jahr war bis weihnachten mildes wetter (glaube ich). ich hatte die fenster gekippt. am putz oben beim fensterspalt standen wassertropfen emoji
dann hatte ich nicht geschlossen aber auch nicht gekippt - eine einstellbare mittelposition. quasi ein undichtes haus simuliert.
im frühjahr kam estrich. erst im april fingen die fensterlüftungen an.
keller war bis zum dritten estrich-ausheizen relativ feucht. viel beton, putz, spachtel, estrich, .. an einem platz, ohne sonne. fensterlüften hat da nichts geholfen. nur heizen

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  •  maider187
20.12.2016  (#7)

zitat..
thohem schrieb: Auch nicht schrecken wenn die Decke voller Tropfen steht, alles im Wasser steht und die Fensterbänke eher einem Pool gleichen. Da eh alles nass ist und meines Erachtens man garnicht alles immer komplett trocknen kann (und die Fenster das aushalten müssen), habe ich einfach 1mal pro Woche die Decke mit einer Stange und Fetzen schnell abgewischt und die Fensterbänke hier und da, wenn der Pool zu groß wurde, getrocknet.
Auch wenns am Anfang immer wild ausschaut, immer bedenken: Alles wird gut :)


wie schaut es da mit Holz Tram aus bzw Rigipswänden, macht das auch nichts?

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  •  klima2020
20.12.2016  (#8)
Bei Rigipswänden und Wasserkondensation gibt es kurzfristig Schimmel, hier sollte man unbedingt
am Anfang zum Stoßlüften auch heizen.

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  •  thohem
20.12.2016  (#9)

zitat..
maider187 schrieb: wie schaut es da mit Holz Tram aus bzw Rigipswänden, macht das auch nichts?


Ich seh das halt pragmatisch: Was willst denn tun dagegen, ausser Stoßlüften, dazu heizen wenns geht und öfter wegwischen? Richtig: garnix - weil man nichts anderes tun kann :)

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  •  Executer
  •   Gold-Award
20.12.2016  (#10)

zitat..
thohem schrieb: Was willst denn tun dagegen


Langsamer bauen, die Arbeitsschritte zeitlich weiter auseinander setzen und dem Material Zeit geben zu trocknen.

Ich habe zum Glück keinen Zeitdruck und so bauen wir mit viel Eigenleistung sehr langsam. Juni 15 Rohbau, April 16 Innenputz, August 16 Estrich. Estrich ausheizen mit 27°C und <40 rel. Luftfeuchte, angelaufene Fenster kenne ich nur von Erzählungen.

Ich weiß schon das die meisten unter Zeitdruck stehen, aber das was heute teilweise gemacht wird ist schon weit jenseits von dem was empfehlenswert ist.

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  •  maider187
20.12.2016  (#11)

zitat..
Executer schrieb: Langsamer bauen, die Arbeitsschritte zeitlich weiter auseinander setzen und dem Material Zeit geben zu trocknen.


bei den Zwischenwänden oder Sichtholzdecke(Tramdecke)halt schwer... UND ganz schwer wird's bei Sanierungen wie in meinem Fall emoji

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  •  wolfgangpue
  •   Silber-Award
20.12.2016  (#12)

zitat..
maider187 schrieb: wie schaut es da mit Holz Tram aus bzw Rigipswänden, macht das auch nichts?


Aktuell bei mir der Fall. Beim Übergang von Rigips auf Putz bildet sich Schimmel. Hab von mehreren Bauherren gehört dass sie das gleiche Problem hatten. Habe den Schimmel feucht abgewischt und mit Brennspiritus eingesprüht.
Hab jetzt einen Entfeuchter und eine Stromheizung zusätzlich aufgestellt zum Stoßlüften. Sind zwar jetzt 30€ Stromkosten am Tag aber der Rigips/Putz soll lieber schneller austrocken sodass der Schimmel keine Nährgrundlage mehr hat.
Würd überhaupt ausfrieren auch helfen: Sprich Fenster und Türen einfach weit offen lassen oder macht man sich damit mehr kaputt?

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  •  thohem
20.12.2016  (#13)

zitat..
Executer schrieb: Langsamer bauen, die Arbeitsschritte zeitlich weiter auseinander setzen und dem Material Zeit geben zu trocknen.

Ich habe zum Glück keinen Zeitdruck und so bauen wir mit viel Eigenleistung sehr langsam. Juni 15 Rohbau, April 16 Innenputz, August 16 Estrich. Estrich ausheizen mit 27°C und <40 rel. Luftfeuchte, angelaufene Fenster kenne ich nur von Erzählungen.

Ich weiß schon das die meisten unter Zeitdruck stehen, aber das was heute teilweise gemacht wird ist schon weit jenseits von dem was empfehlenswert ist.


Genau, das ist das einzige, was man tun kann. Nur ist nicht jeder in der Situation, sich das leisten zu können. Vom wollen rede ich da auch mal garnicht.
Und da es hier eben um das Thema trocknen geht in einem Standardhaus, dass innerhalb eines Jahres steht und bewohnt wird, gibts nichts was man dagegen tun kann.

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  •  brink
20.12.2016  (#14)
bei uns wäre langsamer bau unmöglich.
1 jahr bei massivbau, denke ich, ist schaffbar, ohne dass die materialien zu sehr darunter leiden.
mein innenputz bekam hier und da feine haarrisse, nachdem komplett getrocknet wurde.
mein maler/spachtler meinte, so ein massivbau setzt sich noch viele jahre. nach 2 jahren könnte man einige kleinigkeiten ausbessern.

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  •  maider187
20.12.2016  (#15)

zitat..
wolfgangpue schrieb: Aktuell bei mir der Fall. Beim Übergang von Rigips auf Putz bildet sich Schimmel. Hab von mehreren Bauherren gehört dass sie das gleiche Problem hatten. Habe den Schimmel feucht abgewischt und mit Brennspiritus eingesprüht.


hätte mir gedacht das ganze mit billigsten Silikon/Acryl zu verfugen bzw vorher schon alles spachteln. Eventuell auch mit Malerband abkleben? geht ja hier doch eher um die ersten Tage, oder?

ohne Heizung wird es auch so feucht?

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  •  wolfgangpue
  •   Silber-Award
20.12.2016  (#16)

zitat..
maider187 schrieb: hätte mir gedacht das ganze mit billigsten Silikon/Acryl zu verfugen bzw vorher schon alles spachteln. Eventuell auch mit Malerband abkleben? geht ja hier doch eher um die ersten Tage, oder?


Wenn der Rigips feucht ist, hilft verspachteln auch nichts, weil dann bilden sich noch leichter Risse wenn dieser trocknet. Ich schaue mal das bei mir der Rigips wieder trocknet. Dann wird der Schimmel nochmal behandelt und dann wird erst verspachtelt. Spachtelmasse besteht ja auch großteils aus Gips, welcher organisch ist und sonst wieder als Nahrung für den Schimmel dient.

Ohne Heizung bleiben die Wände meiner Meinung lange feucht weil die Luft nur wenig Feuchtigkeit aufnehmen kann wenn diese kalt ist.


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  •  Hauslbauer
  •   Silber-Award
20.12.2016  (#17)
Blöde Frage aber wenn es dir den Putz oder den Estrich vor dem erhärten gefriert is er hin oder?

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  •  Stefan86
  •   Gold-Award
20.12.2016  (#18)
mein innenputz trocknet schön langsam auf, färbt schon stellenweiße um. bin jeden tag lüften und abends heitz ich ein. der kamin saugt ja auch feuchte raumluft ab, der unterstützt das sicher gut.
mit dem estrich warte ich bis april, in der zwischenzeit mach ich den fussbodenaufbau gemütlich fertig

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  •  wolfgangpue
  •   Silber-Award
20.12.2016  (#19)

zitat..
Hauslbauer schrieb: Blöde Frage aber wenn es dir den Putz oder den Estrich vor dem erhärten gefriert is er hin oder?


Ja stimmt. Bei mir schaut der Putz zumindest schon trocken aus (2 Monate alt). Aber wenn man z.B ein Loch in die Wand bohrt dann kommt auch nur feuchter Ziegelstaub raus.

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  •  Hauslbauer
  •   Silber-Award
21.12.2016  (#20)
also ohne Heizung im Haus würd ich mir keinen estrich ins haus legen wenn noch mit minus graden zu rechnen ist in den ersten wochen.

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  •  thohem
21.12.2016  (#21)

zitat..
Hauslbauer schrieb: also ohne Heizung im Haus würd ich mir keinen estrich ins haus legen wenn noch mit minus graden zu rechnen ist in den ersten wochen.


Kommt drauf an. Die ersten paar Wochen sollte man die FBH FBH [Fußbodenheizung] garnicht einschalten, da der Estrich sonst zu schnell trocknet (kommt halt auch immer auf das System an). Wir haben unsere Heizung erst 5 Wochen nachher eingeschaltet - und da auch erstmal nur ganz langsam hoch geregelt

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