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Ausbau Tiefparterre Altbau

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  •  itsch
9.1.2019
2 Antworten | 2 Autoren 2
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Liebe Forumgemeinde,

ich versuche schon seit Monaten, mir über Art und Weise meines Bauvorhabens klar zu werden, habe schon gefühlt 10000 Forumsbeiträge gelesen, und bin noch immer nicht viel schlauer...

Unter meiner EG Wohnung befindet sich eine Tiefparterre-Fläche, die früher als Tischlerei genutzt wurde und die ich nun günstig erstanden habe. Das Haus wurde 1912 erbaut und vor ca. 5 Jahren Kernsaniert. Dabei wurden die Tiefparterre-Außenwände aufgegraben, auf jeden Fall mit Bitumen abgedichtet und wohl auch gedämmt. Der Fußboden ist ca. 1.40m unter Niveau. Bei jedem 2ten Gewölbe I-Träger wurde innen eine Verstärkung betoniert und neue Fenster wurden eingebaut. Ich schätze der Zementboden ist noch von vorher. Über den genauen Aufbau kann ich leider nichts sagen, ausser dass die Bodenplatte mindestens 40cm dick ist. Die Wände haben keine Horizontalsperre, fühlen sich aber zumindest trocken an. Die Ziegelwände wurden vom Vorbesitzer grob mit Zementmörtel neu verfugt.

Ich möchte dieses Tiefparterre mit meiner Wohnung verbinden und als Wohnküche nutzen. Ich habe bisher den Putz von der Decke geschlagen. Derzeit bin ich damit beschäftigt, das Ziegelgewölbe zu säubern und danach neu zu verfugen.

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Mein Plan war es nun, den Boden mit ca. 15cm Perlit aufzuschütten für Höhenausgleich, Dämmung und Platz für Wasserleitungen. Obenauf Nass- oder Trockenestrich und Klebeparkett (letzteres schon vorhanden). Die Aussagen bezüglich Dampfbremse sind aber sehr wiedersprüchlich. Zum einen sollten von unten gegen aufsteigende Feuchtigkeit Folie oder Bitumenbahnen verlegt werden. Ich habe wo gelesen, dass die warme Innenraumluft in der Perlitdämmung kondensieren könnte und sich dann in der darunterliegenden "Wanne" sammeln.
Aber ist das überhaupt möglich? Ist der Estrich nicht undurchlässig? Wenn nicht, brauche ich zwischen Estrich und Perlit auch eine Dampfbremse? Ist dies überhaupt möglich? Oder ein ganz anderes Dämm/Schüttmaterial?

Die Ziegelwände des Tiefparterres sind ca. 80cm dick. 1 Wand gegen Außen, 1 Wand gegen Autowerkstatt-Tiefgarage, 1 Wand gegen unbeheizten Keller und 1 Wand die ich selbst wsl mit 30cm Ziegel in denen die Dämmung schon drinnen ist erst aufstellen muss gegen unbeheizten Keller. Ich hätte geplant in 2 dieser Wände eine Wandheizung zu legen, und zwar Außenwand und wsl. noch ggn. Autowerkstatt-Tiefgarage. Zur Dämmung könnte ich Holzfaserplatten benutzen, aber ich bin nicht sicher ob überhaupt notwendig bei dieser Mauerdicke. Möglich wäre auch eine Fußbodenheizung, oder gegen aufsteigende Feuchte eine Heizschlange im ganzen Sockelbereich zu legen. Verputzt hätte ich mit Lehmputz, um die Mauer diffusionsoffen zu halten. Möglich wäre auch, die Wand grob zu säubern (werd ich nie so sauber bekommen wie das Gewölbe) und danach nur mit Kalkfarbe zu streichen.
Ein spezielleres Problem hab ich hier noch: Bei den Fenstern ist es am inneren/unteren Ende der Schräge, ich hoffe man erkennt es auf den Bildern, teilweise ganz leicht grünlich bewachsen. Dies ist ca. auf Höhe des äußeren Bodens, weil die Wand nicht so dick, kühler -> Kondenswasser. Kann ich das Problem mit Holzfaserdämmplatten, maximale Dicke wird wohl 3cm sein, beheben? Diese Schräge wird außerdem auch verschwinden weil ich normale, gerade Fensterbretter einbauen will.

Vielleicht könnte mir jemand mal 1 2 Gedanken und Verbesserungspotential zu meinen Ideen mitteilen, mir wäre wirklich sehr geholfen. Am meißten beschäftigt mich eigentlich der Bodenaufbau. Und wenn wir schon dabei sind, vielleicht hat jemand einen Tip für den Fugenmörtel fürs Ziegelgewölbe. Bin am überlegen ob diffusionsoffener Kalkmörtel (z.B. Röfix Gussmörtel für hist. Gebäude) wirklich sein muss, oder ob ich auch herkömmlichen, zementgebunden Fugenmörtel nehmen kann.

Fotos, Daten und Pläne kann ich bei Bedarf gerne bereitstellen/auftreiben.

vielen Dank,
Itsch

  •  Poidl92
9.1.2019  (#1)
Ich würde sagen:
- Bodenplatte flämmen
- Horizontalsperre einbringen wenn notwendig, da gibts ja die verschiedensten Möglichkeiten, wenn dus jetzt nicht machst, dann sicher nie. Würde an mehreren Stellen die Feuchtigkeit messen, sollte wirklich alles trocken sein, kannst dir das sparen.
- Bodenaufbau: Schüttung kann durchaus mit Perliten gemacht werden (sicher kein Nachteil), würde diese aber gebunden ausführen, darauf dann zb. Rolljet und einen schwimmenden Zementestrich. Darauf dann den geklebten Parkett.

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  •  itsch
9.1.2019  (#2)
Danke für deine Antwort!

Eine Horizontalsperre würde natürlich alles einfacher machen, würde aber auch ca. soviel kosten wie der gesamte Kaufpreis des Tiefparterres. Geht finanziell derzeit leider nicht.

Anfühlen tut es sich trocken, aber das mag nichts bedeuten. Muss ich mal wen messen lassen.

Entlang der Außenmauer ist es an einigen Stellen die unteren cm der Wand schon leicht feucht, zumindest zeigt der mehrere Wochen alte Staub das, und die Fugen sind schon leicht feucht sandig. An den anderen Wänden keine Probleme.


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Vielleicht eine Horizontalabsperrung nur für die Außenwand?

Metallplatten reinzuschlagen ist halt wirklich extrem teuer. Die Wand mit giftigen Chemikalien vollzupumpen würd ich gern vermeiden.

Könnte ich bis Oberkante Fußboden flämmen? Ich will hauptsächlich vermeiden, Feuchtigkeit im Bodenaufbau zu haben. Bin nicht sicher, ob dann alles nach oben in den Putz gehen würde.

Ich habe noch Fotos von den grünen Stellen im Fensterbereich gemacht:


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Und die Temperatur gemessen:   17°C bei 30% Luftfeuchte bei 3°C Außentemperatur und 1 permanent gekipptem Fenster. Kommt mir etwas warm vor, muss ich nochmal mit einem anderen Gerät messen.

 

Warum genau gebundene Schüttung?

Und warum diese Rolljet Platten? Speziell bei einer Fußbodenheizung oder in jedem Fall?

 


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