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Alles variabel

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  •  Mrjack
6.2. - 22.2.2019
38 Antworten | 22 Autoren 38
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Hi, 

spielen gerade mit dem Gedanken 280.000€ auf 30 Jahre komplett variabel aufzunehmen... Warum? 

1) Fixzins lohnt sich, meiner Ansicht nach eigentlich nur auf lange Dauer zB 20 Jahre dann zahlt man aber derzeit ordentlich drauf bzw. kommt genau dann in die variable Phase wo man mehr Gehalt zur Verfügung hat und die Kinder so gut wie aus dem Haus sind.

2) Bessere Zinsrate bei kurzem Fixzins zB 10 Jahre versteh ich überhaupt nicht. Der Zinsatz kann gar nicht so arg umschlagen in der EU - sonst wirds in sämtlichen Staaten Südeuropas zum Bürgerkrieg kommen. (zugegeben etwas tragisch formuliert). Diese Fixzinsphase ist wahrscheinlich einfach zu kurz. 

Gibt es noch jemanden der hier ein rein variables Kreditangebot angenommen hat, wenn ja aus welchen Gründen? 

  •  Jim_Panse
7.2.2019  (#1)
Hi Mrjack,

unterschreiben Anfang der nächsten Woche einen 10-Jahres Fixzins mit 1,5%! Variabel war auch ein Thema und zuerst von uns präferiert. Aber der Fixzins ist so attraktiv, dass wir uns nach wochenlangen Überlegungen dazu entschieden haben.

10 Jahre ist eine lange Zeit... Die nächsten 1-2 Jahre wird er nicht wirklich steigen, aber danach ist wieder alles relativ offen. Alleine wenn der Euribor 0,5% erreicht (was ich einfach in 2 Jahren für SEHR realistisch halte, persönliche Einschätzung), sind wir mit den 1,5% schon bei den variablen Abschlüssen, die oftmals bei 1% liegen. Bei 0,5% oder 1% Euribor bricht sicher noch kein Bürgerkrieg aus und da hätte man den variablen Zinssatz bereits geschlagen.

Aber keiner kann in die Glaskugel schauen, daher ist es einfach spekulieren auf Kursänderungen. Mit dem Fixzins braucht man sich dann zumindest keine Gedanken mehr machen und hat einen Mini-Stressfaktor weniger.


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  •  ChristianIV
  •   Silber-Award
7.2.2019  (#2)

zitat..
Mrjack schrieb: Gibt es noch jemanden der hier ein rein variables Kreditangebot angenommen hat, wenn ja aus welchen Gründen?


 es hängt grundsätzlich von verschiedenen Faktoren ab, es ist immer relativ:

1. Die Angebote die ich zur Wahl habe
(in meinem Fall war es subjektiv so das das variable schlecht war, ich hab auch 15J angefragt das war auch schlecht, dann hatte ich noch die Idee 10J zu probieren und was da rauskam war für meine Bewertung klar besser als die anderen Beiden)

2. persönliches "Sicherheitsbedürfniss", mit einem Fixangebot habe ich definierte fixe Mehrkosten im vergleich zu einem variablen FALLS die Zinsen nicht steigen würden, ich hab mir Sicherheit gekauft, es gibt keine bösen Überraschungen in der definierten Zeit

3. persönliche Zukunftseinschätzung, der Euribor wird definitiv steigen, die Frage ist nur wann und wie schnell, das er nicht durch die Decke gehen wird ist auch klar Thema Staatsschulden und auch die kommende Pensionsierungswelle

aus all diesen Faktoren muss jeder für sich seine individuelle Entscheidung treffen, meine Glaskugel ist leider immernoch in Reperatur kann grade nicht aushelfen damit


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  •  rk515
  •   Gold-Award
7.2.2019  (#3)
bin genau deiner meinung

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  •  Sparfratz
  •   Bronze-Award
7.2.2019  (#4)
Mein Mann und ich haben sich für einen variablen Kredit entschieden - ist jetzt 3 Jahre her. 

Begründung war bei uns, dass wir einfach spekulierten, dass es keine großartigen Zinserhöhungen geben wird die ersten 10 Jahre und wir damit besser aussteigen. Das aber ehrlichgesagt mit dem Wissen, dass wir auch einen stärkeren Zinsanstieg gut überstehen würden. Ich glaube derzeit immer noch, dass es sich für uns rechnen wird - aber glauben ist natürlich nicht wissen :). 

Wenn uns eine um paar Hundert Euro höhere Rate schlaflose Nächte bereiten würde, hätten wir garantiert einen Fixzins abgeschlossen.   

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  •  bloom
  •   Bronze-Award
7.2.2019  (#5)
Hätte ich variabel genommen wäre es billiger. Wieviel billiger rechne ich mir garnicht aus, das ist wie mit den Aktien, da darf man auch nicht nachsehen was passiert wäre wenn :) Uns war die Planungssicherheit (15J Fix) den Aufpreis wert. 

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  •  Foxy
  •   Silber-Award
7.2.2019  (#6)
Wir haben auch variabel auf 30 J. finanziert.
Ähnliche Gründe wie bei Sparfratz.

Uns war es uns nicht wert uns "Sicherheit zu kaufen" mit Fixzins.
Muss jeder selbst entscheiden...

Wir werden sehen....

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  •  austriansales
7.2.2019  (#7)
Im Grunde nur eine Risiko-Typ Frage.
Die Differenz ist schon einiges, allerdings werden wir uns auch für 15 Jahre fix entscheiden. Ob die Zinsen steigen oder nicht kann keiner sagen, schon gar nicht die eventuelle Höhe.
Die nächsten 15 Jahre werden punkto Einkommen etwas härter (2x geplante Karenz, Teilzeit etc.), daher die Absicherung in dieser Zeit. Hätten wir keine Kinder geplant würde ich mich für variabel entscheiden, da wir Anstiege dann leicht stemmen könnten.

Auch wenn mich variabel reizen würde,... mit der teureren Fix-Variante stillen wir zumindest unser Sicherheitsdenken in der härteren Zeit. Nach den 15 Jahren verdienen beide wieder gut, da sollte es ohnehin kein Problem geben (sofern nichts anderes eintritt).

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  •  23dg
  •   Silber-Award
7.2.2019  (#8)
Der wichtigste Punkt bei solchen Überlegungen ist m.M.n., kann ich mir beide Varianten leisten, falls dies mit JA beantwortet werden kann, ist es nur mehr eine "Glaubensfrage". Da gibt es kein richtig oder falsch, da niemand weiß wie sich die Zinsen in den z.B. nächsten 20 Jahren entwickeln werden. Wenn man sich keinen Fixzins leisten kann, sollte man auch keinesfalls einen variablen Zinssatz nehmen - dann sollte man nicht BAUEN.

Bei uns war der Sicherheits- und Planungsaspekt im Vordergrund, daher lieber ev. bissl mehr zahlen und dafür wissen wieviel man zahlt.

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  •  coisarica
  •   Gold-Award
7.2.2019  (#9)
Zu unserer Zeit waren die Fixzinsangebote noch wesentlich höher und daher wenig interessant.

Wenn heute Fixzinsen über 10 Jahre iHv. 1,5% angeboten werden, muss man davon ausgehen können, dass die Zinsen wohl ebensolang nicht signifikant steigen. Schließlich gibt es auf der anderen Seite auch jene, der diesen Fixzins abzusichern haben.
Wenn man sich andere Referenzzinsätze, wie den CHF LIBOR ansieht, der aktuell bei rd. - 0,7% steht, sieht man, dass es durchaus auch noch Potenzial nach unten geben kann.

Ich denke es besteht ein höheres Risiko darin, dass der EURIBOR einmal nicht mehr das Maß der Dinge ist und er damit stärkeren Schwankungen ausgesetzt werden könnte. Aber selbst dann wird man entsprechend Umschulden können.



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  •  woo
  •   Bronze-Award
7.2.2019  (#10)
Wir haben uns vor drei Jahren für komplett variabel entschieden, Laufzeit dreißig Jahre.
Wenn der 3M-Euribor noch die nächsten zwei Jahre unter +0,5 bleibt sind wir schon weit besser ausgestiegen als mit den damaligen Fixzinsangeboten. Wir könnten uns auch einen sanften Anstieg leisten.

Was schlußendlich für die variable Variante den Ausschlag gegeben hat war, dass die Banken plötzlich wie wild Fixzins angeboten haben. Warum machen die Banken das? Weil sie sich ein besseres Geschäft dadurch erwarten.


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  •  ChristianIV
  •   Silber-Award
7.2.2019  (#11)

zitat..
woo schrieb: Wir haben uns vor drei Jahren für komplett variabel entschieden, Laufzeit dreißig Jahre. Wenn der 3M-Euribor noch die nächsten zwei Jahre unter +0,5 bleibt sind wir schon weit besser ausgestiegen als mit den damaligen Fixzinsangeboten. Wir könnten uns auch einen sanften Anstieg leisten. Was schlußendlich für die variable Variante den Ausschlag gegeben hat war, dass die Banken plötzlich wie wild Fixzins angeboten haben. Warum machen die Banken das? Weil sie sich ein besseres Geschäft dadurch erwarten.


Ende 2017, mein damaliges Angebot war  10J fix = variabel +0,5% zum Zeitpunkt der Entscheidung

mit dem Sprung der schon stattgefunden habe bin ich aktuell bei einem "Aufschlag" gegenüber der variablen Lösung die ich heute mehr zahle von +0,375%  das ist schonmal eine Stufe weniger,
wenig Mehrkosten (zum aktuellen Zeitpunkt) dafür das das komplette Risiko bis Ende 2027 eliminiert ist

siehe meinen Anfangspost an, es kommt auch auf die Angebote drauf an, das variable Angebot war nicht gut, hätte da alex damals die variablen rübergereicht die er heute verteilen kann *zwinker* dann wüsste ich mich nicht ob ich mich damals nicht anders entschieden hätte 




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  •  mirabell
  •   Bronze-Award
7.2.2019  (#12)
Wir haben uns für alles variabel entschieden, weil durch den niedrigen Zinssatz bei der großen Summe und der grade begonnenen Laufzeit der Zinseszins für uns arbeitet, je höher der Tilgungsanteil gerade am Anfang desto besser. Es macht einen Unterschied, ob ich im ersten Jahr 0,75 oder 1,5% zahle

Wenn der EURIBOR in 2 Jahren auf 0,5 gehen sollte und somit mit theoretischen Fixzinsen gleichzieht, ist unser ausstehender Betrag schon niedriger. Gleiche Zinsen (und zwecks Vergleichbarkeit gleiche Laufzeiten) heißt dann niedrigere Rate. 

Die "Gefahr" bei einer verhältnismäßig kurzen Fixzinsbindung ist, dass man das Pech haben kann, höhere Fixzinsen zu zahlen und die Fixzinsen genau dann vorbei sind, wenn sie interessant wären, weil die variablen Zinsen gestiegen sind. 

Andererseits muss einem bewusst sein, dass die variablen Zinsen steigen werden, auch wenn keiner sagen kann wann. Das muss man finanziell aber vor allem auch psychologisch aushalten. Für viele ist das nix, das sieht man am ungebrochenen Interesse für die 6% Zinsgrenze bei den Bauspardarlehen. 

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  •  supernova
  •   Silber-Award
7.2.2019  (#13)
Ich sehe die Kombination variabel und konsequent sondertilgen als die sicherste/erfolgsversprechendste (wenn man die Disziplin dazu hat).

Bin gerade dabei eine sehr hohe Summe aufzunehmen und dabei ist ca 1/3 variabel auf 25 Jahre und gut 2/3 variabel auf 15 Jahre. Wobei es beim zweiten Teil (bedingt durch ein Gesetz (nicht in AT AT [Außentemperatur])) die Regelung gibt, dass sich der Zinssatz maximal verdoppeln kann. (Als Ausgleich gibt es allerdings keine kostenfreien Sondertilgungen und der variable Zinssatz ist etwas höher als in AT AT [Außentemperatur]).

Ich hoffe, dass ich insgesamt in unter 15 Jahren fertig bin... Mal sehen. 

Dass in Österreich neuerdings die Fixzinssätze interessant werden zeigt für mich, dass die Banken nicht wirklich mit steigenden Zinssätzen rechnen...

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  •  rk515
  •   Gold-Award
8.2.2019  (#14)

zitat..
supernova schrieb: dass die Banken nicht wirklich mit steigenden Zinssätzen rechnen...


 +1 #word


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  •  heislplaner
  •   Gold-Award
8.2.2019  (#15)
gibts eigentlich ein modell, die ersten zb 10 jahre variabel und dann fix? das wäre zum momentanen zeitpunkt wahrscheinlich "sicherer" als umgekehrt.
unsere finanzierung läuft schon 2 jahre, sind gegenüber fixzins ca 5000,- im plus und bei einer restvergleichszeit zum 10jahres fixzins von 8 jahren kann der fixe (vor 2 jahren unter 2% fast nicht möglich) fast nicht mehr ins plus drehen. bis der 3monats euribor auf ca +1% geht dauerts noch. dann bin ich im vergleich aber so viel im plus, dass dieses erst mal aufgebraucht werden müsste und dann ist der fixe auch schon wieder vorbei

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  •  ChristianIV
  •   Silber-Award
8.2.2019  (#16)

zitat..
heislplaner schrieb: gibts eigentlich ein modell, die ersten zb 10 jahre variabel und dann fix?


 Modelle weniger weil die Wenigsten es wollen, brauchen, bei einem Verbraucherkredit sinken ja die Schulden über die Zeit bzw über die Zeit hilft dir die Inflation bei Schulden und Kreditraten
.
wenn du dich selbst absichern willst gibt es Zinscaps mit dem Titel "forward", heißt nichts anders wie die sind erst in der Zukunft aktiv, als Beispiel ein "Forward Tilgend" Zinscap von 2027 bis 2037  (tilgend 100% der Summe abgesichert beim Start 2027 bis 0% der Summe beim Ende 2037)  kostet Tagesaktuell 71 Euro  pro 1000 Euro  bei einer Absicherung von Euribor 3m  1%
=
heißt wenn mein Kredit bis 2037 läuft, ich 2027 noch 100k Restschulden hätte und ich dann für 7100 Euro diesen Zinscap kaufe hätte ich mich auf 1% + Aufschlag  abgesichert, ist die Frage ist mir das die 7100 Euro wert,

die 7100 muss ich HEUTE zahlen, was würde passieren wenn ich eine Sondertilgung mache HEUTE, damit hab ich dann 2027 weniger Restschulden und die Zinseszinseffekte nicht vergessen, das muss ich gegenrechnen wie hoch die Zinsen dann sein müssten damit sich dieser CAP lohnt

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  •  rk515
  •   Gold-Award
8.2.2019  (#17)
das problem dabei (bei einer simplen methode wie du es beschrieben hast) wäre, ass der fixzins in 10 jahre so hoch angesetzt werden würde von den banken, dass du mit sicherheit draufzahlen würdest.
denn warum sollte sich die bank in 10 jahren mit einer marge einsperren, und unter umständen draufzahlen. macht ja wirtschaftlich keinen sinn

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  •  chrismo
  •   Gold-Award
8.2.2019  (#18)
Wir haben auch 30J komplett variabel aufgenommen. Hauptgedanke war, dass es nix bringt nur 1/3 oder 1/2 der Zeit abzusichern, dafür aber einen 50% bzw. 85% Aufschlag zu zahlen. Da lieber etwas Geld zur Seite und Sondertilungen machen, damit ein späterer Zinsanstieg nicht mehr so "weh" tut.

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  •  austriansales
8.2.2019  (#19)
An die Finanzierungsexperten die damit zu tun haben (rein aus Interesse):
- wie viele % der Kunden fixieren die ersten 10-15 Jahre?
- wie viele % der Kunden nehmen alles variabel?
- wie viele % der Kunden starten gesplittet?

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  •  LeFalcon
  •   Bronze-Award
8.2.2019  (#20)
* split
das herumraten überlasse ich anderen Spielern - für mich zählt nur die Atmosphere im Casino und daher setz ich auch gern mal auf rot und schwarz emoji
es gibt immerhin noch die grüne 0, aber da hat dann eh jeder verloren ;)

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  •  rk515
  •   Gold-Award
8.2.2019  (#21)

zitat..
austriansales schrieb: An die Finanzierungsexperten die damit zu tun haben (rein aus Interesse): - wie viele % der Kunden fixieren die ersten 10-15 Jahre? - wie viele % der Kunden nehmen alles variabel? - wie viele % der Kunden starten gesplittet?


 98 % der Kunden nehmen variabel!

viele denken sich einfach, dass es keinen sinn macht, bei einem 25 jährigen kredit nur 10 oder 15 jahre abzusichern. ist aus meiner sicht auch logisch. denn in den ersten jahren wirst kaum von dieser absicherung profitieren. wenn du schon die hälfte getilgt hast, macht dir ein zinsanstieg mal nicht so viel aus. rückwirkend gesehen aber würde es die meisten kunden ärgen, zu wissen, sie haben jetzt die hälfte der kreditlaufzeit einfach draufgezahlt.

mag andere ansichten a geben, aber das ist wirklich aus der praxis erzählt. und damit hab ich ja tagtäglich mehrmals zu tun. *G*


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