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20er Ziegel Außenwände

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  •  Pamela202
5.3. - 21.3.2017
19 Antworten | 12 Autoren 19
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Hallo Forumsgemeinde!

Wir bauen ab Frühsommer ein Einfamilienhaus / Niedrigenergiehaus,und sind mit dem Platz begrenzt, d.h. wir haben ein 14m breites Grundstück. Deshalb überlegen wir 20er Wienerberger Ziegel Porotherm bei der Außenwand zu verwenden und 10-13cm Dämmung, teilweise mit XPS Dämmung.
Was haltet ihr davon? Habt ihr selbst schon Erfahrung gesammelt mit diesen Wandstärken? Unsere Energiekennzahl ist 50,5. Meist wird ja doch ein 25er Ziegel verwendet, und manche Firmenmitarbeiter haben schon gemeint dass sie noch nie 20er Ziegel in der Außenwand verwendet haben.
Wäre über eure Meinungen / Erfahrungen sehr dankbar!

  •  uzi10
5.3.2017  (#1)
hmm meiner meinung nach kann man mit diesen produkten kein niedrigenergiehaus bauen.... würd eher den 25er bevorzugen und eher 16cm epsf plus nehemen...
hab gerade meinen eigenen energieausweis gerechnet und brauche 25cm ziegel und 20 epsf plus damit ich da hinkomme wo ich hinwill... und wenn man eine sparsame kleine heizung will, kommt man daran nicht vorbei

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  •  AndiBru
  •   Gold-Award
5.3.2017  (#2)
Hallo, - ich kenen häuser mit 20er ziegek ... für mich wäre es nicht.
aber man könnte ja einen kompromiss machen - die seitenwände schmal und die längswände aus 25er.
in statisch relevante bereich darfst halt nicht mal einen lichtschalter haben ... also machbar ist es aber da würde ich eher überlegen ob man nicht mit holz baut - da hast schmälere wandstärken.

lg

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  •  AlSei
5.3.2017  (#3)
hi,
ich hab hier gerade eine Bau- und Leistungsbeschreibung einer Fertigbau Firma vorliegen mit der wir mal bauen wollten.
Die bauen Ihre Häuser sogar mit 17,5cm Ziegel. Sollte zumindest von der Statik her gehen. Ihr werdet dann vermutlich die Rolladenkästen von innen Überstehen haben.
10cm Dämmung ist aber schon recht dünn für heutige Verhältnisse...



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  •  Staudammrocker
5.3.2017  (#4)
Bei solchen Grundverhältnissen würde ich mir überlegen ob ein Haus in Massivholzbauweise in Frage kommt ?
BSP : Wand massiv mit 10 cm, Dämmung außen 18 cm = Niedrigenergiehaus

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  •  AnTeMa
6.3.2017  (#5)
Dünner Wandaufbau - Je nach Anforderung können 17,5 er Ziegelwänden statisch ausreichend sein.
Als Dämmung würde ich auch aus techn Gründen zB Stegträger mit Zellulose und Holzfaserplatten verwenden oder Mineralschaum-, Holzfaser-oder Hanfdämmung.
Wenn's ganz dünn sein muß PUR/PIR-Platten, die aber wie EPS/XPS nicht sehr guten Schall-/Hitzeschutz bieten.

CLT-Wände sind mit 8-9 cm dicken Wänden plus Dämmung möglich und es ist alles mm-genau, trocken und sehr schnell erstellt.

Andreas Teich

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  •  Gast-Karl
  •   Gold-Award
6.3.2017  (#6)
Wenn's ganz dünn sein muss, sind Sandwichpaneele das derzeitige Optimum. Schlechter Hitzeschutz ist ein Märchen. Es gibt hier im Forum Erfahrungsberichte mit der Combi-Box. Bei 12cm Kingspan Quad-Core Paneelen ist der U-Wert bereits bei 0,15.
Wenn Schallschutz auch ein Thema ist, könnte man noch eine 12cm Fertig-Betonwand dazunehmen, welche auch beste Wärmespeicherung bietet. Bsp:
http://www.oberndorfer.at/produkte/fertigteil-bau/wandplatten/
Gute Erfahrungen habe ich auch mit Betonwand + Resoldämmung.



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  •  BachManiac
  •   Gold-Award
6.3.2017  (#7)
.das Problem ist nicht der Ziegel, sondern die dünne Dämmung.

unter 20cm Dämmung würde ich heutzutage nichts mehr machen.

Der Ziegel dämmt ohnehin kaum, rein statisch reicht wie gesagt, oft auch ein 17er-Ziegel.

die 20CM Differenz auf die ganze Hauslänge würd ich da schon in Kauf nehmen um dafür ein ordentlich isoliertes Haus zu haben.



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  •  AnTeMa
6.3.2017  (#8)
Wandaufbau Statik gegenüber Wärmedämmung - Da statische Anforderungen mit viel dünneren Materialien zu erfüllen sind (CLT und Holzständer 8-12 cm Stärke)
gegenüber Stein mit mind 17,5 cm Stärke würde ich eher die Dämmschicht erhöhen und dafür nur die Minimalstärke für die Statik verwenden.
PUR-Dämmplatten haben nur den Vorteil der guten Wärmedämmung und gegenüber EPS und XPS höheren Hitzebeständigkeit.

Der Hitze-SCHUTZ ist bei PUR mit einem C-Wert von 1400 und einer Rohdichte von 30 kg/m3 vielfach schlechter gegenüber zB
Zellulosedämmung mit C-Wert von 2100 und Rohdichte von 60 kg,
oder zB Holzfaserdämmplatten C-Wert ebenfalls 2100 aber Rohdichte bis ca 260 kg/m3

Andreas Teich

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  •  Gast-Karl
  •   Gold-Award
6.3.2017  (#9)
@AnTeMa - Bitte keine halben Wahrheiten verbreiten. Ein 10cm dickes Sandwichpaneel hat z.B. 12,77 kg/m2, eine 10cm dicke Holzfaserdämmplatte 11,50 kg/m2...

Wenn der Hitzeschutz so schlecht wäre, würden die Praxiserfahrungen sicher nicht so positiv sein. Z.B.: http://www.energiesparhaus.at/forum/41681_1#397614
Techn. Daten:
https://www.kingspan.com/de/de-de/produktgruppen/isolierte-dach-und-wandsysteme/quadcore-systeme/quadcore-awp-verdeckte-befestigung#technische-eigenschaften
http://www.pavatex.de/produkte/wand-holzfaser/pavatherm/



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  •  jakjak
  •   Bronze-Award
7.3.2017  (#10)

zitat..
Gast Karl schrieb: Schlechter Hitzeschutz ist ein Märchen. Es gibt hier im Forum Erfahrungsberichte mit der Combi-Box.


ist definitiv ein Märchen ! Erfahrung am eigenen Leib : Hitzeschutz ist wirklich gut.(bin da sehr sensibel)
(werden ja auch Kühlhäuser damit gebaut)

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  •  AnTeMa
7.3.2017  (#11)
Hitzeschutz von Sandwichplatten - Dann müßten nur noch 8 kg fürs Blech abgezogen werden-bleiben 4,7 kg/qm für den Dämmkern.

Subjektive Bewertungen sind ganz schwierig zu beurteilen und sind im Grunde nur im direkten Vergleich zu anderen Materialien und Bauweisen aussagekräftig.
Schall- und Hitzeschutz sind bei fast allen Schäumen erheblich schlechter gegenüber den meisten nachwachsenden Rohstoffen.

Der Wärmeschutz ist sicher gut, wobei das Recycling bei Verbundmaterialien mit div Beschichtungen, Verzinkung etc schwierig ist.
Für Industriehallen und Gewerbebauten etc sicher eine Möglichkeit-für Wohngebäude fände ichs unsympathisch.

Andreas Teich

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  •  jakjak
  •   Bronze-Award
8.3.2017  (#12)
Guten Morgen Andi,

ein Direktvergleich ist schwierig eh klar.
Ich denke die besten Ergebnisse erzielt man mit mehreren Schichten egal welche Bauweise.

Das dir "als alter Holzwurm" die Modulbauweise nicht gefällt ist auch klar.emoji
Ich bin selber Holz Fan.. aber der ganze Hausbau wäre für mich viel komplizierter geworden und durch B.Platte und weniger Eigenleistung auch viel teurer.
Ich kenne mittlerweile viele Leute die sehr zufrieden sind mit der Bauweise und auch wieder so bauen würden.

Wir haben so wenig Schulden können gut schlafen und haben ein für uns liebes Häuschen zum Leben.(!!Dank dir mit einer wunderschönen Lärchenterrasse glatt!!)

PS: Ich will mein Haus nicht Recyceln...emoji

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  •  Gast-Karl
  •   Gold-Award
8.3.2017  (#13)

zitat..
AnTeMa schrieb: Schall- und Hitzeschutz sind bei fast allen Schäumen erheblich schlechter gegenüber den meisten nachwachsenden Rohstoffen.


Deswegen baut man ja ein Haus nicht allein aus Schaum, sondern in Verbindung mit anderen Materialien emoji
Recycling ist wie bei allen anderen Materialien möglich, muss nur gemacht werden. War kürzlich an einer Baustelle, wo ein "ökologisch" gedämmtes Haus abgerissen wurde. Da waren der Dämmstoff, Elektrokabel, Betonreste u.A. auf einem Haufen fertig zum Abtransport:

2017/20170308883677.jpg

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  •  MinMax
  •   Gold-Award
8.3.2017  (#14)

zitat..
Gast Karl schrieb: Da waren der Dämmstoff, Elektrokabel, Betonreste u.A. auf einem Haufen fertig zum Abtransport:

Holzhäuser sind alles andere als direkt-"recycling"-fähig... da das schöne Holz entweder vor dem Einbau oder währenddessen mit anderen Materialien _verbunden_ wird, ist es nach dem Abbau nur noch als Sondermüll zu betrachten.
So z.B. das alte Holzhaus von meinem Grund-Vorbesitzer, das wir abreisen mussten: Holz aus dem Dachstuhl entweder mit Teer, Mineralwolle oder Anstrichen verunreinigt, Holz von der Fassade: dito, Holz aus den Wänden: dito... da blieb nicht viel sauberes Holz übrig, was wir wieder verwenden oder verbrennen konnten.
Vielleicht ist eine extrem reine tragende Holzkonstruktion mit Strohballenfüllung und Lehmputz noch einigermassen recyclingbar/kompostierbar, alles andere sicher nicht.

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  •  mackica
  •   Silber-Award
8.3.2017  (#15)

zitat..
MinMax schrieb: Holzhäuser sind alles andere als direkt-"recycling"-fähig... da das schöne Holz entweder vor dem Einbau oder währenddessen mit anderen Materialien _verbunden_ wird, ist es nach dem Abbau nur noch als Sondermüll zu betrachten.


Also das kann ich nicht bestätigen. Beim Abbruch unserer alten Häuser vielen mehrere LKW-Fuhren Holz an, und zwar nur Holz, das sicher verbrannt wird. Einige der schönen Tram haben wir sogar noch verkauft...

Aber vielleicht hängt s vom Alter des Hauses ab...



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  •  ENB
  •   Gold-Award
9.3.2017  (#16)
entsorgen - Da sieht man hald wieder, wer aus welcher Ecke kommt!!!!
ICH würde auf jedem Fall die Variante von AnTeMa machen, denn bei HBCD haltigen EPS F
habens ja immer behauptet, "die Entsorgung ist nie ein Problem" und jetzt kostet die Tonne über 3000€ ( natürlich bei Rechtmäßiger Entsorgung)!!! Und wer weiß, wie PU, oder die ganzen Sandwich Panele, in einigen Jahren zu entsorgen sind, gibt's eine CO2 Steuer auf alle Materialien, die nicht CO2 neutral (Naturbaustoffe) sind???? Und bezüglich Wohngesundheit, würde ich auf jedem Fall, entweder Ziegel mit Öko Fassade, oder HOLZBAU machen, alles andere ist MÜLL, im wärmsten Sinne des Wortes!!

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  •  Gast-Karl
  •   Gold-Award
10.3.2017  (#17)
@ENB: mit esoterischen Begriffen wie "Wohngesundheit" lässt sich halt leicht polemisieren. Ich wohne schon seit Jahrzehnten in EPS gedämmten Gebäuden und erfreue mich bester Gesundheit...
Aktuelle Dämmstoffe sind HBCD frei und auch alte lassen sich problemlos entsorgen (erzeugen z.B. Fernwärme).
Wenn ich die Dämmwirkung von einer Tonne EPS-F erreichen will, muss ich cà 15 Tonnen Holzfaserplatten produzieren (und später auch entsorgen). Der Primärenergieaufwand ist dabei mehr als doppelt so hoch...
Auch der spätere Heizenergieverbrauch ist höher, da die Hüllfläche des Hauses durch die schlechtere Dämmwirkung größer wird. Ich verurteile aber niemanden der so bauen will...
http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20161007_OTS0078/umweltministerium-bestaetigt-hbcd-haltiges-alt-styropor-ist-kein-gefaehrlicher-abfall
http://www.constructalia.eu/deutsch/nachhaltiges_bauen_mit_stahl/ende_des_lebenszyklus_eines_gebaudes/effiziente_techniken_fur_das_recycling_von_verbunkonstruktionen_und_sandwichpaneelen#.WMH3Wn1lHIU
http://www.austrotherm.at/wissen/news/umweltbundesamt-bestaetigt-oesterreichs-gph-mitgliedsbetriebe-produzieren-hbcd-frei/

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  •  AnTeMa
10.3.2017  (#18)
Dämmstoffauswahl - Die EPS-Lobby ist natürlich sehr stark wie schon die früher angegebenen angeblichen Einsparpotenziale bei Fassadendämmungen und auch die entsprechende Gesetzgebung zeigt.
Ähnlich bei der Entsorgung, die in Deutschland zuerst verboten und dann nur deshalb übergangsweise noch in normalen Verbrennungsanlagen erlaubt wurde weil sonst einfach keine Entsorgung möglich war.
In Österreich gabs ja auch schon einige Skandale.

Bei den später irgendwann zu entsorgenden riesigen Mengen wird's sicher auch ökologisch nicht einwandfreie Kompromisse geben- schon zur Kostenreduzierung.

Großindustriell gibt's einfach noch keine, auch regional verfügbaren Verfahren und derart voluminöse Materialien über große Entfernungen zu transportieren ist teuer und umweltpolitisch negativ.

Das ist etwas wie bei Atom: erst einmal günstig, enorme Renditen bei völlig ungeklärter Entsorgung, deren Risiko und überwiegende Kosten später die Allgemeinheit trägt.

Besser wäre es, mit dem Material auch gleich wie bei Verpackungen einen Teil der späteren Entsorgung zu bezahlen
und ohnehin nur Materialien zuzulassen, für die ein realistisches Entsorgungskonzept besteht.

Dämmung kann nicht nur auf den U-Wert reduziert werden-
Speicherung, Hitze-,Schall-,Brandschutz, Feuchteempfindlichkeit, Schadensrisiko, Entsorgung, Rohstoffherkunft etc müssen auch berücksichtigt werden.

In der Hinsicht finde ich ökologische Materialien mit regional verfügbaren Rohstoffen,
Herstellung mit heimischer Energie aus Holz, die teilweise auch noch erhebliche technische Vorteile (zB Kapillarität, Sorptions- und Diffusionsfähigkeit) haben wesentlich vorteilhafter.

Andreas Teich

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  •  Pamela202
21.3.2017  (#19)
Vielen Dank für eure Beiträge!

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