Einheit: Kd (Kelvin * Tage), (eigentlich pro Jahr)
Die Heizgradtage HGT sind die über alle Heiztage eines Jahres gebildete Summe der täglich ermittelten Differenz zwischen Raumlufttemperatur Ti und mittlerer Tagesaußentemperatur Ta.
Es wird also an jedem Tag der Heizperiode (d.h. die mittlere Tagesaußentemperatur ist kleiner als die Heizgrenze) die Differenz Raumlufttemperatur minus mittlere Tagesaußentemperatur gebildet. Diese Differenzen werden dann für jeden Tag der Heizperiode aufsummiert.
Die Heizgradtage sind meist bezogen auf eine Heizgrenze von +12°C (ausschlaggebend für die Länge der Heizperiode) und eine Innentemperatur von +20°C (deshalb HGT 20/12).
Die in Nachschlagewerken angegebenen Heizgradtage (Größenordnung z.B. 3500 Kd) sind immer Mittelwerte für eine jahrzehntelange Periode. Für konkrete Aussagen müssen Energieverbräuche deshalb mit den Heizgradtagen des betreffenden Jahres gerechnet werden (=heizgradtagbereinigt).
Die
Umrechnung auf eine andere Heizgrenze
erfolgt durch Neuberechnung der Summe,
aber mit der geänderten Dauer der
Heizperiode (Zahl der Heiztage).
Die Umrechnung auf eine andere
Auslegungstemperatur erfolgt durch Addition oder
Subtraktion der Auslegungstemperaturdifferenz mal
der Heiztage
(z.B. (22°C - 20°C) * HT).
Die Heizgradtage sind als Klimakennwert durchaus geeignet, Standorte zu vergleichen. Da die Heizperiode (und damit auch die Heizgrenztemperatur) stark vom Dämmstandard abhängt, sind die Heizgradtage zur genauen Energieverbrauchsprognose für ein konkretes Objekt aber nur bedingt geeignet. Besser ist eine dynamische Simulation (z.B. auf Stundenwertbasis).