Dichtheitsmessung mit Blower-Door-Test (BDT)

Ablauf der Blowerdoor-Messung (n50-Test):

In eine Tür wird ein Ventilator eingespannt und im Haus ein Unterdruck oder ein Überdruck von 50 Pascal erzeugt (entspricht einem Winddruck von etwas mehr als 30km/h). Der für diesen Druck notwenige Luftstrom wird gemessen (sogenannter "nL50-Luftwechsel"), er ist je nach Dichtheit unterschiedlich. Der gemessene Wert wird auf das Raumvolumen bezogen: n50 = V50 / VL

Der erhaltene Wert (Einheit 1/h oder h-1) sollte bestimmte Grenzwerte nicht übersteigen. Je kleiner dieser Wert ist, desto dichter - und damit besser - ist die Gebäudehülle. Die genaue Vorgangsweise für die Durchführung ist in ÖNORM EN 13829 festgelegt.

Grenzwerte bei der Luftdichtheitsmessung:

Ein Wert unter 3 /h ist z.B. in der ÖNORM B 8110 vorgegeben und sollte jedenfalls bei jedem Hausbau eingehalten werden. Bei Gebäuden mit Lüftungsanlagen ist eine dichte Gebäudehülle besonders wichtig, da sonst zuviel Luft über die Fugen ausgetauscht wird (und der Luftaustausch über die Lüftungsanlage damit beeinträchtigt wird). Aus diesem Grund liegt der Grenzwert in der ÖNORM B 8110 bei nL50 kleiner 1,5 /h. Bei Passivhäusern ist der Grenzwert noch niedriger anzusetzen, das Passivhausinstitut Darmstadt schlägt als maximalen Wert 0,6 /h vor.

Blower-Door-Test nötig oder nicht?

Die Messung der Dichtheit sollte jedenfalls bei allen Leichtbauten durchgeführt werden. Gerade bei Fertighäusern wirkt sich alleine die Ankündigung des Tests manchmal auf die Qualität der Ausführung aus. Aber auch bei Massivbauten ist eine Dichtheitsmessung sehr empfehlenswert (Fensteranschlüsse, Dachausbau etc. führen immer zu potentiellen Leckagen).

Führen Sie die Dichtheitsmessung aber nicht erst durch, wenn Ihr Haus bezugsfertig ist!
Eine Dichtheitsmessung gehört dann durchgeführt, wenn die dichte Ebene (Putz bis zur Rohbetondecke, Dampfbremse,...) hergestellt wurde, jedenfalls aber noch vor der Endausfertigung. Der Test sollte also vor der Herstellung des Estrichs erfolgen, sodass allfällige Undichtheiten (z.B. an den Maueranschlüssen) noch korrigiert werden können.

Gleichzeitig lassen sich bei der Dichtheitsmessung auch die Schwachstellen entdecken. Dazu wird mittels Thermografie ein Infrarotbild des Bauteils angefertigt:

Hier sieht man die eintretende kalte Außenluft (blaue Färbung). Nachteil: Diese Thermografie ist nur im Winter durchführbar, da sonst die eintretende Luft die selbe Temperatur hat wie der Innenraum.
Bei diesem Dachbodenausbau wurde bei der Montage der Deckenspots die Dampfsperre durchstoßen. Durch die eindringende kühle Luft bei der Thermographie ist dies gut erkennbar.
Eine weitere Möglichkeit zur Auffindung von Leckagen ist die Benutzung von Rauchfahnen: Hierbei kann festgestellt werden, wo genau der Lufteintritt erfolgt (und somit wo die undichte Stelle liegt).

Vorbereitungen am Haus für den Blowerdoor-Test