Bei einer Solaranlage für die Warmwassergewinnung ist eine Abweichung von der Südausrichtung bis 45 Grad nach Osten oder Westen gut tolerierbar und vermindert den Solarertrag noch nicht wesentlich.
Haben Sie die Wahl
zwischen einer Südwest- oder
Südostausrichtung, so sollten Sie der
Südwest-Ausrichtung den Vorzug geben,
weil (bei zwar theoretisch gleicher
Sonneneinstrahlung) durch eine höhere
Lufttemperatur und Auflösung eines
eventuellen Frühnebels oder
Morgendunstes doch am Nachmittag höhere
Solarerträge zu erwarten sind.
(Diagramm
Sonnenstand)
Eine Abweichung von der idealen Ausrichtung der Kollektoren kann auch bis zu einem gewissen Grad durch eine Vergrößerung der Kollektorfläche ausgeglichen werden (Diagramm Abweichung).
Es gilt die Faustregel, dass die Kollektoren ca. 6 Stunden um die Mittagszeit - also z.B. von 9 bis 15 Uhr oder von 10 bis 16 Uhr nicht verschattet sein sollen, um einen hohen Ertrag zu erzielen. Verschattungen im Winter durch Nachbargebäude, Bäume usw. sind bei Solaranlagen zur Warmwasserbereitung egal, da in dieser Jahreszeit auf Grund der tiefen Außentemperatur und der geringen Sonnenscheindauer ohnehin kein wesentlicher Ertrag zu erwarten ist. Bei Solaranlagen zur solaren Raumheizung spielt eine Verschattung im Winter natürlich eine große Rolle.
Den größten Solarertrag erhalten Sie, wenn die Sonne im rechten Winkel auf die Kollektoren fällt. Die ideale Neigung ist also je nach Jahreszeit eigentlich verschieden, da die Sonne im Sommer höher steht als im Winter. Die Nachführung des Kollektorfeldes nach der Sonne hat sich allerdings technisch als zu aufwendig und störanfällig erwiesen, weshalb die Kollektoren je nach Verwendungszweck mit einer bestimmten Neigung, gemessen von der Horizontalen, fix montiert werden:
Solaranlagen für sehr gute Ganzjahreserträge sollten eine Kollektorneigung zwischen 30 und 50 Grad aufweisen.
Die Ausrichtung einer
Solaranlage zur Warmwasserbereitung ist
unproblematisch. Eine Abweichung von der
Südrichtung oder vom optimalen Neigungswinkel,
oder auch eine Verschattung am Morgen oder am
Abend (und auch im Winter) wirken sich nicht
wesentlich auf den jährlichen Ertrag aus. Im
Zweifelsfall kann man die Anlage auch etwas
vergrößern, um diese Effekte zu kompensieren.
Anders schaut es bei Solaranlagen aus, die zur
(teilsolaren) Raumheizung errichtet werden. Hier
kann sich eine Verschattung oder eine
Abweichungen von der optimalen Ausrichtung stark
auswirken. Solche Anlagen sollten aber ohnehin
nicht "aus dem Bauch heraus"
dimensioniert und aufgestellt werden. Für
Anlagen zur Heizungsunterstützung empfehlen wir
eine Simulation der erzielbaren Erträge, solche
Simulationen können technische Büros oder der
Anlagenerrichter durchführen.