Solarzellen verbrauchen bei der Herstellung eine gewisse Menge an Energie. Im Betrieb wird dann mit Hilfe der PV-Module wieder Energie erzeugt. Als energetische Amortisationszeit wird der Zeitraum betrachtet, den die Solarzelle Strom erzeugen muss, um die bei der Herstellung aufgewendete Energie zurückzuliefern. Nur wenn diese energetische Amortisationszeit kleiner als die Lebensdauer ist, ist das System aus energetischer Sicht sinnvoll. Der sogenannte Erntefaktor gibt an, wie oft das System die zu seiner Herstellung benötige Energie während seiner Lebensdauer wieder hereinspielt.
In der Vergangenheit war manchmal von 20 Jahren oder länger die Rede, diese Aussagen sind aber heute nicht mehr haltbar. In der Studie "Energy Payback Time of Crystalline Silicon Solar Modules" von J. Nijs, R. u.a. (erschienen in "Advances in Solar Energy,Boulder, CO USA; vol. 11, 1997) werden detaillierte Untersuchungen zu diesem Thema vorgestellt.
Danach liegt die energetische Amortisation von kristallinen Zellen zwischen 2,5 (polykristalline Zellen) und rund 5 Jahren (monokristalline Zellen). Durch Verbesserungen im Herstellungsprozess sollten sich diese Zeiten nochmals etwa halbieren lassen. Bei amorphem Silizium liegt die energetische Amortisationszeit bei etwas über einem Jahr. Die genauen Daten sind (auf Englisch) unter www.pvpower.com abrufbar.
Auch eine Studie der TU Berlin kommt zum Ergebnis, das sich alle Solarzellentypen energetisch mehrfach amortisieren:
Am besten schneiden hier die Dünnschichtzellen ab, am schlechtesten kristallines Silizium.
In der Studie werden übrigens auch Angaben zur energetischen Amortisation von thermischen Solaranlagen und Windkraftanlagen gemacht:
Eine Studie des schweizer ESU aus 2008 kommt für Europa
zum Ergebnis, dass die energetische Amortisationszeit von
polykristallinen Paneelen im Mitteleuropa etwa bei 3 Jahren liegt.
Quelle: www.esu-services.ch/fileadmin/download/jungbluth-2008-LCA-PV-web.pdf