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Kreditbearbeitungsgebühr unzulässig

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  •  DonJohnson
3.4. - 11.4.2024
67 Antworten | 26 Autoren 67
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75
Liebe Forum Mitglieder,

wahrscheinlich habt ihr auch die Meldungen bzgl. unzulässiger Kreditbearbeitungsgebühr mitverfolgt.

https://help.orf.at/stories/3224373/

Aus meiner Sicht ist es sehr wahrscheinlich, dass die Entscheidung gegen die Kreditbearbeitungsgebühr fallen wird.

Begründung: Auch der deutsche Bundesgerichtshof hat damals so entschieden und die Rechtsmeinungen zwischen Deutschland und Österreich sind meist sehr ähnlich (sollte ohnehin europäisch geregelt sein).
Ebenso schlägt das Thema Servicepauschale o.ä. in eine ähnliche Kerbe.

Also ich denke es wird nun zu einem Paradigmenwechsel kommen.

Wie seht ihr das bzw. was ist eure Meinung dazu?

  •  DonJohnson
7.4.2024  (#41)

zitat..
andi102 schrieb:

──────..
sir0x schrieb:

Was hat dein Beispiel mit der BAG BAG [Bearbeitungsgebühr] zu tun? Dein Beispiel zeigt nur das Problem der fehlenden Vorfälligkeitsentschädigung.

Wäre nun jedoch das BAG BAG [Bearbeitungsgebühr] ein Teil der Zinsbildung, so würde es auch in die Vorfälligkeitsentschädigung fallen.
───────────────

Ich wollte damit zeigen, dass damit das Kreditgeschäft noch unwirtschaftlicher wird und mangels BAG BAG [Bearbeitungsgebühr] die Wechselbereitschaft der Kreditnehmer steigen könnte und damit der Schaden eher anfällt. Man muss es immer in der Gesamtheit betrachten.

Es wird hier oft angemerkt, dass die Kosten für Kredite in Österreich höher als in Deutschland sind. Dass sich die Kreditnehmer mit 1% freikaufen könnten, ist ein Hauptgrund dafür.

Ich habe den Eindruck, manche leben hier in einer Traumwelt. Die Banken werden mit und ohne BAG BAG [Bearbeitungsgebühr] gleich viel verdienen. Die Frage wird, ob sie nicht auf Nummer sicher gehen, höhere Konditionen verlangen und es dann ein klassischer Pyrrhussieg wird. Im Zweifel wird nur mehr zur Bausparkasse vermittelt.

Gebe dir 100% recht, dass die Banken am Ende gleich verdienen werden.

Für jene die jedoch bereits in ihrem Leben (letzten 30 Jahre) viel BAG BAG [Bearbeitungsgebühr] bezahlt haben und nicht mehr unbedingt vor haben einen Kredit aufzunehmen, könnte es eine deutliche Ersparnis werden.

In unserem Fall haben wir bisher >10.000€ BAG bezahlt und haben aus derzeitiger Sicht nicht mehr vor einen Kredit zu nehmen.

Also würden wir die BAGs rückerstattet bekommen und die Fixzinsen bei unserem Kredit würde gleich bleiben.
Auch wenn wir wirklich nochmal vor hätten einen Kredit zu nehmen, würden dann die Kosten (BAG eingerechnet) wahrscheinlich gleich bleiben.

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  •  ernsthappel
  •   Bronze-Award
7.4.2024  (#42)
habe meine Kreditunterlagen und Kontoauszüge alter Verträge durchgesehen

mir wurden u.a. 
- Verwaltungskosten  
- Bereitstellung des Darlehens

verrechnet.

Sind das auch Ausprägungen/andere Bezeichnungen für BAG BAG [Bearbeitungsgebühr]/Kreditbearbeitungsgebühr?

lg Andreas


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  •  supernova
  •   Silber-Award
7.4.2024  (#43)
Ich glaube, ich würde die BAG BAG [Bearbeitungsgebühr] eher nicht zurückfordern. Hab' eh schon von den Niedrigzinsen profitiert. 
Aber an sich fände ich es gut, wenn die Gebühr fallen würde. 


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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
7.4.2024  (#44)

zitat..
sir0x schrieb: Ob wirklich soviele eine Umschulung aus einem Fixzins machen, ist die Frage.

Definitiv.
Wenn der neue Kreditvertrag um angenommen 1% aufgrund einer niedrigeren Fixzinsvereinbarung günstiger wird, sind die Umschuldungskosten inkl. BAG in rund drei Jahren egalisiert.

Generell:
es kann sich doch bitte jeder selber aussuchen: top Zinssatz, vielleicht mit BAG BAG [Bearbeitungsgebühr].
Nicht so toller Zinssatz, dafür hohe Kontogebühren, keine BAG BAG [Bearbeitungsgebühr].
Mit oder ohne Vermittler.

Top-Zinssätze mitnehmen (Vergangenheit z.B. 0,875% für 15 J fix!), alles rauspressen was geht und dann ein paar Kröten BAG BAG [Bearbeitungsgebühr] einklagen lässt man. tief blicken.

Die eierlegende Wollmilchsau - top und keine Kosten - wird's halt nicht spielen bei den Banken, das sollte jedem klar sein.




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  •  sir0x
  •   Bronze-Award
7.4.2024  (#45)

zitat..
speeeedcat schrieb: Definitiv.
Wenn der neue Kreditvertrag um angenommen 1% aufgrund einer niedrigeren Fixzinsvereinbarung günstiger wird, sind die Umschuldungskosten inkl. BAG in rund drei Jahren egalisiert.

Ja eh, aber das wissen/können sich wieviel Prozent der Schuldner ausrechnen?

zitat..
speeeedcat schrieb: Die eierlegende Wollmilchsau - top und keine Kosten - wird's halt nicht spielen bei den Banken, das sollte jedem klar sein.

Die Bank gewinnt immer 😜




1
  •  DonJohnson
7.4.2024  (#46)

zitat..
speeeedcat schrieb:

──────..
sir0x schrieb: Ob wirklich soviele eine Umschulung aus einem Fixzins machen, ist die Frage.
───────────────

Definitiv.
Wenn der neue Kreditvertrag um angenommen 1% aufgrund einer niedrigeren Fixzinsvereinbarung günstiger wird, sind die Umschuldungskosten inkl. BAG in rund drei Jahren egalisiert.

Generell:
es kann sich doch bitte jeder selber aussuchen: top Zinssatz, vielleicht mit BAG BAG [Bearbeitungsgebühr].
Nicht so toller Zinssatz, dafür hohe Kontogebühren, keine BAG BAG [Bearbeitungsgebühr].
Mit oder ohne Vermittler.

Top-Zinssätze mitnehmen (Vergangenheit z.B. 0,875% für 15 J fix!), alles rauspressen was geht und dann ein paar Kröten BAG BAG [Bearbeitungsgebühr] einklagen lässt man. tief blicken.

Die eierlegende Wollmilchsau - top und keine Kosten - wird's halt nicht spielen bei den Banken, das sollte jedem klar sein.

Ich würde/werde selbst wahrscheinlich nicht klagen oder mich einer Sammelklage anschließen.

Sondern ich vermute, dass bei einem OGH Urteil, das besagt, dass BAGs unrechtmäßig sind, alle Banken, wie bei der Anrechenbarkeit der Minuszinsen, proaktiv auf alle betroffenen Kunden zukommen werden, um etwaigen Klagen zuvor zukommen.
So war es jedenfalls bei der VKB und Hypo bzgl. Minuszinen bei mir.


btw.: um den Profit im Bankensektor mach ich mir keine Sorgen, wenn ich mir einerseits oftmals die ineffiziente Vorgehensweise ansehe (Raiba im Ort hat mehr als 30 Mitarbeiter) und andererseits die guten Gehälter (ausgenommen vielleicht einfache Mitarbeiter). Kann natürlich nur von meiner persönlichen Wahrnehmung sprechen, wenn ich mit Freunden oder Bekannten aus dem Bereich rede, die selbst verwundert sind, wie lange die Kuh noch gemolken werden kann.
Auch im Versicherungswesen machen knackige Kostenstrukturen der online Versicherer enormen Druck.
Alles hat natürlich Schattenseiten, wie der schlechte Service oder Haftung im Schadensfall, aber dies interessiert halt viele nicht bei Abschluss, sondern alles muss heutzutage nach dem Motto "Geiz ist geil" sein.


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  •  sir0x
  •   Bronze-Award
7.4.2024  (#47)

zitat..
DonJohnson schrieb: ...w[ref]DonJohnson:78970_3#810618[/ref]wenn ich mir einerseits oftmals die ineffiziente Vorgehensweise ansehe...

Kann ich nur unterstreiben, ich habe einige Banken als Kunden und effizient ist anders....


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  •  Altromondo
  •   Bronze-Award
7.4.2024  (#48)
Ich tu mir immer schwer solche Prozesse/Urteile nachzuvollziehen...

Ich darf mir doch aussuchen wieviel ich für ein Produkt oder eine Dienstleistung verlange, oder?

Ein Händler darf doch auf jedes Produkt 10% Marge draufgeben auch wenn er bei der Grafikkarte um 2000 Euro nicht mehr Arbeit hat als bei der um 200 Euro, oder?

Wenn eine Bank den Kunden zu jedem Vertrag würfeln lassen würde und das Ergebnis mal 1000 als Gebühren verrechnen würde wäre das doch im Rahmen der Vertragsfreiheit auch erlaubt, oder?

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
7.4.2024  (#49)
Ich versteh' s auch nicht ...
Ich greif' mal die IT-Technikerstunde raus, oder für Steuerberatung, den KFZ-Techniker. Da hört man wenig Aufschrei. 

Sobald es aber um die Reizwörter "Gebühren" oder gar "Provisionen" geht, meinen viele, diese seien weder gerecht noch im Rahmen der ureigensten geschäftspolitischen Absicht, profitables Wachstum zu erzielen. 

zitat..
DonJohnson schrieb: Kann natürlich nur von meiner persönlichen Wahrnehmung sprechen, wenn ich mit Freunden oder Bekannten aus dem Bereich rede, die selbst verwundert sind, wie lange die Kuh noch gemolken werden kann.

Klar, alte Verträge... diese Neid-Debatte gibt es ja auch aktuell beim ORF. Ob man das "gerecht" finde, tut nichts zur Sache.

Die Schreie nach Offenlegung der Gehälter wird scheinbar das nächste "große Ding".
Ich als Versicherungs- und Kreditvermittler habe dazu schon jahrelang eine gesetzliche Verpflichtung. Gleiches Recht für alle, also bitte her mit der Transparenzdatenbank.

zitat..
DonJohnson schrieb: Alles hat natürlich Schattenseiten, wie der schlechte Service oder Haftung im Schadensfall, aber dies interessiert halt viele nicht bei Abschluss, sondern alles muss heutzutage nach dem Motto "Geiz ist geil" sein.

Richtig, diesen Trend gibt es, ohne Zweifel. Aber auch, dass sich sehr viele dann doch vor dem letzen Online-Drücker auf den gut etablierten, rezensierten und weiterempfohlenen Profi verlassen - und sich nicht autodidaktisch in die Kreditmaterie einarbeiten.

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  •  DonJohnson
7.4.2024  (#50)

zitat..
Altromondo schrieb:

Ich tu mir immer schwer solche Prozesse/Urteile nachzuvollziehen...

Ich darf mir doch aussuchen wieviel ich für ein Produkt oder eine Dienstleistung verlange, oder?

Ein Händler darf doch auf jedes Produkt 10% Marge draufgeben auch wenn er bei der Grafikkarte um 2000 Euro nicht mehr Arbeit hat als bei der um 200 Euro, oder?

Wenn eine Bank den Kunden zu jedem Vertrag würfeln lassen würde und das Ergebnis mal 1000 als Gebühren verrechnen würde wäre das doch im Rahmen der Vertragsfreiheit auch erlaubt, oder?

Grundsätzlich ja, aber in Österreich ist Wucher verboten (Paragraph 154/155 Strafgesetzbuch):
"Umgangssprachlich spricht man bei besonders hohen Preisen, die man nicht für gerechtfertigt hält, von „Wucherpreisen". Wucher im rechtlichen Sinn liegt vor, wenn jemand den Leichtsinn, die Unerfahrenheit oder die Zwangslage einer bestimmten Person ausnützt, um eine Leistung zu bekommen, die in einem auffallenden Missverhältnis zur eigenen Leistung steht. Wucher ist also ein vorwerfbares Verhalten gegenüber einer schutzbedürftigen Person, das auch strafrechtliche Folgen haben kann."

Hier geht es aber darum, dass hinter Gebühren explizite gesonderte Leistungen stehen müssen und am Beispiel Servicepausschale bei Handynetzanbietern steht ja keine Leistung, deswegen werden diese Rückerstattet und zukünftig in den Grundpreis eingerechnet (zB.: A1 oder Ö-Ticket).

Zum Beispiel Ö-Ticket: Die haben die Kartenpreis niedrig gehalten, um mit den Mitbewerbern mithalten zu können und beim Bezahlen wirst du dann mit 2,5€ Gebühr fürs selber ausdrucken konfrontiert (wo ist die Leistung von Ö-Ticket?).

Zum Beispiel Kredite: Hier müsste die Bank den Kredit so berechnen, dass weiterhin die fetten Profite raus kommen ohne zusätzlich eine BAG BAG [Bearbeitungsgebühr] fällig wird.

Wenn zu mir aktuell beim Hausbauen ein Handwerker kommt, dann beinhaltet der Materialpreis und/oder Arbeitszeit auch die beispielsweise die Bearbeitung für die Erstellung der Rechnung oder eben die Prüfung, ob er den Auftrag annimmt (Bonitätsprüfung oder Risiko/Chancen Abschätzung bei größeren Auftragen).
Wäre ja geil, wenn man dann für das Schreiben der Rechnung eine Gebühr in Höhe von 1-3% der Auftragssumme berechnen würde.

Dies funktioniert nur, wenn sich eine Branche abstimmt und (fast) jeder es macht.


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  •  andi102
  •   Bronze-Award
7.4.2024  (#51)

zitat..
DonJohnson schrieb:

btw.: um den Profit im Bankensektor mach ich mir keine Sorgen, wenn ich mir einerseits oftmals die ineffiziente Vorgehensweise ansehe (Raiba im Ort hat mehr als 30 Mitarbeiter) und andererseits die guten Gehälter (ausgenommen vielleicht einfache Mitarbeiter). Kann natürlich nur von meiner persönlichen Wahrnehmung sprechen, wenn ich mit Freunden oder Bekannten aus dem Bereich rede, die selbst verwundert sind, wie lange die Kuh noch gemolken werden kann.

Die Genossenschaften müssen keinem eine Dividende abliefern, das macht schon einen riesigen Unterschied. Bis auf die paar Euros für die Geschäftsanteile


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  •  Gemeinderat
7.4.2024  (#52)
Wir reden ja hier von etwas, das bereits passiert ist.
Man muss sie ja bezahlt haben, um sie ggf. zurückfordern zu können.
Mir wäre ja lieber, dass das keine Individual- oder Sammelklagen sind, sondern dass das festgestellt (Erkenntnisse OGH / Entscheid usw.) sind und die Banken von sich aus es zurückzahlen SOLLTE (!) es so sein, dass sie das müssen. 
Dann braucht sich auch keiner wie ein Denunziant vorkommen. 
Außerdem rechne ich meinem Berater an, dass er auf kurze Nachfrage von sich aus mit 1% BAG (3k) einverstanden war - und einem Aufschlag von 0,875% nach den 25 Jahren (1,25%). 
Er hat damals genau gewusst, dass er das Geschäft wohl auch mit 1% Aufschlag und 2% BAG bekommen hätte ;)


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  •  Equity
  •   Bronze-Award
8.4.2024  (#53)
Die BAG BAG [Bearbeitungsgebühr] ist, wie alle solche Gebührenmodelle die rein vom Volumen anhängig sind, natürlich aus ungerecht. Allerdings haben davon bisher auch viele profitiert, dem sollte man sich halt bewusst sein. Für kleine Volumina und/oder komplexe Fälle wird es teurer oder vllt auch gar nicht mehr möglich eine Finanzierung zu bekommen wenn die Kosten fair nach Aufwand verrechnet werden. Die Anbieter mit Konditionen ohne BAG BAG [Bearbeitungsgebühr] zeigen es ja schon vor.

Ohne BAG BAG [Bearbeitungsgebühr] würde in erster Linie zwischen Kreditnehmern umverteilt werden und nicht zwischen Bank und Kreditnehmern. Und unter den Kreditnehmern gäbe es dann automatisch mehr Verlierer wie Gewinner (nach Anzahl, nicht Volumen).


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  •  TheSeeker
  •   Bronze-Award
8.4.2024  (#54)

zitat..
Equity schrieb: Die BAG BAG [Bearbeitungsgebühr] ist, wie alle solche Gebührenmodelle die rein vom Volumen anhängig sind, natürlich aus ungerecht. Allerdings haben davon bisher auch viele profitiert, dem sollte man sich halt bewusst sein. Für kleine Volumina und/oder komplexe Fälle wird es teurer oder vllt auch gar nicht mehr möglich eine Finanzierung zu bekommen wenn die Kosten fair nach Aufwand verrechnet werden.

So ist es und würde das auch für eine gute Entwicklung halten. Wenn eine Bank oder ein Finanzierungsberater eine komplexere Finanzierung bearbeiten, sollen sie für ihren Aufwand natürlich dementsprechende Preise verlangen können. Gleichzeitig gibt es genug einfache 0815 Finanzierungen, die großteils über eine Sofware laufen, die dann ihrem Aufwand und Risiko nach besser bepreist werden können. Hier darf gerne ein transparenter Wettbewerb entstehen und wenn ich eine schwierigere Finanzierung vor mir habe, zahle ich gerne den Berater für die notwendige Unterstützung. Eine Gebühr rein nach dem Kreditvolumen zu kalkulieren wird hoffentlich bald der Vergangenheit angehören. Wäre auch schön, wenn deutsche Banken mit ihrem etwas anderem Modell den Wettbewerb weiter bereichern.

Die rechtliche Möglichkeit jederzeit mit einer teilweise aberwitzigen Pönale aus dem Kredit rauszukommen, halte ich aber ebenso für überholt. 

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  •  stefano
  •   Bronze-Award
8.4.2024  (#55)
Je nach Komplexität und Kredithöhe ließen die Banken mit sich über die BAG BAG [Bearbeitungsgebühr]-Höhe reden. Ich habe da sicherlich nicht viel Körbelgeld dagelassen.

1
  •  TheSeeker
  •   Bronze-Award
8.4.2024  (#56)

zitat..
stefano schrieb: Je nach Komplexität und Kredithöhe ließen die Banken mit sich über die BAG BAG [Bearbeitungsgebühr]-Höhe reden. Ich habe da sicherlich nicht viel Körbelgeld dagelassen.

Weiter runter als 0,875 % ist es bei uns leider nicht gegangen. Das wäre aber mit verpflichteten Konto bei der Bank verknüpft worden. Für die Einfachheit unseres Kredits eine Lächerlichkeit. Das Risiko sollen sie bitte auf die Zinsen aufschlagen. Der SWAP Aufschlag hatte es auch zu Zeiten der Niedrigstzinsen in sich.

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  •  stefano
  •   Bronze-Award
8.4.2024  (#57)

zitat..
TheSeeker schrieb:

──────..
stefano schrieb: Je nach Komplexität und Kredithöhe ließen die Banken mit sich über die BAG BAG [Bearbeitungsgebühr]-Höhe reden. Ich habe da sicherlich nicht viel Körbelgeld dagelassen.
───────────────

Weiter runter als 0,875 % ist es bei uns leider nicht gegangen. Das wäre aber mit verpflichteten Konto bei der Bank verknüpft worden. Für die Einfachheit unseres Kredits eine Lächerlichkeit. Das Risiko sollen sie bitte auf die Zinsen aufschlagen. Der SWAP Aufschlag hatte es auch zu Zeiten der Niedrigstzinsen auf sich.

Bei mir waren es <1.000€, aber am Ende war für mich nur interessant was mich der Kredit bis zum Laufzeitende in Summe kostet.




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  •  TheSeeker
  •   Bronze-Award
8.4.2024  (#58)

zitat..
stefano schrieb: Bei mir waren es <1.000€, aber am Ende war für mich nur interessant was mich der Kredit bis zum Laufzeitende in Summe kostet.

Das ist natürlich am Ende die entscheidende Zahl, aber in diesem Thread geht es um problematische, da nicht auf Leistung bezogene, Bepreisungskomponenten. Da gehört für mich auch die (erhöhte) Kontoführungsgebühr dazu, welche die BAG BAG [Bearbeitungsgebühr] immer öfter ersetzt. Im Endeffekt wird sich das Problem nur über mehr Wettbewerb lösen lassen. Hier hoffe ich auf deutsche Banken, die den Wettbewerb beleben. Nur müssen österreichische Banken auch die gleichen Möglichkeiten haben. Bei uns war der Fixzinskedit effektiv um 0,3 günstiger, als die günstigste AT AT [Außentemperatur] Bank mit der Laufzeit.

Die unterschiedliche Wettbewerbslage hat man auch in der Höhe des Tagesgelds DE vs. AT gespürt. Europäischer Wettbewerb ist meine Hoffnung. 

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  •  purrtastic
  •   Bronze-Award
8.4.2024  (#59)

zitat..
LiConsult schrieb:

Diese wird verrechnet, weil dem prüfenden Institut Kosten entstehen, die weiterverrechnet werden. Jetzt kann man natürlich sagen, dass die Bank ohnehin über die Laufzeit Zinserträge erwirtschaftet, die im Gegenzug dazu ertragsbringend sind (vorausgesetzt, die tatsächliche Kreditdauer ist ausreichend), nur: wie erfolgt die Kostendeckung für jene Banken, die den Kredit zwar durchgeprüft haben, jedoch nicht zum Zug gekommen sind? Soll künftig für die Bearbeitung des Antrages generell eine Gebühr verlangt werden, die dann im allfälligen Abschlussfall gegengerechnet wird?

Fakt ist auch, dass die Kosten für die vollständige Kreditprüfung nicht zu unterschätzen sind.

Auch wenns außerhalb des Bankensektors stehend sicher leichter gesagt als getan ist: Ist einfach Berufs-/Geschäftsrisiko.. in Summe wird man das über die durchschnittliche Wahrscheinlichkeit in die Gesamtkosten (wo auch immer) einrechnen müssen.

In der Privatwirtschaft hast auch ein ähnliches Risiko, wenn einem Kunden ein Anbot macht (mit oder ohne Ausschreibung), je nach Komplexität des Projekts kann hier ganz schön Aufwand/Kosten entstehen, mit einer bedingten Chance den Zuschlag / die Bestellung auch zu erhalten.

Möglicherweise ist ein bisserl ein Ausweg, unverbindliche Vorab-Angebote als grober Richtwert zu machen, wo die Kunden sich zu einem guten Teil auch selbst rausfiltern können.. Jetzt ist die Branche schon eher so, abseits von dem schönen Forum hier wo man gute Richtwerte bekommt, die Banken sagen generell "ich saaaage niiichts".. komm vorbei, wir machen die ein persönliches Angebot.. und dann kommen genug darauf, dass sich das wie sie sich das vorgestellt haben nicht mal Ansatzweise ausgeht..




1
  •  LiConsult
  •   Gold-Award
8.4.2024  (#60)
Das mag alles sein - ich kann mich nur wiederholen: für verbindliche Zusagen benötigt man den Durchlauf des Kreditprozesses und die erforderliche Risikobewilligung.
 
Wenn das alles nichts mehr kosten darf (weil großteils eh 08/15 oder man braucht die Mitarbeiter/Standorte sowieso und die Erfüllung der Regulatorik ist eh klar, etc., etc.), dann wird sich die Branche trotzdem überlegen müssen, wie sie ihre Kosten unterbringt.

zitat..
purrtastic schrieb: n der Privatwirtschaft hast auch ein ähnliches Risiko, wenn einem Kunden ein Anbot macht (mit oder ohne Ausschreibung), je nach Komplexität des Projekts kann hier ganz schön Aufwand/Kosten entstehen, mit einer bedingten Chance den Zuschlag / die Bestellung auch zu erhalten.

Dann gibt es künftig halt vielleicht nur Angebote gegen Entgelt (das im Falle des Kreditabschlusses gegengerechnet wird). Großartige verbindliche Angebotsvergleiche (im besten Fall risikogenehmigt - andernfalls sind diese das Papier nicht wert, auf dem sie stehen) wird es dann nicht spielen.

zitat..
purrtastic schrieb: Jetzt ist die Branche schon eher so, abseits von dem schönen Forum hier wo man gute Richtwerte bekommt,

ja - exakt. Wobei diese Werte stets als "ab" zu verstehen sind. Am Ende sind es vielfach Einzelfälle.


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  •  purrtastic
  •   Bronze-Award
8.4.2024  (#61)

zitat..
LiConsult schrieb:

Dann gibt es künftig halt vielleicht nur Angebote gegen Entgelt (das im Falle des Kreditabschlusses gegengerechnet wird). Großartige verbindliche Angebotsvergleiche (im besten Fall risikogenehmigt - andernfalls sind diese das Papier nicht wert, auf dem sie stehen) wird es dann nicht spielen.

In der sonstigen Wirtschaft ist das höchst unüblich und könnte ja auch leicht anders missbraucht werden.. (ein unmögliches/schlampiges Anbot und dann Hand dafür aufhalten). Wie gesagt, hier ist es ganz üblich das Geschäftsrisiko des Anbieters. Nach dem Gesetz der großen Zahl rechnet sich das im Mittel schon wieder. Aber bei Ausschreibungen kann man sich z.B. überlegen, ob man sich den Aufwand antut, wenn man geringe Erfolgsaussichten auf Zuschlag erwarten und gerade anderswertig ausgelastet ist. Oder bei einer persönlichen Anfrage auf ein Anbot.. ein schlampiges "Abwehrangebot" legen.. mit der Erwartungen, dass es sowieso nichts wird, und wenn er trotzdem zusagt, hat man dick Kohle gemacht.


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