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Bewohntes Haus Aufstocken - WDVS im Winter

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  •  KM1988
1.2. - 3.2.2022
11 Antworten | 6 Autoren 11
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Wir möchten dieses Jahr mit dem Ausbau eines Bestandsgebäudes beginnen. Pläne sind bereits eingereicht und genehmigt.
Es handelt sich allerdings um eine Bestandsimmobilie, bei der die Eltern im Erdgeschoss wohnen (und auch während der Bauphase wohnen bleiben!). Das bestende Dach wird entfernt, und ein zusätzliches getrenntes Geschoss oben drauf gsetzt mit Flachdach. Aufbau beim Bestand und beim Neubau ist 25er Ziegel + WDVS.

Ein Baustart im Frühling wird allerdings zeitlich langsam eng - außerdem hört man immer mehr, dass die Firmen derzeit bereits alle sehr sehr gut ausgelastet sind, was nicht gerade zu einer kostensparenden Variante führen würde.  
Ein Baustart im Frühling würde uns allerdings die Möglichkeiten geben die Fassade im Herbst fertig zu stellen, sodass alles wieder geschlossen ist.
Wenn wir den Baustart in den Spätsommer/Herbst verlegen wäre es preislich wohl Interessanter und man könnte im Winter den Innenausbau machen. Die Fassade würde dann allerdings erst im darauffolgenden Herbst wieder geschlossen werden.

Meine Frage daher: Ist es ein Problem wenn der "untere" Teil einer Fassade mit WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] über den Winter "offen" ist?
 • Wird die Bestandsfassade dadurch beschädigt und muss im nächsten Jahr mit deutlichen Mehrkosten repariert werden?
 • Ist das EG den Winter dann überhaupt Bewohnbar oder wird es dort zu kalt sein? Einerseits durch die offene Fassade, andererseits wegen der kälteren Temperatur im OG. 
 • Würde das Bestandsgebäude einen Schaden durch Feuchtigkeit oder ähnliches davontragen?

  •  precision
  •   Bronze-Award
1.2.2022  (#1)
Bei einer Aufstockung mit bewohnten Bereich muss man 3 x sogut aufpassen.

Ich hab das bei meinem Privathaus vor 4 Jahren (Beginn Abbruch September) gemacht.

Meine Empfehlung:
1) GUTEN und zuverlässigen Baumeister suchen. Ich habe 2017 alles geplant gehabt, inklusive Ausschreibung und auf dem Silbertablett serviert. Wenn die Firmen genügend ausgelastet sind, machen sie lieber Neubauten. ==> wo schraubt ein Mechaniker lieber herum: am neuen, sauberen Golf, oder am rostigen, dreckigen Käfer?
2) Zuerst flämmt die Baufirma eine Lage (Dachstuhl, Mauern usw. stehen da noch).
3) Dann schaut man dass man eine Schönwetterperiode erwischt über 3 Tage. Da wird das Dach und Mauerwerk abgebrochen und die Stellen wo der Dachstuhl bzw. Mauerwerk stand die Abdichtung ergänzt. Dann kannst du durchatmen.
4) Dann beginnt Mauerwerk, Stahlbeton, Trockenbau, whatever.und die Baustelle geht ihren normalen Lauf. 

Wir hatten trotz perfekter Wetterprognose einen kurzen Regenguss und gleich einen minimalen Wasserschaden.
Mit kleinen Kollateralschäden muss man leider rechnen. Bei uns wars mit 2m2 Decke neu streichen aber wieder ok.

Zum Wohnen auf der Baustelle: ja, es wird laut. a es wird kalt.
Wir haben damals während der Rohbauarbeiten für 2 Monate bei den Eltern gewohnt.

Aber ich kann dich nur warnen vor Dampfplauderern unter den Baumeistern. Lieber ein bisschen mehr Geld zahlen bei einer zuverlässigen Firma (frag nach Referenzbauten und sprich mit den Leuten!). Nichts ist schlimmer als eine Firma, die das Haus abbricht, pfuschig abdichtet und dann währenddessen in Konkurs geht und du dann die Probleme mit Haftungsübernahme hast und einen neuen Baumeister suchen musst.
Da hast du dann wirklich ein massives Problem.

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  •  KM1988
1.2.2022  (#2)

zitat..
precision schrieb:

Bei einer Aufstockung mit bewohnten Bereich muss man 3 x sogut aufpassen.

Ich hab das bei meinem Privathaus vor 4 Jahren (Beginn Abbruch September) gemacht.

Meine Empfehlung:
1) GUTEN und zuverlässigen Baumeister suchen. Ich habe 2017 alles geplant gehabt, inklusive Ausschreibung und auf dem Silbertablett serviert. Wenn die Firmen genügend ausgelastet sind, machen sie lieber Neubauten. ==> wo schraubt ein Mechaniker lieber herum: am neuen, sauberen Golf, oder am rostigen, dreckigen Käfer?
2) Zuerst flämmt die Baufirma eine Lage (Dachstuhl, Mauern usw. stehen da noch).
3) Dann schaut man dass man eine Schönwetterperiode erwischt über 3 Tage. Da wird das Dach und Mauerwerk abgebrochen und die Stellen wo der Dachstuhl bzw. Mauerwerk stand die Abdichtung ergänzt. Dann kannst du durchatmen.
4) Dann beginnt Mauerwerk, Stahlbeton, Trockenbau, whatever.und die Baustelle geht ihren normalen Lauf. 

Wir hatten trotz perfekter Wetterprognose einen kurzen Regenguss und gleich einen minimalen Wasserschaden.
Mit kleinen Kollateralschäden muss man leider rechnen. Bei uns wars mit 2m2 Decke neu streichen aber wieder ok.

Zum Wohnen auf der Baustelle: ja, es wird laut. a es wird kalt.
Wir haben damals während der Rohbauarbeiten für 2 Monate bei den Eltern gewohnt.

Aber ich kann dich nur warnen vor Dampfplauderern unter den Baumeistern. Lieber ein bisschen mehr Geld zahlen bei einer zuverlässigen Firma (frag nach Referenzbauten und sprich mit den Leuten!). Nichts ist schlimmer als eine Firma, die das Haus abbricht, pfuschig abdichtet und dann währenddessen in Konkurs geht und du dann die Probleme mit Haftungsübernahme hast und einen neuen Baumeister suchen musst.
Da hast du dann wirklich ein massives Problem.

Das Planung hier doppelt und dreifach wichtig ist kann ich bereits unterschreiben!

Herangehensweise wäre gleich wie bei dir --> 1 mal abflämmen --> bei Schönwetterwoche Abreißen --> erneut abflämmen.

War es bei dir im Herbst/Winter auch im Bestand noch kalt, nachdem der Rohbau + Fenster + Haustüre fertiggestellt waren. Ab dem Moment, so wäre meine Hoffnung, sollte es doch wieder deutlich besser sein und man könnte die bestehende Wohnung beheizen. Dass meine Eltern den Winter aufgrund Erfrierungen nicht überstehen befindet sich natürlich nicht im Plan! Dann lieber notgedrungen im Frühling starten.


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  •  eXTrEm.aT
2.2.2022  (#3)
Ich denke die Frage ob Frühling oder Herbst wird sich sowieso nicht stellen (außer wir reden über 2023), weil einfach alle voll sind.. Zumindest bei uns (Grenze OÖ, SBG) müsstest du Glück haben um im Herbst noch jemand zu ergattern.. von den Folgegewerken gar nicht zu sprechen.
Das würde ich unbedingt vorher ALLES abchecken.
Der Rest wurde eh schon erklärt. Und erfrieren wird keiner.
Heizbedarf sicher viel höher falls oben noch nicht weit gekommen, aber gehen tut alles.
Hauptsache keine Feuchtigkeitsprobleme!!
Lg & viel Glück

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  •  sandboden
  •   Bronze-Award
2.2.2022  (#4)

zitat..
KM1988 schrieb: Ist es ein Problem wenn der "untere" Teil einer Fassade mit WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] über den Winter "offen" ist?
• Wird die Bestandsfassade dadurch beschädigt und muss im nächsten Jahr mit deutlichen Mehrkosten repariert werden?

kann mir das gerade nicht vorstellen, dass es funktioniert die EG Dämmung/Fassade bestehen zu lassen und nur OG daranzuarbeiten.  Wie hast du das genau vor?  Ich glaub ich würde das runterreißen, so schön kann man den Übergang gar nicht machen.  Oder ist das irgend eine kontruktive Trennung in der Fassade geplant?





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  •  Maxi183
  •   Bronze-Award
2.2.2022  (#5)
Hallo,

wir haben auch ein bewohntes Haus aufgestockt. ich kann nur sagen, dass du hier wirklich sehr dahinter sein musst. Du musst die Gewerke alle perfekt koordinieren, zumindest bis das Dach wieder dicht ist! Wenn du das ohne einen großen Wasserschaden überstanden hast dann ist gröbste geschafft.
Im Winter hatten wir keine Probleme, dass es im Untergeschoss zu kalt war. Man muss einfach mehr heizen.
Die Fassade haben wir dann beim ganzen Haus neu gemacht.

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  •  KM1988
2.2.2022  (#6)

zitat..
sandboden schrieb:

──────
KM1988 schrieb: Ist es ein Problem wenn der "untere" Teil einer Fassade mit WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] über den Winter "offen" ist?
• Wird die Bestandsfassade dadurch beschädigt und muss im nächsten Jahr mit deutlichen Mehrkosten repariert werden?
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kann mir das gerade nicht vorstellen, dass es funktioniert die EG Dämmung/Fassade bestehen zu lassen und nur OG daranzuarbeiten.  Wie hast du das genau vor?  Ich glaub ich würde das runterreißen, so schön kann man den Übergang gar nicht machen.  Oder ist das irgend eine kontruktive Trennung in der Fassade geplant?

Plan wäre die bestehende Fassade bei der Unterkante vom OG quasi abzuschneiden. Später beim OG WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] Platte drauf und dann natürlich einmal alles neu verputzen. Sonst wird in der Tat der Übergang nicht sonderlich schön werden.

Das mit den erhöhten Heizkosten aber bewohnbar stimmt mich aber jedenfalls schonmal positiv. Holz ist genug im Keller...


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  •  KM1988
2.2.2022  (#7)

zitat..
eXTrEm.aT schrieb:

Ich denke die Frage ob Frühling oder Herbst wird sich sowieso nicht stellen (außer wir reden über 2023), weil einfach alle voll sind.. Zumindest bei uns (Grenze OÖ, SBG) müsstest du Glück haben um im Herbst noch jemand zu ergattern.. von den Folgegewerken gar nicht zu sprechen.
Das würde ich unbedingt vorher ALLES abchecken.
Der Rest wurde eh schon erklärt. Und erfrieren wird keiner.
Heizbedarf sicher viel höher falls oben noch nicht weit gekommen, aber gehen tut alles.
Hauptsache keine Feuchtigkeitsprobleme!!
Lg & viel Glück

Mal sehen wie dann die Firmen wirklich anbieten. So ganz kann ich mir das nicht erklären. Zumindest in unsererem Ort und Nachbargemeinden haben letztes Jahr viele Firmen ein riesengroßes neues Firmengebäude gebaut und auch viele Wohnblocks sind entstanden. Die sind allerdings alle großteils Ende 2021 fertiggestellt worden. Für heuer ist hingegen in die Richtung dieser Großbauten nicht groß was geplant. Würde mich daher wundern dass sich das letztes Jahr ausgegangen ist und dieses Jahr viel zu viele Aufträge wären. 
Wenns doch so ist - gut für die Firmen, hoffentlich denken alle auch in diesen Zeiten mit Weitblick und sind sich bewusst dass auch andere Zeiten wieder kommen. Kundenzufriedenheit muss auch in so einer Zeit die bedeutenste KPI sein.

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  •  precision
  •   Bronze-Award
2.2.2022  (#8)

zitat..
KM1988 schrieb:

War es bei dir im Herbst/Winter auch im Bestand noch kalt, nachdem der Rohbau + Fenster + Haustüre fertiggestellt waren. Ab dem Moment, so wäre meine Hoffnung, sollte es doch wieder deutlich besser sein und man könnte die bestehende Wohnung beheizen.

So isses. Wenn die Fenster drinnen sind, dann ist es gar kein Problem mehr.
Wir hatten teilweise tagelang -20°C.
Bewohnbar war es trotzdem sogar mit trotz Kleinkind.

zitat..
KM1988 schrieb:

Mal sehen wie dann die Firmen wirklich anbieten. So ganz kann ich mir das nicht erklären. Zumindest in unsererem Ort und Nachbargemeinden haben letztes Jahr viele Firmen ein riesengroßes neues Firmengebäude gebaut und auch viele Wohnblocks sind entstanden. Die sind allerdings alle großteils Ende 2021 fertiggestellt worden. Für heuer ist hingegen in die Richtung dieser Großbauten nicht groß was geplant. Würde mich daher wundern dass sich das letztes Jahr ausgegangen ist und dieses Jahr viel zu viele Aufträge wären. 
Wenns doch so ist - gut für die Firmen, hoffentlich denken alle auch in diesen Zeiten mit Weitblick und sind sich bewusst dass auch andere Zeiten wieder kommen. Kundenzufriedenheit muss auch in so einer Zeit die bedeutenste KPI sein.

Verlass dich besser nicht darauf.
Ich empfehle auch möglichst bald auf Baufirma-Suche zu gehen.

Ich weiss nicht wie komplex deine Planung (hast du einen bewilligten Einreichplan) ist, aber schon alleine wenn man Polierplan und Details zeichnet, dauert das ein paar Wochen.
Oder hast du das alles schon vorbereitet?

Dann muss die Baufirma die Baustelle einteilen, Material besorgen,... Dass dauert Monate im Voraus - selbst wenn alles geklärt ist.

Aber wenn man fertig ist, dann freut man sich:


2022/20220202931479.jpg


2022/20220202969490.jpg


2022/20220202593653.png


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  •  KM1988
2.2.2022  (#9)

zitat..
precision schrieb:

So isses. Wenn die Fenster drinnen sind, dann ist es gar kein Problem mehr.
Wir hatten teilweise tagelang -20°C.
Bewohnbar war es trotzdem sogar mit trotz Kleinkind.

Danke, das beruhigt uns jetzt doch deutlich. In dem Fall würden wir dann wohl echt die Herbstbaustelle nicht ausschließen.


zitat..
precision schrieb: Verlass dich besser nicht darauf.
Ich empfehle auch möglichst bald auf Baufirma-Suche zu gehen.

Ich weiss nicht wie komplex deine Planung (hast du einen bewilligten Einreichplan) ist, aber schon alleine wenn man Polierplan und Details zeichnet, dauert das ein paar Wochen.
Oder hast du das alles schon vorbereitet?

Dann muss die Baufirma die Baustelle einteilen, Material besorgen,... Dass dauert Monate im Voraus - selbst wenn alles geklärt ist.


Die Ausschreibungen gemeinsam mit den Ausführungsplänen werden derzeit vorbereitet, sind hier mit dem Architekturbüro am finalisieren. Da sich das jetzt alles zeitlich mit einigen Coronaausfällen etwas in die Länge gezogen hat, kommt die Option mit "nicht im Frühling" starten für mich immer mehr ins Bild. Ursprünglich war geplan das alles Ende des Jahres zu finalisieren. Nun haben wir im neuen Jahr noch immer keinen Termin geschafft.

Übrigens Gratuliere zu dieser tollen Umsetzung! Hammer was hier aus dem optisch alten Haus gemacht wurde!




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  •  hinterholzacht
  •   Bronze-Award
2.2.2022  (#10)
Wir hatten eine sehr ähnliche Situation. Das Erdgeschoss war bewohnt und blieb es auch während der Bauphase. Das Dach wurde abgetragen, dann höher aufgemauert und wieder ein neues Dach gebaut - eine klassische Aufstockung.
Ohne einen kleinen Wasserschaden ging sich das auch bei uns nicht aus.

Bei der Fassade war es genauso wie von dir beschrieben - Alte Fassade (WDVS) wurde belassen bzw. stellenweise abgeschnitten. Wir hatten einen ganzen Winter den Zustand das beim OG die Ziegelmauer war und im UG das alte WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem]. Meine Befürchtung war, dass wenn das Wetter wirklich ganz blöd ist und es zuerst Regen hinter die EPS-Platten rinnt und danach gefriert - dass da etwas abplatzt.
Passiert es aber nichts.
Dennoch heisst es immer mitdenken, den Baufirmen sind solche Themen oft egal und die sehen sich dafür selten zuständig.

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  •  precision
  •   Bronze-Award
3.2.2022  (#11)

zitat..
KM1988 schrieb:

Die Ausschreibungen gemeinsam mit den Ausführungsplänen werden derzeit vorbereitet, sind hier mit dem Architekturbüro am finalisieren. Da sich das jetzt alles zeitlich mit einigen Coronaausfällen etwas in die Länge gezogen hat, kommt die Option mit "nicht im Frühling" starten für mich immer mehr ins Bild. Ursprünglich war geplan das alles Ende des Jahres zu finalisieren. Nun haben wir im neuen Jahr noch immer keinen Termin geschafft.


Ja, das glaub ich dir aufs Wort. Aber schön dran bleiben, dann wird das schon! emoji


zitat..
KM1988 schrieb: Übrigens Gratuliere zu dieser tollen Umsetzung! Hammer was hier aus dem optisch alten Haus gemacht wurde!

Danke, es war eine mühsame Zeit, da ich die 95% der Arbeitsvorbereitung selbst gemacht habe (Planung, Ausschreibungen, ÖBA).
Zur Überarbeitung des Entwurfs und für den Stempel habe ich einen Architekten beauftragt.

Aber es lohnt sich extrem! Vom Wohnklima (komplett thermische Sanierung) ganz zu schweigen (vor allem im Sommer)!


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