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Betonklassen, Walmdachzugang, Sickerschacht

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  •  derstandard
29.10. - 30.10.2019
9 Antworten | 8 Autoren 9
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Hallo,

ich habe mittlerweile schon ein paar Angebote für unseren Rohbau eingeholt. Im Grunde sind sie alle sehr ähnlich (außer beim Preis emoji).

Bei einem Angebot wird ein Streifenfundament unter allen lasttragenden Wänden betoniert und die Betondicke der "Bodenplatte" kann dadurch natürlich dünner sein - laut Angebot 10-15cm.

Betonfestigkeitsklassen über C 12/15 sind mit einer Expositionsklasse XC1 kalkuliert, darunter mit X0.

Bei uns gibt es meterdicken Lehmboden. Grundwasser soll bei ca 15-20m liegen und wir haben keinen Keller, Grundstück ist ebenerdig.

Ich habe andere Angebote bei denen bei der Fundamentplatte oft C25/30-B2 Beton verwendet wird.

Nun zu meinen Fragen:


1.
Benötige ich diesen "besseren" wasserdichten Beton. Der Baumeister des XC1 Angebots hat gemeint, dass der wasserdichte Beton nicht nötig ist. Der Baumeister des B2 Angebots hat gemeint, dass dieser Pflicht ist bei der Bodenplatte. Und ist die Bodenplatte mit 10-15cm dick genug?

2.
Weiters ist mir geraten worden bei unserem Walmdach keinen Dachbodentreppe zu machen sondern einen Fensterausstieg. Dort gäbe es eventuell Probleme mit einer Wärmebrücke, da diese Dachbodentreppe nicht so gut isoliert werden kann. Dadurch kann es zu Kondenswasser kommen. Wir haben einen Kamin. Das Walmdach kann über das flache Garagendach erreicht werden - es wird also nur eine "kurze" Leiter benötigt. Grundsätzlich würden wir dort wahrscheinlich nur die übrig gebliebenen Baureste lagern.
Welche Lösung ist zu favorisieren?

3.
Ursprünglich wollten wir eine Regenwasserzisterne und einen Sickerschacht haben - eventuell auch in Verbindung mit dem Ringgrabenkollektor. Der ortsansässige XC1 Baumeister hat uns geraten, dass wir den von der Gemeinde zur Verfügung gestellten Niederschlagswasserkanal nutzen und keinen Sickerschacht machen sollen, da dort wahrscheinlich nichts versickert und wir eine Bohrung zu einem sickerungsfähigen Untergrund durchführen müssten. Das würde in keinem Verhältnis zu den Kosten des Niederschlagwasserkanals stehen. Außerdem kann es dann nach einigen Jahren sein, dass wir erneut bohren müssten, falls der Sickerschacht verschlammt. Eine Zisterne würden wir eventuell trotzdem bauen, diese wäre aber grundsätzlich nur für das gute Gewissen da, dass wir weniger kostbares Trinkwasser fürs Garten spritzen benötigen würden. Der Überlauf der Zisterne wäre dann aber an den Nierschlagswasserkanal angebunden.
Wie seht ihr das?
 
LG 


  •  Shan
29.10.2019  (#1)
2. Wenn du hier die Suche aktivierst bezgl. Dachbodentreppe, findest du einige Problemthreads. Also eindeutig die Variante über Dach ohne Dachbodentreppe. Vor allem brauchst für den Rauchfangkehrer ohnehin am Dach eine Leiter/Stufen oder ähnliches damit der zu eurem Kamin kommt. Falls ihr doch mehr als irgendwelche Kleinigkeiten von Bauresten im Dach lagern möchtet, solltet ihr eine Dachbodentreppe machen (sprich wenn ich das richtig lese und ihr keinen Keller habt, überlegt vorher ob ihr ohne Dach genug Stauraum für Wintersachen/Spielzeug/Werkzeug etc. habt).

3. Wir haben bei uns auch Lehmboden. Wir hatten im Bescheid drinnen, die Dachrinnen an den Kanal anzuschließen, da auf unserem Boden quasi nicht wirklich was versickern kann. Macht meiner Meinung nach schon Sinn bei Lehmboden (rein wenn ich schon an das Regenwasser in der Baugrube denke, das wir wegpumpen mussten ...)

Zum 1. Punkt kann ich leider nichts wirklich Fundiertes beitragen, da weiß aber sicher irgendwer anderer hier Bescheid.

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  •  Jopraxl
29.10.2019  (#2)

zitat..
derstandard schrieb: Benötige ich diesen "besseren" wasserdichten Beton. Der Baumeister des XC1 Angebots hat gemeint, dass der wasserdichte Beton nicht nötig ist. Der Baumeister des B2 Angebots hat gemeint, dass dieser Pflicht ist bei der Bodenplatte. Und ist die Bodenplatte mit 10-15cm dick genug?

 Soweit ich weiß ist die übliche Dicke von Bodenplatten ca. 25-30cm. 10-15cm klingt ein wenig schräg... Ich würde das noch einmal prüfen lassen.


zitat..
derstandard schrieb: Dort gäbe es eventuell Probleme mit einer Wärmebrücke, da diese Dachbodentreppe nicht so gut isoliert werden kann.

Wenns ordentlich eingebaut ist sehe ich kein Problem. Ist auch nicht unpraktisch als Stauraum. Ob man den Zugang ausschließlich von aussen macht würde ich mir gut überlegen. Ich finde es sehr unpraktisch.
Ausserdem, wohin mit dem Weihnachtsschmuck emoji


zitat..
derstandard schrieb: Ursprünglich wollten wir eine Regenwasserzisterne und einen Sickerschacht haben

Haben 1:1 den gleichen Fall. Bei uns versickert auch nix...
Wir haben uns dann für eine monolith. Zisterne entschieden mit einem Überlauf in den Regenwasserkanal. Das Retentionsvolumen musst aber von einem Ziviltechniker berechnen lassen (hätten wir aber in Form eines Sickerfähigkeitsnachweises benötigt, hätten wir uns für eine Versickerung auf Eigengrund entschieden). War bei uns Vorgabe von der Gemeinde.




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  •  derstandard
29.10.2019  (#3)
Vielleicht habe ich bei der Dicke auch etwas falsch verstanden? Hier das Angebot


2019/20191029794493.png

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  •  Gerhard52
29.10.2019  (#4)
Also die ganzen Angebote die ich bekomme, sind immer ohne Statik- Vor-Prüfung (irgendwas in der Richtung, steht bei mir immer dabei)... Egal zu welchem Baumeister man das hinschickt die wenigstens rechnen das selber sondern geben den Plan an einen Baustoffhändler und bekommen das Angebot für das Material mehr oder weniger mit Standard "Erfahrungs" Werten.

Erst wenn der Statiker das prüft  oder wie die das nennen....."Vorstatik" oder so ein Schmarrn emoji , Entscheidet man sich für etwas. Streifenfundamente mit weniger Beton sind auch möglich, ebenso wie die dickere Platte. Werde mich für das System entscheiden wo mehr Last abgetragen und verteilt wird.

Ich habe einmal Streifenfundamente und B3 Aufzahlung bzw.
und einmal C25/30 XC2 B2.

Retentionsbehälter wird, wie ich es dir schon vor Wochen geschrieben habe emoji mit Überlauf in den Regenwasserkanal und RGK RGK [Ringgrabenkollektor] Paket.


Vermutlich irgendwas in dieser Richtung:
https://www.graf-online.de/regenwassernutzung-unterirdisch/regenwassertanks/regenwassertank-carat/paket-garten-jet-garten/carat-paket-garten-jet-begehbar.html

mit 6500L

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  •  uzi10
29.10.2019  (#5)
Unterbeton ist normalerweise nur die Sauberkeitsschicht mit billigen Beton zum Auflegen von XPS.
Bodenplatte unter 25cm wird net gehen
B1 Beton würd.ich nehmen. B2.übertrieben

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  •  Poidl92
30.10.2019  (#6)
Bodenplatte unter 25cm geht sehr wohl und ist in Kombination mit streifenfundamenten so üblich. 
Je nach Bodenbeschaffenheit und Grundriss kann man so günstiger kommen. Die Lasten werden von den Streifenfundamenten aufgenommen, die Bodenplatte dient nur als Unterlage für den Fußbodenaufbau.

Im Ubterschied dazu steht eine echte Fundamentplatte wo die Lastabtragung über die ganze Fläche funktioniert. 

Beide Varianten sind prinzipiell gleichwertig, je nach Voraussetzungen entscheidet man sich für die wirtschaftlichste. 

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  •  bautech
  •   Gold-Award
30.10.2019  (#7)
Wenn ich das richtig lese ist der Unterbeton eine Sauberkeitsschicht, wie von uzi festgestellt.
Die hat statisch keine Relevanz...

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  •  EuMS
30.10.2019  (#8)
Hier wurden nur Streifen- bzw  Einzelfundamente mit dazwischenliegendem Betonpflaster angeboten - Fundamente tragend - Pflaster nichttragend - Keine statisch tragende Bodenplatte im Angebot.
xc1 im inneren von Gebäuden ausreichend, b2 b3 bei teilweiser Staunässe bzw frostangriff 
( mal ganz einfach und schnell erörtert) 

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  •  EuMS
30.10.2019  (#9)


2019/20191030273867.png


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