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Baugrubensicherung

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  •  magpie
19.9. - 20.9.2016
19 Antworten 19
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Hallo,

bei unserem Bauprojekt in der Nähe von Salzburg ist es durch die teils massiven Regenfälle immer wieder zu Hangrutschungen in die Baugrube gekommen. Der Baggerer möchte nun die dadurch entstanden Kosten von mir bezahlt haben. Platz zum flacheren Abböschen wäre genug vorhanden gewesen ist vom Baggerer aber nicht gemacht worden. Die Baugrube war dadurch sehr steil.

Wer ist nun verantwortlich? Ich sehe es nicht ein, dass ein Professionist schlecht gearbeitet hat und ich ihm die dadurch entstandenen Folgekosten nun erstatten soll.
Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen oder hat schon Erfahrungen.
Danke

  •  Richard3007
19.9.2016  (#1)
Die Baugrubensicherung gehört zum Bau KG, und das wurde auf den Bauherren abgewälzt. Rein rechtlich gesehen, obliegt es deiner Pflicht den Baggerfahrer die flachere Böschung vor zu schreiben.
Wenn ein Fassader durch unzureichende Absturzsicherung vom Gerüst fällt bist auch DU als Bauherr/Frau schuld, obwohl er es besser hätte wissen müssen.

Eventuell findet Ihr ja einen Kulanzweg. Auch der Baggerfahrer ist an starken Regenfällen unschuldig. Im Nachhinein ist man immer gescheiter mit, das hätte man auch flacher machen können etc....

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  •  mpreis76
  •   Gold-Award
19.9.2016  (#2)
Mein Senf dazu:

Ich glaube nicht, dass man da dem Baggerer was vorwerfen kann, da er nicht fahrlässig bzw. schlecht gearbeitet hat. Schlecht gearbeitet hätte er, wenn du eine Baugrube mit 2,8 m Tiefe wolltest und er eine 3,2 m tiefe ausgekoffert hätte.

Außerdem - wenn er ohne deinen Auftrag die Baugrube wesentlich flacher ausgehoben hätte und es wäre zu keinen Rutschungen gekommen, dann hätte man ihm whsl. vorgeworfen, er hätte extra viel weggebaggert, damit er mehr verdient ...

Also - aus meiner Sicht hat er sich nicht wirklich was zu Schulden kommen lassen und wird auch nicht belangt werden können.

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  •  AnTeMa
19.9.2016  (#3)
Baugrubensicherung - Ich denke ein Planer oder eine kompetente Tiefbaufirma sollte immer vorsorglich eine Abdeckung der Seiten vornehmen, um das zu verhindern oder auch je nach Jahreszeit den Böschungswinkel wählen- zu steil ist eh gefährlich.

Du als privater Bauherr kannst ja nicht wissen was passieren kann und welche Sicherungsmaßnahmen es gibt.

Ich würde zumindest eine entsprechende Beratung des Bauherrn/ der Baufrau voraussetzen.

Wenn diese dann sagen, Abdeckung oder Mehraushub wegen flacherem Abgraben ist zu teuer ist's sicher der eigene Fehler.

Hast du Bilder und Angaben zur Tiefe/Winkel?

Andreas Teich

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
19.9.2016  (#4)
Der Baggerfahrer ist weder dein Planer noch dein GU.

Rechtlich benötigst du einen Baustellenkoordinator, ein Bodengutachten...

Im SiGe-Plan deines Bauvorhabens steht dann wie steil abzuböschen ist...
Individuell nach deinen Bodenverhältnissen.

Starkregen ist höhere Gewalt die sowieso bei dir hängen bleibt.

Seh das Nachböschen als 'sowieso'-Kosten die du dir (fast) gespart hättest... emoji

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  •  magpie
19.9.2016  (#5)
Wow. Danke für die raschen Antworten.

Der Baggerfahrer wurde mehrmals vom Baustellenkoordinator darauf hingewiesen flacher abzuböschen. Informiert hat uns der Baggerer auch nicht, dass flacher abzuböschen wäre.
Wie solch ich als Laie wissen, welcher Neigungswinkel notwendig ist. Für was bestell ich dann einen Profi.

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  •  mpreis76
  •   Gold-Award
19.9.2016  (#6)
Dann würde ich den Baustellenkoordinator was wollen ... wozu ist er dann da, wenn er dem Baggerfahrer nicht mal dazu bringen kann, seine Anweisungen umzusetzen?

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
19.9.2016  (#7)
Befehlsgewalt hat nur der Auftraggeber/Bauherr.
Der BauKo darf nur planen/beraten.

Er müsste hier den Bauherren darauf aufmerksam machen den Baggerfahrer anzuweisen eine ordnungsgemäße Baugrube herzustellen...

Der BauKo ist ja auch nur Stichprobenartig auf der Baustelle und berichtet dann an den Bauherren...

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  •  Hauslbauer
  •   Silber-Award
19.9.2016  (#8)
wieviel will er überhaupt haben von dir?

und hat der BauKo dich darauf hin gewiesen? und hast du darauf hin den Erdbauer informiert?
Gewöhn dich daran das es nicht zählt das du als Bauherr "nur" Laie bist.
Viele Möglichkeiten hast du nicht
* jemanden einstellen der es macht (z.b. GU)
* dich selbst entsprechend aufschlauen um es machen zu können
* Lehrgeld zahlen

Wenn man keinen GU oder ähnliches hat muss man einfach selbst viel lernen, bzw. darauf achten Firmen zu nehmen die viel Erfahrung haben, und diese auch mit dem Bauherren teilen.

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  •  magpie
19.9.2016  (#9)
Der Baukoordinator hat mich leider nicht darauf hingewiesen bzw. zu spät nachdem der Schaden schon angerichtet war.
Gehen tuts um ca. € 5.000 die ich auch nicht zu verschenken habe.


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  •  Richard3007
19.9.2016  (#10)

zitat..
magpie schrieb: Gehen tuts um ca. € 5.000 die ich auch nicht zu verschenken habe.


wow das ist eine Menge, das sind ja rund 70 Baggerstunden zusätzlich.

zitat..
magpie schrieb: Der Baukoordinator hat mich leider nicht darauf hingewiesen bzw. zu spät nachdem der Schaden schon angerichtet war.


Und wofür bezahlst du dann diesen? Und das ist ein BauKo und nicht einfach nur jemand der die Gewerke einteilt vom GU?

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  •  Hauslbauer
  •   Silber-Award
19.9.2016  (#11)
ja 5k sind wirklich an haufen geld .... was is da bitte alles rein gerutscht.

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  •  magpie
20.9.2016  (#12)
Ich hab wohl auch einen teuren Baggerer erwischt. Daher wird meine Skepsis auch größer was die Rechnungen betrifft.
Dem Baukoordinator (der dies auch wirklich ist) werd ich wohl auch noch mal auf die Füße steigen müssen.
Danke für die Antworten. Hat mir sehr weitergeholfen.

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  •  Hauslbauer
  •   Silber-Award
20.9.2016  (#13)
was verlangt er pro stunde für den Bagger und wieviel tonnen hat dieser, dann kann man dir schnell sagen ob der Preis passt oder nicht.

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  •  magpie
20.9.2016  (#14)
Die Preise an sich dürften schon passen. Die hab ich auch verglichen. Allerdings scheint er es nicht so genau mit Stundenabrechnungen etc. zu nehmen und hat gewisse Leistungen doppelt verrechnet.

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  •  Richard3007
20.9.2016  (#15)

zitat..
magpie schrieb: gewisse Leistungen doppelt verrechnet.


Das ist ein Baggerunternehmerleiden.... Ich hatte das selbe Problem. Bei mir ging es dann im Ende darum statt 45k rund 65k bezahlen zu müssen. Obwohl ich diesem schon vorsorglich etwas weggenommen habe, aber auch andere Leistungen dazu genommen habe. Ich bin dann eben für mich bei 48k gelandet, was ich bezahlen sollte, der Baggerunternehmer 65k....
Najo klagen hätte mir nicht viel gebracht, hatte Rechtsberatung und der hat mir eindringlich abgeraten zu klagen, da ich mir das 1. nicht leisten kann über 2-3 Jahre zu streiten und es typisch österreichisch nicht fisch und nicht fleisch wird. Und ich wenn ich Pech habe die Anwaltskosten selbst berappen muss und die sind schnell mal teurer als der Streitwert....

Daher Kulanzlösung gesucht, 55k sind es dann geworden. Najo dann gibt's halt noch kein Carport emoji

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
20.9.2016  (#16)

zitat..
magpie schrieb: Preise an sich dürften schon passen...


https://www.google.at/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=5&ved=0ahUKEwi8p4aT8oLOAhWLPRQKHSWWCJYQFgg1MAQ&url=http%3A%2F%2Fwww.rohrdorfer.at%2F1939_DE.pdf%3Fexp%3D24570323299700&usg=AFQjCNHSTKySNxLctJd5JY2d5wPRR2uahg&sig2=-mPmq4pRKf9p3ntJ-2YEPA&cad=rja

ab seite 5...

finde baggerpreise immer wieder erstaunlich günstig.
die fahrer sind (meist) künstler, trotzdem kostet der bagger samt fahrer und sprit weniger als der lkw...

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  •  dast
20.9.2016  (#17)
@Richard3007:

Wtf ... 55k Euronen? Was ist denn da alles gemacht worden?


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  •  Richard3007
20.9.2016  (#18)

zitat..
dast schrieb: Wtf ... 55k Euronen? Was ist denn da alles gemacht worden?


Humus abziehen, Bodenaustausch mittels Schotterbruch und verdichten inkl. Lastplattentest ca. 1000m³ Schotterbruch. Grundstück 1m über Straßenniveau anheben mittels Lehm. Also hatten wir teilweise bis zu 3,5m Grundanhebung und mindestens 0,8m.
Schalung für GSS erstellen (leider nicht ganz richtig gemacht). Bodenplatte nach FTH FTH [Fertigteilhaus] Hersteller vorgaben (perfekt gemacht), aber dann mittels Fehler von vorhin wieder kaputt und reparieren müssen.
Regenwasserzisterne liefern und versetzen, Anschlüsse Kanal, Wasser, Elektro. Sowie Revisionsschacht inkl. Rückstauklappe.
Einfahrt verlaufend mit 2-5° Neigung mittels Schotterbruch erstellt. Traufenschotter angeschüttet, Terrassenbereich vorbereitet etc...
Grabenkollektor ausgebaggert und zu geschüttet (insgesamt 5h auf Regie, und 2x Kollektor wieder zerstört und musste repariert werden). Drainage über Kollektor 50lfm gebaggert und mit Schotter verfüllt.
Insgesamt haben 2-4 Mann 5 Wochen bei mir gewerkt.

Da kam schon etwas zusammen. Hab nachträglich mit anderen Baumeistern gesprochen die mir versichert haben, das dieser Endpreis sehr gut war bei dieser Menge an Arbeit. Ich finde, ich komme mir dennoch verarscht vor.

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
20.9.2016  (#19)
war bei dir sicher ein extrembeispiel.

aber das prinzip bei fertighäusern ist schon die kosten nach draußen zu verstecken...

bei meinem elk-projekt wird der tiefbau auch richtung -> 25-30 k€ gehen aufgrund der ganzen nebengeräusche...

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