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Zulässige Belastung in einem Stockwerk [OÖ]

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  •  Gawan
  •   Gold-Award
  •  [OÖ]
  •  [Oberösterreich]
9.2.2016
5 Antworten 5
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Hallo,

ich habe 2008 gebaut und jetzt einen größeren Schaden an meinem Haus (in OÖ).

Ich müsste nun wissen ob es gesetzliche Grenzwerte gibt (bzw. 2008 gab) welche Belastung eine Zwischendecke je m² aushalten MUSS.

Die Decke ist in meinem Fall eine Ortbetondecke aus 5 Elementen. Die statische Berechnung / Bewehrung etc. hat ein professioneller Baumeister durchgeführt, ich vertraue grundsätzlich auf die richtige Ausführung.

Die Frage ist: WAS GENAU ist richtig. Wieviel muss die aushalten ?

lG
Gawan

  •  cloudy33
  •   Bronze-Award
9.2.2016  (#1)
Einen schönen guten Tag,

.. lt. Norm sind im Wohnraum 200kg/m2 Nutzlast und 120kg/m2 Zwischenwandzuschlag anzusetzen, also im Normalfall sollte die Nutzlast mit 320kg/m2 berechnet sein.
Der Bodenaufbau sollte entsprechend ermittelt werden, in der Regel kommt man allerdings mit 250kg/m2 durch, wenn es sich um Innenraum handelt.
Loggien und Balkone sind mit einer Nutzlast von 400kg/m2 zu behandeln,
bei Terrassen ist es etwas schammig, die schwanken zwischen den 320 wie beim Wohnraum bis zu 500kg/m2.
Ah.. welchen Schaden gibt es bei einer Ortbetondecke?? Die ist in der Regel recht "unsensibel", mit Ausnahme von der Durchbiegung, wenn die Spannweiten groß werden.

LG

Cloudy


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  •  GeorgL
9.2.2016  (#2)
ÖNORM EN 1991-1-1 2011 Allg. Einwirkungen - edit: sorry verdrückt

Diese Norm gilt erst seit 2011, nehme aber an das im Jahr 2008 keine gravierend anderen Regeln gegolten haben.

hier steht:
Tabelle 2 Nutzlasten
Kat. A1, Decken: 2,0kN/m² oder eine Einzellast von 2,0 kN charakteristische Einwirkung. 1kN entspricht 100kg. Das ist der nach Norm anzunehmende Belastungswert so nichts anderes vom Besteller vorgegeben wird.

Der Bemessungswert nach dem die Decke berechnet wird ist aber um den Faktor 1,5 höher. Ergibt also 300 kg/m² bei denen sich höchstens eine Durchbiegung, jedoch keinesfalls ein unumkehrbarer Schaden einstellen sollte.

Ich hoffe hiermit gedient zu haben

mfg Georg

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  •  Gawan
  •   Gold-Award
9.2.2016  (#3)
Nein, ich habe eine 300kg schwere Glasscheibe zu transportieren - mit 5-6 Trägern sind das dann 700kg
Die sollen durch kein Obergeschoß ca. 10 Meter weit getragen werden

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  •  GeorgL
9.2.2016  (#4)
wird kein Problem sein - Die 5-6 Träger teilen sich ziemlich sicher auf mehr als 2 m² Ffäche auf, also seh ich hier kein Problem.

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  •  cloudy33
  •   Bronze-Award
9.2.2016  (#5)
ah.. sicher kein Problem, da so eine Scheibe auch eine ordentliche Abmessung hat. Das mit dem 1.5 Faktor von oben stimmt im Grunde, allerdings liegt hinter diesem Faktor die Gaussche Glockenkurve mit den Fraktilen usw... sprich du hast auf der Materialseite Streuungen, und auf der Lastseite Streuungen und die lastseitigen sind mit dem Faktor abgedeckt. Die 300kg/m2 passen aber trotzdem - weil ja der Zwischenwandzuschlag dazu kommt, steht in der gleichen Norm, ein paar Zeilen tiefer.
Nebenbei bemerkt, die mit dem 1.5 Faktor erhöhte Last, ergibt dir den Traglastzustand, und der kann weit über dem Gebrauchslastzustand sein,
sprich die Verformungen können jenseits von gut und böse zum liegen kommen,


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