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VW Lupo 1,2 TDI vs Smart Fortwo Electric

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  •  dandjo
  •   Gold-Award
25.8. - 27.8.2012
7 Antworten 7
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Ich habe das Wochenende genutzt um mich nun auch etwas praxisbezogen auf die Elektromobilität zu stürzen. Ich bin also zum nächsten Händler und bin den VW Lupo 1,2 TDI und den Smart Fortwo Electric probegefahren. Um optimal mögliche Vergleichsergebnisse zu erhalten, bin ich die gleiche Strecke mit beiden abgefahren, etwa 60km, ziemlich gedrittelt, also 20km Autobahn, 20km Überland und 20km Stadt.

VW Lupo 1,2 TDI
Der Lupo ist klein, sehr klein, zur Not hätte aber eine vierköpfige Familie für einen Wochenendausflug Platz. Die Ausrüstung darf dann aber nur dezent ausfallen. Immerhin, er ist familientauglich, wenn auch der Komfort ausfällt.

Das Fahrverhalten ist den 64PS gerecht. Der Motor lässt durch das kleine Häferl etwas an Drehmoment vermissen, das Gewicht macht aber vieles wett. Schub genug.

Der Verbrauch ist selbst bei 30°C Außentemperatur und aktivierter Klimaanlage der Hammer (gemessen mit Zwischenstopps an der Tankstelle und dem Kilometerzähler). In der Stadt kam ich auf etwa 2l/100km, Überland etwa 3l/100km und auf der Autobahn auf etwa 4l/100km. Der kleine Motor mit 64PS ist sparsam, und mit etwas gezügelter Fahrweise sind kombiniert unter 3l/100km vollkommen realistisch. Kostet derzeit 4,2€/100km.

Smart Fortwo Electric Drive
Der Smart ist noch kleiner und leider nur ein Zweisitzer, also absolut familienuntauglich. Ein Büroflitzer ist er aber allemal.

Das Fahrverhalten ist etwas schwammig, das Kastl ist einfach zu kurz und zu hoch. Der Motor und die Beschleunigung ist interessant und ungewohnt, ich habe mir vom Drehmoment aber mehr erwartet. Trotz der fehlenden Schaltvorgänge und dem früher anliegenden Drehmoment, wird man an der Ampel einem Lupo nicht davonrauschen.

Der Verbrauch hat mich wider Erwarten etwas enttäuscht. Die 12kWh/100km waren nicht mal annähernd zu erreichen. Mit aktivierter Klimaanlage genehmigte er sich in der Stadt knappe 20kWh/100km, Überland 30kWh/100km und auf der Autobahn auch knappe 30kWh/100km, da kaum mehr als 100km/h drin waren. Im Schnitt also runde 27kWh/100km. Kostet 4,59€/100km zuhause an der Steckdose (sofern keine PV vorhanden ist). Was mich aber viel mehr stört ist, dass bei rund 15.000km im Jahr mehr als 1.000 Ladezyklen notwendig sind. Das würde bedeuten, dass nach bereits 1,5 Jahren die Akkus hinüber sind. Das macht ihn für mich leider unbrauchbar und finanziell zur Stolperfalle.

Fazit für mich: zumindest der Smart Fortwo Electric Drive ist absolut keine Alternative für mich, selbst wenn ich Fahrspaß und Familientauglichkeit ausklammere und nur den Kosten-/Nutzen-Faktor betrachte. Interessant wäre noch der Verbrauch im Winter des Elektrischen gewesen. Mit Heizung dürfte er aber ähnlich ausgelaugt werden wie mit der Klima, wo noch dazu die Kälte dem Akku zusetzt. Über 80km sind mit dem Smart und etwas Komfort definitiv nicht machbar.

Interessant wäre den Lupo auf elektrisch umzurüsten. Ein 30kW Motor sollte reichen, da werde ich die Jungs von KEA-Tech mal anheuern.
http://www.kea-tech.at/

  •  creator
  •   Gold-Award
26.8.2012  (#1)
interessant wären mal neuigkeiten von kea-tech, - so wie ich die mitbekommen habe, versuchen sie das schon seit gut 2 jahren. wäre schön, wenn die mal preise nennen würden.

preise für us-conversions kann man z.b. hier finden:

http://www.electric-carkits.com/
http://www.permies.com/t/15624/energy/Electric-car-conversion
http://www.facebook.com/pages/Jet-Industries-Electric-Car-Manufacturer/188480507841851

beim knackpunkt "technische abnahme - zulassung" schaut's selbst in d. besser aus:

http://www.mein-elektroauto.com/2010/08/das-bisherige-auto-in-ein-elektroauto-umbauen-lassen-teil-1/536/

"Drei wichtige Kriterien sind das Gewicht, der Allgemeinzustand und das Alter des Autos. Am besten eignen sich Fahrzeuge, welche 10 Jahre oder älter sind, da die Elektronik nicht so viele Probleme macht (ESP, etc.)."

ich träume ja immer noch von chinesischen zulassungsvorschriften: http://www.mein-elektroauto.com/news/umruestung/ - und die für skoda-fans relevantere evc-group ist auch im link genannt: http://www.evcgroup.cz/de/home.html

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  •  dandjo
  •   Gold-Award
26.8.2012  (#2)
Wie du selbst festgestellt hast ist Car-Conversion in - Österreich nicht gerne gesehen. Da werden rundherum Beine gestellt, dass nur so gehumpelt wird. Bürokratismus at it's best. Es müssen alle betriebstechnisch relevanten Teile (quasi alles was im Typenschein steht) bei der Conversion wieder dem Originalzustand rückgeführt werden, was teilweise absurd ist, dazu zählt auch die Servo. Die Burschen von KEA-Tech haben das offenbar leider noch nicht geschafft (es gab aber kein "wir können das nicht" Commitment dazu). Mal schauen, ich bin mit ihnen in Kontakt.

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  •  AndiBru
  •   Gold-Award
26.8.2012  (#3)
Renault - Hast schon mal an die Renault gedacht?

Ein Freund von mir hat den kleinen ZE - find ihn irgendwie witzig, ist rein elektrisch und die batterien werden geleast und du bekommst im fall des falles neu, weil sie ja nicht dir gehören.

lg!

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  •  ildefonso
  •   Bronze-Award
26.8.2012  (#4)

zitat..
Eist rein elektrisch und die batterien werden geleast und du bekommst im fall des falles neu, weil sie ja nicht dir gehören.


Dass diese Jahreskosten für die Batterie daumen-mal-pi rund 1.000 Euro betragen weißt Du?
Und wenn man eine ernsthafte KM-Leistung macht (was beim E-Auto aber wohl eh die Ausnahme bleibt dass jemand mehr als 30 km pro Tag fährt), wird es noch merklich teurer.

Geschenkt wird einem auch in der Mietvariante nix ...

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  •  creator
  •   Gold-Award
27.8.2012  (#5)
wie ildefonso schon gepostet hat, ist das bei renault nicht - nur sauteuer, sondern auch von der konsumentenfeindlichen angst um patente und werkstattumsatz geprägt und damit völlig uninteressant. deren vorstellungen sind definitiv ned meine...

ich frag' mich bei den kapazundern beim amt der nö landesregierung eh schon länger, ob düringer&dorfer ihnen was für die ma2412-vorlage zahlen muss.
die oberösterreicher sind da wenigstens ein bissi kompetenter und kundenfreundlicher.
de facto wird's für's erste leichter sein, im ausland schon mal erstzugelassene e-mobile z.b. aus d oder cz zu importieren und dann hier mit coc die eintragung in die genehmigungsdatenbank zu löhnen. cool wär's, einen bescheid darüber zu verlangen, dann können's zumindest nicht mehr groß mit auflagen und sonstigem bürokratischem blödsinn kommen...

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  •  gdfde
  •   Gold-Award
27.8.2012  (#6)
@dandjo - in der Stadt hast du am wenigsten gebraucht??

Ansonsten sollte man die Preise vergleichen...
Nachdems den Lupo ja nimma gibt, hab ich das mit dem UP gemacht.
Neupreis UP ca. 10000 €
Neupreis Smart ca. 19000 mit einer schwindlichen 65 Euro Miete pro Monat für die Batterie, ansonsten 24000 €

Ich habs eh schon mal geschrieben, wer gibt für so kleine Eierbecher über 20000 € aus?
Um das Geld bekommst sogar schon ein richtiges Auto ala Golf.


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  •  dandjo
  •   Gold-Award
27.8.2012  (#7)
@gdfde - Ja, in der Stadt war er am sparsamsten. Wenig Verkehr, wenig Start-Stopps und geringe Durchschnittsgeschwindigkeit.

Der Nachfolger VW Up ist ja der beispielhafte Kandidat. Mit 5l Benzin problemlos fahrbar. Leider gibt es keinen kleinen Diesel mehr, deshalb griff ich zum gebrauchten Lupo. Ein kleiner Common-Rail Diesel wäre hier sicher die ideale Motorisierung gewesen, gibt's leider net.

Aber bezüglich Preise bin ich voll bei dir. Nie im Leben käme ich auf die Idee um den Preis einen elektrischen zu fahren. Die Lupo oder Fox bekomme ich gebraucht um einen Bagatellpreis und die Umrüstung kostet Material um die 5.000 Euro plus Arbeitszeit. Sprich einen elektrischen Kleinstwagen, der auch familientauglich ist, bekomme ich auch um knapp über 10.000 Euro, wenn ich das möchte (siehe Links von creator).

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