« Baufinanzierung  |

Vertrag bei insolventer Firma

Teilen: facebook    whatsapp    email
  •  Dummy
10.1. - 13.1.2013
6 Antworten 6
6
Guten Morgen!
Ich habe einen sehr dummen Fehler gemacht, und bitte um Ratschläge:
Im Dezember habe ich bei einem ortsansässigen Fensterhändler einen Auftrag über 35.000 Euro unterschrieben. Wir haben uns auf eine Anzahlung von 30% geeinigt, sobald er die Fenster ausmisst und bestellt. Das passiert morgen.
Da die Firma im Ort ist, und das schon ein paar Jahre, haben wir uns mit dieser Entscheidung sicher gefühlt.
Gestern habe ich dann doch zur Sicherheit beim Kreditschutzverband nachgefragt, und bin aus allen Wolken gefallen, weil das Unternehmen 2005 in Insolvenz gegangen ist und nach wie vor zahlt.
Natürlich habe ich Angst um meine Anzahlung.
Ich verstehe natürlich auch den Händler, der auf Maß die Fenster bestellt, und Angst hat auf der Ware sitzen zu bleiben.
Mit dem Händler kann man sicher reden, und vielleicht gibt es ja eine Lösung wo beide auf der sicheren Seite sind!?

Ich hab mir folgende Vorschläge überlegt:
1. ich biete ihm eine Bonitätsbestätigung über die gesamte Summe (http://www.energiesparhaus.at/gebaeudehuelle/fenster-entscheidung-4-entscheidung.htm)
2. ich biete ihm eine Bankgarantie über die Anzahlung
3. ich zahle die Anzahlzung, verlange aber eine Bankgarantie darüber von ihm
4. keine Ahnung

Was ist von diesen Möglichkeiten zu halten?
Gibts vielleicht auch noch andere Varianten?
Vielen Dank schon vorab für die Hilfe!!!

Dummy

  •  creator
  •   Gold-Award
10.1.2013  (#1)
noch hast du nur einen kleinen fehler gemacht, den - unzählige kunden jeden tag machen: sich zu einer anzahlung breitschlagen lassen, ohne die bonität des unternehmers zu checken. noch ist aber zeit zum handeln.

bevor du da jetzt mit teuren vorauszahlungsgarantien operierst, würde ich den händler zur rede stellen, ihm die ksv-info unter die nase halten und ihn einfach höflich fragen, wieso er seine so miese finanzielle lage (die imho nich rosig, aber auch ned soo schlimm ist, immerhin ist er schon ein paar jahre im ort und die insolvenz 7 jahre her - da sollte er bald nicht mehr zahlen müssen) nicht im rahmen der vorvertraglichen aufklärungspflicht von selber als grund für die anzahlungsforderung genannt hat, selber keine garantie für deine sicherstellung geboten hat und du dich gettäuscht fühlst...

so eine fragestellung eröffnet verhandlungsspielraum. de facto läuft es darauf hinaus, dass du ihn halt fragst, wieviel er tatsächlich will, wahrscheinlich werden 10% auch reichen. dann ist das risiko erträglich und das war's. für den leger kannst ihm einen weiteren rabatt rausholen, anstatt wegen culpa verletzung der aufklärungspflichten zurückzutreten oder teure garantien zu verlangen...

wenn er quietscht, kannst ihn fragen, wie er jemanden, der 7k nicht überbrücken kann und seine klamme lage verschweigt, beurteilen würde...

2
  •  Dummy
10.1.2013  (#2)
Vorerst mal: DANKE!!! für deine Ratschläge!!! - Das hört sich als Gesprächsbasis mal vernünftig an.

Nur eigentlich hab ich ja kein "Druckmittel" gegen ihm, oder? Weil das Angebot hab ich ja unterschrieben... Das kann ich nicht mehr ändern, wenn er nicht will...
Habe eben mit dem Konsumentenschutz der AK telefoniert. Die haben im Insolvenzverzeichnis gesehen, dass die letzte Rate der Insolvenz im November fällig war, und damit diese bereits beendet ist, auch wenn sie nach wie vor im Verzeichnis aufscheint.
Dh wie ich unterzeichnet habe war er eigentlich wieder schuldenfrei. Hätte er mich im Rahmen der vorvertraglichen Aufklärungspflicht dann trotzdem darüber informieren müssen?
Der Berater hat mir geraten, ich solls freundschaftlich versuchen, aber wenn er drauf nicht einsteigt, kann ich nichts tun, muss die 30% zahlen und kann nur hoffen...


1
  •  creator
  •   Gold-Award
10.1.2013  (#3)
ach, der von mir so heißgeliebte ksv hat wieder mal mist - gebaut und den in der kartei belassen... da gibt's nur wenige gründe, den länger da drin zu lassedn. aber das eröffnet möglichkeiten emoji

zitat..
Weil das Angebot hab ich ja unterschrieben... Das kann ich nicht mehr ändern, wenn er nicht will...


dürfen tätest nimmer, können immeremoji
der spaß ist ja, dass eigentlich der ksv an dem schlamassel schuld ist - soll doch der büßen.

objektiv kannst dem händler wegen der insolvenz nur vorwerfen, dass er eigentlich als kaufmann und unternehmer wissen müsste, wie lange er im ksv-register aufscheint, das öffentlich ist und er daher sehr wohl damit rechnen hätte können, dass der ksv schlampt... und dich daher aufklären müssen. der ksv-auszug ist ja immer noch da, um wie o.a. unter die nase gehalten zu werden und ggf. auf "geld folgt leistung" zu pochen: http://www.jusline.at/index.php?cpid=ba688068a8c8a95352ed951ddb88783e&lawid=1&paid=1170

noch dazu kannst ja unter verweis auf den auszug immer noch verlangen, dass er dir eine sicherheit bietet, dass das geld sicher ist... andererseits ihm auch vorschlagen, dass du ihm ja als toller kunde erst auf den falschen eintrag des ksv aufmerksam gemacht hast - und das ist ja auch was wert, zumindest die theoretischen schadenersatzansprüche, die der händler gegen den ksv hätte.
da ist jetzt eher verhandlungsstrategie gefragt, aber wenn der dir nix gibt, kann er
1. beweisen, dass alles ok ist und schauen, ob du ihm noch traust,
2. dann auch mal alle agb mit dir checken, ob sonst noch was mies ist
3. dir nicht verbieten, über diese erfahrung zu berichten.


1


  •  Dummy
12.1.2013  (#4)
Update - Lieber Creator!
Vielen Dank für deine Hilfe!
Ich wollte ein Update geben, wie die Sache "ausgegangen" ist.
Besagter Händler kam zu uns zwecks Maße nehmen. Wir haben ziemlich bald das Thema angesprochen. Wir haben natürlich nichts von der Insovenz erwähnt, sondern nur gesagt, dass ich gerne eine Sicherheit hätte für meine Anzahlung und daher eine Anzahlungsgarantie seiner Bank vorschlagen würde, und ich dafür (für den organisatorischen Aufwand und die Kosten) auf mein Skonto verzichte (immerhin über 1000€).
Antwort: nein. Er hat äußert panisch reagiert, ist sehr nervös geworden, die Gesichtsfarbe hat sich geändert - offensichtlich haben wir einen wunden Punkt getroffen. Er macht das nicht. Das macht keiner. Entweder die Anzahlung oder eine unwiderrufliche Bankgarantie über die ganze (!!!) Summe meinerseits. Das hab ich abgelehnt.
Zitat: Wenn Sie kein Vertrauen in meine Firma haben, vergessen Sie es! Hat sich umgedreht und ist davongefahren.
Quasi: mündliche Vertragsaufkündigung seinerseits.
Bei einem Auftrag dieser Größenordnung müsste man doch denken, dass ein 1-Mann Betrieb wenigstens mit sich reden lässt, und nicht gleich die Flinte ins Korn wirft.
Blöd ist, dass der Innenputz in 8 Wochen anrückt und wir keine Fenster haben. Gut ist, dass der Kelch eventuell an uns vorrübergegangen ist...
Ich werde am Montag einen eingeschriebenen Brief verfassen, dass ich mit der Vertragskündigung seinerseits einverstanden bin. Ich hoffe die Sache es dann abgeschlossen... Zumindest mal mit der Firma.

Also: VIELEN DANK nochmals!!!
Dummy
(der schön was dazugelernt hat fürs Leben!)

1
  •  deejay
13.1.2013  (#5)
woher bist du? vielleicht kann ich dir eine firma empfehlen mit welcher ich sehr gute erfahrungen gemacht habe!

1
  •  creator
  •   Gold-Award
13.1.2013  (#6)
bitte, gerne8 wochen sind jetzt keine ewigkeit, aber genug zeit, immerhin weißt ja schon, was du willst, die spiele wegen material, werte, beschattung, insektenschutz und so sollten ja schon beendet sein, preisvorstellungen auch.

rekord-fenster basteln dir die in 9 arbeitstagen, also sollte jeder andere auch dazu fähig sein - wenn nicht, sagt das eh viel. die meisten "montagepartner" haben eh auch noch andere marken im programm, also sollte sich das schon ausgehen.
http://www.energiesparhaus.at/forum/28708_1#198899

1

Thread geschlossen Dieser Thread wurde geschlossen, es sind keine weiteren Antworten möglich.

Nächstes Thema: Finanzierung Frage