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Unterfangen Nachbargebäude

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  •  michael1
5.8. - 6.8.2017
2 Antworten | 2 Autoren 2
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Hallo zusammen,

wir planen derzeit ein Haus mit Keller, das auf einer Seite im Freien, auf der anderen Seite am Nachbargebäude anstehen soll. Beim Nachbargebäude handelt es sich um eine Halle die Landwirtschaftlich verwendet wird, wo allerdings das Fundament nicht sehr tief in der Erde ist. Wenn wir also unseren Keller ausgraben, müssten wir das Nachbargebäude unterfangen, was ja sehr teuer sein kann.
Meine Frage wäre, wie viel man von der Grenze wegrücken müsste, damit man sich diese Arbeit sparen kann, bzw. von welchen Faktoren das abhängt? (Bodenfestigkeit, Höhenunterschied, ...)

  •  ap99
  •   Gold-Award
5.8.2017  (#1)
Das hängt unter anderem ab von:

- Bodenart (bindig, nicht bindig, usw. und Grundwasserstand) mit zulässiger Bodenpressung.
- Lasteinleitung der Hallenkonstruktion in das Fundament (Linienlast durch Wände, oder Punktlasten durch Stützen, oder gar eine lastverteilende Platte ...).
- Größe Nachbar-Fundament(e) mit tatsächlicher Bodenpressung und Lasteinleitung in den Boden unter der Fundamentsohle.
- Höhenunterschied Fundamentsohle Nachbar - deine Fundamentsohle.
- soll dein Gebäude entlang des gesamten Nachbargebäudes entstehen, oder kleiner oder größer?

Die Lasteinleitung von der Fundamentsohle in den Boden würde ich vorerst keinesfalls größer 45 Grad annehmen (bei schlechtem Boden eher 30 Grad (gemessen von der Horizontalen)) --> wenn die Aussenkante des Nachbarfundamentes 1,0 m unter Niveau ist, und deine Baugrubensohle 3,0 unter Niveau sein soll (2 m tiefer), dann sollte der Böschungsfuß der Baugrube (nicht dein Fundament!) mindestens 2 m horizontal vom äußersten Punkt des Nachbarfundaments entfernt sein (KEIN Grundwasser vorausgesetzt!).

Das sollte auf alle Fälle ein Fachmann vor Ort entscheiden (mit z.B. punktueller Fundamentfreilegung) ... und kann dann enorm von dem abweichen, was ich geschrieben habe (denn ich habe absolut keine Ahnung wie die oben erwähnten Parameter bei dir aussehen).

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  •  AndiBru
  •   Gold-Award
6.8.2017  (#2)
Hallo - Wenn das Nachbargebäude nur eine 0815 Halle ist so würde ich es machen (und das haben wir bei mir auch so gemacht):

Halle in sicherem Abstand abstützen (bei uns war es bei ca. 2,6m tiefer baugrube rund 3,5m entfernt mit einer einfachn holzkonstruktion.

Dann grube ausgraben, fundament ebenfalls wegtun dann kellerbauen und isolieren und mit !Schotter! hinterfüllen ein etwas verdichten (rollschotter gibt eh nicht wirklich nach)
dann machst eine neues fundament und stellst die halle wieder drauf.
(mit winden herablassen).
wenn du magst kannst du das neue fundament ca. 2cm höher machen, bei uns hat es sich um 1,5cm gesenkt in 10 jahren - wir haben es damals 3cm höher gemacht.

aber in jedemfall einen Profi hinzu ziehen, wenn man selbst unerfahren ist, wir haben halt erfahrung bei freunden gehabt, es kommt natürlich auch auf die halle oder stadl an - aber wenn man gut mit dem nachbarn ist, wäre dies die einfachste möglichkeit weil alles andere ist nur unnötig teuer.

halle abstützen und neues fundamentmachen kostet nicht die welt.

lg!

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