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Sommer/Entfeuchtung per KWL - Sammlung DIY-Ideen & fertige Produkte

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  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
28.4. - 11.5.2024
67 Antworten | 14 Autoren 67
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Hallo Zusammen,

wie bereits in anderen Threads erwähnt, will ich hier das jeden Sommer wiederaufkommende Thema "sommerliche Entfeuchtung per KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]" zusammenfassen, und alle bisher diskutierten DIY-Lösungsideen und auch fertige KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]-Produkt-Lösungen auflisten.

Wem das jetzt alles nichts sagt, hier mal eine Einführung ins Thema:
Das Thema kommt immer wieder auf, weil es mittlerweile immer mehr Häuser gibt, die mit ihrer Wärmepumpe im Sommer kühlen, und dazu die Heizflächen nutzen.
Aber bei dieser Art von Flächenkühlung wird eben nur die Temperatur im Raum reduziert, aber nicht die Luftfeuchtigkeit, wie es bei Split-Klimageräten der Fall ist.
Die Folge ist dann im schlimmsten Fall das Gefühl eines kalten Kellers oder einer Höhle.
Kühl, aber feucht. Auch gab es schon Schimmel-Berichte an Möbelrückwänden usw. im Sommer.

Hauptsächlich sind davon eher die östlichen Bereiche in Österreich betroffen, wo es doch wärmer und feuchter im Sommer ist.

Und kann denn das Problem nun gelöst werden?
Ja, wenn das so einfach wäre...
Darüber rätseln und philosophieren jeden Sommer erneut unzählige Leute in verschiedenen Haustechnik-Foren

Die "einfachste" Lösung ist es, trotz Flächenkühlung noch eine Multisplit-Klimaanlage zu verbauen.
Verständlicherweise, missfällt das einigen Hausbesitzern, zusätzlich zur eleganten unsichtbaren Deckenkühlung, erst wieder Klima-Innengeräte zu verbauen.
Auch sind Luftzug, Geräusch und Optik der Geräte nicht immer so gern gesehen.

Alternativ kann die Lüftungsanlage zur Entfeuchtung genutzt werden.
Aber wie?

Dazu gab es schon unzählige DIY-Lösungsideen:
z.B.
https://www.energiesparhaus.at/forum-entfeuchtung-mittels-kwl-im-sommer/64298_2#612184

https://www.energiesparhaus.at/forum-entfeuchtung-mittels-kwl-im-sommer/64298_2#612203

https://www.energiesparhaus.at/forum-kwl-entfeuchtungsanlage/64340_1#611929

https://www.energiesparhaus.at/forum-kwl-entfeuchtungsanlage/64340_1#612000

https://www.energiesparhaus.at/forum-entfeuchtung-mittels-kwl-im-sommer/64298_6#751121

Alles schön und gut, aber meist nur schwer umsetzbar.
Außer vielleicht für ein paar Bastler-Freaks.

Dann gab es auch noch eine recht simple Lösung ähnlich der allerersten Idee, im ersten Link, umgesetzt von @helyx:
https://www.energiesparhaus.at/forum-hydraulik-fbh-bka-deckenheizung-kuehlung-und-entfeuchtung/47897_4#563253

Und weiters hat auch noch @Leitwolf ein paar sehr gute Ideen, für eine Nachrüstvariante, die evtl. sogar auch für die Masse tauglich sein könnte.

Was gibt es fertiges am Markt?

A. KWL-Geräte mit aktiver Heizung/Kühlung:
Zum einen gibt es "aktive" KWL Geräte, die eigentlich zur Verwendung als Luftheizung für Passivhäuser konzipiert sind:
z.B. Pichler PKOM4, Nilan Compact P oder Combi Polar.
Die können als Umkehrfunktion auch Kühlen, und damit die Luft auch entfeuchten.

Nachteil ist, die entfeuchtete Zuluft kommt dann auch wirklich kalt aus dem Gerät raus.
Also muss entweder die gesamte Zuluft-Verrohrung auch komplett Dampfdiffusionsdicht (z.B. mit Armaflex) gedämmt werden oder alternativ ein Nachheizregister verbaut werden, um die Temperatur über Taupunkt zu heben, sonst schwitzen diese Rohre außen.
Dieses Nachheizregister kann z.B. am Wasserkreis im Rücklauf der Flächenkühlung angeschlossen werden.

B. KWL-Geräte inkl. spezieller Umluft + Entfeuchtungs-Funktion:
In Italien gibt es ein paar Hersteller, die sowas bauen.
Da ich mich nun schon länger und intensiv damit beschäftige, und es einfach nichts brauchbares dazu am Markt in Ö und D gibt, hab ich Gespräche mit Firma RDZ gestartet, und darf nun deren Geräte hier vertreiben. 

Damit nicht alles doppelt erklärt werden muss, ist hier die Funktionsweise der Geräte genau beschrieben:
https://www.hejluft.at/funktions-beschreibung


_aktuell/20240428145034.png

Ich will hier nicht in Werbung verfallen, sondern das Ganze ganz nüchtern und offen durchleuchten:

Ich muss sagen, preislich sind die Geräte nicht uninteressant!

Aber es gibt noch ein wenig Verbesserungs-Potential. z.B. verbauen die rel. kleine Luftfilter, die ein recht kurzes Wechsel/Reinigungs-Intervall bedeuten.
Wenn genügend Platz vorhanden ist, würde ich die Gerätefilter daher vielleicht eher ganz weglassen und stattdessen größere externe Filter-Kästen, wie z.B. Leitwolf die anbietet, verbauen.

Auch ist die Service-Zugänglichkeit einiger Komponenten noch nicht wirklich ideal gelöst.
Aber das ist aktuell noch der Kompromiss, den man eingehen muss, wenn man eine gut funktionierende KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]-Entfeuchtungs-Lösung haben will. 

Im Hintergrund sind aber bereits Entwicklungen am Laufen und bei den neueren Produkten ist das schon wesentlich schöner gelöst.
Ich darf dabei auch ein wenig beratend mitwirken. Auch regelungstechnisch würd ich da gerne noch ein paar Punkte verbessern.
Aber nichtsdestotrotz: die Hardware hat erstmal schon echt gutes Potential.

Wir sind auch mit anderen Herstellern in Kontakt, um künftig vielleicht auch andere alternative KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]-Entfeuchtungs-Produkte anbieten zu können. 

Den Thread will ich jedenfalls nutzen, um bei Interesse alle Unklarheiten zu Funktion und Technik besprechen zu können. Auch um Vor- und Nachteile der verschiedenen Ansätze zu durchleuchten.
Und auch um neue Produkte/Ideen vorstellen zu können, sobald verfügbar.

von christoph1703, Markus98, vcdev, Brombaer, Tomlinz, leitwolf, MissT, Casemodder, 2Mani

  •  melly210
  •   Gold-Award
28.4.2024  (#1)
Gute Idee ! Wir haben ja mittlerweile eine Splitklima, weil alles andere erheblich teurer gewesen wäre und auch die Wartung in paar Jahren bei so "Bastellösungen" ein Problem sein kann. Ggf gibt es die Firma die das gemacht hat nicht mehr, und dann kann es schwierig sein jemand anderen zu finden der es warten kann und will. 

Auch ein Punkt wäre die erreichbare Entfeuchtung. Der Luftdurchsatz bei einer KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] ist viel, viel geringer als bei einer Splitklima. Dh, da muß man sehen wie groß der erzielbare Effekt ist. Auch Tauwasser im und außen am Rohr wäre was was mir etwas Sorge machen würde.

Sagen wir, hätte es schon eine massentaugliche, gut funktionierende und preislich konkurrenzfähige KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]-Lösung gegeben, hätten wir das bevorzugt. 

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  •  Benji
  •   Gold-Award
28.4.2024  (#2)

zitat..
melly210 schrieb: Auch ein Punkt wäre die erreichbare Entfeuchtung. Der Luftdurchsatz bei einer KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] ist viel, viel geringer als bei einer Splitklima.

Ich bin nicht sicher ob das Argument korrekt ist.
Ja, die SplitKlima hat viel mehr Entfeuchtungs-Potential, welches sie auch ausspielen muss, weil durch den Luftwechsel (egal ob mit oder ohne KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]) laufend viel Feuchtigkeit ins Haus kommt.
Wenn aber die "gepimpte" KWL schon die Feuchtigkeit entzieht, bevor sie ins Haus kommt?

@Pedaaa wie siehst du das?

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  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
28.4.2024  (#3)

zitat..
melly210 schrieb: Der Luftdurchsatz bei einer KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] ist viel, viel geringer als bei einer Splitklima. Dh, da muß man sehen wie groß der erzielbare Effekt ist.

Du musst hier etwas unterscheiden:
Wenn eh schon eine richtig dimensionierte Flächenkühlung vorhanden ist, fehlt es ja nicht an Kühlleistung.
Zusätzlich verbaute Splitgeräte bringen dann oft mehr Kühlleistung rein als eigentlich benötigt. Die Splits kühlen ja auch selbst dann noch, wenn nur mehr Entfeuchtung gefordert wäre.

Bzgl. Luftdurchsatz:
da bitte die Funktionsbeschreibung mal genauer anschauen: Diese KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]-Geräte haben eine Umluft-Funktion und können somit den Haus-internen Luftdurchsatz erhöhen, um die Leistung zu erhöhen.

zitat..
melly210 schrieb: Auch Tauwasser im und außen am Rohr wäre was was mir etwas Sorge machen würde.

Auch da bitte erst die Funktionsbeschreibung lesen:
Die Luft wird nach dem Entfeuchten nachgewärmt, um Tauwasser an den Rohren zu vermeiden.

zitat..
Benji schrieb: Wenn aber die "gepimpte" KWL schon die Feuchtigkeit entzieht, bevor sie ins Haus kommt?

hier hilft die Umluftfunktion sehr.
Es sollte untertags an heißen, schwülen Sommertage, die Frischluftzufuhr auf ein Minimum gehalten werden, und größtenteils nur die Raumluft (Umluft) entfeuchtet werden.
Das ist am effektivsten.

Daher wird auch die heiße Außenluft zuerst mal über den KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] Kreuzstrom-WT geleitet, und mit der Abluft "kostenlos" runtergekühlt. Und erst danach Entfeuchtet.
Würde man direkt die Außenluft aktiv kühlen/entfeuchten, würde das enorm viel mehr an Energie benötigen.

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  •  christoph1703
28.4.2024  (#4)
Mir gefällt die Lösung von @helyx schon gut, allein weil sie so simpel ist und die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]-Verrohrung nicht komplizierter macht, außerdem keine hydraulische Anbindung braucht. Hat die Lösung jetzt eigentlich irgendeinen deutlichen Nachteil gegenüber den integrierten?

> AUL-Abkühlung benötigt viel Leistung
Ein paar 100 W was man so sieht. Kann man vermutlich voll mit PV decken?

> mit Enthalpietauscher wenig bis kein Entfeuchtungs-Effekt
Klar, dann baut man eben keinen ein. Oder ist der mittlerweile Standard?

> evtl. sind die Chiller keine Top-Qualitäts-Produkte 
Bei den Preisen denke ich auch noch zu verschmerzen, außerdem leicht tauschbar falls man wirklich Mist gekauft hat.

Habe ich noch irgendeinen Nachteil übersehen oder ist die Lösung wirklich so gut wie ich glaube?

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Hallo christoph1703, schau mal hier im Shop nach, da siehst du Preise und wirst sicher auch fündig.
  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
28.4.2024  (#5)
Für Erstausrüstung würd ich nach Wissensstand heute, nur mehr die fertigen KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] Geräte mit Umluft&Entfeuchtung nehmen.

Für Nachrüstung hat die Helyx Lösung schon einen Charme, ja.
Allerdings würd ich den Mehrverbrauch an Energie hier nicht unterschätzen.

Hier musst du den vollen Temperatur-Sprung von 30-35C runter auf 5-7C selbst leisten&bezahlen! 
Bei der RDZ-Variante hast du im Gegensatz dazu ja erst den Kreuzstrom-WT der auf 25-27C runterkühlt, dann den Flächenkühlungskreis, der nochmal runter auf ca. 18-19C drückt, und dann erst den Kältekreis, der den letzten Rest leisten muss.
Und den Umluftanteil, der sowieso mit viel weniger Aufwand zu Entfeuchten ist.

Und dann hast du erstmal nur die Feuchte eingedämmt, die sonst ins Haus eingetragen wird . Wenn du die Feuchte die schon im Haus drin ist, auch noch runterbekommen willst, musst du evtl. auch noch den Luftdurchsatz erhöhen, oder ewig lange Laufzeiten haben und so noch mehr Leistung verbrennen, um wirklich trockene Luft ins Haus zu bekommen.

Also ja, technisch simple, nette Lösung. Aber aus meiner Sicht aber eher nur für Gegenden, die nicht so schwüle Sommer haben, oder wo genug PV vorhanden ist, und z.B. wenig Einspeisevergütung ausgezahlt wird. Da tut der verbrauchte Strom dann nicht so weh.

Soweit jedenfalls meine Einschätzung. Aber vielleicht kann @helyx aus erster Hand auch was dazu sagen?!

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  •  leitwolf
  •   Gold-Award
29.4.2024  (#6)
Das wird sicherlich ein interessanter Thread! Pedaaa ist ein Garant dafür.
Ich habe mir auch schon sehr viele Gedanken zu dem Thema gemacht.
Vorerst wollen wir marktverfügbare Lösungen nutzen, falls notwendig "pimpen" und dann nach unseren Erfahrungen entscheiden, ob wir etwas eigenes entwickeln. Konkrete Entwürfe gibt es dazu schon.
Voraussetzung für die Nutzung der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] als "Teilklimaanlage" ist die Möglichkeit höhere Volumenströme über das Luftverteilsystem zu führen. Wir haben hier in weiser Voraussicht emoji entgegen dem Massenmarkt einen anderen Weg eingeschlagen, der uns jetzt die Möglichkeit gibt, auch Volumenströme von 200 bis 450 m³/h in (Zuluft + Umluft) zu bewegen, ohne dass es akustisch und strömungstechnisch Probleme gibt.
Ein paar Projekte mit Entfeuchtung sind bereits in Planung und werden auch gerade beginnend öfters nachgefragt. Viele KundInnen sind über die Problematik der relativen Feuchte bei Flächenkühlung aber bislang gar nicht informiert, ähnlich wie im Bereich Luftqualität in dichten Gebäuden. Daher steigt auch die Nachfrage nach Nachrüstlösungen.

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  •  uzi10
29.4.2024  (#7)
Hallo Leitwolf.

Hast du da schon Systemschematas zu so Anlagen? Ich habe meine gott sei dank damals auxh schon gross ausgelegt. Umluft durch einen Bypass ist ja relativ einfach baubar. Bei mir sind aber viele platzmässige probleme weil das nie berücksichtigt war.
Dawid(@bestenergy) hat Connections in China und da hätte er KWLs mit Entfeuchtung die es mit Wasseranschluss oder gleich fertig mit einer Aussenspliteinheit gibt. Auch sehr interessant u d eventuell nicht so teuer.
Ich für mich hätt noch immer den chiller zu hause und vl bekomm ich ein billiges Kühlregister für die Aussenluft. Man müsste aber das ganze mit sole oder glykol füllen oder bitte @pedaaa schick mir mal Preise

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  •  leitwolf
  •   Gold-Award
29.4.2024  (#8)
@uzi10
Systemschemas habe ich vorerst nur Handskizzen. Ich muss diese erst sauber zeichnen, bevor ich diese hier veröffentliche. Außerdem muss ich auch aufpassen. Ich will den Mitbewerbern nicht alles am Silbertablett servieren.
Es ist für technisch Versierte verlockend mit Billigteilen am Klimamarkt etwas zusammenzubasteln, aber ich als Firma kann mir so etwas nicht anfangen, da ich ja Gewährleistung geben muss. 

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  •  Wiesi87
  •   Bronze-Award
29.4.2024  (#9)
Sehr interessant. Ich bin ja sehr gespannt wie sich das Klima diesbezüglich bei uns entwickelt. 
Ich hatte, seit ich den Enthalpietauscher in der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] habe, auch im Sommer keine erhöhte Innenluftfeuchte (nicht >60% rel. Feuchte). Messung hab ich jeweils in den Zulufträumen (alle Schlafzimmer und Wohnzimmer). Aber die letzten beiden Sommer waren auch etwas weniger schwül bei uns. In den beiden Jahren davor war das ein großes Thema zusammen mit der Flächenkühlung.

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  •  msie
  •   Bronze-Award
29.4.2024  (#10)

zitat..
Wiesi87 schrieb: In den beiden Jahren davor war das ein großes Thema zusammen mit der Flächenkühlung.

Spielt da die ersten Jahre nicht vlt auch die Baufeuchte eine Rolle?


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  •  leitwolf
  •   Gold-Award
29.4.2024  (#11)

zitat..
msie schrieb: Spielt da die ersten Jahre nicht vlt auch die Baufeuchte eine Rolle?

Maximal das erste halbe Jahr bis Jahr gibt es noch relevante Reste. Die im Gebäude beim Wohnen freigesetzte Feuchte und die Außenluftfeuchte, sowie der Luftwechsel bzw. KWL haben wesentlich mehr Auswirkungen auf die Raumluftfeuchte, als die Baufeuchte selbst.


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  •  helyx
  •   Gold-Award
29.4.2024  (#12)
Der Entfeuchter braucht nicht soviel Energie weil er ja auch einen Kreuzstromwärmetauscher hat dh die abgekühlte trockene Luft kühlt die einströmende entgegen. 
Mit 300W untertags nicht nix aber aktive Entfeuchtung kostet immer Energie. Und mit 140€ halt unschlagbar günstig.
Hab es aber aktuell nicht um Betrieb da momentan der Enthalpietauscher drin ist. 
Jetzt läuft der Entfeuchter bei Überschuss im Keller (der hängt nicht an der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] und ist durch BJ1960 nicht 100% trocken bzw leidet halt einfach am Feuchtigkeitseintrag durch die Türen nach außen (Hanglage)...

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  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
30.4.2024  (#13)
ah OK, dein Entfeuchter kühlt ja gar nicht die komplette Außenluft, (wie im ersten Link, Beispiel 1) sondern nur seinen eigenen Anteil und mischt, das der Außenluft bei.
Ja, dass braucht dann natürlich nicht so viel Energie, stimmt. 
Aber allzuviel Effekt dürfte davon dann Innen auch nicht spürbar sein, oder?

Ganz kann ich mir das nicht vorstellen, dass das reichen könnte. Irgendwas passt da nicht ganz zusammen?!

Machen wir vielleicht mal ein vereinfachtes Rechenbeispiel:
Sagen wir es ist ein schwüler Sommertag mit 17g/m3 Feuchte außen.
(das ist im BGLD im Sommer durchaus üblich z.B)
180m3/h sollen an Frischluft ins Haus.

Innen hat es 12g/m3 (23C / 58%)

Das heißt ohne Entfeuchtung, schaufeln wir mit der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] 900g Wasser zusätzlich pro Stunde ins Haus. (17-12)x180
Natürlich mit der Zeit immer weniger, weil ja die Feuchte Innen dann auch steigt.
aber ist ja erstmal nur ein einfaches stationäres Rechenbeispiel...

Nun hast du 110m3/h entfeuchtete Luft aus dem Entfeuchter die mit ca. 8g/m3 dazugemischt werden.

(8-12)x110 = -440g Wasser
(17-12)x 70 = 350g Wasser
In Summe also -90g Wasser und 180m3 Luft pro Stunde insgesamt, wenn der Entfeuchter läuft.

Also nur um die Feuchte im Haus auf gleichem Level zu halten, müsste der Entfeuchter an so einem Tag fast 22h am Tag laufen:
+900g × 2,18h = 1962g
-90g x 21,8h = -1962g

So feucht ist es natürlich nicht immer Außen, aber die Rechnung bestätigt mal grob mein Gefühl:

Die Lösung ist super+simpel+günstig. (und braucht sogar weniger Strom, als ursprünglich angenommen), aber wird eher nur was für nicht ganz so schwüle Gegenden sein.

Mit einem merklich größerem Gerät, ist die Idee aber eigentlich nicht so schlecht.

Rechnen wir mal im Vergleich,
mit Daten von meinem Haus und 
meinem DWF200 Gerät (welches aus meiner Sicht unterdimensioniert ist) Das leistet folgendes:
DWF Auslass mit ca. 8,5g/m3 bei 180m3/h
gleichzeitig hab ich einen Enthalpietauscher, der etwas mithilft.
der reduziert die 17g/m3 AUL auf ca. 15g/m3

mit aktivem DWF:
(8,5-12)x180 = -630g/h

DWF deaktiviert: (15-12)x180 = +540g/h

540g * 12,9h ~ 6,9L
-630g * 11,1h ~-6,9L

Die Schätzung kommt halbwegs hin. 
Bei so einem schwülen Tag muss mein DWF tatsächlich fast den halben Tag lang laufen, um die Feuchte im Haus zu halten.
Das ist auch der Grund warum ich Umluftbeimischung nachrüsten will und/oder gleich das ganze KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] Gerät irgendwann austausche.

Gut das ist jetzt wirklich ein ziemlich schwüler Tag als Rechenbeispiel... aber jetzt hab ich echt grad keine Lust mehr andere Varianten zu rechnen/abzuschätzen 😉

Long Story Short:
Aus meiner Sicht eignet sich diese simple Variante um den Feuchteeintrag zu verhindern/vermindern
Um Feuchte im Sommer aus dem Haus zu bekommen, braucht es leider etwas "mehr"



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  •  helyx
  •   Gold-Award
30.4.2024  (#14)
Genau wie geschrieben trocknet und erwärmt er die Luft etwas.
Im Extremfall Bring ich halt einfach 16l pro Tag weniger Feuchte ins Haus rein ( https://de.trotec.com/shop/luftentfeuchter-ttk-52-e.html?gad_source=1&gclid=Cj0KCQjwir2xBhC_ARIsAMTXk85LIOT038ujUuUE0_As17SWXwoHO4O070AtRWvcm8nVqlxTiun3xQwaAqZMEALw_wcB )

Die Erwärmung bringt der Kwl Wärmetauscher bzw auch die Kühlung aber locker wieder weg.
hier im Westen auf 600m Seehöhe hat sich die Lösung als tauglich erwiesen. Problematischer ist eher der Feuchtigkeitseintrag durch zu lange offen stehende Terrassentüren etc.

1
  •  Benji
  •   Gold-Award
30.4.2024  (#15)

zitat..
helyx schrieb: Im Extremfall Bring ich halt einfach 16l pro Tag weniger Feuchte ins Haus rein

Wo steht denn der Entfeuchter bei dir? Sieht am Foto so nach Garage oder so aus?

Ich zweifle nämlich deine 16 Liter etwas an... ich hab einen ähnlichen Entfeuchter, und mich im Hochsommer damit gespielt, allerdings "Trockentraining" also ohne Einbindung der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]. ich hab den im Freien einfach mal ein paar Stunden laufen lassen, und dann kontrolliert wie viel Kondenswasser sich im Auffangbehälter gesammelt hat.

Das Ergebnis war leider ernüchternd: wenig emoji

ich vermute, dass bei wirklich hohen Außentemperaturen der nicht mehr wirklich an den Taupunkt rankommt, und dann ist Essig mit Entfechten.

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  •  Wiesi87
  •   Bronze-Award
30.4.2024  (#16)

zitat..
msie schrieb: Spielt da die ersten Jahre nicht vlt auch die Baufeuchte eine Rolle?

Wir haben ein Holzriegelhaus und hatten bei Einzug keine nennenswerte Restfeuchte (die einzige Baufeuchte im Haus kam vom Estrich. Und da mussten wir eh den spezifischen Trocknungsgrad abwarten vor dem belegen der Böden. WIr hatten im ersten Winter schon sehr trockene Raumluft mit Werten deutlich unter 30% rel. Feuchtigkeit und haben Luftbefeuchter verwendet.

Die Thematik hat sich dann mit dem Enthalpietauscher für unsere KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] zwei Jahre später komplett erledigt. Diesen Winter hatten wir konstant zwischen 45-55% rel. Luftfeuchtigkeit in den Zulufträumen (das Bad schießt kurzfristig natürlich mal drüber). Und letzten Sommer hatten wir konstant zwischen 50-60% rel. Luftfeuchtigkeit, bei allerdings zwar heißem aber weniger schwülem Sommer.
Ohne Enthalpietauscher ging es mit Flächenkühlung auch mal bis knapp zu den 80% rel. Feuchtigkeit, was definitiv problematisch ist.
Bin deshalb gespannt, ob die letzten Sommer Außreißer waren, oder ob das Thema auch im Sommer für uns gegessen ist.


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  •  melly210
  •   Gold-Award
30.4.2024  (#17)
Also diese Schmalspurlösumg würde zb bei uns in Wien mit manchmal wochenlangen Tropennächten sicher zu wenig sein. Ich wäre selbst bei dem größeren System mit größeren Volumensströmen nachwievor skeptisch. Plus, auch preislich müsste man sich das anschauen. Splitklimas gibts schon ab 1000 Euro pro Innengerät, wenns eine Daikin sein soll, ca 2000. Schon alleine die Deckenkühlung hätte uns damals ein Vielfaches gekostet, ganz zu schweigen von irgendwelchen zusätzlichen Entfeuchtungslösungen.

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  •  leitwolf
  •   Gold-Award
30.4.2024  (#18)
Vielleicht als Grundlage die Definition des Humidex, ein Behaglichkeitsindex in Abhängigkeit von Lufttemperatur und Luftfeuchte:
Hier die Formel und die Tabelle mit Taupunkt und Temperatur
https://blog.gcwizard.net/manual/de/humidex/01-was-ist-der-humidex/

Hier die Tabelle mit relativer Feuchte und Temperatur:
https://www.climate-service-center.de/products_and_publications/publications/detail/062996/index.php.de

Für eine hohe Behaglichkeit sollte ein Index von 23-27 angestrebt werden.

Luft mit geringerer Luftfeuchte fühlt sich kühler an und umgekehrt.

Natürlich gibt es individuelle Unterschiede bei der Behaglichkeit, nicht nur zwischen den Geschlechtern. Während manche bereits bei leicht erhöhter Luftfeuchte zu transpirieren beginnen, fühlen sich manche erst besonders wohl, oder werden erst ab 30°C rot im Gesicht und schwitzen erst bei Saunatemperaturen.

1
  •  bluefox
  •   Bronze-Award
30.4.2024  (#19)
Ich versuche mal die Berechnung von @Pedaaa  aufzugreifen und auf das DWF400 umzulegen.

Nehmen wir an wir haben außen eine Feuchte von 17g/m³ und will innen 12g/m³ ergibt sich eine Differenz von (17-12 = 5g/m³). Nehmen wir nun einen Luftbedarf von 400m³/h an kommen pro Stunde 2kg Wasser ins Gebäude. In 24 Stunden sind das dann 48kg

DWF400 kann bei 10° Kühlwasser von 30°/50% R.F. = Abs. Feuchte von 13,6g/kg auf 21,9°/52% R.F. = Abs. Feucht von 8,7g/kg. Daraus ergibt sich eine Entfeuchtungsleistung von 4,9g/kg = 5,65 g/m³ = 2,2l/h = 52,8 kg / 24h

Kann ich das dann so rechnen, dass 30°/55% = 17g/m³ / 14,7 g/kg auf 12g/m³ / 10,4g/kg (23C / 58%) eine Entfeuchtungsleistung von 4,3g/m³ =  1,7 l / h = 40,8kg / 24h ergibt oder hat die Physik dahinter noch einen zusätzlichen Faktor der zu berücksichtigen ist? 

Für das Szenario würde es dann auch bedeuten, dass bei 400m³ das DWF400 selbst bei 24 Stunden Laufzeit zu klein ist, sofern es keine Umluftbeimischung gibt. Richtig?
  




1
  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
30.4.2024  (#20)

zitat..
bluefox schrieb: Für das Szenario würde es dann auch bedeuten, dass bei 400m³ das DWF400 selbst bei 24 Stunden Laufzeit zu klein ist, sofern es keine Umluftbeimischung gibt. Richtig?

ganz so schlimm wirds nicht sein, aber ich rechne das am Abend mal nach.

Nichtsdestotrotz:
Der Gedankengang stimmt, und zeigt, dass der Ansatz mit DWF400 eher in die Richtung Energie verbrennen geht.
Unnötig viel Außenluft ins Gebäude holen und dann erst runterkühlen/entfeuchten kann nur ein schlechter Kompromiss sein.

statt DWF400, würd ich dann eher sowas empfehlen:
https://www.energiesparhaus.at/forum-nanu-was-hat-zehnder-denn-da-auf-den-markt-gebracht/74148_1#750185

Hab auch bei Geatherm angefragt, ob die an Vertrieb in Ö interessiert sind, aber noch nichts an Rückmeldung bekommen


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  •  bluefox
  •   Bronze-Award
30.4.2024  (#21)
Wenn eine Wärmepumpe mit aktiver Kühlung vorhanden ist, könnte man eine Entfeuchtung eigentlich auch mit 2 Kühl-/Heizregistern bauen? Rücklauf vom Kühl-Register wird teilweise in die Kühlkreise (WH/BKA) gemischt (um über dem Taupunkt zu bleiben) und der Rücklauf der WH WH [Wandheizung]/BKA kümmert sich um die Wiedererwärmung der entfeuchteten Luft.

Man würde dafür dann nur eine Umwälzpumpe und einen Mischer zusätzlich benötigen. Ein Problem könnte dann die Mindest-Kühlleistung der Wärmepumpe sein. Das habe ich mir auf die Schnelle nicht angesehen.

Im Winter könnte man dann beide Register verwenden um die Luft vorzuwärmen und so die benötigte VL VL [Vorlauf]-Temperatur für die Heizung noch etwas zu drücken. 
Was hältst du von der Lösung?

EDIT: Wenn die WP WP [Wärmepumpe] das Kühlregister so ansteuert, dass bei Luftaustritt der Taupunkt nicht unterschritten wird, könnte man sich eigentlich auch das Wieder-Erwärmen der Luft ersparen sofern es dann kein Problem mit kühler Zugluft gibt. Hier mal ein Beispiel aus dem VEAB-Calculator (https://calculation.veab.com/de-DE/Calculation/Index/CWK/HC)


_aktuell/20240430871920.png
Bei Mischung könnte man eventuell sogar das Zugluft-Problem in den Griff bekommen?

_aktuell/20240430723564.png

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