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Solaranlage

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  •  samu08
18.3. - 19.3.2012
6 Antworten 6
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Hallo aus der Stmk.

Ich werde mir in kürze eine Solaranlage mit Heizungsunterstüzung zulegen.

Es soll eine Anlage mit Röhrenkollektoren sein, nur hab ich meine Bedenken mit dem Reif und dem Schnee auf den Röhren(wohne auf 750 Meter Seehöhe).

Ist es vom Ertrag her besser einen Flächenkollektor oder doch die Röhrenkollektoren zu nehmen?

Die Anlage ist nach Süden ausgerichtet und hat ca. 20 m2 Kollektorfläche.

Danke für eure Hilfe

  •  Electronics
  •   Gold-Award
18.3.2012  (#1)
Meine Empfehlung schau Dir die Homepage von Manfred Gröbner, einem von mir sehr geschätzten und ambitionierten privaten Solaranlagenbetreiber aus Tirol an. Insbesondere die Menüpunkte "Anlagenauswertung" (Gegenüberstellung von mehreren FK/VRK-Anlagen in AT AT [Außentemperatur] und DE), "Wirkungsgrade der Solaranlagen" und "FK/VRK Erkenntnisse":
http://www.solartirol.at

Zum Abtauverhalten der beiden Kollektortypen habe ich in einem etwas älteren Thread wegen der vollkommen absurden Behauptung, dass FK und VRK gleich schnell abtauen, ein paar Bilder hier eingestellt: http://www.energiesparhaus.at/forum/22206

Was Du in jedem Fall bedenken solltest, dass nicht das ganze Jahr über Heizbedarf besteht. Wohin also mit den Überschüssen im Sommer? Beim FK hast Du die Möglichkeit, durch nächtliches Rückkühlen in den Puffern wieder Platz für den Ertrag des folgenden Tages zu schaffen. Diese Möglichkeit entfällt - systembedingt - beim VRK. Schaltet die Anlege bei Erreichen der max. Temp. in den Puffern einfach ab, dann hast Du mit dem FK ebenfalls bessere Karten im Hinblick auf die Lebensdauer des Wärmeträgermediums, da die Stagnationstemperatur beim FK deutlich unter jener des VRK liegt. Das "cracken" des Polypropylenglycols tritt verzögert auf, sprich der Wechsel der Solarflüssigkeit ist in längeren Intervallen als bei einer stagnationsgeplagten VRK-Anlage erforderlich.

Als Gegenmaßnahmen haben VRK-Anlagenbetreiber etwa so etwas vorgesehen
http://www.kaminfeuerfan.de/komponenten_kuehlung.html

oder aber sie betreiben die Anlage, in meinen Augen höchst risikoreich, mit reinem Wasser (siehe "Glycolfreie Solaranlage":
http://www.vrksolaranlage.de/

Sonnige Grüße
Gerhard




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  •  Vectra
  •   Silber-Award
18.3.2012  (#2)
In Deutschland - bekommen sie 130 EUR Förderung pro m² Kollektor-Gesamtfläche was ich weiß. Daher wollen einige sich so große Anlagen bauen in der Hoffnung, dass sie im Winter ihre Häuser damit beheizen können oder zumindest solange wie möglich mit Solar heizen können.
Das funktioniert aber nicht.

In Österreich ist die Förderung abhängig vom Bundesland. In Salzburg beispielsweise ist sie stärker von der Effizienz der Anlage abhängig. In bestimmten Bundesländern bringt das Solar Keymark Siegel keinen Vorteil (z.B. Kärnten). Zumindest war es 2011 so.

Wenn man förderungstechnische Belange nicht beachtet wird eine Anlage so dimensioniert, dass man den Wärmebedarf im Sommer mit Solar decken kann. Das kann nur das Warmwasser oder auch ein Pool oder anderes sein (Landwirtschaft).

Eine Anlage geht nur dann in Stagnation wenn sie überddimensioniert ist bzw. die Wärme nicht genutzt wird. Dazu gibt es aber unterschiedliche Konzepte von Drain-Back bis die Wärme im Erdreich speichern (Energiekonzepte) usw.
Was die Deutschen anbelangt haben sie sich schon über Fälschungen von Ertragsdaten gestritten. Auf diese Vergleiche würde ich nicht allzuviel geben.
Verschiedene Anlagen kann man sowieso nicht miteinander vergleichen.

Für die Gesamterträge übers Jahr spielen Reif und Schnee eine eher untergeordnete Rolle.

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  •  dandjo
  •   Gold-Award
19.3.2012  (#3)
TiSun - Ich würde dir auch zum Flachkollektor raten. Habe mit TiSun Modulen durchwegs positive Erfahrungen gemacht.

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  •  Vectra
  •   Silber-Award
19.3.2012  (#4)
Kommt immer drauf an - welcher Kollektor und zu welchen Preis er zu haben ist.

Die SP hat mal eine Untersuchung gemacht, zwei Anlagen, eine mit Flachkollektoren und eine mit Vakuumröhren. Dort haben die Röhrenkollektoren ein bißchen besser abgeschnitten als die Flachkollektoren. Ca. 10 % übers Jahr betrachtet. Im Winter waren die Erträge beider Anlagen dieselben. Gesamtflächen und Systemaufbau war bei beiden Systemen derselbe.

Für die Flächenkollektoren braucht man einen Kran.
Laut Vergleichslisten (Ertrag) bieten Flachkollektoren aus Polen ein gutes Preis-Leistungsverhältnis.
Allgemein betrachtet.

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  •  Vectra
  •   Silber-Award
19.3.2012  (#5)
Hier die - SP-Liste. Da sind auch viele Kollektoren aus Österreich und Deutschland mit dabei. Wenn man die Liste richtig liest wird man draufkommen, dass es allein bei Flachkollektoren bis zu 100 % Leistungsunterschiede bezogen auf 1 m² gibt. Bei Röhrenkollektoren sieht es ähnlich aus.

Der Unterschied zwischen Röhrenkollektor und Flachkollektor ist nicht groß.

Hier wird mit 50 °C mittlerer Kollektorbetriebstemperatur gerechnet. (Abhängig davona uf welchem Temperaturniveau die Kollektoren Warmwasser produzieren müssen).

Bei höheren Temperaturen (75 °C) sind die Röhren vorne, bei Vorwärmung (25 °C) sind die Flachkollektoren zu nehmen.

http://www.sp.se/sv/units/energy/Documents/ETk/Forteckning_P-markta_och_ovriga_solfangare.pdf

Ansonsten kann man ja jede Anlage mit den spezifischen Komponenten mit Polysun simulieren.

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  •  Vectra
  •   Silber-Award
19.3.2012  (#6)
Übrigens - Auch bei Flachkollektoren kann Schnee auf den Kollektoren liegen bleiben.


2012/20120319794963.JPG



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