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Presse Artikel "Zusammenspiel von Baustoff, Heizung und Luft"

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  •  uhim
  •   Bronze-Award
16.10. - 19.10.2022
13 Antworten | 7 Autoren 13
13
Eigentlich sollte ich jetzt mein Abo kündigen:
https://www.diepresse.com/6193839/zusammenspiel-von-baustoff-heizung-und-luft

Nach der Überschrift hätte ich mich auf den Artikel gefreut, und dann kommt eine Ansammlung von Banalitäten und Falschinformationen, offensichtlich von der Marketingabteilung der befragten Firmen diktiert.

Von atmenden Wänden,  Energie verschwendenden Lüftungsanlagen und Schimmelbildung durch Sauerstoffmangel....

  •  berhan
  •   Gold-Award
16.10.2022  (#1)
Danke für den Hinweis, habe der Redaktion gleich mal ein Feedback zum Artikel geschrieben.

https://www.diepresse.com/5663216/feedback

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  •  kraweuschuasta
  •   Gold-Award
16.10.2022  (#2)
nAbend,
Ma merkt halt, daß sich die Schreiberlingin halt so gar ned mit der Materie beschäftigt hat.
Und die "Experten" sind scheinbar einseitig vorbelastet.....
LG

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  •  derbauer
17.10.2022  (#3)
Naja, trotz der vielen Falschinformationen - zumindest eines stimmt bei der ganzen Sache. Ab einem gewissen Punkt bringt Dämmen nichts mehr - ein Luftdichtes Haus benötigt eben einen Luftaustausch weil Menschen dort leben. Und jede KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] hat Anschaffungskosten sowie laufende Kosten und Wartungskosten, mehr Dämmung kostet ebenso eine Menge. Und das Zeug zu produzieren benötigt ebenso Rohstoffe und Energie.

Da gabs mal im deutschen Fernsehen eine Dokumentation - 1:1 Vergleich der Strom und Heizkosten von einem mehrstöckigen Wohnblock konventionell gedämmt ohne KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] mit Fensterlüften (glaube 20cm EPS) soweit es Sinn macht verglichen mit Passivhausstandard mit KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] usw.

Am Ende waren die Kosten pro Jahr quasi die selben.

Deckt sich auch mit dem was in Deutschland in der Dämmbranche schon lange bekannt ist und selbst auf internen Tagungen gezeigt wird...ab einem gewissen Punkt bringt mehr Dämmen nichts mehr, die Mehrkosten selbst auf über 20 Jahre gerechnet ammortisieren sich nicht. Kann sein das nun der eine oder andere Zentimeter mehr noch Sinn macht, aber einfach mehr ist hier sinnbefreit. Der Klimawandel tut sein übriges dazu.

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  •  Landei
  •   Gold-Award
17.10.2022  (#4)

zitat..
uhim schrieb: Energie verschwendenden Lüftungsanlagen

@uhim  Der Fairness halber: Von Energie "verschwenden" steht da nix sondern von "verbrauchen" was ja auch stimmt.

"Lüftungsanlagen, die permanent Luft von außen ansaugen, mögen zwar praktisch sein, verbrauchen aber sehr viel Energie."


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  •  coisarica
  •   Gold-Award
17.10.2022  (#5)
wenn man den artikel auf die box "auf einen blick" kürzt, passt es eigentlich ganz gut.

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  •  berhan
  •   Gold-Award
17.10.2022  (#6)

zitat..
derbauer schrieb: Naja, trotz der vielen Falschinformationen - zumindest eines stimmt bei der ganzen Sache. Ab einem gewissen Punkt bringt Dämmen nichts mehr - ein Luftdichtes Haus benötigt eben einen Luftaustausch weil Menschen dort leben. Und jede KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] hat Anschaffungskosten sowie laufende Kosten und Wartungskosten, mehr Dämmung kostet ebenso eine Menge. Und das Zeug zu produzieren benötigt ebenso Rohstoffe und Energie.

Da gabs mal im deutschen Fernsehen eine Dokumentation - 1:1 Vergleich der Strom und Heizkosten von einem mehrstöckigen Wohnblock konventionell gedämmt ohne KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] mit Fensterlüften (glaube 20cm EPS) soweit es Sinn macht verglichen mit Passivhausstandard mit KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] usw.

Nur sind die meisten von diesem Punkt noch weit entfernt und wie man bei einem Neubau mittels Stoßlüften unter 1000 ppm CO2 im Schlafzimmer bleibt, ist mir ein Rätsel, wird dann vermutlich über die Fensterlüftung in Kippstellung gelöst👍.

Aber ja, rechnen wirs durch.
Dämmung:
Die Dämmung ist so ziemlich das billigste am Hausbau, der Aufpreis von 5cm EPS-F (sind vom Dämmwert 4 cm EPS-F+) auf 25cm EPS-F+ lag bei mir bei 13,47 Euro Brutto p. m², das macht dann 0,64 Euro p. m² und cm. Jetzt wurden bei mir 221,8 m² 25 cm EPS-F+ verbaut, der Aufpreis gegenüber 15 cm EPS-F+ (U-Wert 0,158, also kein untypischer Wert für ein NEH) liegt bei (221,8*0,64*10) 1420 Euro.

Was würde sich jetzt auf der Energieseite hinsichtlich des Verbrauchs ändern. Gemäß GEQ würde sich die Heizlast um 12 % erhöhen, bzw. der Heizwärmebedarf (ohne KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]) von 6064 kWh/a auf 6983 kWh/a (15%) erhöhen, bzw. mit KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] von 2720 kWh/a auf 3466 kWh/a (27%). Wenn wir jetzt ein WP WP [Wärmepumpe] mit einer JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] von 5 betreiben, so benötigen wir (6983-6064)/5=183,5 kWh mehr an Strom pro Jahr. Je nach Stromkosten amortisiert sich die Dämmung mehr oder weniger schnell, aber sicher über die Nutzungsdauer. Die Heiztage erhöhen sich von 174 auf 182 Tage, wodurch sich die Abnutzung der WP WP [Wärmepumpe] nur marginal erhöht.

KWL:
Die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] wird schon komplexer, sagen wir die Anschaffung liegt bei 10.000 Euro und alle 20 Jahre muss das Gerät getauscht werden (3500 Euro). Die Filterkosten sind gering, wenn Taschefilter verbaut werden (ca. 40 Euro p. Jahr). Stromaufnahme liegt bei mir zwischen 20-40 Watt, sagen wir im Mittel 30 Watt, sind dann 262,8 kWh an Strom per Anno. Der Heizwärmebedarf mit normgerechter Fensterlüftung würde bei 6064 kWh/a liegen und mit KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] bei 2720 kWh/a. Wenn das durch eine WP WP [Wärmepumpe] mit einer JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] von 5 kompensiert wird, dann benötigt man (6064-2720)/5= 668,8 kWh. Wenn wir davon die Energieaufnahme von der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] abziehen dann bleiben 406 kWh/a. Die Anschaffungs und Betriebskosten in ca. 50 Jahren von ca. 19000 Euro stehen ein höherer Energiebedarf von 20300 kWh gegenüber. Ohne KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] erhöht sich die Anzahl der Heiztage von 129 auf 172 Tage (33%), hier kann es natürlich sein, dass der frühere Austausch der WP WP [Wärmepumpe] durch die höhere Betriebsstunden teurer kommt als jener des Lüftungsgerätes. Neben dem HWB reduziert sich die Heizlast, bei mir von 5,8 kW auf 4,1 kW. Somit kann es natürlich sein, dass ein gewisser Anteil der Mehrkosten der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] durch eine günstiger Heizung (kleiner WP WP [Wärmepumpe] und bei SWP kleinerer Kollektor) kompensiert werden kann. Der Komfortgewinn der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] selbt, ist natürlich schwer in Zahlen zu gießen, dieser würde noch hinzukommen.

Passivhaus als ganzes:
Die Mehrkosten für ein Passivhaus nehme ich grob mit 20.000 Euro an (ohne Berücksichtigung der kleineren Heizung), die Masse davon auf die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]. NEH werden mit einem HWB von <50 kWh/m²a und PH mit <10 kWh/m²a definiert. Mit diesen Zahlen würde mein Haus (BGF 304,4 m²) als NEH einen HWB von 15.220 kWh/a und als PH 3.044 kWh/a aufweisen (grundsätzlich leicht höher wegen Referenzklima). Dies macht dann wieder bei einer JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] von 5 einen Heizenergiebedarf von 3.044 kWh/a für das NEH zu 608,8 kWh/a für das PH bzw. eine Differenz von 2435,2 kWh. Bei den aktuellen Stromkosten amortisiert sich das PH relativ schnell. Wenn dann noch die günstigere Heizung mitberücksichtigt wird, dann sowieso (Heizlast würde bei 10,7 kW liegen mit 251 Heiztage). 

Mit Stromkosten um die 4-5 ct hat sich die Frage vielleicht für viele nicht gestellt, nur ich glaube, diese Preise sehen wir nie wieder.




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  •  derbauer
18.10.2022  (#7)

zitat..
berhan schrieb:

Aber ja, rechnen wirs durch.
Dämmung:
Die Dämmung ist so ziemlich das billigste am Hausbau, der Aufpreis von 5cm EPS-F (sind vom Dämmwert 4 cm EPS-F+) auf 25cm EPS-F+ lag bei mir bei 13,47 Euro Brutto p. m², das macht dann 0,64 Euro p. m² und cm. Jetzt wurden bei mir 221,8 m² 25 cm EPS-F+ verbaut, der Aufpreis gegenüber 15 cm EPS-F+ (U-Wert 0,158, also kein untypischer Wert für ein NEH) liegt bei (221,8*0,64*10) 1420 Euro.

Der Aufpreis von ich nehme an du meinst 15cm EPS-F auf 25cm EPS-F Plus sind derzeit etwa 25 Euro pro m²... das wären bei deinen 221,8m² mit etwas Verschnitt und Mehraufwand fürs schneiden ca. 6k und nicht 1,5k. 6k + KWL für ca. 10k und Wartung/Stromverbrauch für 10 Jahre für KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]...da bist knapp 20k los.


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  •  hellsayer
  •   Bronze-Award
18.10.2022  (#8)
@berhan: deine Fachkenntnisse in allen Ehren und bitte nicht persönlich nehmen, aber diese Berechnungen "Amortisation KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]" halte ich für Märchenrechnungen. Kaum einer lüftet so oft ohne KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung], kaum einer wird mit KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] gar nicht lüften. Ich sehe die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] wenn richtig ausgeführt als Komfortgewinn und eher weniger als Energiesparmaßname. Ich habe keine, kenne Bauherren mit und ohne und auch welche, die eine Nachrüsten wollen, hatte selber 12 Jahre eine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] in der Wohnung - von daher bin ich eher neutral eingestellt. Der Artikel meint wohl überwiegend den Mehrgeschossbau. Von daher alles entspannt und lasst die arme Journalistin leben 🤣


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  •  berhan
  •   Gold-Award
18.10.2022  (#9)
@hellsayer Ich glaube, dass es sogar schlimmer ist, wie im EA EA [Energieausweis] dargestellt. Ich selbst habe von 2004 - 2022 in einer Wohnung ohne KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] gelebt, das Gebäude ist (Bj 1996) relativ dicht. Der Luftaustausch in der Nacht erfolgte mit gekippten Fenstern in den Schlafzimmern und wenn diese dann am Morgen nicht geschlossen wurden, standen diese ganztägig in der Position, somit entspricht die im EA EA [Energieausweis] dargestellte Stoßlüftung nicht der Realität. Andererseits gibt es jetzt bei uns im Haus mit der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] keine Fensterlüftung, meine Frau hat sich daran zwar gewöhnen müssen, vor allem im Schlafzimmer, aber jetzt passts.

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  •  hellsayer
  •   Bronze-Award
18.10.2022  (#10)
@berhan witzig bei uns genau umgekehrt. Wir hatten trotz KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] immer offen. Will aber hier keine Diskussion starten, wie gesagt, ich sehe es hauptsächlich als Komfortgewinn und es ist im EFH wenn gut ausgeführt sicher auch eine feine Sache. Ich ärgere mich aber eher nicht keine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] zu haben, sondern bei Elementaren Sachen wir Dimensionierung der HKVs nicht genauer hingesehen zu haben. Naja, beim nächsten Haus dann oder sich gut auskennen wie du, das hilft sicher auch 😉

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  •  taliesin
  •   Gold-Award
18.10.2022  (#11)
Selbst wenn man es nicht so genau wie berhan nimmt, gibt es natürlich auch bei der Dämmung einen Grenznutzen.

Da die Dämmstoffkosten linear mit ihrer Dicke wachsen (ab 40cm vermutlich eher zunehmend steiler) und die Transmissionverluste hyperbolisch abnehmen, lässt sich abhängig von den Energiepreisen (und Dämmstoffpreisen) der optimale Punkt finden. Dieser liegt aber abhängig von der Nutzungsdauer (= 30-50 Jahre?) in der Größenordnung von mehreren Metern emoji

Kann es gerne vorrechnen, wenn man mir den Dämmstoffleitwert und -kosten, die Nutzungsdauer und den Heizenergiepreis sagt. Das wird natürlich eine Milchmädchenrechnung, weil vorher andere Effekte stärker greifen ... und 3m Dämmung plötzlich die Grundstückskosten erhöhen emoji

Diese Rechnung kann man mit allen Bauteilen durchführen, aber nirgends ist Preis so niedrig wie bei der Dämmung. Ein Fenster von 0.8W/m²K auf 0.4W/m²K zu bringen ist kaum zu schaffen, fast egal wieviel man dafür zahlt. Bei der Dämmung sind es statt 5cm EPS dann 10cm.

edit: Grad noch ein Beispiel gerechnet: 40 Jahre Nutzung, Leitwert=0.04W/mK, Energiepreis=5ct/kWh und Dämmstoffpreis 200€/m³ --> 1.87m Dämmstoffdicke optimal.
--> stimmt aber nur wenn die Wände nicht atmen emoji

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  •  berhan
  •   Gold-Award
19.10.2022  (#12)

zitat..
taliesin schrieb: edit: Grad noch ein Beispiel gerechnet: 40 Jahre Nutzung, Leitwert=0.04W/mK, Energiepreis=5ct/kWh und Dämmstoffpreis 200€/m³ --> 1.87m Dämmstoffdicke optimal.
--> stimmt aber nur wenn die Wände nicht atmen

Die Preise für EPS sind zu hoch gegriffen
EPS 040 ca. 50-75€/m³, XPS ca. das doppelte.




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  •  taliesin
  •   Gold-Award
19.10.2022  (#13)

zitat..
berhan schrieb: Die Preise für EPS sind zu hoch gegriffen

Ja, war absichtlich eher schlechtgerechnet ... und knapp 2m Dämmung will eh keiner machen emoji


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