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Polier/Bauaufsicht nicht zufriedenstelle

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  •  checkit31
22.2. - 4.3.2009
12 Antworten 12
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Hallo,

ich lasse von einer Wiener Baufirma als Generalunternehmer ein Ziegelmassivhaus erstellen, wobei deren Polier als Bauaufsicht fungiert. Das heißt, er kümmert sich laut Vertrag um die Koordination der lokalen Arbeiter, hat Kontakt mit anderen Sub-Unternehmen, etc.

Mir ist jedoch aufgefallen, daß er einiges nur sehr schleissig bzw. überhaupt nicht kontrolliert. So war beispielsweise der Kamin im Dachgeschoß nicht verputzt, Teile des Beschalgs an der Haustür fehlten, durch den Fenstereinbau wurde Innenverputz beschädigt.

Ich sehe mich nicht dazu auserkoren, den Polier zu überwachen bzw. seine Kontrolltätigkeiten auszuüben. Derzeit läuft es aber darauf hinaus, daß jede Arbeit von uns nachträglich kontrolliert werden muß emoji

Wir haben schon mehrmals die Baufirma auf Mängel/Schäden hingewiesen und die haben dann auch nachgebessert bzw. Schäden behoben. Störend ist, daß das immer nur im Nachhinein (mit Foto-Dokumentation) geschieht.

Andere Handwerker haben mich ebenfalls auf diese Schleissigkeit hingewiesen und gemeint, daß so ein Verhalten sehr unüblich ist.

Was habt ihr für Erfahrung(en)? Ist diese Baufirma einfach nur ein schlechtes Beispiel, wie es nicht ablaufen sollte oder läuft es in der Regel so ab?

  •  oldtimersammler
22.2.2009  (#1)
@checkit31 - Hallo.
Ich verstehe deinen Weg überhaupt nicht,ich will dich wirklich nicht kritisieren aber du siehst ja nun selber wie du sinnlos Geld verpulverst,wozu brauchst du bei einem Einfamilienhaus einen Polier für Dinge die du ohnedies selber kontrollieren kannst und dann ja auch tust.
Also bei so einem einträglichen Geschäft würde ich mich auch sofort in der Branche selbstständig machen.
In der heutigen Zeit wo sich manache Firmen die Haxn ausreissen für jeden Auftrag ist es unglaublich daß es solche Aufträge noch gibt.
du schmeisst ja das Geld zum Fenster raus es sei denn du hast es so dick dann ist das natürlich ok aber wenn das so ist und das der jeweilige Auftragnehmer überzuckert wirst du immer wieder beschissen werden.
Gerade bei Hausbau kann man auf der einen Seite sehr viel Geld sparen aber auch auf schnellste Weise Kapital vernichten und sich runinieren.
Das soll jetzt wirklich keine Kritik an dir sein sondern nur heissen daß du dich auf niemand verlassen solltest und schon gar nicht noch dafür sinnlos Geld zahlen daß du woanders sicher sinnvoll verwenden kannst.
viele Grüße Gerhard

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  •  DMC
22.2.2009  (#2)
Bauaufsicht - Einen Polier bei einem Einfamilienhaus zu bezahlen finde ich auch als nicht notwendig. Und in deinem Fall ist diese Baufirma sicher ein schlechtes Beispiel. Und ich muß auch Gerhard recht geben, in Zeiten wie diesen wo Firmen sich für Aufträge den Haxn ausreißen ist Service am Kunden und genaues arbeiten ein Muß. Dazu gehört auch, dass der Baumeister selbst für etwaige Anliegen als Ansprechpartner mindestens einmal pro Woche auf der Baustelle ist.

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  •  nymano
25.2.2009  (#3)
@checkit31 - ich kenne die firma, die du meinst. ich nehme an, du baust nicht in wien/umgebung - ansonsten müssten keine "lokalen arbeiter" koordiniert werden. die firma hat in wien nämlich selbst über 30 arbeiter angestellt.

übrigens: die fenster baut man üblicherweise VOR dem innputz ein - die dichtungsbänder müssen doch mitverputzt werden...?

@oldtimersammler, DMC: es ist nicht ganz so einfach, da vermutlich ein werkvertrag für den kompletten bauauftrag bereits unterschrieben wurde. insofern ist man hier doch recht gebunden und muss sich mit dieser firma irgendwie arrangieren...

lg nymano.

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  •  creator
25.2.2009  (#4)
wieso bist du auf die idee gekomen, den baufortschritt - samt zuständigen personen NICHT kontrollieren zu wollen? diese vorgehensweise halte ich für gewagt- und du hast ja auch schon verloren.

jetzt geht es einfach darum, den schaden so gering wie möglich zu halten- heißt konkret: erstens einen anderen polier verlangen, da der jetzige offenbar nicht ordnungsgemäß arbeitet, zweitens ein bestandsaufnahme bis jetzt, sämtliche mängel samt behebungsversuchen protokollieren - nd denen drohen, das ganze nicht abzunehmen und zu zahlen, wenn sie die mängelfreiheit nicht beweisen können. letzteres ist simple gewährleistung und damit wahrscheinlich dein letztes druckmittel. sag' jetzt nicht, du hast schon im voraus gezahlt...

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  •  checkit31
26.2.2009  (#5)
Bauaufsicht - erstmal danke für eure Antworten.

Der Polier wurde von der Baufirma gestellt, ist also im Preis dabei; wir haben niemand extra beauftragt.
Die Bestandsaufnahme und Erstellung einer Mängelliste ist bereits erfolgt - für die Dinge, welche uns aufgefallen sind.
@creator,oldtimersammler: wie soll ein "Nichtfachmann" kontrollieren? Auf Arbeiten, die für dich vermutlich klar sind (z.B. tlw. fehlender Kaminverputz im Dachbereich), haben uns andere Handwerker aufmerksam gemacht. Fehlende Türbeschläge sind mir selber aufgefallen ...
Gezahlt wird übrigens laut Baufortschritt, nicht im Voraus.

@nymano: gebaut wird in St. Pölten/Land. Die Firma hat vor einigen Jahren das Haus eines Bekannten in Wien erstellt und er war sehr zufrieden. Deshalb haben wir uns für diese Baufirma entschieden. Der Unterschied liegt vermutlich daran, daß aufgrund der Wiener Förderung ein Bausachverständiger den Fortschritt überwacht UND der Bruder unseres Poliers den Bau geleitet hat.
Die Fenster wurden eh VOR dem Putz eingebaut, die Innenteile der Jalousien (Gurtwickler etc.) danach montiert und dabei einiges "abgehaut" zurückgelassen. Auch beim Einbau von Steckdosen sind ausgebrochene Putz-Stellen erst nach Urgenz ausgebessert worden.
Und laut Werkvertrag sind wir an die Baufirma gebunden

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  •  oldtimersammler
26.2.2009  (#6)
checkit31 - Du sagst wie kann ein Nichtfachmann kontrollieren,da hast du ja teilweise recht andererseits sagst du ja selber daß du schon Mängel entdeckt hast,also siehst du daß du vielleicht mehr kannst als du dir selber zutraust.
Ich kenne deinen Vertrag nicht,glaube dir schon aber ich denke daß es bei groben Mängeln bzw.Aufsichtsverletzung sicherlich eine Möglichkeit für einen ausstieg geben muß.
Wenn du sagst bezahlen tust du nach Baufortschritt hast du ja ein Druckmittel.
Du wirst sehen wie schnell sich etwas ändert wenn du mal nicht sofort bezahlst.
Lass dir nichts gefallen,du bezahlst und dafür kannst du eine entsprechende Leistung verlangen,wenn die nicht da ist bleibt die Zahlung aus,so machen das große Firmen auch,ich hab das selber schon bei einem meiner ehemaligen Arbeitgeber erlebt.
Du kannst dir nicht vorstellen wie schnell die zur Stelle waren um alle Mängel auszubessern nur damit endlich wieder Geld fliesst
Vor eine Klage würde ich an deiner Stelle keine angst haben,erstens bist du im Recht,2. klangt niemand gerne den ein anwalt sagte mir mal der Kläger ist meist der ,welcher die schlechteren Karten hat.
Beweispflich usw.
l.G. Gerhard

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  •  creator
26.2.2009  (#7)
da gibt's eh schon threads, vgl. - http://www.energiesparhaus.at/forum/13384
http://www.energiesparhaus.at/forum/14674_2

netterweise bestätigt oldtimersammler, was viel profis hier so gar nicht gern hören und ich schon zig mal geschrieben habe:
rechtzeitige mängelrüge per e-mail mit empfangsbestätigung oder eingeschriebenem brief hat für dich super konsequenzen: 1. ist die mangelhaftigkeit dokumentiert 2. kann keine fälligkeit eintreten - nix da mit rechnung und 3. laufen die fristen für den verzug der firma. super, wenn die hohe verzugszinsen für dich in den agb haben - die kannst du ihnen jetzt verrechnen.

ich glaub' die logik bei gewährleistung haben viele nicht gecheckt: du brauchst für's erste gar keine großen kenntnisse - du musst nur die mangelhaftigkeit BEHAUPTEN! je mehr, desto besser - und drum ist konrolle auch wichtig! die FIRMA muss BEWEISEN, dass alles ok ist - im schlimmsten fall zahlst du nicht und lässt es drauf ankommen, was ein gerichtlicher sv dazu sagt. je mehr mängel du im vorfeld gerügt hast, desto mieser schaut's für die firma vor gericht aus. das ist genau der punkt, wo profis jaulen - weil sie da nur verlieren können- du mächtig sparst - und die typen auf einmal motiviert wie nie sind. da wird mir dann regelmäßig vorgeworfen, dass die akademiker böse sind und das nur zum preisdrücken benutzen. ich sag dann immer : jawoll, richtig - und das ganz legal und nach gesetz! da sind dann 40% auf einzelne gewerke nicht unüblich - prozesskosten würden das noch verteuern. ist ja nicht so, dass die das nicht wüssten - im b2b-bereich geht es ja nur so, nur glauben manche halt, konsumenten kann man vera...

zudem: wenn er öfter mist gebaut hat, kann es sein, dass er nicht mehr vertrauenswürdig ist und dann kannst du ihn - wenn der verbesserungsversuch scheitert - auch abservieren.



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  •  oldtimersammler
26.2.2009  (#8)
@creator - Ich habs zwar bis jetzt noch nie ausgesprochen aber deine Meinungen sind fast immer nachvollziehbar.
Wirklich erfreulich im Vergleich zu dem Schwachsinn was hier so alles an Besserwisserei verzapft wird.

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  •  nymano
27.2.2009  (#9)
@oldtimersammler - ich bin zwar d'accord, dass die postings von creator hand und fuss haben - aber musst du deshalb den rest vom forum beleidigen? ich denke, dass ist entbehrlich. bist du immer noch angerührt, weil in deinem anderen thread jemand im scherz "leichenfledderer" geschrieben hat? schön langsam ist es dann genug...

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  •  14wien14
1.3.2009  (#10)
wie dann die Bauaufsicht - Mal eine Frage- wie kann denn ein absoluter Laie den Bau kontrolieren? Ich bin immer davon ausgegangen, das man eine (externe besser als interne) Bauaufsicht benötigt und das viele Baumängel wunderbar vertuscht werden können. Ich wüßte ja gar nicht, was ich zu kontrollieren hätte.
Als Beispiel der Fenstereinbau- die machen zuerst den Innenputz und bauen erst dann die Fenster ein und ich krieg das gar nicht mit...

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  •  Häuslbauerin
4.3.2009  (#11)
Ich bin der Meinung, dass man schon vorm Hausbau kein "absoluter Laie" mehr sein sollte. Denn sonst wird man schon vorab nicht wissen, welche Materialien/Wandaufbauten/Heizsysteme gut und für einen passend sind und welche einem nur von einem geschickten Vertreter aufgeschwatzt wurden.

Dank Internet und unzähliger Broschüren ist es nicht unmöglich, dass man sich vorab und während dem Bauen jede Menge Wissen aneignet, um auch halbwegs fähig zu sein, den Bauablauf selbst auch mitzuüberwachen.
Ein bisserl Hausverstand schadet auch nicht.

Externe Bauüberwachung schön und gut, aber im Prinzip gehts dem Herrn/der Dame auch nur ums Geld und das will nun mal mit möglichst geringem Aufwand verdient sein.
Deshalb schadets bestimmt nie, wenn man sich selbst auch öfter auf die Baustelle begibt und sobald man sich unsicher ist beanstandet.


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  •  jo239
4.3.2009  (#12)
so viel Wissenund das im Detail kann man sich mit Broschüren und Internet nicht wirklich aneignen. Es ist natürlich wichtig, so viel wie möglich selbst zu recherchieren, aber letztendlich sollte man Planer, Ausführende und Kontrollierende finden, auf die man sich verlassen kann. Die auch wirklich "alles" kennen, bedenken und überprüfen....


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