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Pauschalangebot wird Regieangebot

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  •  blaubarschbube
30.5. - 6.6.2017
24 Antworten | 11 Autoren 24
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Hallo allerseits!

Habe gestern ein Regieangebot erhalten von einem Baumeister für Bodenplatte (100 Stunden, 90m2) und Nebengebäude (50 Stunden, 25 m2) für ein FTH FTH [Fertigteilhaus]. Ursprünglich haben wir vorher das Ganze als Pauschalangebot bekommen. Er meint wir könnten dadurch am meisten Einsparen. Im Angebot selbst hat er hauptsächlich die geschätzten Arbeitszeiten aus dem Pauschalangebot, sowie ein paar Positionen, die von ihm kommen würden - das wären hauptsächlich Organisation, Baustelleneinrichtung, Beton und Rollierung.

Folgende Regie Posten gibt es:
Vorarbeiter (150 h)
Maurer (150 h)
Helfer (80 h)

Was jetzt noch extern zu besorgen wäre im Vergleich zum bisherigen Angebot:
Bewehrung
Erdungsring
Ziegel
Dämmung

Das Regieangebot ist ca. 3/4 vom Pauschalangebot preislich gesehen. Dh. die restlichen, oben angeführten Baustoffkosten machen noch ein weiteres 1/4 vom Preis aus.

Wofür ich jetzt absolut kein Gefühl habe: Wieviel von den Regiestunden kann ich vielleicht einsparen, wenn ich als Bürohakler mithelfe und noch jemanden stelle? Bisher hatte ich bei 2 größeren Baumeistern eine Pauschale wenn 2 Leute dauernd mithelfen (ca. 4000 netto) - unabhängig vom "Können" der Person. Kann ich dann damit rechnen, dass ich als "Helfer" zähle?

Ist ein Regieangebot eine gute Idee wenn man eher wenig Ahnung von der Materie hat oder sollte ich es nur machen wenn ich jemanden stellen kann, der es halbwegs drauf hat?

Ich überlege, ob ich vielleicht nur die Mauer vom NG vergebe und die Bodenplatten machen lasse. Beim NG dann die erste Reihe ansetzen lassen und selber weitermachen.

Danke & Lg

  •  wolfgangpue
  •   Silber-Award
31.5.2017  (#1)
Naja, Nachteil beim Regieangebot ist dass immer mehr Stunden dazukommen könnnen, wenn sich der BM verschätzt hat oder andere Sachen auftreten die Zeit & Material kosten. Beim Pauschalangebot kann dass nicht passieren, deshalb rechnet der BM sich da auch eine Reserve ein.

Beim Regieangebot geht es eher um Vertrauenssache und um gute Schätzarbeit vom BM. Ansonsten bist mit Pauschalangebot besser bedient, da du auf der sicheren Seite bist.

Ahnung von der Materie ist immer hilfreich, egal bei welchem Angebot. So lassen sich einfach Fehler vermeiden und somit Streitereien, Ausbesserungen die Geld & Zeit kosten, etc.


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  •  STP123
  •   Gold-Award
31.5.2017  (#2)
Die 4000 eur Abzug fürs Mithelfen sind realistisch. Du kannst beim Ziegel holen, Schalung auf/abbauen bzw Tafeln reinigen, Dämmung legen, Eisen legen und binden helfen!

Du könntest aber auch einen Helferlohn für dich vereinbaren und diesen abziehen. Wenn du gut verhandeln kannst, dann sind 30 eur / Std ( oder ein bißi mehr) drinnen. Hab aber auch schon von 15 eur / Std gehört.

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  •  blaubarschbube
31.5.2017  (#3)
Danke für Eure Antworten.

@wolfgangpue: Was ein Regieangebot ist war mir schon klar und dem Risiko bin ich mir bewusst. Mir geht's eigentlich um die Erfahrung damit - sprich springt da wirklich was raus oder ist es am Ende des Tages Schade ums Geld oder/und um die Zeit wenn man überspitzt gesagt zwei linke Hände hat.

Die Helfervariante hab ich eh auch schon vorgeschlagen - eben analog zur Bauherrenmithilfe. Die wurde bei den kleineren Baumeistern abgeblockt, weil man ja nie sagen kann, was der jeweilige Helfer auch dann wirklich drauf hat.

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  •  webdesigne
  •   Gold-Award
31.5.2017  (#4)
ich würde es nicht riskieren. so zahlst pauschal und es darf nicht mal 1 cent mehr kosten als im angebot (bei selber leistung). kannst auch besser planen, zurücklehnen und tee trinken.

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  •  wolfgangpue
  •   Silber-Award
31.5.2017  (#5)

zitat..
blaubarschbube schrieb: Mir geht's eigentlich um die Erfahrung damit


Den Rohbau habe ich zum Beispiel als Regieangebot bekommen und auch so gemacht, da ich, mein Bruder und mein Vater 4 Wochen Urlaub hatten um zu helfen.
Im Endeffekt sind zwar noch etliche zusätzliche Sachen (Extrawünsche) dazu gekommen, aber insgesamt war ich dann günstiger als das Regieangebot. Schuss kann aber auch nach hinten losgehen.

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  •  chrismo
31.5.2017  (#6)

zitat..
webdesigne schrieb: ich würde es nicht riskieren. so zahlst pauschal und es darf nicht mal 1 cent mehr kosten als im angebot (bei selber leistung). kannst auch besser planen, zurücklehnen und tee trinken.


Ist halt die Frage ob man in jedem Fall mehr zahlen will, weil man sich quasi eine Versicherung dazukauft.

Ich würde vorsichtig sein wenn das Regieangebot sehr wenig Stunden veranschlagt. Weil dann kann es schnell deutlich teurer werden als geplant. Dazu müsste man halt mehrere Angebote einholen und vergleichen, oder herausfinden was die Baumeister bei den Pauschalangeboten an Stunden kalkuliert haben, weil dort werden sie die Stunden eher überschätzen, weil sie draufzahlen und nicht du.
Ein Bekannter hat auch ein Regieangebot gehabt, da hat es super gepasst. Werden das bei der gleichen Firma auch versuchen. Ob es aber die bessere Entscheidung war, kann ich erst in ein paar Monaten sagen emoji



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  •  blaubarschbube
31.5.2017  (#7)
Ich würde ja meinen da es nur um Bodenplatte und Nebengebäude geht ist das Risiko recht überschaubar. Im aktuellen Angebot hab ich ja 1:1 die Arbeitszahlen drin, die im Pauschalangebot drin waren - nur aufgelistet als Regieangebot. Dh. schlimmer als das Pauschalangebot kann es eigentlich nicht mehr werden.

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  •  rabaum
  •   Silber-Award
31.5.2017  (#8)
Regie ist meiner Meinung nach an eine Bedingung geknüpft. Und die wäre, jeden Tag durchgehend auf der Baustelle zu sein. Wie willst du sonst beurteilen, wer anwesend ist, wer was gearbeitet hat und welche Lieferungen du entgegengenommen hast.

Ich hatte für den Rohbau Arbeitsleistungen von 1.000 bis 1.400 Stunden im Regieangebot. Irgendwo dazwischen wird die Wahrheit sein. Wenn du den mit 1.000 beauftragst kann es locker 20% mehr werden. Und weil viele sagen, bei der Pauschale wird soviel Reserve einkalkuliert. Mag teilweise sicher zutreffen, wenn er sich aber zuviel Polster nimmt, fliegt er beim Preisvergleich aus der Wertung.

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  •  rabaum
  •   Silber-Award
31.5.2017  (#9)

zitat..
blaubarschbube schrieb: Im aktuellen Angebot hab ich ja 1:1 die Arbeitszahlen drin, die im Pauschalangebot drin waren - nur aufgelistet als Regieangebot. Dh. schlimmer als das Pauschalangebot kann es eigentlich nicht mehr werden.


Wer sagt dir, dass es nicht doch mehr wird? Wettereinflüsse zB, oder es hat mal wer einen schlechten Tag an dem nichts weitergeht...

Bei mir haben sie erst auf die Betonpumpe und dann die Mischwägen warten müssen, weil an dem Tag anscheinend der ganze Bezirk betoniert hat. Als Pauschalkunde stehst mit am Kaffee oder Seiterl daneben und quatscht in der Zwischenzeit mit dem Pumpenwagenfahrer. Dass der Zähler läuft, war mir ziemlich egal. Darf sich der Baumeister mit seinem Lieferanten ausmachen. Sonst hast du es schon am Lieferschein stehen und die Diskussionen beginnen.

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  •  wolfgangpue
  •   Silber-Award
31.5.2017  (#10)

zitat..
rabaum schrieb: Darf sich der Baumeister mit seinem Lieferanten ausmachen. Sonst hast du es schon am Lieferschein stehen und die Diskussionen beginnen.


Hab mit Regie gemacht und ich habe halt die Zeit notiert wie lange wir warten haben müssen auf den Mischwagen und der Baumeister hat auch den Rest erledigt mit den Lieferanten. Gezahlt habe ich deswegen nicht mehr.
Wenn ein Regentag war, sind natürlich auch keine Arbeiter gekommen und man hat dafür auch nicht gezahlt.

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  •  Richard3007
31.5.2017  (#11)
Also 150h pro Facharbeiter geht sich aus. Bei mir waren es 100qm und 3 ganze Tage. Eventuell noch 1 Tag zusätzlich um Kanal etc. Durch die Bopla zu führen. Es waren immer 2-3 Personen da.

Mir fehlt da aber noch der Bagger oder ist das schon alles gemacht Kanal etc.

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  •  coisarica
  •   Silber-Award
31.5.2017  (#12)
wenn man einiges selber erledigen kann und will, und aber auch einen facharbeiter dabei haben möchte, dann kann man mit regie sicherlich am meisten sparen.
allerdings führen die abrechnungen hinterher regelmäßig zu streitereien, weil manche firmen meinen, es könne auch das verrechnet was vorher gar nicht bestellt wurde ("nach aufwand" eben) und das zu preisen die vorher nie abgeboten wurden. bauholz ist dann gleich 3 mal so teuer wie beim sägewerk und wenn der auftragswert dann noch immer nicht um die legitimen 10% überschritten wird, dann wird eben noch die entsorgung von baustellenabfälle zum gold-kilo-preis verrechnet.

coisa

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  •  baustatiker
  •   Bronze-Award
2.6.2017  (#13)
wichtig ist und bleibt, das man praktische Erfahrung hat. Wenn man die Arbeiten erst nach dem erklären sieht hätte es der Facharbeiter auch gemacht in der Zeit!
Helfer, sei Zimmerer, Dachdecker, Mechaniker sind praktische Helfer und nach meiner Erfahrung goldwert!
besonders in der kurzen Zeit, in der die Bodenplatte erstellt wird, hat man keine Eingewöhnungszeit!

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  •  blaubarschbube
2.6.2017  (#14)
Bagger ist im Angebot auch extra dabei. Denke das passt auch schon so.

Ich glaube wir werden lieber nur das Nebengebäude in Regie angehen und den Rest nach Pauschale machen lassen. Ich muss mir auch mal ein Angebot bzgl. der fehlenden Baustoffe legen lassen um die Entscheidung zu treffen.

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  •  Baumau
  •   Bronze-Award
2.6.2017  (#15)

zitat..
Richard3007 schrieb: Also 150h pro Facharbeiter geht sich aus. Bei mir waren es 100qm und 3 ganze Tage. Eventuell noch 1 Tag zusätzlich um Kanal etc. Durch die Bopla zu führen. Es waren immer 2-3 Personen da.


Verstehe ich dich richtig: Du meinst (oder bei dir war es so), dass eine 100m2 Bodenplatte durch 2-3 Arbeiter (ohne Kanal, Leitungen, Erdaushub) in 3 Tagen zu schaffen ist? Bei 3 Arbeitern à 9h/Tag x 3 Tage wären das doch insgesamt 81h.
Oder überreiß ich da was nicht?

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  •  Richard3007
2.6.2017  (#16)
Ja das meinte ich. 1. Tag einmessen und schallung. 2. Tag eisen komplett. 3. Tag Betoniert.

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  •  23dg
  •   Bronze-Award
5.6.2017  (#17)
Ja, da liegt Richard richtig- geht sich in 3 Tagen locker aus. 3. Tag max. Bis zu Mittag
- betoniert ist das ja gleich mit Pumpe (1 Pumpe, 1 Rüttler und der 3 zieht die Platte ab).
Ideal wäre 1 weiterer Helfer.

Wir waren für eine 210m2 Bodenplatte in ca. 3 1/2 Stunden fertig (7 Uhr war der Pumpenwagen und Betonwagen bereits einsatzbereit)

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  •  Baumau
  •   Bronze-Award
6.6.2017  (#18)
Ok, was mich dann schon etwas wundert sind die Preise die für eine Bodenplatte teilweise verlangt werden. Der Großteil der Kosten sind ja im Normalfall Arbeitszeit.



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  •  blaubarschbube
6.6.2017  (#19)
Mir hat man gesagt, dass ich mir bis zu einem Drittel einsparen kann. Hängt alles vom Grad der Mithilfe ab auf der einen Seite - oder auch davon ob das Pauschalangebot auf Sicherheit geplant war. Wie aus meinem Bodenplatten Thread ersichtlich, würde mir die Platte alleine fürs Haus mit Kanalisierungsarbeiten ohne einen Finger zu rühren ca. 35k kosten.

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  •  STP123
  •   Gold-Award
6.6.2017  (#20)

zitat..
Baumau schrieb: Ok, was mich dann schon etwas wundert sind die Preise die für eine Bodenplatte teilweise verlangt werden. Der Großteil der Kosten sind ja im Normalfall Arbeitszeit.


Schon Mal die Preise für XPS, Beton und Eisen in letzter Zeit gesehen?

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  •  Baumau
  •   Bronze-Award
6.6.2017  (#21)

zitat..
STP123 schrieb: Schon Mal die Preise für XPS, Beton und Eisen in letzter Zeit gesehen?


Ja, hab ich. Da gibts regional gewaltige Unterschiede. Für mich ist der Bezirk Gänserndorf relevant.

Leider warte ich schon Wochen auf meine Bodenplatten Angebote. Die Bearbeitungszeit ist ein Wahnsinn momentan. Anscheinend brummt die Bauwirtschaft gerade bzw. habe ich mir die falsche Jahreszeit für Anfragen ausgesucht.

Folgende Berechnungen habe ich angestellt bzw. Preise erfragt (alles brutto):

Bodenplatte 110 m2 groß - 30 cm stark somit 33 m3 Beton
Beton C 25/30 XC3 B1 - EUR 104,29 (inkl. Landesnaturschutzabgabe, Transportzuschlag, USt) -> EUR 3.441,57
Betonpumpe Transport EUR 468,00
ab 21. m3 Beton zusätzlich EUR 13,20 pro m3 -> EUR 171,60
Beistellen von Rohrleitungen pro lfm EUR 5,40 -> EUR 162,00 (bei 30m)
BETON GESAMT: EUR 4.243,17

30 cm verdichteter GSS
55 m3 loser Glapor Glasschaumschotter frei Baustelle EUR 3.814,80
Geotextil + PE-Folie EUR 500,00 (Schätzung)

Erdaushub
Stundensatz 14t Gummikettenbagger EUR 84,00 x 10 Stunden = EUR 840,00
Transport EUR 400,00
GESAMT EUR 1.240,00

AQ 60 Baustahlgitter à EUR 5,34 x 250 m2 = EUR 1.335,00 (Transport gratis)
Distanzstreifen, Drunterleisten, Bindedraht = EUR 1.200,00 (Schätzung)
GESAMT = EUR 2.535,00

Materialkosten TOTAL Bodenplatte EUR 12.332,97
Arbeitskosten 81 h à EUR 65 = EUR 5.265,00
Somit nur für die Bodenplatte EUR 17.597,97 -> runden wir auf EUR 20.000 auf, da ich sicher was vergessen habe.

Wenn ich jetzt noch EUR 15.000 für Wasser, Strom, Kanalleitungen, Sickergrube/Sickerschacht, Erder rechne müsste sich das ausgehen. Wobei das natürlich sehr vom Grundstück und von den notwendigen Längen abhängig ist. Erdaushub variiert auch sehr stark. Mit Glück kann man es bei einem Bauern gratis loswerden und zahlt nur den Transport an den Bauern.

Ein Bauunternehmer bekommt natürlich ganz andere Konditionen und kann bei Material sicher einiges einsparen.

Es muss also schon etwas an Marge für den Bauunternehmer übrigbleiben, wenn man teilweise die Preise liest.

Freunde von uns haben für Ihre Bodenplatte, glaube ca. 90 m2 Haus, 40 m2 Garage und 40 m2 Punktfundamente für LWP LWP [Luftwärmepumpe] & Terrasse, Anschlussverrohrung, Aushub & Entsorgung, etc knapp EUR 70.000 gezahlt. Keine besonderen Schwierigkeiten, einzig die Entsorgung vom Aushub war etwas teurer, da sie nach 30 cm Erde schon Schotter hatten und diesen teuer entsorgen mussten. Sie hatten es aber sehr eilig und haben sich somit ausgeliefert.



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