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Passivhaus und Gastherme

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  •  Libellchen1984
27.1. - 3.2.2009
14 Antworten 14
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Hallo, wir sind am Überlegen ob wir uns ein Passivhaus nehmen. Mich irrietirt das einfach nur, dass man die obrigen Räume nicht regeln kann. Nur das Badezimmer kann elektrisch dazubeheizt werden. Könnte man auch eine Gastherme einbauen lassen, falls das Passivhaus doch nicht die gewünschten Temperaturen erreicht?

  •  Josef
27.1.2009  (#1)
Gastherme - --> bedeutet erst recht wieder: wassergeführtes Heizsystem; und der Entfall eines wassergeführten Heizsystems beim Passivhaus ist genau das Interessante .. (auch von den Investkosten);

vor allem: das Haus nicht "schönrechnen" lassen, ein Passivhaus hat nicht die Reserven, die ein üblicherweise mit überdimensioniertem Heizsystem ausgestattetes konventionelles Haus hat.

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  •  Noldman
28.1.2009  (#2)
Ein Passivhaus bedeutet - von der Definition her nicht das man automatisch auf ein Wassergeführtes Heizsystem verzichten kann! Passivhaus bedeutet ja nur höchstens ca. 15 kwh/(m²a) Heizwärme (bei einer Raumtemperatur von gerademal 20 Grad C). Nur wenn die Heizlast niedrig genug ist (vorsicht: hier nicht mit den Lüftungswerten rechnen wenn die Kinder noch im Haus sind, denn die ziehen mal aus und dann ist die benötigte Belüftungsmenge oft erst wieder niedriger), kann es möglich sein dass eine Heizung über die Zuluft durchführbar ist (mit allen seinen Nachteilen). Ist es aber bei den meisten Passivhäusern nicht.
Beim berechnen ob es möglich ist, stellt im PHPP mind. 21°C ein. Wenn eine Frau im Haus ist besser mind. 21,5°C.
Wenn man die Investitionskosten von einem rein über die Zuluft beheizten System und einem Lüftung mit Wärmerückgewinnung + wassergeführtes Heizsystem vergleicht ist doch meist kein wirklicher Unterschied. Was die Firmen für ihre alles inklusive PassivhausLüftungHeizungWarmwasser Systeme verlangen ist einfach nur eine bodenlose Frechheit.

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  •  Josef
28.1.2009  (#3)
wassergeführtes Heizsystem im PH - ich habe die CHANCE (bei entsprechender Planung) im PH auf ein wassergeführtes Heizsystem zu verzichten; das bedeutet nicht zwangsläufig Restwärme per Zuluft (wie im klassischen PH); ein kleiner Pelletsofen z.B. kann das auch erledigen;

dann wird das PH plötzlich auch vom Invest, vom Koordinationsaufwand beim Bau und von der Einfachheit der Hütte her attraktiv



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  •  Noldman
29.1.2009  (#4)
Auch hier sehe ich keine großen Einsparmöglichkeiten. - Ich habe ein derartiges System noch nicht gesehen. Einen Ofen habe ich bisher nur für extrem kalte Tage in Verbindung mit einer Zuluftheizung gesehen. Man muss halt bedenken dass man für die Wärmeverteilung dafür einen auch ins OG offenen Raumaufbau braucht mit dem damit verbundenen Lärmproblem (muss aber gestehen mir gefallen offene Aufbauten). Also integriertes Stiegenhaus oder Galerie die im OG an alle Räume angrenzt.
Bei einem Pelletsofen kommt halt dann noch eine zusätzliche Heizung fürs Warmwasser dazu (außer es hat eine Wassertasche > Wassergeführtes Heizsystem anschließbar; dann überhitzen aber im Sommer die Räume wenn man Warmwasser braucht) + 2mal im Jahr der Rauchfangkehrer (der zählt auch zu den Heizkosten und damit kann man bei anderen Heizungen schon wieder ganz schön lange heizen).
Man darf die Heizung nicht alleine sehen, sondern immer Lüftung+Heizung+Warmwasser+Betriebskosten+Wartung und dann ist ein wassergeführtes Heizsystem meist gleich teuer oft sogar billiger.

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  •  Libellchen1984
29.1.2009  (#5)
Jetzt mal ehrlichRatet ihr von einem Passivhaus ab??


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  •  Josef
29.1.2009  (#6)
nö - ganz im Gegenteil; gut und konsequent durchgeplant muss es halt sein

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  •  Noldman
29.1.2009  (#7)
Nö, ganz im Gegenteil. - Ein Passivhaus ist die beste Altersvorsorge und genau als das sollte man es auch ansehen. Viel besser als die Zukunftsvorsorgeprodukte der Banken ect. Preissteigerungen bei den Heizkosten können einem großteils Wurst sein und die Mietkosten sind in der Pension dann auch weg. Wenn man annimmt das man in der Pension im Durchschnitt mit mind. 40% weniger Einkommen rechnen muss, dann ist alles was an Fixkosten weniger ist ein entscheidender Vorteil um seinen Lebensstandard auch im Alter halten zu können und sollte einem tatsächlich das Geld zum Heizen ausgehen, dann sinkt die Temperatur nie unter ca. 16°C. Es geht hier um Vorsorge.
Nur mal so zum überlegen: Der Ölpreis ist derart gestiegen dass sich viele Amis neben dem Auto und dem Heizen plötzlich ihre Hypotheken nicht mehr leisten konnten. Die Folgen sehen wir ja jetzt.

Josef und ich sind nur unterschiedlicher Meinung wie man ein Passivhaus beheizen sollte. Das ist alles.
Josefs Vorschlag hat viel für sich wenn man offenes Feuer im Wohnbereich mag und einen offenen Wohnaufbau bevorzugt (nötig damit sich die Wärme verteilt). Zb.: günstige KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] (am besten mit Heizregister gespeißt vom Warmwasserspeicher, damit bei sehr geringem Heizbedarf nicht gleich der Pelletsofen anspringen muss), Warmwasser zb. mit einer kleinen Erdwärmepumpe (zb. Ochsner Europa Mini EWP 2,2 KW, kostet unter 2.000€)(damit müssten Warmwasser und KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] knapp unter 10.000€ zu bekommen sein; in vielen Bundesländern bekommt man dann auch gleich noch Förderung für die Wärmepumpe und die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]), modulierender Pelletsofen im offenen Wohnbereich (nach meinem Geschmack mit Wassertasche angeschlossen an den Warmwasserspeicher). Wenn man eine Variante ohne Verbrennungsofen vergleicht, dann muss man die Kosten für den dann nicht nötigen Kamin berücksichtigen um fair vergleichen zu können.
Ich nehme an ca. so hat sich Josef das ganze vorgestellt. Recht viel günstigere Anschaffungskosten wird man nicht hinbekommen. Und ein offenes Feur ist was extrem angenehmes.

Mir sind halt Wassergeführte Heizungssysteme lieber. Ist aber eher eine philosophische Frage, denn bei beiden Systemen muss man einiges beachten damit alles wie gewünscht funktioniert und das oben angedachte System kann ich mir vor allem nach dem ich am Nachmittag länger darüber gegrübelt habe, gut in einem offen gestalteten Passivhaus vorstellen.

@Josef: Danke für die Denkanregung.


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  •  Libellchen1984
30.1.2009  (#8)
Ich danke dir Noldman.. - Jetzt ist es umso leichter, für was wir uns entscheiden werden!
Vielen Dank!

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  •  Noldman
30.1.2009  (#9)
Nochwas: - Ich bin mir gar nicht mehr so sicher ob bei meinem letzten Posting ein Wassergeführter oder rein luftgeführter Pelletsofen vernünftiger ist. Ich tendiere mittlerweile da eher zu einem luftgeführten (wäre auch günstiger).
Meine Denküberlegung ist es käme bei einem Wassergeführten die meiste Hitze im Speicher an. Was aber wenn der bereits voll geladen ist, dann könnte man womöglich nicht mehr mit dem Pelletsofen weiterheizen (außer ich täusche mich hier > aber der Heizungsheini wirds eh wissen).
Und entscheidet ihr euch für ein Passivhaus?

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  •  mario1979
30.1.2009  (#10)
wassergeführter ofen - hallo,
haben uns für eine wassergeführten, raumluftunb. ofen entschieden. welche marken gibts es da? pelltes oder holz ist noch offen. danke für eure antworten.

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  •  Noldman
30.1.2009  (#11)
rika.at, wodtke.com, .....

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  •  Libellchen1984
31.1.2009  (#12)
NoldmanDas müssen wir uns noch genauer überlegen. Mein Mann meint, Passivhaus ist ja super und toll aber er meint die Wärme ist dann oben, das heisst es zieht dir auf die Glatze und untern der Boden ist kalt. Und Fussbodenheizung geht ja nicht in einem Passivhaus..

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  •  Noldman
31.1.2009  (#13)
....Warum soll es nur oben warm sein? Bei einem Passivhaus sind eigentlich alle Raumumschließenden Flächen halbwegs gleich warm (der Fußboden wird ja auch gedämmt). Wenn dein Mann damit meint, dass die Zuluft von oben kommt, dann denkt mal über ein Quelllüftungssystem nach, da kommt die Zuluft von unten.
Warum soll in einem Passivhaus eine Fußbodenheizung nicht möglich sein? Wie ich oben schon mal geschrieben habe, hängt die Art der Heizung bei einem Passivhaus nicht davon ab dass man ein Passivhaus baut. Hier herrscht leider bei den meißten ein Denkfehler vor. Ein Passivhaus bedeutet nur höchsten ca. 15kwh/m²a Heizwärme, das ist alles. Die meißten Passivhäuser sind per Zuluft gar nicht beheizbar (dafür ist nämlich meist ein noch viel niedrigerer Heizwärmebedarf notwendig; hängt von der Dämmung, Zuluftmenge - Anzahl der Personen im Haus,...ab; mit der Luft kann nämlich nur eine best. Menge Wärme transportiert werden.) und haben deswegen ein ganz normales Wassergeführtes Heizsystem. Und dazu zählt auch eine Fußbodenheizung.
Seht dazu mal bei den Pionieren von Kompaktgeräten (also KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung], Warmwasser und Heizung in einem) wie zb. drexel-weiss.at nach. Die neuen Geräte von denen speißen einen Heizkreis für eine Fußbodenheizung. Auch bei den Passivhäusern verlangen immer mehr wassergeführte Heizungssysteme, wie zb. Fußbodenheizungen.
Meine Einstellung geht auch in diese Richtung. Nur mal so zum überlegen: 3 Scheibenfenster sind sowieso schon Standard und auch ein RAL Einbau ist auch wenn es viele trotzdem nicht machen eigentlich Stand der Technik (Aufpreis zum Passivhaus also null), extrem viele bauen mit 50er Ziegel, vergleicht mal den Preis eines billigen 25er Ziegel und günstigem WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] (je nach WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] System auch hier kein wirklicher Aufpreis im Vergleich zum 50er), Die Fußbodenheizung im sowieso zu verlegenden Estrich kann man selbst verlegen (Heizung bräuchte man auch in einem Konventionellen Haus, hier genügt aber eine geringer Dimensionierte, zb. kann die Wärmepumpe kleiner ausfallen); Man braucht keinen Kamin, dessen Kosten steckt man in die dickere Dachdämmung, EG Bodendämmung, KWL ist auch bei den Niedrigstenergiehäusern wenn man ehrlich ist Pflicht (also auch hier keine Mehrkosten; letztens habe ich eine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] gesehen deren Luftleitungssystem war mit gewöhnlichen Abwasserrohren aus Plastik gefertigt, hab aber keine Ahnung ob das irgendwelche Nachteile hat, der Preis soll aber unschlagbar günstig sein).
Der Preisunterschied wäre also gar nicht mal so extrem hoch.

Kurz gesagt eine Fußbodenheizung in einem Passivhaus ist durchaus möglich.


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  •  Libellchen1984
3.2.2009  (#14)
@NoldmanAlso du kennst dich aus,muss ich schon sagen. Wir sind einfach total verunsichert, da wir uns bei dem Thema Hausbau überhaupt nicht auskennen! Wie waren in der Blauen Lagune, und in jedem Haus wurde uns was anderes erzählt und uns eingetrichtert. Es ist schwer zu wissen, was gut is und was net, weil wir uns wenig auskennen! Du hilfst uns da sehr und ich hoffe ich kann jetzt öfters auf dich zurückgreifen! emoji

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