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Passive Kühlung

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  •  2moose
  •   Gold-Award
30.6. - 4.7.2012
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Nachdem wir die passive Kühlung (Solekreis der WP WP [Wärmepumpe] goes Wandheizung) letztes Jahr nur sehr sporadisch (für ca. 2 Wochen) eingesetzt haben, habe ich heuer mal ausprobiert, was möglich ist.
Sie ist defintiv wirkungsvoller als ich dachte ... während der heißen Tage Mitte Juni hab ich die Pumpen mal ne Nacht durchlaufen lassen ... Morgens hatte es dann 21,5°C im Haus. Definitiv zu kalt, man hatte das Bedürfnis in Patschen zu schlüpfen.
Während der aktuellen Hitzewelle schalte ich die Pumpen morgend gegen 9 Uhr ein und gegen 18 Uhr wieder aus. Heute Morgen (es soll der heißeste Tag des Jahres werden) starteten wir bei 23°C im Haus, jetzt Mittags stehen wir bei 23,5°C. das ist noch immer zu weit weg von der Auentemperatur, beim Reinkommen gibts ne richtige Klimawatschn.
Das für mich wirklich überraschende dabei: Die Luftfeuchtigkeit geht nur nach dem Duschen oder Kochen kurz über 60%, fällt danach aber wieder auf knapp unter 60%. Ich schreib das mal dem "Klimaputz" zu, das fast zur Gänze aus Kalk besteht. In Verbindung mit der Temperatur der Wandheizung (immer hart am Taupunkt) dürfte der Putz die Luftfeuchtigkeit binden.
Das Schöne an der Kühlung ist, dass sie mit Strom aus der PV betrieben wird und eine Möglichkeit ist, den sommerlichen Stromüberschuss zu nutzen bzw. durch die Trägheit der Wand auch ein wenig zu bunkern. Dem Erdkollektor tuts auch gut, der ist bis jetzt auf 17,6°C gestiegen. Letztes Jahr kam er nie über 15°C.
Im Moment gibts Frühstück und Abendessen auf der Veranda, tagsüber bewegen wir uns nur zum Baden nach draussen ... im Rabensteiner Freibad hast das Wasser zwar schon über 27°C, aber die Pielach lockt noch mit knapp über 18°C.
Verbesserungen sind noch vorgesehen, z.B. die Sperre der Pumpen über die PV (wenn aktuelle Leistung emoji0% Nennleistung = Kühlung aus), verknüpft mit einer Mindestraumtemperatur als Begrenzung. Steuerung allein über die Temperatur passt in unserem Fall nicht, da die Kühlung dann vorwiegend (zu spät) Abends starten und die Nacht durchlaufen würde. Also nicht von der PV gespeist wird. Gänzlich automatisieren werd ich die Kühlung wegen der sehr hohen Totzeitkomponente wohl nicht ... da ist der Mensch immer noch beste Steuerorgan ... wenn mehrere heiße Tage in Folge angesagt werden, Kühlung ein und einen Tag vor der Abkühlung schon wieder aus.
Weiters hab ich entdeckt, dass die Solepumpe einen 0-10V-Steuereingang verarbeiten kann ... das wäre perfekt, da die Einhaltung der Taupunkttemperatur dann über die Wassermenge erfolgen kann und nicht mehr über das Regelventil und eine starre (stets zu große) Wassermenge. Würde den Stromverbrauch ein wenig reduzieren.
Dass der Handtuchtrockner im Bad auch im beim Kühlen mitläuft, ist übrigens kein Problem ... er hat zwar manchmal ne feuchte Oberfläche, die Handtücher trocknen aber trotzdem. Hab ihn aber jetzt trotzdem abgesperrt und hoffe, dass ich im Winter ned das Aufdrehen vergesse.
Gibts weitere Erfahrungen mit dieser Form der Kühlung?

  •  TW4010
  •   Bronze-Award
1.7.2012  (#1)
klingt ja sehr vielversprechend!
freu mich schon auf nächsten sommer, wenn wir das auch haben.
im moment stöhnen wir bei 28 Grad Wohnungstemperatur.

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  •  2moose
  •   Gold-Award
1.7.2012  (#2)
Ich wünsch Dir jetzt schon viel Vergnügen! - Heute Nachmittag ist die Raumtemperatur nach 6 heißen Tagen in Folge knapp über 24°C geklettert. Im westlich gelegenen Schlafzimmer, wo Nachts das Fenster offen ist, tagsüber der Raff stark gekippt und die Türen zum Wohnraum geschlossen sind, hat es unter knapp unter 23°C.
Jetzt bahnt sich gerade ein Gewitter an und sorgt hoffentlich wieder für volle Regentonnen.
Mit der Passiven Kühlung wird auch unserer üppigen Amplitudenverschiebung der Außenwand von 26 Stunden entgegengewirkt, da ein mit einem Tag Verzögerung in den Innenraum eindringender Temperaturschub bereits im Innenputz abgefangen wird.
=> falls sich jemand über ein PH ohne wassergeführte Heizflächen nicht drübertraut, kann ich die vielseitige Wandheizung nur wärmstens empfehlen.

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  •  Benji
  •   Gold-Award
2.7.2012  (#3)
ich auch - ich hab ja die Passive Kühlung auch schon den dritten Sommer in betrieb, heuer die letzten Tage das erste mal aktiviert. Der Einfluss ist bei mir aber viel kleiner als bei 2moose, ich führe das auf die (vermutlich) viel größere Speichermasse meines Massivhauses zurück. Zusätzlich gehen bei mir zwei Kreise der Kühlung direkt in die betondecken, also quasi eine "Deckenkühlung", welche sich sehr angenehm aufs Raumklima auswirkt. Den Einfluss wirklich messbar zu machen dürfte schwierig sein, ich denke ich habe ein Trägheit von ein paar tagen, und man müsste zwei wettermäßig identische Wochen finden...

@2moose: du fährst aber nicht direkt mit der Sole in die Kühlung, sondern schon über einen WT? ich wundere mich nämlich über dein "immer hart am taupunkt". ich hab Vorlauf-temperaturen von ~20°, da die Sole auch schon ~16° hat.

Den handtuchtrockner schalte ich schon weg, gleichzeitig mache ich zweimal im jahr einen neuen hydraulischen Abgleich, da ich die Kühlung nciht nur in die Dekcenkühlung fahre (da hätt ich zu wenig Durchfluss) sondern die FBH FBH [Fußbodenheizung] leicht mitlaufen lasse. Und da muss ich etwas umverteilen, sonst werden die verfliesten Räume zu kalt am Boden.

Den 0-10V Steuereingang hab ich auch schon entdeckt, wenn ich mal viel zeit habe, werd ich an dem auch mal rumoptimieren emoji



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  •  2moose
  •   Gold-Award
2.7.2012  (#4)
Ja, ist ein WT dazwischen. Bei uns kommt die Sole aber erst - nach mehreren Tagen Kühlung über 17 Grad hinaus ... und auf der Heizungsseite kommen wir nie über 18,5 Grad ... dem großzügig ausgelegten WT sei dank. Da sind die ungedämmten Rohrteile schon feucht auf der Oberfläche. Sollte bei den aktuellen Witterungsverhältnissen eigentlich höher sein ... in Richtung Deiner 20 Grad. Ich werd jetzt eh wieder humanere Werte einstellen, die Differenz Außen-Innen war zum Teil schon unbehaglich groß.
Deine Betonkernaktivierung ist natürlich der Traum jedes Klimatechnikers ... mehr aktive Masse und Oberfläche geht nimmer. Sieht man leider viel zu selten im EFH obwohl oft genug Betondecken vorhanden wären ... ich glaub der www.degwer.de hats auch umgesetzt. Könnte man sich die FBH FBH [Fußbodenheizung] damit nicht gänzlich sparen?
Für die Aktivierung des 0-10V-Eingangs braucht die Pumpe einen anderen Stecker, dem serienmäßigen fehlen die entsprechenden Pins :(
Messbar musss muss die Wirkung nicht sein ... fühlbar reicht völlig :)

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  •  dandjo
  •   Gold-Award
2.7.2012  (#5)
Wir kühlen auch passiv, - mit ein paar Tonnen Beton rundherum. ;)
Ich habe heute unter dem Carport 44°C Lufttemperatur gemessen, brutal. Da waren die knappen 24°C im Vorraum eine derartige Watschn, dass mir die Gänsehaut aufgelaufen ist. Morgen, spätestens übermorgen soll es wieder abkühlen, dann wird wieder phasenverschoben auf unter 23°C abgekühlt. Gekippte Fenster sind da sehr wirkungsvoll, da kühlt die gesamte Laibung samt umlaufender Mauer komplett aus. Der Effekt, den man im Winter tunlichst meiden soll.

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  •  2moose
  •   Gold-Award
4.7.2012  (#6)
Ein hoher Preis für die Kühle wenn die ein tropisches Klima samt der Notwendigkeit, zu Entfeuchten, herrscht.

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