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Lebensdauer verzinkter Stahlrohre im Altbau

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  •  Bergsteirer
28.7.2019
5 Antworten | 5 Autoren 5
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Hallo,

welche Erfahrungen gibt es zur Lebensdauer solcher Rohre? Im Netz findet man Richtwerte von 30 Jahren; ich kenne zwei Installationen, die um die 60 Jahre alt sind, und wo es noch keinerlei Probleme gab.

Was spricht dafür, solche Rohre im Zuge anderer Sanierungsarbeiten zu tauschen?

Danke,
mfG
Bergsteirer

  •  eggerhau
28.7.2019  (#1)

zitat..
Bergsteirer schrieb: Was spricht dafür, solche Rohre im Zuge anderer Sanierungsarbeiten zu tauschen?

Weil Du dir in den Allerwertesten beissen würdest, wenn 1 Jahr nach der Sanierung das Wasser zur Wand/Decke herrausläuft.
Gruss HDE

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  •  helyx
  •   Silber-Award
28.7.2019  (#2)
Es hängt immer von der Verwendung ab (ob das  Haus permanent bewohnt war und die Leitung aktiven Durchfluss hatte) und von den Wasserwerten (Härte etc.).
Ich hatte in unserem Haus BJ61 verzinkte Rohre die innen teilweise total weggefault waren (Stichleitungen) und solche die eine Rostschicht innen hatten aber sonst noch stabil. Bin jedenfalls froh das ich die alten Rohre los bin....
Bin erschrocken als mit den alten Rohren nach einmal stemmen in der Nähe der Rost nur so aus dem Hahn gebröckeltt ist....
Davor hätte ich auch gemeint das alles noch in bester Ordnung ist...

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  •  altehuette
  •   Gold-Award
28.7.2019  (#3)
Schwachstellen bei den verzinkten Rohren sind die Stellen, wo das Gewinde ist, dort sind sie rostanfällig. Hatten auch über 50 jährige Röhrln und soweit keine Probleme, solange man sie nicht anrührt! Sollte man aber irgendwo einen Fitting runterschrauben (müssen), dann kommt es leider gerne zu (negativen) Überraschungen. Da kann es leicht sein, dass beim Gewindeanfang das Rohr reisst. Das heißt natürlich, dass dann wieder weiter zurück die Leitung abmontiert werden muss. Und da wirds dann lustig, weil man oft nicht mehr dazu kann.
Fazit, wenn schon saniert wird; dann die alten Leitungen raus! Wir wissen zawr eh nicht, ob das neue Material auch eine lange Lebensdauer hat, aber trotzdem ist es ein besseres Gefühl. Vorteil der Eisenrohre war (ist), dass man sie im Winter mit einem Auftaugerät behandeln kann, wenn die Leitungen ausserhalb der beheizten Hülle sind.
Mit extremen Rost gab es nur im Wirtschaftsgebäude Probleme, wegen der Ammoniakbelastung.

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  •  cc9966
  •   Gold-Award
28.7.2019  (#4)

zitat..
Bergsteirer schrieb: Was spricht dafür, solche Rohre im Zuge anderer Sanierungsarbeiten zu tauschen?

 kommt drauf an wieviel man saniert. sobald man ein bad neu verfliest sollte man soweit rückbauen, um die rohre zu tauschen. alles andere wäre einfach zu hohes risiko verglichen mit dem hohen invest. keiner kann dir sagen wie vergammelt die alten rohre sind. allgemein gilt. warmwasserrohre verkalken schneller (kaum noch innendurchmesser vorhanden), heizungsrohre halten länger (weniger druck, kaum neuer sauerstoffeintrag).

wenn man bäder neu macht, werden meist auch die anordnungen der sanitärobjekte neu durchgeführt, up-spülkasten eingebaut usw. also muss man ohnehin die anschlusstellen umbauen und man hat dann ein flickwerk von neuen/alten rohrinstallationen. besser investieren, schwierig ist es wenn mehrere bäder vorhanden sind, weil die leitungserneuerung eines bades eben auch das darüber/darunterliegende bad mitreißt.

wenn die wasserleitungen aus den 60iger-jahren sind, hast gute chancen auf blei-abflussrohre. erst ab den 80iger-jahren wurden pvc-abflussrohre der standard (später dann pp-rohre besser bekannt als ht-rohre). die blei-rohre haben kein problem mit fäkal-abwässer, aber nicht mit der reinigungschemie, die da reingeschüttet wird.


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  •  Bergsteirer
28.7.2019  (#5)
Vielen Dank für die interessanten Antworten. Habe ohnehin zum Leitungstausch tendiert, wollte aber gerne noch ein paar Meinungen hören.

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