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KWL, Heizung und Elektro selbst verlegen

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  •  Ninurta
25.8.2017 - 4.1.2018
8 Antworten | 4 Autoren 8
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Hallo liebe Leute,

da ich die ersten Kostenvoranschläge für mein Haus erhalten und ich mir die Kosten etwas genauer angesehen habe, bin ich ins Grübeln gekommen, ob ich nicht doch die eine oder andere Arbeit selber durchführen sollte. Da ich mich beruflich sehr viel mit Lüftungsanlagen und der thermischen Konditionierung von Räumen auseinandersetze (leider alles nur auf der theoretischen Seite), kann ich mir nicht wirklich vorstellen, dass das Verlegen ebendieser Leitungen allzuschwer sein kann bzw. die realtiv hohen Kosten eher wegen der Arbeitszeit und weniger wegen der Komplexität der Tätigkeit entstehen?

Kurz das Hausbauprojekt umrissen
Bauform: Bungalow
Nutzfläche: 180m²
Außenwandaufbau: Ytong + Steinwolle
Innenwände: Ytong
Decke: Elementbetondecken 5cm + 22cm Beton

Verlegung in der Betondecke
Nun möchte ich die Elementbetondecken einbauen lassen und dort anschließend sowohl die Elektroleitungen als auch die Verrohrung für die Wohnraumlüftung verlegen. Dazu kommt dann noch die Deckenheizungsverrohrung, was dann alles zusammen nach der Druckprüfung in Beton gegossen wird. Dadurch sind meiner Meinung nach drei Vorteile ersichtlich:

Keine Verletzung der Dampfsperre, die ja über dem Beton liegt
Geringerer Fußbodenaufbau von Nöten
(leichte) Vorwärmung/Kühlung der Zuluft

Die Lüftungsauslässe werden in der Decke montiert und die Elektroleitungen gehen vertikal in die jeweilige Wand, wodurch keinerlei horizontal verlegte Leitungen beachtet werden müssten.

Fußboden- und Deckenheizungsverteilung
Sowohl die Decken- als auch die Fußbodenheizung werden in 15cm-Abständen verlegt, wobei v.a. beim großen Wohn-Ess-Bereich (52m²) mehrere Stränge benutzt werden müssen. Diesbezgl. hätte ich schon eine erste Frage bezogen auf die Fußbodenheizung: Kann ich nach einem Verteilerkasten weitere mit geringeren Querschnitten anbringen? Meine Idee dahinter wäre, dass ich ja bis zum Endverteiler noch keinen Temperatur"verlust" haben möchte, wodurch der Schlauch noch einen großen Querschnitt, de facto einen geringeren Druckverlust, aufweisen könnte. Anschließend möchte ich ja ein großves A/V-Verhältnis haben, damit ein guter Übergang vom flüssigen Medium an den Estrich möglich ist. Also, dass ich z.B. im Technikraum einen Verteilerkasten verbaue, wo dann 2 Stränge weggehen und diese teilen sich dann selbst wieder in z.B. 5 Stränge auf? Mein Technikraum liegt nämlich in der Mitte des Gebäudes, wobei ich gerne einen Strang in den Westen und einen in den Osten führen würde.

Bei der Deckenheizung muss ich den Verteiler irgendwo anders unterbringen, bin mir aber noch nicht sicher wo genau? Muss ich dann in der Betondecke einen Teil aussparen, wo der Verteiler eingesetzt wird? Wäre zumindest mein erster Gedanke.

Generell würde mich interessieren, ob meine Gedanken / meine derzeit noch recht einfach gehaltenen Pläne gröbere Fehler / "Unmachbarkeiten" aufweisen und welche Produkte ihr mir empfehlen könnt? Gerade das finde ich beim Selbsteinbau am Sympathischsten: Kein Herstellerzwang seitens einer Firma.

LG
Andreas

  •  knatti
29.8.2017  (#1)
Info - Mein Neubau:
Elektro, KWL, Fussbodenheizung, Wasserleitungen, Abwasser, Tempsensoren, alles in Betonboden bzw. -decke.

Selber habe ich "nur" Elektrorohre verlegt.
Dazu habe ich 2 Ebenen aus Bewehrung benötigt Eines für Fussbodenheizung und eine für den Rest. Verlegung von Elektrorohren benötigt Zeit und im oberen Stock wahr ich auch schon schneller (musste ich auch da die Bauarbeiter teilweise schon da standen um weiter zu machen). Evtl. hätte ich noch die Lüftungsrohre verlegen können aber viel mehr wäre sich bei mir Zeitlich nicht ausgegangen.

Geringerer Fussbodenaufbau: JA, wir haben zB. keinen Estrich
leichte vorerwärumung: nicht gemessen, aber macht glaube ich nix aus

Auslässe für Lüftung, Licht, Strom wurden bei mir auf die Schalungstafeln genagelt bzw. Löcher für Heizungsrohre durchgebohrt. (Fürs ausschalen der durchgebohrten sollte man sich vorher was überlegen, ansonsten muss man da herumtüfeln und sägen)

Zu den Heizungsverteilern gehen Rohre mit dickerem Durchmesser. Für Keller und EG sind die Verteiler im Keller (Schläuche von unten bzw. oben) wäre also wie in deinem Technikraum.

Das mal als Info, ob das auf deinen Plan bzw. Elementdecken anwendbar ist weiss ich nicht.



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  •  Ninurta
30.8.2017  (#2)
Danke für deinen Input!

Bei der Decke würde ich den Heizungsschlauch direkt auf der Elementdecke verlegen und auf der ersten Bewehrung die Stromkabel und die Lüftungsrohre. Denke, das sollte soweit funktionieren?

Ihr habt keinen Estrich? D.h. ihr besitzt keine Fußbodenheizung, oder wie habt ihr diese gelöst? Als direkte Heizung mit höhere Vorlauftemperatur? :)

Die Auslässe kann ich erst in die Elementdecken "bohren" bzw. stemmen - außer man kann dies direkt bei der Produktion berücksichtigen, denke aber eher, dass es sich hierbei um Fixteile handelt, die einfach gegeossen werden?

Perfekt, dann sind meine Bedenken bezgl. der Verteiler mal weg, danke! :) Würde mich nur noch interessieren, wie dies für die Deckenheizung gelöst wurde? Sitzt da ein Verteiler im EG und von dort gehen die Leitungen über die Wand in die Decke?

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  •  eggerhau
30.8.2017  (#3)
KWL, Heizung und Elektro selbst verlegen - Ich denke, ohne Planung und ohne Koordination aller Gewerke mit der Architektur sollte kein Stein auf den anderen gesetzt werden. emoji

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  •  knatti
30.8.2017  (#4)
Wie eggerhau schon andeutet, hier gibt es mehrere Abläufe und normalerweise Firmen die Zusammenarbeiten müssen um alles in den Beton zu bekommen.

Lüftungsrohre sind recht dicke Dinger, keine Ahnung ob diese so leicht in schon bestehender Bewehrung der Elementdecke durchbringst. Bei meiner Decke war es untere Bewehrung (bei dir schon im Beton) darauf zuerst Lüftungsrohe und Wasser und Abwasser, danach habe ich die Elektrorohre um die anderen herumgelegt, für drüber oder unter die Lüftungsrohre war kein Platz (25cm Decke gesamt)
Dann Abstandhalter dazwischen, dann Lage Bewehrung, auf diese dann die Fussbodenheizung und dann Beton auf alles.

Somit:
"Heizungsschlauch direkt auf der Elementdecke" - Wie auf den Beton befestigen?
"ersten Bewehrung die Stromkabel" - die ist bei dir schon im Beton und oben auf die Bewehrung kommen nur ein paar cm Beton. Such ein paar Bilder von Elementdecken.

Kein Estrich:
Alles ist im Boden bzw. Decke ausser Kellerboden keine Lüftung, und erste Stock Decke nur Elektro.
Heizungsrohre sind im Fussboden jeweils ca. 8 cm im Beton nicht viel anders wie bei Estrich. Vorlauftemp hängt nur von der Dämmung deines Hauses ab denke ich, es ist halt langsamer, es braucht 1 Tag oder 2 bis es auf Temp kommt.

"Elementdecken "bohren" bzw. stemmen":
keine Ahnung ob das geht. Ist halt zeitlich mehr aufwand als nur was auf die Schalung zu Nageln.

"Verteiler im EG":
bei mir sind die Verteiler auf Putz im Technikraum, einer unten für die Heizungsrohre Keller, einer oben für Heizungsrohre EG. Bei dir wäre es schätzungsweise gleich nur dass deine Deckenrohre im Beton nicht oben sondern unten sind.

Teilweise habe ich die Fragestellung nicht verstanden, hoffe die Infos sind nützlich. Allgemein: selber machen ist beim Hausbauen ok aber ausser man hat viel Zeit kann es auch besser sein jemanden zu Beauftragen um dann schneller fertig zu werden. Wenn meine Arbeiten nicht fertig werden und andere Arbeiter müssen warten hat man nix gespart.


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  •  kraweuschuasta
  •   Gold-Award
31.8.2017  (#5)
Wir habens bei unserm FTH FTH [Fertigteilhaus] so gemacht, daß wir uns vom Profi zeigen haben lassen, wie mans macht, z.b. Rigipsplatten montieren und Spachteln, Fliesen, etc.

Elektro hab ich gemeinsam mitn Elektriker gemacht. Kabelziehen Steckdosen montieren, Kreuz- und Wechselschalter Verkabeln ist jetzt net das Große Problem, allerdings den großen Verteiler anschließen hätte ich nicht machen können/wollen.

So sparst auch noch genug, hast aber eine helfende Hand, wennst net weiter weißt oder an Blödsinn machst emoji

lg

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  •  Ninurta
1.9.2017  (#6)
Vielen Dank für die Beiträge!

Ich würde mir von einem Professionisten die Pläne erstellen bzw. die Berechnungen durchführen lassen und anschließend die Verlegung, etc. selbst übernehmen. Abnehmen würde ich es dann erneut von einem Profi lassen - will ja generell bei der Arbeit sparen, die ich selbst auch machen kann, und jene, wo ich keinerlei Ahnung haben, von jenen durchführen lassen, die das immerhin auch gelernt haben emoji

Ich war nur sehr, sehr enttäuscht von den Installateuren, mit denen ich bisweilen Gespräche gefühtr habe ... Die Wissenslücken (die selbst ich als interessierter Laie erkenne) oder die offensichtlichen Falschbehauptungen gehen mir einfach gegen den Strich.

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  •  knatti
4.9.2017  (#7)
Noch ein paar Bilder, hilft meist :)

hier sieht man die Lüftungsrohre
es mussten ein paar extra Bewehrungen hinein um die "Luft" im Beton auszugleichen.

2017/20170904756256.jpg

hier gehen die Rohre in den Schacht der alle Stockwerke verbindet (größer wäre auch besser gewesen)

2017/20170904850612.jpg

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  •  Ninurta
4.1.2018  (#8)

zitat..
knatti schrieb: Noch ein paar Bilder, hilft meist :)

hier sieht man die Lüftungsrohre
es mussten ein paar extra Bewehrungen hinein um die "Luft" im Beton auszugleichen.


hier gehen die Rohre in den Schacht der alle Stockwerke verbindet (größer wäre auch besser gewesen)


Tolle Bilder vielen Dank! Mit dem Hausbau wurde es zwar nichts (Betrüger gibt's überall - auch beim Privatverkauf von Grundstücken ;) ), aber ich habe zumindest ein Haus zu guten Konditionen kaufen können :)

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