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Ist ein Passivhaus kalt im Winter ?

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  •  bernd20
30.4. - 18.8.2010
22 Antworten 22
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Hallo!
Wir wollen uns ein Passivhaus bauen, und sind, was die „Kontrollierte Wohnraumentlüftung mit Wärmerückgewinnung und Warmwasseraufbereitung (Aerosmart)“ betrifft, noch sehr skeptisch. Unser Haus soll nicht groß werden (2-geschoßig, ca. 110 m2, Ziegelmassiv), im Wohnzimmer würde ein Pelletsofen als Zusatzofen stehen und das Bad würde elektrisch bei der Heizung „unterstützt“ werden. Unsere Skeptik geht vor allen Dingen in Richtung „Kühlheit“ an kalten, trüben und nebeligen Wintertagen und dahingehend, dass das Haus wochentags durchschnittlich von 06.00 bis 17.00 Uhr leer stehen würde.
Es gibt in unserem Bekanntenkreis leider fast noch keine Passiv- bzw. Niedrigenergiehäuser, um Praxis-Erfahrungen mit Bewohner austauschen zu können.
Wenn Ihr uns irgendwelche Erfahrungen betreffend einer Wohnraumentlüftung mit Wärmerückgewinnung mitteilen könnten, wären wir Euch sehr dankbar und Ihr könntet uns sicher weiterhelfen, um Entscheidungen zu treffen.
Wir bedanken uns herzlich im Voraus für Eure Unterstützung und würden uns sehr über kurze Nachrichten freuen.
Schöne Grüße, Bernd und Rosemarie

  •  speeeedcat
30.4.2010  (#1)
wieso kalt? - wenn dir dein lüftungsbauer/installateur deine haustechnik auf deinen heizwärmebedarf abstimmt, ist das kein prob. im bad machst eh elektrisch, um rasch aufzuwärmen.
ansonsten wird das PH nur einmal temperiert, und zwar beim einzug. dann sollte die temperatur gehalten werden, wenn es richtig dimensioniert ist.
die schauermärchen kommen teils daher, dass der nachbar sieht wenn die PH-besitzer im winter einziehen. da kommen dann die meldungen von wegen "ich habs eh gewusst, das kann nicht funktionieren udgl." in diesem fall brauchst externe heizquellen, um die hütte auf temperatur zu bekommen. wenn das einmal passiert ist, und die hütte dicht ist, dann hast minimale verluste.
sicher ist es besser, wenn die hütte rund um die uhr bewohnt wird, aber bei wem ist das schon der fall?
lass dich nicht verunsichern, such dir einen guten lüftungsbauer, dann funktioniert das ganze! baue selber next frühjahr nahe am PH-standard (EKZ 13, durch auskragung schlechtes A/V verhältnis), hatte selber mit vielen vorurteilen zu kämpfen (insbesondere mit meiner hochgeschätzten frau *g*).
alles gute!


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  •  Josef
  •   Gold-Award
30.4.2010  (#2)
Heizquelle - ihr habt dann die Wärmepumpe in der Lüftung, einen Pelletsofen im Wohnzimmer (so plazieren, dass auch andere Räume etwas davon haben), E-Heizung im Bad;

wenn bei Planung und Ausführung keine groben Fehler gemacht werden, ist euer Haus auf jeden Fall warm und gemütlich;

neblige Wintertage werden ein Fall für den Pelletesofen; damit kriegt ihr die Bude auch rasch auf Temperatur, falls sie jemals auskühlen sollten.

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  •  gdfde
  •   Silber-Award
1.5.2010  (#3)
@bernd20 - In Großschönau kannst du für ein paar tage in div. Passivhäusern probewohnen (www.probewohnen.at).
Das würde ich dir auf alle Fälle empfehlen, da siehst du dann ob ihr mit dem Heizungskonzept zu recht kommt.
Ein Bekannter von mir hatte ziemliche Probleme, für ihn war die Lüftungsheiung unangenehm (zu trockene Luft).

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  •  hamster
  •   Silber-Award
1.5.2010  (#4)
nicht auf die leichte Schulter nehmen - Bei der Planung der zu installierenden Heizung muss genau auf die Nutzung des Hauses geachtet werden.
Ein Passivhaus soll die Sonnenwärme und die anfallende Abwärme der Bewohner nutzen.
Bei großzügiger Verglasung ergibt sich ein hoher Ertrag bei Sonnenschein, allerdings einen Verlust bei den angesprochenen nebligen und kalten Tagen. Eine Zusatzheizung muss zwingend installiert werden um diese Periode überbrücken zu können. Wenn der Planer sein Handwerk versteht, sollte das kein Problem darstellen.
Anders sieht es mit der Abwärme aus. Aus einer großen aktiven Familie wird meistens im Laufe der Jahre ein Zweipersonen-Haushalt.
Wenn das Haus zusätzlich tagsüber leer steht fällt praktisch keine Abwärme mehr an.
Auch dies muss berücksichtigt werden, bei der Dimensionierung der Heizung.
Deine Bedenken betreffen "Hardcore"-PH Planer. Ich denke, davon ist man inzwischen jedoch abgerückt. Viele PH werden inzwischen mit "aktiven" Heizungen ausgestattet um die angesprochenen Probleme von Kälte oder zu trockener Luft zu vermeiden. Definitionsgemäß ist es dann jedoch kein PH mehr :)

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  •  bernd20
1.5.2010  (#5)
Schon mal Danke für Eure Einträge - Danke für die bisherigen Antworten! Wir werden uns in den nächsten Wochen wieder mit verschiedenen Firmen treffen, und lassen uns das Ganze wieder mal genau erklären. Jedenfalls halten wir Euch auf dem Laufenden! Ja, dass ein sogenanntes PH selten wirklich als solches funktioniert, dass haben wir auch schon erkannt. Aber das wäre egal, sehr energiesparend sind die Häuser allemal, auch wenn es dann in Wahrheit ein Niederenergiehaus ist. Hauptsache die Lüftungsanlage zum Beispiel ist nicht laut, zieht nicht, usw. Jedenfalls sind wir dankbar für jeden "Tipp", denn immer Firmen vertrauen und keine Praxiserfahrungen kennen, ist auch meistens nicht vernünftig. Mal sehen, bis bald.

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  •  heinzi
  •   Gold-Award
1.5.2010  (#6)
kopf hoch bernd und rosmarie - also wir wohnen schon mal den 14. winter in unserem passivhaus und haben noch nie gefrohren. im gegenteil,unser durchschnittstemperaturen im winter sind 24 grad. wir heizen ausser mit sonnenenergie ja nur mit der wp in der lüftung. sucht euch einen guten planer mit ph erfahrung und nicht irgend eine fertigteilhausfirma die wider willen passivhäuser anbietet weil es mode ist oder weil ihnen der markt davonrennt.

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  •  bernd20
2.5.2010  (#7)
ca. jährliche Stromkosten für die WP WP [Wärmepumpe] - Danke "heinzi" für die "aufbauenden" Worte, kann man gut gebrauchen, wenn man bez. PH noch wirklich nicht viel Ahnung hat. Die Schauermärchen, was man andauernd hört, sind ja nicht ohne. Irgendeine Fertilteilhausfirma die Passiv baut, weils halt der Trend ist (und außerdem derzeit in NÖ mit Euro 50.000 gefördert, wir sind aus der Kremser Gegend), werden wir sicher nicht beauftragen, weil wir haben schon erkannt, eine gute Planung Voraussetzung ist. Eine Frage hätte ich an Dich, was hast Du den ungefähre jährliche Stromkosten (exkl. des Haushaltsstrom) bzw. wie groß ist Deine beheizte Fläche?

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  •  heinzi
  •   Gold-Award
2.5.2010  (#8)
schwer zu sagen - wir haben ca. 180 m2 und sind 5 erwachsene personen. die gesamten stromkosten sind ca. 100 euro im monat

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  •  dandjo
3.5.2010  (#9)
2 Personen, Niedrigenergiehaus, Gasheizung, Solarwarmwasser - EKZ 35 auf 204m² beheizte NF (Kellerbodenplatte ungedämmt).

25 Euro pro Monat Gesamtstromkosten. 48 Euro pro Monat Gesamtgaskosten (Heizung und Warmwasser), würden bei einer LW-WP mit einer JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] von 3 etwa 38 Euro zusätzlich bedeuten. Insgesamt wären das 63 Euro Gesamtstromkosten pro Monat.

Vielleicht hilft dir das etwa bei der Abschätzung.

100 Euro für 180m² und 5 Erwachsene finde ich top!

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  •  pia2
11.5.2010  (#10)
100 Euro ? - für die gesamten Stromkosten ? Mit Heizung, Warmwasser etc. ? Kann ich nicht glauben. Oder ihr seid tagsüber nie zuhause und kocht fast nie, duscht auswärts, seht nie fern und geht mit den Hühnern ins Bett.
Wir sind auch zu fünft. 2 Erwachsene, drei Kinder. Es wird jeden Tag gekocht, manchmal sogar zweimal. Wir haben eine WP WP [Wärmepumpe] fürs WW WW [Warmwasser] und elektr. Natursteinplatten im Wozi und Bad. Und wenn´s ganz ungemütlich wird, dann haben wir einen Kaminofen.
OHNE Heizung würden wir in unserem "PH" (185m2) frieren, ganz sicher. Es sei denn, es reichen Dir 19 - 20 Grad ! Mir reichen die nicht !!!!!!!
Bitte nicht alles glauben, was hier so im Forum erzählt wird. 100 Euro Strom ????!!!!!!! Wir haben ca. 180 Euro Abschlag im Monat und hoffen, damit hinzukommen.

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  •  Benji
  •   Gold-Award
11.5.2010  (#11)
100 Euro? - Warum nicht? Ich zahle in meinem PH (~200 m² beheizt mit WP WP [Wärmepumpe], kein sonstiger Ofen oder so, 2 Erw / 2 Kinder) momentan 116€/Monat, aber alleine meine Firmen-EDV im Keller verbraucht Strom für 20€/Monat, also liege ich fürs Haus auch unter 100€. Und wir verbrauchen viel Strom (4 Notebooks, fernsehsüchtige Kids, ich arbeite viel nachts => Licht brennt ab 3 Uhr früh, usw.)



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  •  dandjo
11.5.2010  (#12)
100 Euro - Pia, siehe die Werte meines Kommentars (das ist ein Bekannter, der sein Haus schon länger bewohnt und Realwerte hat). Wir kommen zu viert (obwohl die Kinder nicht das benötigen was wir brauchen, da noch klein) auf (Gas auf LW-WP mit JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] 3 umgerechnet) etwa 120€/Monat an Strom, und das in einem Niedrigenergiehaus, kein Passivhaus (EKZ 28). Die 100€ sind absolut realistisch.

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  •  stüx
11.5.2010  (#13)
Stromkosten Passivhaus - Ich zahle in meinem PH (188m², Lüftung mit WRG, Infrarotzusatzheizung für extrem kalte Tage, kein Ofen, 2 Erw, 1 Kind und normalen Haushaltsstrom) im Schnitt 75€/Monat an Strom (5400KWH). Temperaturen im Wohnbereich 22.6-23.4 Grad, in den Schlafzimmern 21.0-21.6 Grad im Winter und im Sommer überall 22.0-23.5 Grad, aber auch an extrem heissen Tagen nie über 25.0 Grad.

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  •  Gast Karl
  •   Gold-Award
12.5.2010  (#14)
@stüx - Danke, du bist der Erste hier, der nicht nur Euro, sondern auch kWh anführt.
@All: Einer hat vielleicht einen günstigen Nachtstromtarif, der andere zahlt teuren Ökostrom. Deshalb sind die reinen Euro-Angaben zum "in der Pfeife rauchen"...

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  •  dandjo
13.5.2010  (#15)
Der Unterschied - zwischen Ökostrom und Atomstrom liegt hier monatlich bei vielleicht maximal 30 Euro. Die letzten Beiträge wollten pia2 ja nur zeigen, dass 100 Euro keine Utopie sind, sondern annäherungsweise bei jedem modernen Haushalt im energetisch passenden Haus zustande kommen (können). Außerdem war meine Angabe mit EKZ 35 und 204m² beheizter Fläche eigentlich sehr konkret, fehlt nur Warmwasser, was man abschätzen kann bei 2 Personen.

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  •  dandjo
17.5.2010  (#16)
@pia2 - Hallo Pia,
ich habe mir meinen Verbrauch anhand der letzten Abrechnung nochmal genauer angesehen und die restlichen Warmwasserkosten für heuer grob abgeschätzt. Ich komme dabei in meinem NEH von 28kWh/m²a mit ungefähr 75€/Monat aus (verblasene kWh Gas umgerechnet in Wärmepumpe mit JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] 3). Wir haben auch eine Warmwassersolaranlage. Wir sind aber 2 große und 2 kleine Personen, baden regelmäßig und duschen heiß und lange. Also irgendwo ist bei euch eine große Energieschleuder am Werk, vielleicht die elektrischen Natursteinplatten = ohmscher Heizkörper? Hast du schon mal gemessen, wie viel Strom die ziehen?

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  •  heinzi
  •   Gold-Award
30.5.2010  (#17)
gute lage, - auf 700 m gut besonnt, 12 m2 solaranlage, ach ja fürs kochen brauche wir noch alle 2 monate eine gasflasche um 25 euro. und der strompreis der vkw ist sicher etwas billiger als in ostösterreich. nicht zu vergessen ist dass 5 erwachsene personen mit ca. 500 w heizen.

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  •  dandjo
30.5.2010  (#18)
Was mich interessieren würde - wäre wirklich wie viel kWh die 100 Euro sind, wenn du sagst, dass der Strom bei euch etwas günstiger ist als im Osten. Zum Vergleich: meine 75€ beziehen sich auf 0,17€/kWh. Die 25€ alle 2 Monate sind aber auch nicht ohne, das sind immerhin 150€ im Jahr für die Kochstelle. Wir kochen auch fast täglich für 4 Personen und hatten eine Stromrechnung von insgesamt knappen 200€ letztes Jahr.

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  •  gdfde
  •   Silber-Award
30.5.2010  (#19)
@pia - Ihr zahlt im Jahr 2160 Euro für Strom in einem PH???
Wir (2 erwachsene + 1 Baby) haben letztes Jahr 5200 kwh für Strom (1000 Euro, davon muss man aber 300 Euro wegen Trockungsgeräten abziehen) und 11100 kwh für Gas (700 Euro, wären 630 € auf WP WP [Wärmepumpe] Strom umgerechnet) bezahlt.
Wir haben WW WW [Warmwasser] mit Solarunterstützung.

Bei euch ist da anscheinend irgendwo ein Stromfresser, dandjo hat eh schon die Natursteinplatten angesprochen.
Mglw. ist auch die WP WP [Wärmepumpe] für WW WW [Warmwasser] falsch eingestellt.

@Dandjo: 200 € komplett für 1 Jahr?? kommt mir sehr wenig vor. Ich hab schon in meiner Wohnung (allein bewohnt) 300 € pro Jahr bezahlt.
Wieviel kwh verbrauchst du pro Jahr?

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  •  dandjo
31.5.2010  (#20)
@gdfde - Der gesamte Strom lag etwas über 1100kWh. Ich achte aber auch darauf, dass alles so effizient und sparsam wie möglich läuft in unserer Familie, ohne Einschränkungen in Kauf nehmen zu müssen. Alle Umwälzpumpen sind drehzahlgesteuert, die Netzwerktechnik habe ich erst vor einem Jahr auf das Notwendigste reduziert, wir drehen konsequent das Licht ab, wenn wir einen Raum verlassen (haben nur Halogenlampen), wir vermeiden beim Kochen Leerzeiten der Herdplatten, Standby gibt es bei uns nur für die Alarmanlage, Staubsaugen haben wir durch wedeln abgelöst (geht schneller, ist nicht laut, seit dem haben wir weniger Staub), der Rasen wird mit einem mechanischen Rasenmäher gemäht, Wäsche wird luftgetrocknet usw. Kurzum: wir haben nahezu keine Geräte, die großartig Strom verbrauchen.

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  •  heinzi
  •   Gold-Award
31.5.2010  (#21)
propan ist schweine teuer! - der gaskochherd fliegt aber eh bald raus und wird durch induktion ersetzt. (hats vor 14 jahren noch nicht wirklich gegeben) weiss nicht genau was bei uns strom kostet. denke mal 12 bis 14 cent. (sehe nur immer den abbucher mit 98 euro)

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