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Heizung/Kühlung für Kernsanierung - Nahwärme VS WP

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  •  vinnie
23.4. - 25.4.2024
10 Antworten | 5 Autoren 10
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Hallo liebe Heizungsspezialisten hier im Forum!

Wir planen ein Betriebsgebäude in einem Altbau, der gerade kernsaniert wird. Dabei wurde das Dach gedämmt und die Fassade überarbeitet. Bei einer Fläche von ca 800m2 auf 3 Ebenen hat das Haus einen HWB ref, sk von 41 kwh/m2a
Es wird eine KWRL geben - mit Kühlregister und Heizregister mit einer Heizlastberechnung von ca 9kw bei einem max Nennluftvolumenstrom von 3400m3/h
Überall Fußbodenheizung - berechnete Heizlast von ca 17kw

Bisherige Planung des Technikbüros: Es gibt die Möglichkeit eines Anschlusses an ein Nahwärmeheizwerk - hier werden Hackschnitzel verheizt - zu marktüblichen Preisen - angelehnt an die Fernwärmetarife der Stadt. Es wurde geplant, darüber über einen Pufferspeicher die Fußbodenheizung und das Heizregister der Lüftung zu heizen. Die Lüftung braucht dafür 60 Grad Vorlauf - die Fußbodenheizung entsprechend niedriger. 
Es wird wenig Warmwasser gebraucht werden. Nur zum Hände waschen - aber mit 20 Waschbecken. Hier ist ein Pufferspeicher und eine Zirkulationsleitung geplant.
Die Kühlung im Sommer über die FBH FBH [Fußbodenheizung] und eine Luftwärmepumpe, die mit der Abwärme im Sommer dann das Warmwasser machen soll. Die Kühlung der Lüftung über ein Klimagerät (Luftwärmepumpe) - und noch was: Einzelraumregelung. 

Ich habe mir hier Gedanken gemacht. Habe demnächst einen Termin beim Technikbüro.
Da ich zur Kühlung sowieso Wärmepumpen brauche - warum dann nicht auch gleich damit heizen? 
Meine Idee wäre jetzt: RGK und WP WP [Wärmepumpe] mit 17kw (muss noch schauen ob es sich Platztechnisch ausgeht) oder Alternativ eine LWP LWP [Luftwärmepumpe] Monoblock. Rein für die FBH FBH [Fußbodenheizung] - im Winter zum heizen - im Sommer zum kühlen. Ohne Puffer und ohne Einzelraumregelung.
Die Lüftung macht mir ein bisl Sorgen weil sie 60 Grad VL VL [Vorlauf] braucht. Die 9kw Heizlast wird sie nur haben, wenn die Bude bummvoll ist, die Lüftung voll läuft und es saukalt ist. Aber trotzdem. Trotz Gegenstromwärmetauscher wundert mich das etwas. Dafür kann man es nur mit einer extra Wärmepumpe betreiben - oder was meint ihr?
Und das Warmwasser: 20 Stk Untertischspeicher 5L 2kw auf 45 Grad einstellen. Wer weiss wie oft die überhaupt benötigt werden. Und wenn dann nur kurz.

Bin auf eure Meinungen gespannt.
lg
vinnie

 

  •  Akani
24.4.2024  (#1)
Warmwasser definitiv dezentral, bei so wenig Abnahme würde ich keine Zentrale mit großen Rohrnetz machen.
Da bist mit Wasserhygiene gleich dabei weil du gewerblich bist. Da besagt dir die Regel 60° ohne wenn und aber.
Die Beheizung wird mit Sicherheit eine WP WP [Wärmepumpe] übernehmen können. Bei der Lüftung müsste ma sich genauer anschauen ob das Gerät wirklich die 60° benötigt und bei welchem Szenario.
Hast du Pläne zum Vorhaben und evtl auch schon etwas von der Planung Lüftung Heizung,kühlung?

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  •  Gast-Karl
  •   Gold-Award
24.4.2024  (#2)
Welche Tätigkeiten werden im Gebäude ausgeübt, und wie groß sind die Räume? Sitzen Leute am Boden?
20 Leute benötigen 3400 m³/h? Normal rechnet man mit 40 bis 50m³/h pro Person.
Eine Luft-Wasser-WP kann vom Preis-Leistungsverhältnis nicht mit Luft-Luft mithalten. Ich kenne z.B. keinen Supermarkt der eine FBH FBH [Fußbodenheizung] hat, und die kalkulieren jeden Cent bzgl. Amortisation. Ich würde mir z.B. mal eine Daikin VRV ansehen...
KWL mit integrierter Heizung ist aber eventuell auch nicht optimal. Besser wäre eine eigene KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] (ich würde Pichlerluft anfragen), und Heizung bzw. Kühlung via Klima.
Wenn ausreichend Elektro-Kapazität da ist, wären elektrische Wasserhähne am energiesparendsten (o. Untertisch DLE mit ~3kW).
Fern- o. Nahwärme ist normalerweise viel zu teuer, speziell wenn künftig auch eine PV geplant ist.

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  •  melly210
  •   Gold-Award
24.4.2024  (#3)
Also ich würde auch sagen, Kühlung ist sicher effizienter und technisch einfacher mit Splitklimas. Vorallem wird dann auch das Kondensat entfernt (ein wichtiger Punkt bezüglich Behaglichkeit im Sommer der oft übersehen wird) und du bekommst kein Kondensatproblem in den KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] Leitungen. Das würde ich beim stärker kühlen nämlich befürchten. 
Mit der Klima kannst theoretisch auch heizen, behaglicher ist aber sicher eine Strahlungsheizung (Fußbodenheizung o.ä.), die ist komplett lautlos, wirbelt keinen Staub auf und trocknet die Luft im Winter nicht so aus.

Daß Nahwärme erheblich teurer sein wird würde ich auch so sehen.

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  •  vinnie
24.4.2024  (#4)
Vielen Dank für eure Anregungen.
Bestätigt mich in einigen Punkten.
Es wird ein Ordinationsgebäude. Die KWRL ist für Maximalbelegung von 50 Menschen ausgelegt und wird mit Motorventilen CO2 gesteuert, wenn ich das richtig verstanden habe. Es gibt auch einen Eingriffsraum mit Zonenteil mit Filter und "Verstärker"
Die KWRL wird ein Kühlregister 15kw mit Entfeuchtungsfunktion haben - ich würde mir davon eine moderate Zuluftkonditionierung erwarten - kein runterkühlen, sondern ein halten der Temperatur ohne Überhitzung und eine Entfeuchtung der Raumluft. Einerseits über d Enthalpie Wärmetauscher und über das Kühlregister. Außenbeschattung Süd und Ostseitig. Westseitig gibts keine Fenster.

Klimas hoffen wir vermeiden zu können. Es werden 3 Geräte vorbereitet mit Leitungsanschlüssen. Im Wartebereich EG und OG und im Büro des DG. Dort wo die meisten Leute beinand sind.
Glaubt Ihr tatsächlich, dass die Kühlung über die FBH FBH [Fußbodenheizung] aufwändiger ist, als mit Splitklimas?

Ich fand den Ansatz mit der Nahwärme im Winter und Wärmepumpe im Sommer irre. Hab ich nicht verstanden.

Wenn alle Untertischboiler ständig 60 Grad halten müssenmal den Hygieniker befragen. Evtl reicht ein Aufheizen auf 60 Grad 1x/woche. Vielleicht gibts programmierbare mit Hygieneprogramm?

Wie sind diese neuen Monoblock LWP LWP [Luftwärmepumpe] mit Butan? Angeblich fast so Effizient wie Erdwärme?

lg Vinnie



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  •  melly210
  •   Gold-Award
24.4.2024  (#5)
Eine Kühlung über FBH FBH [Fußbodenheizung] ist nur temperierend. Wir haben das im Haus. Plus konsequenter Verschattung und Nachtlüftung dann 26,5 Grad bei längeren Hitzewellen. Wenn so viele Menschen auf kleiner Fläche sind wie in einem Wartezimmer, wirds noch schlechter sein vom Effekt her. Plus: man bekommt durch die Temperierung sehr hohe Luftfeuchtigkeit. Unangenehm hoch. Auch das ist in einem Wartezimmer sicher verschärft. Wie gut das Kondensat über die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] abgeführt wird kann ich nicht sagen, aber ich wäre wegen der sehr begrenzten Luftmengen bei einer KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] skeptisch was das Wartezimmer angeht.
Wir haben dann letzten Sommer Splitklimas im ganzen Haus nachgerüstet und haben den Unterschied sehr genossen.

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  •  vinnie
24.4.2024  (#6)
Ja man darf den Wärmeeintrag so vieler Menschen nicht unterschätzen.
Es ist ja nicht vergleichbar, aber Zuhause haben wir f Splitklima vorgerüstet und nicht den Bedarf nach Umsetzung. 3 Jahre im Haus und es ist super angenehm mit der Bodenkühlung. Wir wohnen aber auch am Waldrand und die KWRL fährt i d Nacht auf mittlerer Stufe mit Bypass.

Wer ist für Heizung mit Nahwärme und Kühlung nur über die Klima? Dh - garkeine WP WP [Wärmepumpe]? Das wär noch ein ganz anderer Ansatz. :)

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  •  bluefox
  •   Bronze-Award
24.4.2024  (#7)
Ich würde mir mal die Kosten für die Nahwärme im Vergleich zu einer WP WP [Wärmepumpe] ansehen und auf der Grundlage weiterdenken.

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  •  Akani
25.4.2024  (#8)
Die Daten sind schon etwas schwelg zu was ma hier im Konzept, welches du unbedingt benötigst braucht.
Mal 20 Leut mal max 50, 800m2 Fläche 
Hwb 41. 
Ist halt schwierig für Tätigkeiten der Leute. Du bist dann auch im Gewerbluchen berich musst gewisse Grenzwerte einhalten. Gerade Luftqualität.
Kühlen mit nur FBH FBH [Fußbodenheizung] kannst nicht wirklich, am besten über Decke/ BKA oder kühlsegel. 
Für mich persönlich würde nahwärme nie machen, erstens weil ich mich nicht abhängig machen wollen würde und meistens bei gut gedämten gebäuden
Diese Wärme teurer wird als die eigenen Anlagen.
Gibt's den schon einen Energieausweis fürs Gebäude? Dann sollte auch schon ein Heiz- und Kühlkonzept vorliegen?
Gibt's überhaupt jemanden der plant oder macht ihr alles irgendwie so vor euch her?


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  •  vinnie
25.4.2024  (#9)
Es gibt alles. Energieausweis, Heizlastberechnubg. Auch ein technisches Büro. Aber wie immer gibts für eine Problemstellung mehrere Wege.
Ein Problem - 3 technische Büros - 3 verschiedene Berechnungen und Technik-Konzepte. Und dann gibts auch noch die Meinungen und Vorschläge vom Baumeister und den Bauherren.

Nächsten Freitag ist ein Besprechungstermin bei einem Planungsbüro und ich wollte den Fall vorher hier zur fruchtbaren Diskussion präsentieren, weil ich die Expertisen hier schätze. 

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  •  Akani
25.4.2024  (#10)
Alles klar, denke hier wirst wahrscheinlich eher aus einer 3er Kombi rechnen können: Lüftung eh klar Fbh und evtl kühlsegel/ Decken.
Gegebenenfalls noch splitklima. Von nahwärme würde ich Abstand halten eben weil sonst noch ein Energieträger dazu kommt

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