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Heizsystem dilemma

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  •  Gast Nick
9.11. - 11.11.2009
14 Antworten 14
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Hallo liebes Energie-Forum,

Ich möchte euch gerne mein Heizsystem dilemma vorstellen:
Ich habe nun wieder einiges gelesen und es gibt ja unmengen an heizsystemen, kombinationen und noch viel wichtiger warmwasser aufbereitungen.

Nun ist die Sache diese, dass wir nicht das Heizsystem an das Haus anpassen sondern umgekehrt, warum ?

Weil wir einen Kaminofen im Wohnzimmer haben wollen.

An diese Tatsache gelehnt gibt es nämlich viel zu bedenken wenn man auch auf den Geldbeutel und die Effizienz schauen muss (Mit genügend Budget wäre ja alles egal... (ausser die Umweltaspekte))

Nämlich was für eine Art von Haus (U-Wert, kwh/m²a) und was für eine Art von Heizung / WW-Aufbereitung dazu kommen soll.

Der Kamin-Holzofen soll eigentlich nicht als Hauptheizung herhalten (ich möchte nicht jeden Tag Holz einlegen müssen) sondern nur zur Freude und wenn man es ganz warm haben möchte.

Hier gibt es nun wieder Möglichkeiten Wassergeführt oder nicht.

In einem "echten" Passivhaus z.b. wäre vielleicht wassergeführt wieder zuviel investition ?
Ich meine Fussbodenheizung vlt. in Bad (könnte dort aber auch durch Infratrot/Strom Heizung ersetzt sein), bzw. bischen Fussbodenheizung im WZ und Wandheizung im Kinderzimmer wäre sicher schön, aber dann wäre es zwar gemütlich aber im Passivhaus zu heiss oder nicht ?
Dann könnte man sagen, gut dann mache ich halt etwas weniger Dämmung.

ABER, ich will ja nicht einheizigen müssen mit dem Ofen sondern nur zur Lust in erster Linie.

Da gibt es dann Pelletsofen die aber wie ich gelesen habe zumindest in der Vergangenheit ausser Probleme nur Probleme gemacht haben (es gibt sicher Ausnahmen, aber die Logik sagt ja schon dass hier viele mechanische Teile miteinander arbeiten).

Somit würdem man sich denken wenn ich auf den Pelletsofen verzeichte, dass die FBH FBH [Fußbodenheizung] und Wandheizung overkill wäre ?

Eine Erdwärmepumpe wäre zumindest für ein Passivhaus hier auch overkill, oder ?

Das Problem der Warmwasserbereitung muss sich ja an das andere System anpassen.

Bei z.b. nur Passivhaus und Ofen zur belustigung oder wenn es extra warm sein soll, gibts wahrscheinlich eh nur die Strommethode (für den Winter) (im Sommer könnte der Strom ja von einer PV Anlage kommen)

Oder in einem Niedrigenergiehaus könnte man statt Dämmung wieder mehr in die Heizung investieren.
Nachdem ich ja aber auch die Kosten für eine Luftzufuhr und Kamin/Schornstein nur wegen dem Holzofen habe, dachte ich mir ob man das dann nicht gleich nutzen kann ?
Aber das würde ja nur mit Pellets gehen und das mag ich auch nicht sonderlich.

Mit Erd-Wärme-Pumpe könnte man zumindest den selben Boiler und die FBH FBH [Fußbodenheizung] und Wandheizung nutzen.

Was sind denn eure Meinungen und Erfahrungen dazu ?

LG
Nick

  •  creator
  •   Gold-Award
9.11.2009  (#1)
theoretisieren ist zwar lustig, bringt dir aber konkret null - wennst weisst, wie groß das haus werden soll, kannst dir recht leicht deinen energiebedarf ausrechnen - und schauen, wieviel du in dämmung oder heizung investieren willst.

ich hab' schon öfter erwähnt, dass bei halbwegs sinnvoller bauweise der energiebedarf recht gering ist - und es daher ziemlich sinnlos ist, für die abdeckung dieses geringen bedarfs großartig in technik zu investieren.
ziemlich sicher wird stromerzeugung in den nächsten 5-10 jahren einen höheren stellenwert bekommen. ned nur durch photovoltaik, auch durch kleinwindkraftwerke. e-heizungen sind recht simpel und wartungsfrei, daher auch billig und decken meist den geringen heizbedarf kostengünstig ab, können evtl. später mit pv oder windkraftwerk kombiniert werden. e-autos werden gehypt, e-heizungen verteufelt... die e-autos fahren mit "strom aus wasserkraft" ganz natürlich und die e-heizungen heizen alle mit atomstrom...

natürlich ist auch klar, dass dir ein installateur/heizungsbauer zu dem rät, an dem er verdient.

ob du mit einem kaminofen glücklich wirst, ist auch so eine sache. entweder er dient zur heizung (dann ist er optisch ned soo toll, aber effizient) oder er ist optisch ansprechend - dann ist es schon etwas teurer, ihn auch effizient zu machen. super schön und billig spielt's da eher weniger.


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  •  nickwing
9.11.2009  (#2)
Stromheizung - Hi,

Ich finde eigentlich auch dass man mit einem gut gedämmten Haus a la Passivhaus, einer Wärmerückgewinnungs-Anlage und einer Strom heizung sicher zukunftssicher fährt, weil auch einfach.

Und wie Du sagst im "Stromsegment" wird sich sowieso etwas tun (müssen), weil Strom wird man immer brauchen egal für was und wenn man das mit einer PV-Analge oder was sonst noch kommt in Zukunft abdecken kann ein gut gedämmtes Haus hat, ja dann kann man den Rest auch mit Strom heizen.

Wegen Warmwasser-Aufbereitung habe ich auch gelesen, dass wenn man mit Strom das macht, einen Boiler haben kann der nicht immer voll auf (über) 60 Grad ist, sondern im Durchlauf die restlichen Grade einfach mit Strom dazu geheizt werden und eben nur bei Bedarf und nicht die ganze Zeit die Wärme gehalten werden muss.

Interessant finde ich auch die Infratrot-Heizungen:
http://www.t4l.at/shop/shop.php?detail=1173189911

Und wenn ich es wirklich warm haben möchte, dann heize ich halt einfach den Holzofen ein emoji

Lg
Nick

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  •  nickwing
9.11.2009  (#3)
Warmwasser-Aufbereitung - Hi,

Bleibt eigentlich nur noch zu klären, was denn bei einem Passivhaus mit Infrarot-Stromheizungen als Warmwasser-Aufbereiter
her halten soll der sich auch im Sommer rechnet ?

Im Sommer sind ja Luft-Wärme-Pumpen ganz gut und die würden in
einem warmen (Keller)-Raum im Winter auch nützlich sein.

Oder einfach nur auch mit Strom-Erzeugen, dann wäre für den Sommer aufjedenfall eine PV-Anlage ein muss.

Sonst gäbe es eh nur noch thermische Solar Aufbereitung, obwohl ich dann PV gleich sinnvoller finde.

LG
Nick

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  •  Sumo
10.11.2009  (#4)
Kaminofen - nur damit man's mal wärmer haben will ist bei gut isolierten Häusern mit FBH FBH [Fußbodenheizung] reiner Luxus. Im WZ plaziert heizt du auschließlich nur diesen Raum...(vielleicht noch EZ+Küche). Da müsste der schon im Vorhaus zentral postiert sein um ihn sinnvoll nutzen zu können zb. in der Übergangszeit.
Mal abgesehen von den Anschaffungskosten + Kosten Kamin + Heizmaterial + Kaminkehrer besser das Geld in zusätzliche Dämmung investieren und auf Zentralheizung verzichten.

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  •  nickwing
10.11.2009  (#5)
Ofen - Hi,

wir wissen dass der ofen reiner luxus ist, ist ja auch nicht das thema...

die frage ist halt in wie weit man in ein bisschen nutzen kann und er soll ja auch den nutzen haben es noch wärmer und gemütlicher zu machen, ist also nicht eine frage was ist die günstigste heizung für ein haus, sondern was ist das günstigste haus für einen ofen wenn schon. (der aber eben nur ab und zu rennt, sozusagen als zusatzheizung)

habe auch gerade gelesen das es KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]'s gibt die mit einer mini-wärmepumpe FBH FBH [Fußbodenheizung] und Wandheizung speisen können, somit wäre in diesem system, der ofen z.b. eine guter zusatz.

lg
Nick

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  •  Gast Karl
10.11.2009  (#6)
.KWL mit integrierter WP WP [Wärmepumpe] funktioniert zur Grundlastabdeckung bestens (da braucht man auch keine FBH FBH [Fußbodenheizung] o. Wandheizung).
Bei einem (fast) Passivhaus wird dann auch nicht viel mehr nötig sein, was man dann gut mit Kaminofen u. Direktstrom abdecken kann (z.B. Laminatheizung...). Wichtig ist eine offene Bauweise, sodass der Ofen möglichst viel Nutzfläche abdecken kann - das Schlafzimmer als eigener Raum benötigt z.B. ohnehin wenige Wärme, und wenn man es kuschelig haben möchte, dann schaltet man kurz Infrarot ein (billigste Variante: Wärmewellengerät).

Wenn man nicht extrem viel Warmwasser verbraucht, ist auch hier die Direktmethode am effizientesten. Wir brauchen z.B. mit elektronischem Durchlauferhitzer und Wärmerückgewinnung selten mehr als 0,3kWh pro Tag und Person fürs Warmwasser.

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  •  nickwing
10.11.2009  (#7)
@Karl - Hallo Karl,

Danke für Deinen Informativen Bericht !

KWL mit WP WP [Wärmepumpe] meinst du eine Luft-WärmePumpe, die die Zuluft wieder erwärmt sodass "keine" Verluste stattfinden ?

Wo habt Ihr diese WP WP [Wärmepumpe] ? Die sollte doch an einem Ort/Raum sein wo es warm ist im Winter ?

Man könnte natürlich auch komplett auf FBH FBH [Fußbodenheizung] und Wandheizung verzichten. Das EG haben wir sowieso komplett offen geplant also wirklich alles offen somit heizt der Ofen, wenn er heizt, den kompletten unteren Bereich, oben im OG braucht man neben dem Bad halt noch wärme in Kinderzimmern. (Aber das Bad z.b. muss im Winter auch nur in der Früh und am Abend warm sein)

Aja und "Wohn"-Keller haben wir auch geplant, aber ich schätze (und wir reden hier nur von Winter) da reicht es auch mit der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung].
Man könnte natürlich auch einplanen einen Kaminanschluss unten für zukünftige Pelletofen oder so...

LG
Nick

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  •  creator
  •   Gold-Award
10.11.2009  (#8)
warmwasser kann man sehr einfach mit e-heizpatrone und einem gut gedämmten boiler, den man - wenn man das mag - auch für solar ausgelegen kann. ist die billigste variante und bei entsprechendem boilervolumen samt isolierung reicht es auch für einen mehrtägigen stromausfall. 60° reichen- da fällt auch weniger kalk aus.

bei infrarot-heizungen gibt es zig systeme, "infrarot" an sich ist kein qualitätsmerkmal. infrarot-heizungen wiken am besten dann, wenn sie auf (speicher-)masse treffen - sprich im holzbau (wenn ph so konzipiert) nicht so toll, im keller schon viel eher. heizmatten a la www.sonnstrahl.at oder eben marmorheizungen wie www.sunstone.at sind da meist nicht nur effizienter, sondern auch leichter einzubauen und zu regeln als fbh und kwl. das alles ergibt aber nur sinn, wenn man die systemkomponenten aufeinander abstimmt und möglichst viele zukünftige erweiterungen antizipiert.


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  •  Gast Karl
10.11.2009  (#9)
.Ein E-Boiler mit Heizpatrone hat meist mehr als doppelt so hohe Stromkosten wie ein elektronischer Durchlauferhitzer (wegen der Bereitschaftsverluste). Ist also nur bei Solareinsatz (PV) sinnvoll.
Nick, mit KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] u. WP meinte ich eine in die kontrollierte Wohnraumlüftung integrierte Wärmepumpe (z.B. Nilan VPL)...

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  •  nickwing
10.11.2009  (#10)
Warmwasser - Ich denke mir auch das so ein Durchlauferhitzer seine Berechtigung hat, weil man das Wasser nur kurz erhitzt, und mir perönlich ist es egal, wenn ich ein bisschen warten müsste auf das WarmWasser, also das müsste nicht gleich da sein.

Nilan hat auch so eine WP WP [Wärmepumpe] nur für WW WW [Warmwasser], hat jemand mit soetwas Erfahrung ?
http://nilan.de/index.php?id=134



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  •  nickwing
10.11.2009  (#11)
Infrarot / Strom Heizung statt KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] ? - @creator:
meinst du wie du schreibst, dass solche heizungen einfacher in der bedienung sind komplett auf eine kwl zu verzichten ?

ich meine die kwl hat ja nicht nur die heizfunktion sondern auch den luftaustausch im winter und im sommer kann die sogar kühlen.

übrigens hat jemand schon erfahrung mit KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] und Luftbrunnen ?

Da muss man dann nicht Filter wechseln und Grund haben wir genug und die Gegend ist auch total voll mit frisch luft, also von dem her würde sich so ein luftbrunnen gut tun

LG
Nick

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  •  Gast Karl
11.11.2009  (#12)
@nickwing - Beim Durchlauferhitzer (DLE) ist es nicht so wie du schreibst. Man muß nicht lange warten, bis Warmwasser kommt, sondern es ist normalerweise sofort da, da das Gerät im Bad neben der Dusche (meist unterhalb vom Waschbecken) montiert wird. Auch ist die Temperatur immer konstant, da sie elektronisch geregelt wird. Wenn der DLE richtig eingestellt ist, genügt es, nur den Warmwasserhahn aufzudrehen. Auch erspart man sich die Verlegung einer eigenen Warmwasserleitung im Haus, wenn er ohne vorgeschalteten (Solar-)Boiler verwendet wird.

Eine eigene Wärmepumpe für Brauchwasser ist wegen der Bereitschaftsverluste ebenfalls nicht empfehlenswert. Wenn man Strom sparen will, investiert man besser in eine Wärmerückgewinnung, wodurch der DLE dann nur mehr halb so viel Strom braucht.

Zur KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]-Frage: ein Freund von mir hat die Nilan VPL mit Luftbrunnen im Einsatz und ist sehr zufrieden damit. Allfälliger Restwärmebedarf wird mit Laminatheizung abgedeckt. Da gehe ich übrigens mit Creator nicht konform. So eine Infrarotheizung funktioniert umso besser (auch sparsamer), je weniger Masse sie erwärmen muß. Und da ist z.B. die Heizfolie direkt unterm Laminat am besten. Beispielsweise schaltet man im Kinderzimmer nur dann ein, wenn die Kinder zuhause sind. Da der Boden innerhalb von 30 Minuten warm ist, wäre es unnötig, durchzuheizen.

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  •  nickwing
11.11.2009  (#13)
Strom - Immer nur dann wenn man ihn braucht - Hi,

Also für mich klingt das Ganze jetzt wirklich sehr schlüssig und perfekt. Mit dem Durchlauferhitzer und den Stromheizungen brauche
ich Strom/Heizung nicht die ganze Zeit sondern nur dann wenn es
wirklich gebraucht wird...

Nochdazu kann man (wenn man weiss wann die Kinder zuhause sind)
die Stromheizung mit einer Zeitschaltuhr versehen, und in der Nacht könnte man auch ein paar Stunden abschalten dann (kurz vor der Früh oder so))

Das mit dem Luftbrunnen finde ich eine geniale Sache, weil wo wir wohnen (werden) ist absolute Frischluft garantie und ein beim Luftbrunnen muss kein Filter getauscht werden.

@Karl:
Hat Dein Freund den selbst gebaut oder Firma ? Wenn Firma würde ich gerne den Namen wissen, weil es nicht soviele gibt, die soetwas machen.

Was meinst Du eigentlich mit Wärmerückgewinnung beim DLE die W-Rückgewinnung gibts ja auch schon bei der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] ?

Übrigens würde ich gerne dem Holzofen an einen Warmwasser Speicher hängen damit 1. Nicht die ganze Hitze an die Luft im Raum geht und 2. Ich dann das Warmwasser nutzen kann.

Thx !

Nick

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  •  Gast Karl
11.11.2009  (#14)
@Nick - Der Begriff Luftbrunnen ist etwas weit gefasst. Ich meinte so ein System, wo man schon ein Filter braucht (sind aber billig und selten zu tauschen): http://www.mawo.at/arge-passivhaus/luft.htm

Mit Wärmerückgewinnung beim DLE meine ich, dass das abfließende Wasser der Dusche das zufließende Kaltwasser für den DLE erwärmt (ist z.B. in Holland Pflicht, wenn man Förderung will).

Das Prinzip ist hier zu sehen:
http://www.brieswaterenenergie.nl/Illustraties/warmwis.jpgBildquelle: http://www.brieswaterenenergie.nl/Illustraties/warmwis.jpg
Für einmal Duschen brauchen wir so im Schnitt 0,25kWh Strom (5 Cent).

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