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Heizen mit Gas+Solar, Holz oder WP?

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  •  grüner schotte
19.12. - 26.12.2009
13 Antworten 13
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Hallihallo, ein Greenhorn braucht einen Rat, da ich mit der Suchfunktion nix gefunden habe:

Wir wollen ein sehr sparsames EFH bauen (U-Wert Boden/Wände/Dach 0,16) und stehen nun vor der Qual der Wahl, womit heizen und Warmwasser bereiten? Unser finanzieller Spielraum ist eng, aber gleichzeitig sehen wir auch den unverschämten Energiepreis-Anstieg der letzten Jahre.
Was rechnet sich, auf 20 Jahre gesehen, wirklich: Gas-Brennwerttherme+Solarthermie, Luft-Wasser-Wärmepumpe oder ein Holzvergaser (werden dann im Thüringer Wald wohnen...)?

Vielen Dank für wirklich hilfreiche Antworten.

  •  2moose
  •   Gold-Award
20.12.2009  (#1)
0,16 ergibt kein "sehr sparsames" Haus ... und in einem ebensolchen hätte auch ein Holzvergaser ob seiner großen Leistung nix verloren. Da Euer Ansatz, das Haus über die nächsten Jahrzehnte durchzurechnen, ein sehr guter ist, würde ich versuchen, die Energieverluste noch weiter zu minimieren.

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  •  Thomas Heufers
20.12.2009  (#2)
Energiesparen geht immer über möglichst niedrige U-Werte! - @grüner schotte - Grundsätzlich ist ein U-Wert von 0,16 W/m²K kein schlechter Wert.
Wie groß ist das umbaute Volumen in m³?
Kommt eine kontrollierte Wohnraumlüftung zum Einsatz?
Ich habe in 2004 mit deinen U-Werten gebaut und würde heute bei gleichen Voraussetzungen noch stärker dämmen, weil mir die Unabhängigkeit von der Energieversorgung wichtig ist. Die Investition für den besseren Dämmstandard rechnet sich mittelfristig, weil die Mehrkosten in der Regel sich nur beim Material niederschlagen, der Aufwand für Montage ist fast gleich. Mit der besser isolierten Gebäudehülle fällt der Energiebedarf und sinkt die Heizlast. Eine Luft-/Wasser-Wärmepumpe ist dann der optimale Wärmeerzeuger; Flächenheizungen (Wand, Decke, Boden) vorausgesetzt. Es ist u.a. von der Klimaregion abhängig, in nordöstlichen Teilen Europas ist der Einsatz eher nicht empfehlenswert. Wenn ein ausreichend großen Grundstück vorhanden ist, sollte man immer die Alternative der Sole-/Wasser-Wärmepumpe prüfen. Mit dem Ziel höherer Arbeitszahlen und einer besseren Ökobilanz!
Die Holzvergaser-Technik ist eine interessanter Wärmeerzeuger, hat aber in einem energiesparenden Neubau mit kleiner Heizlast nichts zu suchen. Wenn man beispielsweise bei "Künzel" oder "Atmos" nach einem Holzvergaserkessel für eine Heizlast von kleiner 6 kW fragt, wird einem sicherlich kein Holzvergaserofen empfohlen.
Gruß

Thomas Heufers

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  •  Gast Karl
  •   Gold-Award
20.12.2009  (#3)
@Schotte - Je besser du dämmst, desto günstiger werden die Heizkosten.
Gas wird eher teuerer als WP WP [Wärmepumpe] sein, da man auch die jährlichen Servicekosten und den Rauchfangkehrer mitrechnen muß. Auch wird bei Brennwertthermen öfter von Ausfällen berichtet, als bei WPs, und Putin kann auch wieder mal den Gashahn zudrehen.

Warmwasser hängt von eurem täglichen Verbrauch ab. Wenn du da auch ein Schotte bist (max 100 Lt/Tag), ist ein elektronischer DLE (evenutell mit Wärmerückgewinngung) am kostengünstigsten.

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  •  ew05
21.12.2009  (#4)
schotte - hallo schotte,
Bin gerade in einer ähnlichen Situation wie du, muss bis März endgültig wissen, womit ich heize.

Mein Haus wird noch etwas besser gedämmt sein als deines (EKZ ~13).
Klar benötigt man weniger Heizenergie, aber die Probleme sind die gleichen. Ursprünglich wollte ich eine Wasser/Wasser Wärmepumpe, naja bis ich die ersten Angebote in Händen hielt. Gas + Solar ist wahrscheinlich noch teurer, als die WP WP [Wärmepumpe] (abzüglich Förderungen).
Im Gegensatz zu Thomas, bin ich allerdings der Meinung, dass ein Holzvergaser durchaus eine interessante Alternative darstellt.
Hab ein Angebot (15 kw Holzvergaser + 2200l Hygienespeicher + nötiges Zubehör)für knapp unter 7000,- bekommen. Gerade durch die niedrige Heizlast reicht es im Winter aus, alle 2 Tage einzuheizen, im Sommer je nach Warmwasserverbrauch, alle 4-5 Tage. Wennst noch dazu günstig an Holz kommst, sind auch die Betriebskosten sehr gering. Nachteile sind halt nachlegen, Asche ausräumen und hoher Platzbedarf fürs Holz.

Derzeit bin ich halt noch am Überlegen, aber für die 13.000,- Unterschied zu einer W/W Wärmepumpe (inkl Bohrungen) bin ich durchaus bereit etwas mehr zu arbeiten. Wenn du länger nicht zuhause bist, kannst ja den Speicher elektrisch auf die zb. 35° Vorlauftemperatur für die Fußbodenheizung heizen. Warmwasser brauchst da eh nicht, (max. 35°) denke daher das die Stromkosten sich hier in Grenzen halten würden.



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  •  gdfde
  •   Silber-Award
22.12.2009  (#5)
..Es wurde eh schon in unzähligen Threads diskutiert, dass eine Gastherme am billigsten ist.

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  •  Gast Karl
  •   Gold-Award
22.12.2009  (#6)
@gdfde - Bitte einen Link, wo du das mit Zahlen belegen kannst.

Meist werden bei Gas die Anschlußkosten unterschätzt, auch muß ein Rauchfang mit LAS errichtet werden (ist trotzdem eine Kältebrücke), und das jährliche (vorgeschriebene) Service für eine Brennwerttherme kostet in meiner Gegend auch cà €150,-.

Meiner Meinung nach sind Luft-Luft-WPs von den Kosten her nicht zu unterbieten (Bsp.: http://www.klimageraete24.de/klimageraete24-p2289h197s527-Mitsubishi-SRF-SRC-25-ZIX-S-klimatruhen-.html ).

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  •  grüner schotte
23.12.2009  (#7)
Kosten Sole-Wasser-WP? - Vielen Dank erst mal für die Antworten! Inzwischen hab ich mal einen Schornsteinfeger befragt: Der meint (wie unser Architekt auch schon), dass 4 qm Technikraum für einen Holzkessel samt Zubehör nicht ausreichen (9 qm sollten es wohl mindestens sein). Da nützt wohl auch ein großes Grundstück nix - aus dem Heizen mit Holz dürfte nix werden! Abgesehen davon seien die Kessel wartungs- und damit kostenintensiv.

Bleiben noch Gas+Solar oder WP WP [Wärmepumpe]: Wir werden FB-Heizung überall haben und KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] mit WRG. Was rechnet sich da wirklich? Was muss man denn für eine Sole-Wasser-WP insgesamt investieren? Bitte schreibt doch mal Eure Erfahrungen.

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  •  viraghg
23.12.2009  (#8)
Habe mal die Opportunitätskosten berechnet, - unter der Annahme dass die Energiepreise nicht steigen (was natürlich falsch ist, aber man kanns ausser Acht lassen, da die Strompreise irgendwann den Gaspreisen folgen werden - Stromversorger sind nicht von der Caritas).

Unter Berücksichtigung der Förderungen im Burgenland und der Anschlusskosten für Gas schauts so aus, dass

Luft-Wasser WP WP [Wärmepumpe] am billigsten ist, dahinter kommt Gasbrennwert und Erdreich Wärmepumpe. Solar für Gas würde ebendieses noch einen Hauch teurer machen, das habe ich aber nicht genau nachgerechnet.
Luft/Wasserwärmepumpe und Solar macht wenig Sinn, da die LuftWP im Sommer hervorragende COP Werte hat.

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  •  viraghg
23.12.2009  (#9)
UPPS Korrektur - Bei Gas ist Solar dabei, Reihung LuftWP, ErdreichWP, Gas/Solarkombi

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  •  creator
  •   Gold-Award
23.12.2009  (#10)
ohne kenntnis des baukörpers und des nutzungsverhaltens - sowie den persönlichen präferenzen und bezugsquellen sind diese diskussionen eher sinnlos. hat z.b. wer in der familie einen wald, ist die situation eine andere als bei mitarbeitern von energieversorgern...
auf genau 20 jahre - und dann? was ist mit entsorgung, reparatur, etc.? kostenwahrheit beinhaltet nun mal ALLE kosten, ned nur die, die halt angenehm ins rechenmodell passen...

abgesehen von den systembedingten mehrkosten (estrich, material, wirkungsgrad und übertragungsverluste) sind wassergeführte systeme wegen ihrer trägheit auch eine frage persönlicher präferenz und des nutzungsverhaltens.

auf 20 jahre gerechnet ist eine stromdirektheizung oder auch teilspeicherheizung a la marmorheizung die billigste variante (kein raufangkehrer, keine übertragungsverluste, keine sonstige wartung, kein material-mehraufwand). ob das erlaubt und auch gewollt ist, ist eine ganz andere frage. ww über boiler und e-heizpatrone ist auch billig und wartungsfrei, sogar auf (völlig unrentable) solar-kombi aufrüstbar.

dämmung ist wichtig, aber ab einem u-wert von um die 0,15 wird jedes weitere zehntel ziemlich teuer - und bringt auf 20 jahre eher wenig.


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  •  viraghg
23.12.2009  (#11)
Bei 20 Jahren...sieht man schon einen Trend der Gesamtkosten, und alles darüber hinaus ist Kristallkugel. Die Grundannahme ist dass man eine wassergeführte Heizung will. Es ist richtig dass E-Direktheizung am billigsten ist. Ich gehe auch davon aus dass in 20a die Technologie (sei es Dämmung oder Heizung) sich ähnlich weiterentwickelt hat wie von 1990 bis jetzt, d.h. nach 20a kommt die thermische Sanierung und irgendeine Superheizung zB Photovoltaik mit billigen hocheffizienten Akkus...

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  •  grüner schotte
24.12.2009  (#12)
Aber wie sieht es denn nun - mit den Investitionskosten im Vergleich aus? Ich gebe zu, dass die Frage nach den Gesamtkosten über 20 Jahre evtl. etwas vermessen war und zur Wahrsagerei einlädt. Deshalb: Was habt Ihr so bezahlt für Eure Luft-Wasser- oder Sole-Wasser-WP - mit allem Drum und Dran? DAS würde mir wirklich weiterhelfen...

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  •  gdfde
  •   Silber-Award
26.12.2009  (#13)
@gast karl - ich bin jetzt ehrlich gesagt zu faul, um die Diskussionen rauszusuchen.

Rauchfang ist nicht zwingend notwendig, wenn die Gastherme im EG montiert wird, somit fallen auch Anschaffungskosten für den Kamin und die Rauchfangkehrerkosten weg.
Gasanschlusskosten ca. 3000 €
Gastherme ca 3000 €.

Aber ich versuch mal eine kurze Vergleichsrechnung aufzustellen:

Ich hab letztes Jahr ca. 1300 m³ =13800 kwh verbraucht, macht ca. 850 € aus.
Dieser Energieverbrauch umgerechnet für eine Wärmepumpe (durchschnittlicher COP Wert von 3) ergibt ca. 570 €.
Macht also eine Differenz von 280 € pro Jahr aus, wenn man die Wartungskosten (150) dazurechnet 430 €.
Gasanschlusskosten betragen ca. 3000 €, eine Gastherme kostet auch ca. 3000 €.

Bei mir hätte der Aufpreis auf eine WP WP [Wärmepumpe] ca. 10000 € gekostet (zusätzliche E-Installationskosten nicht berücksichtigt).
Ich bräuchte also 23 Jahre, bis sich die WP WP [Wärmepumpe] rentiert hat.


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