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Geleistete kreditraten: auszahlung im trennungsfall?

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  •  Cyb3rJo3
29.1. - 1.2.2019
20 Antworten | 9 Autoren 20
20
Ich möchte fairerweise vorausschicken: Es geht hier um eine etwas delikate angelegenheit, deshalb poste ich hier über einen zweiten account. Ich hoffe, ihr könnt mir das verzeihen.

Es geht um folgendes:
+ Wir (unverheiratet, kinder weder vorhanden noch vorgesehen) wollen ein haus bauen. Er bringt das grundstück ein sowie zusätzlich eigenkapital zur deckung von ca. 50% der baukosten ein. Sie bringt vorab kein eigenkapital ein. Er steht allein im grundbuch.
+ Der kredit zur deckung der offenen 50% der baukosten wird von ihm alleine aufgenommen. Die rate wird aber von beiden gemeinsam bedient, weshalb auch beide in der haushaltsrechnung sind. Beide sind berufstätig, aber mit recht unterschiedlichem einkommen. Wir sind uns darüber einig, dass wir die rate im gleichen verhältnis wie das einkommen aufteilen wollen: Er 65%, sie 35%. Sollte sich daran einmal wesentliches ändern, würden wir das anpassen.
+ Alle sonst anfallenden laufenden betriebs- und lebenshaltungskosten teilen wir 50 zu 50.

Wir wollen lieber vorab für den fall, dass es mit unserer beziehung einmal auseinander gehen sollte, im sinne eines partnerschaftsvertrags festlegen, was im fall einer trennung passieren soll. Fix ist, dass er im haus bleibt. Fix ist auch, dass im fall des ablebens eines partners der andere partner das haus erben soll.

Womit wir uns schwer tun, ist, was mit den von ihr geleisteten kreditzahlungen im fall einer trennung passieren soll. Wir sind uns darüber einig, dass sie von diesen einen teil zurückbekommen soll. Es geht hier insbesondere auch darum, dass sie sich ohne startkapital schwer von null auf eine neue existenz aufbauen kann. Wir wissen aber nicht so recht, wie wir das berechnen sollen, so dass es für beide fair ist.

+ Die kreditrate wird voraussichtlich 1.100 € pro Monat ausmachen. Bei einer Aufteilung 65 zu 35 würde er 715 € und sie 385 € zahlen.
+ Sie hat viel weniger einkommen und tut sich entsprechend schwer, rücklagen zu bilden. Sie würde normalerweise auch nicht in einem haus wohnen oder gar eines bauen.
+ Wir haben bereits versucht, die monatliche rate als „teils miete, teils rückzahlung“ zu betrachten. Sie würde ja sonst in einer wohnung zur miete wohnen. Es wäre nicht gerecht, wenn er im fall einer trennung alle geleisteten ratenzahlungen zurückzahlen würde, weil sie dann ja die ganze zeit quasi kostenlos im haus gewohnt hätte. Er muss diese rückzahlung aber auch in irgendeiner form stemmen können. Wir stehen auch irgendwie an, weil der betrag, von dem wir ausgehen (385 €) ohnehin schon sehr niedrig ist.
+ Das haus wird einem gewissen wertverlust unterworfen sein. Es scheint sinnvoll, diesen in die berechnung/vereinbarungen einfließen zu lassen. Wir wissen aber nicht, wie sich dieser beziffern lassen soll. Ein wesentlicher wertgewinn ist nicht zu erwarten, die lage der immobilie lässt das nicht erwarten.
+ Der faktor zeit spielt auch eine rolle. Wenn der trennungsfall nach 10 oder 20 jahren eintreten sollte, ist auch zu berücksichtigen, dass dann bereits erste erhaltungsmaßnahmen am haus notwendig sein werden.

Hatte oder weiß hier vielleicht jemand eine ähnliche situation und kann uns hier weiterhelfen?

Aktuell denken wir an eine lösung, bei der wir für den trennungsfall einen zeitraum, für den er ihr etwas von den raten zurück zahlt, also auch eine art „abschlagsmodell“ definieren. Als beispiel: Für die letzten fünf jahre vor der trennung zahlt er ihr von den geleisteten raten zurück:

Jahr 1 vor der trennung: 50% (bei 1.100 € rate/monat und aufteilung 65 zu 35: 2.310 €)
Jahr 2 vor der trennung: 40% (1.848 €)
Jahr 3 vor der trennung: 30% (1.386 €)
Jahr 4 vor der trennung: 20% (924 €)
Jahr 5 vor der trennung: 10% (462 €)
Jahr 6-… vor der trennung: 0%
In summe wären das bei diesem rechenbeispiel dann 6.930 € retour von 23.100 € bzw. 30%.

Gefühlsmäßig glauben wir, dass ein solches rechenmodell funktionieren könnte. Wir wissen aber nicht so recht, wie viele jahre und welche %-abschläge wir einsetzen sollten, damit es für beide fair ist. Das obige beispiel ist vermutlich zu niedrig angesetzt. Kann uns diesbezüglich jemand helfen?

  •  mirabell
  •   Bronze-Award
29.1.2019  (#1)
vorweg: ich hab keine Ahnung von der Thematik.

Rein aus Neugier hab ich mal den Zinsrechner angeworfen. durch den Zinseszinseffekt fallen in 25 Jahren bei 1,8% Zinsen und einer Rate von 385 ca 30.000 Euro an, 115.000 werden eingezahlt, gesamtsumme durch sie daher ca 145.000. Spontan könnte ich mir vorstellen, dass man daher die "gesparten" Zinsen durch ihre Beiträge als Grundlage nimmt.
Und im Fall einer Trennung könntet ihr vereinbaren, dass er die Zahlung nicht aufeinmal leisten muss.

Ich würde zB rechnen: Pro Jahr zahlt sie 4620 Euro ein. 
Trennung nach 1 Jahr: er spart sich für 24 Jahre Restkreditlaufzeit die Zinsen von 1x 4620 Euro, das sind 2470
Trennung nach 2 Jahren: 2470 Zinsen aus dem ersten Jahr plus 23 Jahre Zinsen gespart für 4620 (eingezahlt im 2. Jahr) 2343, gesamt also 4813.  

Der Betrag wächst, aber jedes Jahr etwas weniger. 

Keine Ahnung, ob das Sinn macht?

Die 1,8 % Zinsen hab ich aus der Luft gegriffen, hab mich am zuletzt gelesenen Fixzins orientiert.

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  •  Shan
30.1.2019  (#2)
Ich habe keine Ahnung welche Summe fair wäre. Der Auszug und die Auszahlung sollten aber auch vertraglich geregelt werden. Solange sie das Geld daraus nicht zur Verfügung hat, wird es extrem schwer für sie etwas anderes als eine Mietwohnung zu finden und dort lebt es sich nicht grade günstig, vor allem braucht sie dann auf einen Schlag diverseste Haushaltsgeräte etc. und für's Alter müsste sie es auch schaffen etwas zur Seite zu legen.

Suboptimal, dass ihr so unterschiedlich aufgestellt seid. Hausarbeit macht ihr beide oder nur sie?

Gibt es keine Notare, die auf sowas spezialisiert sind und zu denen ihr mit eurem Anliegen gemeinsam gehen könntet? Also was ist gerechtfertigt? Du sollst dir das Haus dann alleine leisten können und sie sich einen sorgenfreien Neustart. Das blöde ist halt auch der Faktor, dass Leben zu zweit günstiger ist, als allein ... Und eine Trennung wäre für beide von euch, wenn ihr euch zu dem Haus entschließt und es dann irgendwann nicht mehr klappt, mit Einbußen, für sie aber mit deutlich größeren Einbußen verbunden. Falls sie unter oder gleich 1500,- verdient, ist eine Trennung für sie ohne eigene Ersparnisse existenzbedrohend. Mit 7000,- Retourzahlung nach 6 Jahren spinne ich jetzt mal weiter: Kaution braucht sie für eine Wohnung, genau wie eventuell anfallende Maklergebühren, dann noch Haushaltsgeräte und Einrichtung. Hmm, ausgehen wird sich das alles irgendwie, aber gut und sorgenfrei nicht so.

Wichtig wäre halt, das sie auch während sie mit dir lebt Eigenkapital für später ansparen kann, anders wird sie im Alter schlecht dastehen. Wobei jetzt wieder die Frage wie viel sie genau verdient. Falls sie 2500,- im Monat netto verdient, wird es nicht so tragisch für sie sein, aber dann hätte sie wohl schon Eigenkapital angespart. 1500,- netto haben und für den Job auf ein Auto angewiesen sein, das geht nur grenzwertig vor allem schafft man da zu wenig Polster für's Alter.

Wie lange seid ihr schon zusammen? Könnt ihr euch auf einander verlassen? Geht jeder von euch für den anderen Kompromisse ein? Achtet ihr jeder die Wünsche und Bedürfnisse des anderen? Wollt ihr das Haus beide?

Betriebs- und Lebenshaltungskosten macht ihr 50/50. Sprich wenn sie keine Rücklagen bilden kann, gibt sie quasi ihr ganzes Gehalt aus. Welche Summe könnte sie im Monat sparen, wenn sie alleine in einer kleinen Wohnung lebte?


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  •  heislplaner
  •   Gold-Award
30.1.2019  (#3)
sehr provokant aber realität:
alle paare aus meinem bekanntenkreis welche so genau gerechnet haben sind mittlerweile getrennt.
absicherung ist gut, wenn ich aber alles runterrechne ist es besser es zu lassen. 
wenn keine kinder im spiel sind ist die sache allerdings viel einfacher, weil ja kein verdienstentgang gerechnet werden muss - die rechnung geht aber in diesem fall eindeutig in richtung desjenigen, der das ek miteinbringt. der andere hätte ja auch miete zahlen müssen - und die wäre sicher höher als 385,-
lebenserhaltungskosten werden auch geteilt - wäre bei miete auch so.
wenn man es nicht schafft sich mit 385,- "miete" eigenkapital anzusparen, wie sollte das dann funktionieren wenn man für sein leben alleine aufkommen muss?
versteht mich nicht falsch - ich hab meiner lebensgefährtin die hälfte meines eks "geschenkt" weil sie natürlich auch zur hälfte im gb steht - wir haben aber kinder und sie geht deswegen teilzeit arbeiten - da ist es nur fair sie angemessen zu beteiligen - ohne kinder und somit ohne reduktion der arbeitsleistung sehe ich das ganz anders

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  •  rk515
  •   Gold-Award
30.1.2019  (#4)
in anlehnung an

https://www.energiesparhaus.at/forum-kredit-zu-zweit-aber-nur-einer-im-gb/52664_12

wetze ich auch hier schon mal meine sense. *G*

würde mich interessieren was @nurmalso dazu sagt. *G*

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  •  peterT1
  •   Silber-Award
30.1.2019  (#5)

zitat..
Cyb3rJo3 schrieb: Wir wissen aber nicht so recht, wie wir das berechnen sollen, so dass es für beide fair ist.


Im Falle einer Trennung wird das einer von euch sicher nicht mehr "fair" finden. 
Meiner Meinung nach gibt es da soviele Variablen, dass man das nur schwer abbilden kann. 
Wir haben diese Gedanken nicht angestellt. Läuft sehr gut. Kreditrate wird vom gemeinsamen Konto abgebucht.
Was wenn doch mal Kinder kommen/passieren?

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  •  ChristianIV
  •   Silber-Award
30.1.2019  (#6)

zitat..
rk515 schrieb: in anlehnung an


 exakt, wie dort schon geschrieben, nen Kredit würde ich nur mitunterschreiben wenn ich genauso mit im Grundbuch stehe (Details welche Anteile oder heiraten+Belastungsverbot+Wohnrecht sind ein anderes Thema)

da es ein neuzubauendes Haus ist würde ich auf jeden Fall ins Grundbuch wolle, gleiche Rechte und Pflichen,
gleiche Chancen und Risiken,
man muss nur ein eventuelles Auflösungsmodell überlegen und niederschreiben das fair ist für beide und die verschiedenen Vorbedingungen berücksichtigt


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  •  Cyb3rJo3
30.1.2019  (#7)
Hausarbeit machen wir beide. Mithilfe beim bauen und für die phase belagsfertig bis einzug ist aber hauptsächlich meine sache.

Wir haben vor längerer zeit schon mal mit einem notar über die angelegenheit gesprochen, der konnte uns da aber nicht viel weiterhelfen. Kurz gesagt lief es darauf hinaus, dass wir selber wissen müssen, was für uns fair ist. 

Was das eigenkapital betrifft: Ich werde 20-30k von meinen ersparnissen für alle fälle zurückbehalten, sie wird ihre ersparnisse in höhe von 10-15k nicht oder nur marginal einbringen, da für sie die bildung von rücklagen viel schwieriger ist als für mich.

Unser monatliches einkommen: Ich 2.400 € netto, sie circa 1.500 € netto. Mit einkommensteuererklärung und wegen mehrerer einkünfte parallel ist mein monatliches einkommen rückblickend übers jahr gerechnet etwas höher. Bei ihr zeigt sich auch immer erst übers jahr was nach steuernachzahlung und abschreibungen pro monat herauskommt. Sie hat die rücklagen vor ein paar jahren gebildet, als sie noch mehr gearbeitet hat, sie musste aber aus gesundheitlichen gründen reduzieren.

Eine haushaltsrechnung für den kredit haben wir bei der bank schon durchrechnen lassen. Demnach würden mir monatlich ca. 1.450 € und ihr 650 € übrig bleiben. In der rechnung fehlen momentan noch die instandhaltungskosten für zwei autos. Ich halte die angenommenen ausgaben für lebensmittel, kleidung und freizeit hinsichtlich unserer aktuellen lebensstils für etwas zu optimistisch angesetzt. Ich rechne eher damit, dass uns 1.200 € bzw. 500 € übrig bleiben werden. 

Wir haben momentan noch beide eine eigene wohnung, die miete entspricht ungefähr den späteren kreditraten: Ich 720 € inkl bk, sie 400 € inkl bk. Von dem blickwinkel betrachtet, ändert sich mit dem kredit nicht so viel, es werden halt wesentlich mehr bk zusammen kommen beim haus.

Wir sind 5 jahre zusammen. Die beziehung ist stabil, hochs und tiefs gibts natürlich wie überall. Wiederkehrende themen bearbeiten wir in sporadischen paartherapie-sitzung, die wir als prophylaktische beziehungspflege betrachten.  Kinder können verschiedener umstände halber nicht "passieren".

zitat..
rk515 schrieb: in anlehnung an

https://www.energiesparhaus.at/forum-kredit-zu-zweit-aber-nur-einer-im-gb/52664_12

wetze ich auch hier schon mal meine sense. *G*

würde mich interessieren was @nurmalso dazu sagt. *G*


Ich hab den thread gelesen. Schlimm, was da zu lesen ist - sowohl was die situation der fragestellerin betrifft als auch die extrempositionen, die da von manchen eingenommen werden und sehr emotional und angriffig verfechtet werden. Ich wünsche mir sehr, dass dazu hier nicht kommt.

Uns ist klar, dass es schlimmsten fall einer trennung und den damit einher- bzw. vorausgehenden verletzungen mit dem urteil über fairness noch einmal ganz anders aussehen kann. Darum wollen wir es jetzt im guten für alle fälle besten wissens und gewissens regeln. Wenn es im worst case dann wirklich zweifel an der fairness gibt, dann sollte die vereinbarung doch zumindest noch als für beide tragbar und akzeptabel empfunden werden.

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  •  Cyb3rJo3
30.1.2019  (#8)
@ChristianIV: Den kredit werde nur ich unterschreiben, ich könnte ihn im worst case auch alleine bedienen. An den eigentumsverhältnissen wird sich erst im zuge der kreditrückzahlung etwas ändern, aber auch nur langsam und zu einem geringen prozentsatz. Grundbucheintrag ist von daher also kein thema.

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  •  ChristianIV
  •   Silber-Award
30.1.2019  (#9)
wenn ihr das nicht wollt mit eintragen (irgendwie) dann ich habs ja schon im anderen emotionalen Faden geschrieben, ich hab ja selbst mal drüber nachdacht wenn es bei mir so werden könnte:

zitat..
ChristianIV schrieb: 2. Anfangs sicher eine Art bon Miete / Kostenbeteiligung, ABER:

2a. quasi 0% ortsübliche Miete finde ich unfair mir selbst gegenüber

2b. quasi 50% ortsübliche Miete finde ich unfair ihr gegenüber dann weil sie mein Eigentum dann finanzieren würde 

-> ich bin irgendwo bei gefühlt 25% gelande, eine kleine Kostenbeteiligung für sie aber trotzdem sehr günstig für diese Episode


 + keine Rückzahlungen im Falle des Scheiterns, wäre mein Ansatz für eine erste Zusammenziehphase wo keiner ausgenutzt wird, jeder hat kleine Vorteile,   kleine Miete gegen kleine Finanzierungshilfe

bei meinem Gedanken wäre das #2 nur eine Episode, ob es auseinanderfliegt oder gutgeht, rein zusammenwohnen strebe ich NICHT an, die Episode kann man aber genauso als dauerhaftes Provisorium planen als Idee oder Anregung


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  •  Shan
30.1.2019  (#10)
Strenge Rechnung, gute Freunde. Ist ein gutes Sprichwort aber wie heißplaner schreibt: bei mir im Umkreis ebenso: alle die ich kenne, die streng rechnen oder gerechnet haben sind mittlerweile getrennt ...

Ich glaube, die Summe und die Konditionen schafft ihr nur zu zweit auszuhandeln und da so dass ihr beide versucht "leben und leben lassen". Dann einfach für den Trennungsfall schriftlich machen. Im Großteil der gebrochenen Beziehungen gibt es Konflikte, wenn es auseinander geht. Einfach weil nichts ausgemacht wird und jeder der beiden 100% in die gemeinsame Zukunft investiert und wenn es dann scheitert ... Hoffentlich kommen wir alle um das rum und leben glücklich bis übers Ende hinaus emoji

Was noch dran hängt, wir kennen hier wieder mal nur einen Bruchteil der Gegebenheiten und jeder tickt ein wenig anders ... Wenn jeder der beiden zu 100% von der Beziehung überzeugt ist und diese nicht nur als Lebensabschnittspartnerschaft ansieht, dann hätt' ma die Diskussion hier nicht.

Dann wär' aber im Gegenzug im Trennungsfall Rosenkrieg angesagt ...

Ich habe keine Ahnung, was besser schöner leichter passender oder sonst was ist, das was für euch beide passt, ist das Richtige für euch beide. Das ihr drüber redet und Gedanken austauscht, ist schon mal wichtig und definitiv weiter als einen Partner vor vollendete Tatsachen zu stellen ...

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  •  Cyb3rJo3
30.1.2019  (#11)

zitat..
Shan schrieb: Strenge Rechnung, gute Freunde. Ist ein gutes Sprichwort aber wie heißplaner schreibt: bei mir im Umkreis ebenso: alle die ich kenne, die streng rechnen oder gerechnet haben sind mittlerweile getrennt ...


Ob man das wirklich in kausalen zusammenhang bringen kann? Der umkehrschluss funktioniert jedenfalls nicht.


zitat..
Shan schrieb:
Was noch dran hängt, wir kennen hier wieder mal nur einen Bruchteil der Gegebenheiten und jeder tickt ein wenig anders ... Wenn jeder der beiden zu 100% von der Beziehung überzeugt ist und diese nicht nur als Lebensabschnittspartnerschaft ansieht, dann hätt' ma die Diskussion hier nicht.


Vorsorglich möchte ich klar stellen: Unsere überlegungen bzw. unser plan, finanzielle dinge im rahmen eines vertrags vorab zu regeln bedeuten nicht, dass wir unsere beziehung nur als vorübergehende lebensabschnittspartnerschaft sehen. Wir hoffen, dass all diese überlegungen am ende als unnötig zu betrachten sind. Wir wissen aber, dass es leider in zu vielen fällen nicht gelingt, dass eine beziehung bis ans lebensende hält. Für diese eventualität wollen wir uns absichern. Ohne entsprechende vereinbarungen vorab wird sonst der trennungsfall zwangsläufig noch viel schlimmer als ohnehin. Wenn die emotionen im weg stehen, ist kein platz mehr für "rechtens, richtig und/oder angemessen". Dann gehen mit der trennung der güter und finanzen noch jede menge revanche-fouls einher. Meiner beobachtung nach kann kaum jemand in so einer situation noch großzügig oder nachsichtig sein. 




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  •  supernova
  •   Silber-Award
30.1.2019  (#12)
Vielleicht sollte man das auch vorab festlegen: Eine Art Unfairness-Klausel. Grundsätzlich wäre ich für eine eher großzügige Rückzahlung der geleisteten Beiträge. Aber was wenn sich ein Partner wirklich grob unfair verhalten hat: Will man dann wirklich, dass die großzügige Regelung gilt? Vermutlich nicht. (Angenommen zb ein Part würde den anderen nach Strich und Faden hintergehen)
Ich würde 3 Varianten definieren (großzügig, neutral, minimal) und von der Art der Trennung bzw. dem der Trennung vorausgehenden Verhalten dann abhängig machen, welche Regelung in Kraft tritt. Nach einem Betrug würde ich z.B. sicher nicht finanziell großzügig sein wollen. Bei einer sauberen Trennung dagegen natürlich schon!


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  •  ChristianIV
  •   Silber-Award
31.1.2019  (#13)

zitat..
supernova schrieb: Eine Art Unfairness-Klausel.


 was ist "unfair", wie definiere ich das vertraglich, man will ja genau einen Vertrag machen der jede Diskussion verhindert  EGAL wie der aktuelle Gefühlszustand ist

als Beispiel, ich habe eine Affäre / verliebe mich neu, mir ist klar ich kann nicht weitermachen mit der Beziehung

bin ich jetzt ehrlich und zahle tausende Euro mehr / bekomme diese tausenden Euro weniger weil ich unfair war *hust* unfaire Trennung

oder

lüge ich das "die Gefühle weg sind" und es einfach nicht funktioniert, nach der fairen Trennung verliebe ich mich offziell 2 Wochen später neu, alles fair gelaufen *hust* faire Trennung

#
nicht vergessen zu dem Zeitpunkt geht es ums Geld mit dem Expartner dann, wenn man in der Phase sowieso ehrlich und sachlich sein kann brauche ich sowieso keine Vereinbarung vorneweg


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  •  supernova
  •   Silber-Award
31.1.2019  (#14)
Ja, das ist natürlich ein Risiko, dass das dann Unehrlichkeit begünstigen könnte. Das spräche dann dafür nur das absolute Minimum fix zu vereinbaren. Also eine Summe, die man auch dann ok fände, wenn der andere sich wirklich mies verhalten hat. (Darüberhinaus großzügig könnte man später ja immer noch sein.)

Umgekehrt könnte es aber auch ein finanzieller Anreiz sein, sich eben anständig zu trennen und nicht wie ein A.... (Wenn man diesen Anstand nicht schon von sich aus hat, wie es meiner Meinung nach eigentlich sein sollte.)


1
  •  Shan
31.1.2019  (#15)

zitat..
Cyb3rJo3 schrieb: Vorsorglich möchte ich klar stellen: Unsere überlegungen bzw. unser plan, finanzielle dinge im rahmen eines vertrags vorab zu regeln bedeuten nicht, dass wir unsere beziehung nur als vorübergehende lebensabschnittspartnerschaft sehen. Wir hoffen, dass all diese überlegungen am ende als unnötig zu betrachten sind. Wir wissen aber, dass es leider in zu vielen fällen nicht gelingt, dass eine beziehung bis ans lebensende hält. Für diese eventualität wollen wir uns absichern. Ohne entsprechende vereinbarungen vorab wird sonst der trennungsfall zwangsläufig noch viel schlimmer als ohnehin. Wenn die emotionen im weg stehen, ist kein platz mehr für "rechtens, richtig und/oder angemessen". Dann gehen mit der trennung der güter und finanzen noch jede menge revanche-fouls einher. Meiner beobachtung nach kann kaum jemand in so einer situation noch großzügig oder nachsichtig sein.


In dem Fall lehne ich mich weit aus dem Fenster und sage: wenn alles zwischen euch passt und ihr beide eure Beziehung als "Endgame" anseht, dann hättet ihr es geschafft, das ohne Forum miteinander so auszuhandeln, dass ihr beide hinter dieser Entscheidung steht. So kommt es mir vor als ob da in irgendeiner Form ein schlechtes Gewissen dahintersteckt. Vor allem muss dir/euch bewusst sein, dass wirklich fair nur nach euren eigenen Bedingungen funktioniert (wie gesagt maximal noch ein Notar hätte irgendwie was Sinnvolles beitragen können, aber diese Möglichkeit hast du schon ausgeschöpft) - wir kennen nicht mal einen Bruchteil eures Lebens und jedes Urteil auch das aus meinem ersten Satz ist komplett subjektiv und einfach aus dem abgeleitet, das ich mir einbilde herauszulesen. Aber ich bin mehr als fehlbar was das anbelangt. Vielleicht ist diese Diskussion auch grade einfach zu einem Zeitpunkt gekommen, der mir bewusst gemacht hat, dass ich als Mensch der ich bin in manchen Belangen ein Mensch 2. Klasse bin und das nur auf Grund meines Geschlechts.


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  •  supernova
  •   Silber-Award
31.1.2019  (#16)

zitat..
Shan schrieb: wie gesagt maximal noch ein Notar hätte irgendwie was Sinnvolles beitragen können, aber diese Möglichkeit hast du schon ausgeschöpft)


 
Wie auch im anderen Faden geschrieben: Ich halte einen Mediator, eine Mediatorin für eine sehr gute Anlaufstelle. So eine Vereinbarung sollte dort in ein, zwei Terminen erarbeitet werden können. Viel besser als bei einem Notar...


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  •  Cyb3rJo3
31.1.2019  (#17)
Danke @supernova für den hinweis auf den "fairness-faktor" bzw. trennungsgrund. Damit müssen wir uns auch auseinander setzen.

zitat..
Shan schrieb:
In dem Fall lehne ich mich weit aus dem Fenster und sage: wenn alles zwischen euch passt und ihr beide eure Beziehung als "Endgame" anseht, dann hättet ihr es geschafft, das ohne Forum miteinander so auszuhandeln, dass ihr beide hinter dieser Entscheidung steht. So kommt es mir vor als ob da in irgendeiner Form ein schlechtes Gewissen dahintersteckt. 


Es ist nicht so, dass wir es nicht geschafft haben oder darüber in streit wären. Wir sehen es einfach als notwendig und sinnvoll, diese vereinbarung für den fall der fälle zu treffen und schriftlich festzuhalten. Dabei ist uns bewusst geworden, dass das gar nicht so einfach ist. Und deshalb dieser thread mit der bitte um tipps und hinweise.

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  •  23dg
  •   Silber-Award
1.2.2019  (#18)
@Cyb3rJo3:
Wenn du den Kredit alleine unterschreibst hast ganz sicher einen schlechteren Zinssatz als wenn ihr beide zusammen den Kredit stemmts!

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  •  23dg
  •   Silber-Award
1.2.2019  (#19)

zitat..
Shan schrieb: dass ich als Mensch der ich bin in manchen Belangen ein Mensch 2. Klasse bin und das nur auf Grund meines Geschlechts.


mit solchen Aussagen kann ich mal gar nicht, da mir das Gerede ("ich bin so arm ich bin eine Frau ....." - ich glaub gerade hier in unserem Forum gibt es keine "Klassen") schon zum Hals raushängt. Also bitte lassen wir solche Themen, hab die oft genug im Job! Finde ansonsten deine Inputs sehr objektiv und hilfreich.


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  •  ChristianIV
  •   Silber-Award
1.2.2019  (#20)

zitat..
23dg schrieb: @Cyb3rJo3: Wenn du den Kredit alleine unterschreibst hast ganz sicher einen schlechteren Zinssatz als wenn ihr beide zusammen den Kredit stemmts!


 kurzgesagt: NEIN

für eine Bank gelten 2 Hauptkriterien:
1. 100% Besicherung, das sie bei einer Zwangsversteigerung ihr Geld auf jeden Fall wiederbekommen
2. Leistbarkeit der Rate, hängt vom Einkommen und Kredithöhe ab

klar kann es für #2 besser sein 2 Einkommen zu haben, aber ja wenn es selbst mit 2 Einkommen knapp ist dann sind 2 Unterschreibende eher sogar ein Nachteil, doppelte Chance das ein Einkommen fehlt (nur mit einem kann man die Rate dann nicht zahlen), genauso die Chance das es zu einem Streit kommt zwischen den beiden Kreditnehmern,

grundsätzlich ist eine Bank daran interessiert das sie ihr Geld bekommen pünktlich, klar gibt es höhere Verzugszinsen usw aber das bringt zwar mehr Geld aber genauso Arbeit im Hintergrund die die Bank wieder Geld kostet, wenn eine Finanzierung wie unterschrieben durchläuft dann entsteht 0 Arbeit


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