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·gelöst· Flachdachaufbau im Holzbau

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  •  grieman
4.1. - 6.1.2018
4 Antworten | 2 Autoren 4
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Hallo liebe Community!

Ich bin seit der Mitte Dezember
stolzer besitzer eines Hauses in Brettsperrholzbauweise, das sind kreuzverleimte Massivholzplatten mit ca. 10cm Wandstärke, dreilagig ausgeführt mit zusätzlicher Stirnseitenverleimung.

Derzeit ist das Satteldach eingedeckt, und die Fenster eingebaut, Dämmung fehlt noch.

Im Wohnzimmerbereich ist die Decke erhöht, der dazugehörige Bereich im Obergeschoß ist ausgeschnitten (siehe Bild). Die Wohnzimmerdecke grenzt somit an den Außenbereich und benötigt daher einen Dachaufbau. Die Dachneigung ist 8° zur horizontalen.

Im rechten Bild-Bereich dort wo die drei Fenster sichtbar sind befindet sich der Wohnzimmerbereich, darüber ist der Dach-Einschnitt zu sehen.

2018/20180104394273.jpg

Nachdem leider bei der Lieferung auf das Deckenelement in Massivbauweise seitens der Erzeugerfirma vergessen wurde hat mir mein Zimmermann angeboten den Bereich als Sichtdachstuhl auszuführen und folgende Lösung vorgeschlagen:

Aufbau Innen nach Außen:
# Sichtsparren, dazwischen Gipskartonplatten
# Rauschalung zöllig
# Unterspannbahn diffussionsoffen SD 0,5 Siga Majcoat
# Bauder Pir Aufsparrendämmung 12cm
# 5-8er Staffel durchgeschraubt auf Sichtsparren, Schraubachse geneigt in Zugrichtung
# Rauschalung
# EPDM Folie, darüber Kies


2018/20180104337364.jpg


Dabei haben sich folgende Fragen ergeben:
# Ist die diffussionsoffene Unterspannbahn hier das richtige SD=0,5?
Oder muss ich eine Dampfbremse / -Sperre mit einem höherem SD Wert verwenden?

# Kann der horizontale Übergang Wand - Unterspannbahn - Schaum - Bauder Pir
zwischen Brettsperrholz und Unterspannbahn nicht unterwandert werden, womit es zu einer Taupunktunterschreitung der Raumluft und zu einem Kondensatausfall kommt?

# brauche ich ein Nagelband zw. Lattung und Aufsparrendämmung?

Ich habe dazu folgende Ideen:
# Statt Unterspannbahn sd 0,5m PE Dampfbremsfolie Precit sd>100m
# Kein Hochzug der Dampfbremse sondern verkleben im unteren Eck auf die Massivholzwand mit Siga Wigluv (weiß), dadurch kann die Raumluft den Taupunkt nicht durchwandern (auch nicht durch Diffussion).
# Bauderpir mit 1-2cm Abstand zur Wand schneiden und zwischen Massivholzwand und Bauder Pir satt ausschäumen, darüber wieder abgleben mit Siga Wigluv.
# Evtl. darüber auf der Wand noch Unterspannbahn-Hochzug und verkleben auf Aufsparrendämmung

Da der Aufbau leider relativ schnell und unerwartet geändert werden musste konnte ich mich nicht im Vorfeld mit den technischen Details beschäftigen und muss das noch fertig stellen, bevor mir die Winterwitterung zuvor kommt (*zitter*).

Für Lösungsideen und Anregungen wäre ich extrem dankbar und hoffe, dass ich mich einigermaßen klar ausgedrückt habe! Großes Danke im Voraus!!

  •  GeorgL
  •   Bronze-Award
5.1.2018  (#1)
Bei einem Dach mit nur 8Grad Dachneigung funktioniert eine Hinterlüftung nur sehr schlecht. Wenn dann die Dachfläche von 3 Seiten umschlossen ist funktioniert sie garnicht, die Luft muss ja irgendwo rausströmen.
Aussterdem ist im Bereich Hinterlüftung die Wanddämmung unterbrochen, da hast du sowieso ein kondensatproblem.

Schau bei der Fa Bauder auf die Homepage, da gibts zuhauf funktionierende Flachdachaufbauten.

Z.B.:
Kies
EPDM oder mehrlagige Flämmbahn nach norm
Bauder PIR Fa 
Dampfsperre Bauder TecKSD Duo (selbstklebend mit Alueinlage)
Schalung
Gips

Die Ränder der Dampfsperre sind hochzuziehen bis über die OK Deckendämmung 
Vorteile:
Weniger Schichten ergibt weniger Fehler.
Keine Durchdringungen der Dampfsperre oder des Unterdaches.
Mehr Dämmung möglich durch entfall Hinterlüftung.
Keine Unterbrechung der Wanddämmung.
Funktioniert.

Nachteile:
Weniger Arbeit für den Zimmerer

Bauphysikalisch bedenklich finde ich ausserdem die Verwendung der eher Dampfdichten PIR Dämmung in Verbindung mit der Siga Majcoat die zwar einen Rücktrocknungseffekt hat aber der sD Wert ist meiner Meinung nach zu gering.

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  •  GeorgL
  •   Bronze-Award
5.1.2018  (#2)
Nachtrag:eine PE Folie als Dampfsperre ist meines Wissens nicht ausreichend.

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  •  grieman
5.1.2018  (#3)
ok, danke fürs feedback! nach gespräch mit dem ausführenden folgende situation: die alukaschierte dampfbremse ersetzt jetzt die diffussionsoffene unterspannbahn. die belüftungsebene unterbricht nicht die dämmebene (war ein zeichenfehler meinerseits). eine frage bleibt allerdings noch: wenn die belüftungsebene entfällt sehe ich keine chance, dass eindringende feuchtigkeit noch irgendwie aus dem doppeldampfdichten sandwich rauskommen kann. ich denke, dass sich ein gewisser trocknungseffekt bzw. ein ablaufen von schadwasser, dass die oberste dichtheitsebene durchdringt durchaus positiv auswirkt. Bei der lattung würde ein nagelband zum einsatz kommen, auch wenn es sich nur um eine rückfallebene zur epdm bahn handelt. (bin halt fan vom satteldach-aufbau mit rückfallebene und belüftung) danke für weitere tipps im voraus und sry für die kontinuierliche kleinschreibung, dank handyeingabe!

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  •  GeorgL
  •   Bronze-Award
6.1.2018  (#4)
Du willst also bewusst wegen der Hinterlüftung die sinnlos ist da sie nicht wirklich funktioniert zig Löcher durch die Dampfsperre jagen, anstatt darauf zu Vertrauen dass eine Fachfirma die Abdichtung dicht hinbekommt... auch ein Ansatz.

Besser wäre mMn mein vorgeschlagener Aufbau und die Dampfsperre im Gefälle zu verlegen und zusätzlich in einen Gulli zu entwässern.

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