« Hausbau-, Sanierung  |

Fassadenplatten aus Asbest: Entfernung/Entsorgung

Teilen: facebook    whatsapp    email
  •  marchinger
3.8. - 29.10.2019
7 Antworten | 7 Autoren 7
7
Liebe Community,

auf dem Altbestand unseres Grundstücks finden sich die im Bild sichtbaren Fassadenplatten:

2019/20190803975245.jpg

Nachdem das Haus in den 60ern gebaut wurde, hege ich den Verdacht, dass es sich dabei um Asbestplatten handelt. Kann das wer bestätigen bzw mir meinen Verdacht entkräften?

Das Grundstück befindet sich im 22. Bezirk in Wien. Hättest ihr Tipps, wie man das Zeug möglichst kostengünstig entfernen und entsorgen (lassen) kann? Gibt es da verlässliche Unternehmen?

LG
Christoph

  •  helyx
  •   Silber-Award
3.8.2019  (#1)
Am einfachsten und sichersten ist ein kleines Stück einsenden.
Kenne inzwischen ein paar Leute die mehrere Sachen (Fliesenkleber, Fassadenplatten, Dachplatten, Böden) über dieses holländische Labor testen haben lassen.

https://asbest-test.com/

Fürs entsorgen am besten Bigbags und Ganzkörperanzug mit Staubmaske. Am wichtigsten ist möglichst nicht brechen sondern in ganzen Teilen entsorgen.

1
  •  Weini
3.8.2019  (#2)
Hallo,

Kostengünstig wirds wahrscheinlich, nur wenn du es selbst runterhaust. Die Entsorgung selbst sollte eigentlich nicht so teuer sein.

Grüße

1
  •  Hobbyplaner
3.8.2019  (#3)
Vermutlich ist das besandete Teerpappe, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auch noch Aspestfasern enthält. Das Zeug ist auch noch ziemlich schwer....

Nimm eine Platte runter und frage bei der Deponie Am Langen Felde nach den Kosten. Aspestzement (Eternit) kostet dort ca 95€/t, in der Percostraße so um 250€.

1


  •  Zordrac
5.8.2019  (#4)
Je nachdem wie viel es ist, kannst du auch eine Asbest-Mulde bestellen. 
So haben wir es mit unserem Welleternitdach gemacht.
Selber transportieren würde ich es nur mit einem Anhänger.
Und wie schon geschrieben: ordentliche Schutzkleidung verwenden.

1
  •  furbo
8.8.2019  (#5)
Wirklich sicher gehen, ob es asbesthaltig ist, kannst du nur, indem du es beproben lässt. Hier würde ich es ausschließlich mittels Rasterelektronenmikroskopie (REM /SEM) analysieren lassen, diese Methode ist Stand der Technik.
Wenn es nicht asbesthaltig ist, sondern ein teerhaltiges Produkt, ist ebenfalls Vorsicht geboten. Teerprodukte aus dieser Zeit enthalten Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und sind somit gesundheits- und umweltgefährdend.
Wenn es asbesthaltig ist, sind die Platten bzw. Teile zerstörungsfrei zu demontieren, staubdicht zu verpacken und entsprechend zu entsorgen. Von einem Runterschmeißen der Platten oder der Verwendung einer Schuttrutsche würde ich dringend abraten. Dadurch werden viele kritische Fasern freigesetzt, was deiner Gesundheit abträglich ist. Ebenso ist die Gesundheit deiner Nachbran bzw. der Arbeiter auf der Baustelle gefährdet (letztere werden zumindest theoretisch durch das ArbeitnehmerInnenschutzgesetz geschützt).
Die Personen, die die Demontage durchführen, müssen geeignete Persönliche Schutzausrüstung (PSA) tragen: Mindestens eine Halbmaske mit Partikelfilter P3 (zB von Sundström oder 3M) und keinesfalls die handelsüblichen Staubmasken, diese schließen nicht dicht ab, und erst recht nicht, wenn der Benutzer nicht glatt rasiert ist. Des weiteren einen Ganzkörperschutzanzug. Die Maske wird zuerst aufgesetzt und dann die Kapuze darübergezogen. Bei Beendigung der Arbeiten: Einweg-Overall ausziehen, vorsichtig zusamenlegen und wegwerfen (nicht ausbeuteln oder gar mit Druckluft abblasen) und zuletzt die Maske abnehmen.
Die zweite Dimension ist das Thema Umweltschutz, wenn du oder die von dir beauftragte Firma die Platten zerstören (brechen, aufschneiden oder dgl.) bekommst du oder die Firma ein Problem mit dem Abfallwirtschaftsgesetz §3, Abs. 1.
Wenn dich Nachbarn oder Behörden anzeigen, kannst einerseits mit Verwaltungsstrafen (teuer) rechnen oder gar mit weiterführenden Maßnahmen wie Dekontaminationen (sehr teuer).


1
  •  Focus99
27.10.2019  (#6)
Hallo Christoph,

wir haben sehr ähnliche Platten am Haus. Kannst du mir dein Testergebniss mitteilen?

Gruß,
Florian

1
  •  marchinger
29.10.2019  (#7)
Hallo Florian, wir haben es dann gar nicht erst testen lassen, sondern sind einfach zum Mistplatz gefahren. Es handelt sich schlichtweg um Teerpappe, die man als Sperrmüll entsorgen kann. LG

1

Thread geschlossen Dieser Thread wurde geschlossen, es sind keine weiteren Antworten möglich.

Nächstes Thema: Dampfsperre/Dampfbremse auf geb. Schüttung