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Fassade - Vollwärmeschutz oder nicht?

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  •  hungryturtle
4.4. - 13.4.2017
20 Antworten | 7 Autoren 20
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Hallo,

ich lese da schon seit einigen Monaten mit, hab mich nun doch registriert um hier einige Fragen zu stellen.
Aller erstens, ich bin ein kompletter Newbie, was Hausbau / Sanierung / Renovierung betrifft. Also hier ist mein Fall:
Wir haben letztes Jahr ein Einfamilienhaus (seit 3 Jahren unbewohnt) gekauft:
- 1970 gebaut
- die vorigen Bewohner haben das Haus mit Nachtspeicheröfen und Strom geheizt
- überall alte Verbundfenster
- Keller vorhanden, dreiviertel vom Keller befindet sich unter der Erde
- Fassade besteht aus Hohlziegel 30 mit Dämmputz
- hat EG, OG und ein Dachboden, der nicht ausgebaut ist
- Satteldach
- 160 m^2 Wohnfläche (EG. und OG.)
- stabiles Mauerwerk, überall trocken

Wir wollen nun das Haus sanieren. Für uns ist es klar, dass wir folgendes machen wollen:
- Erdwärmepumpe mit Fußbodenheizung
- Fensteraustausch (3fach Verglasung)
- Kellerdecke dämmen
- Oberste Geschoßdecke dämmen.
- Solarthermie und Photovoltaik
- Kachelofen

Nun stehen wir vor der Frage, ob die Fassade gedämmt werden soll oder nicht. Davon hängt auch ab, ob der Balkon im Obergeschoß abgetragen werden muss oder nicht, da dieser ja eine Kältebrücke im Fall eines Vollwärmeschutzes bilden würde. Wenn es nicht gedämmt wird, würde der Balkon vermutlich bleiben.

Eigentlich waren wir uns anfangs ziemlich sicher, dass wir dämmen wollten. Wir hatten auch eine Energieberatung, die uns ein Sanierungskonzept erstellt hat. Sie war komplett für die Dämmung und die empfohlene Dämmstärke wäre 14-16cm mit EPS Platten.

Aber wir sind uns da nicht sicher, ob wir die Dämmung machen wollen oder nicht. Wenn wir doch dämmen würden, würde das Haus wuchtiger aussehen, als es jetzt schon ist. Wir haben uns auch gegen EPS entschieden, da wir viele Spechte in der Gegend haben. Außerdem haben wir Angst, etwas falsch / kaputt zu machen, das zur Zeit in Ordnung ist.
Wir haben uns auch überlegt, ob wir mit der Fassadendämmung nicht 1-2 Jahre warten. Vielleicht kommen wir ja drauf, dass wir sie gar nicht brauchen oder im Gegenteil, dass wir sie doch wirklich brauchen. Wäre das überhaupt empfehlenswert, wenn wir heuer neue Fenster bekommen? Könnten da Schwierigkeiten entstehen, wenn Fenster und Fassadendämmung nicht gleichzeitig neu gemacht werden?

Meine Frage ist auch: Würde eine Erdwärmepumpe mit Fußbodenheizung + Photovoltaik (obwohl ich nicht weiß, wieviel Photovoltaik im Winter dazuheizen kann?) + ab und zu ein Kachelofen ein Einfamilienhaus mit 160m^2 Wohnfläche effizient heizen können, obwohl die Fassaden nicht gedämmt wären? Wir wissen leider nicht, wieviel Heizkosten die vorigen Besitzer hatten, also gibts da kein Vergleichswert für uns.

  •  AnTeMa
4.4.2017  (#1)
Fassadendämmung - Unser Haus ist auch aus den siebzigern-
Fassadendämmung ist in aller Regel sinnvoll, besonders wenn die Fassade ohnehin überarbeitet werden muß.

Verbundfenster sind wärme-und schalltechnisch schon sehr gut-
wenn möglich in die innenseitigen Flügel Isolierglas einsetzen.

Nur wenn das Holz stark verrottet ist lohnt sich's nicht- aber keinen Handwerker den Zustand beurteilen lassen, der ein Interesse haben könnte, euch neue Fenster zu verkaufen.

Niedertemperaturheizungen mit Wärmepumpen benötigen niedrige Vorlauftemperaturen um effektiv laufen zu können-
zuerst muß aber der momentane Wärmebedarf ermittelt werden, dann der nach verschiedenen Sanierungsvarianten.

Wir haben unser Haus mit Stegträgern, Holzfaserplatten und Zelulose gedämmt.
Die Fenster können dabei ganz außen in der Dämmebene montiert werden, sodass sich die Außenansicht nicht ändern muß und sich gleichzeitig tiefe, gut nutzbare Innenfensterbänke ergeben.

Wir haben allerdings das komplette Gebäude mit Rhombusbrettern verkleidet.
Es könnte aber genauso gut verputzt werden

Bei Fragen gerne anrufen- Kontaktdaten sind im Profil

Andreas Teich

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  •  ap99
  •   Gold-Award
4.4.2017  (#2)
Wenn ihr im Zuge eurer Sanierung auch um eine Baurechtliche Bewilligung bei der Gemeinde ansucht (ihr also auch umbauen wollt), dann kommt ihr vermutlich nicht an der Dämmung des Gebäudes vorbei --> maximal-u-Werte nach OIB RL RL [Rücklauf] 6 (ungedämmte Ziegelwand mit Dämmputz wird die geforderten 0,35 wohl nicht erreichen/unterschreiten). Welches Bundesland?

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  •  maider187
5.4.2017  (#3)

zitat..
hungryturtle schrieb: Wir haben letztes Jahr ein Einfamilienhaus (seit 3 Jahren unbewohnt) gekauft:
- 1970 gebaut


wir hatten im Prinzip ähnliche Situation wie ihr nur um knapp 30 Jahre Älteres Haus. Erdberührte Räume und teilunterkellert.
Wollten anfangs auch nicht Dämmen außer OG, Mansarde und Kellerdecke um den Charakter des Hauses zu erhalten.
Haben ebenfalls Erdwärme (Grabenkollektor).

Im Endeffekt musste alles raus, die Erdberührten Räume abtragen, und mit 8cm XPS neu aufbauen, selbiges für den Keller, hier 10cm XPS sonst hätten wir mehr in den Boden als in den Raum geheizt.
Einzige was wir nicht gedämmt haben ist der Kellersockel wegen der Natursteinmauer.

Du musst dir Bewusst sein das du die Heizung ja so auslegst das sie den aktuellen stand locker heizen kann aber wenn du in 2-3 Jahren dann doch die Fassade machen wirst wird deine Heizung 100% Überdimensioniert sein!
Auch wäre das Haus bei uns ohne Fassadendämmung nie wirklich warm geworden denn so wie Andreas schon geschrieben die FBH FBH [Fußbodenheizung] ein Niedertemperatursystem ist.

Solar und Photovoltaik sehe ich außer den Öko Gedanken leider noch keine 100% Ersparnis, deswegen auch auf die Photovoltaik verzichtet. Jedoch für Photovoltaik hergerichtet emoji
Wir hatten auch bedenken optisch mehr zu zerstören aber die 12 cm die sieht man nicht da wir den Dachvorsprung eben auch um die 12 cm verlängert haben.

Balkon ist auch immer so eine Sache, nice to have aber nutzen???? wir hatten fast 20m² aber genutzt eigentlich nie wegen den Umständen immer alles rauftragen zu müssen usw. eher die Terrasse genutzt die ja genauso gut ist.

Ich habe vom Kachelofen ein Lüftungssystem in die Kinderzimmer und das Badezimmer im OG verlegt um diese in der Übergangszeit mit heizen zu können und auch das Wohnzimmer nicht zu überheizten.

Bundesland, Förderungen?
Vorher:

2017/2017040586145.jpg

2017/20170405794810.jpg
Nachher:

2017/20170405590644.png

2017/20170405821089.png

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  •  maider187
5.4.2017  (#4)

zitat..
ap99 schrieb: Wenn ihr im Zuge eurer Sanierung auch um eine Baurechtliche Bewilligung bei der Gemeinde ansucht (ihr also auch umbauen wollt), dann kommt ihr vermutlich nicht an der Dämmung des Gebäudes vorbei --> maximal-u-Werte nach OIB RL RL [Rücklauf] 6 (ungedämmte Ziegelwand mit Dämmputz wird die geforderten 0,35 wohl nicht erreichen/unterschreiten). Welches Bundesland?


wäre bei uns in NÖ kein Thema gewesen. Gerade nur für Altbausanierung

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  •  ap99
  •   Gold-Award
5.4.2017  (#5)

zitat..
maider187 schrieb: wäre bei uns in NÖ kein Thema gewesen. Gerade nur für Altbausanierung


In Salzburg sehr wohl ... ohne Angabe des Bundeslandes jedoch wertlos.

Wärmepumpe ... bedingt sowieso eine Dämmung.

Balkon ... betoniert?
--> Fotos oder Pläne wären gut, ansonsten ist das wie immer großes Rätselraten.

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  •  maider187
5.4.2017  (#6)

zitat..
ap99 schrieb: In Salzburg sehr wohl


ok, bei uns gibt's Staffelungen aber nur wenn auf Förderung Altbausanierung angesucht wird.
Gemeinde ist das herzlich egal, Hauptsache die Abgaben kommen rechtzeitigemoji

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  •  ap99
  •   Gold-Award
5.4.2017  (#7)

zitat..
hungryturtle schrieb: Wir wollen nun das Haus sanieren. Für uns ist es klar, dass wir folgendes machen wollen:
- Erdwärmepumpe mit Fußbodenheizung
- Fensteraustausch (3fach Verglasung)
- Kellerdecke dämmen
- Oberste Geschoßdecke dämmen.
- Solarthermie und Photovoltaik
- Kachelofen


Solarthermie in Verbindung mit Wärmepumpe zahlt sich nicht aus.
--> Geld besser in Dämmung investieren, und wenn dann noch Geld übrig ist, Photovoltaik.

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  •  hungryturtle
5.4.2017  (#8)
@AnTeMa Danke für die Tipps! Die Holzfaserplatten wären für uns auch eine Option! Wir müssen uns noch Angebote einholen, wieviel so etwas kosten würde.

@ap99

zitat..
ap99 schrieb: Welches Bundesland?


Wir sind in der Steiermark! Ich hab bis jetzt noch nichts gehört, dass man ein Haus dämmen muss im Zuge einer Sanierung. Aber vielleicht kommt das ja beim Einreichen ja dazu? Unser Architekt hat uns empfohlen auf jeden Fall die Dämmung mit einzureichen, damit wir (sollten wir uns jetzt gegen die Dämmung entscheiden) die Dämmung für später auch genehmigt bekommen.

zitat..
ap99 schrieb: Balkon ... betoniert?


Ja, Balkon ist betoniert, ist ca. 8m lang und 1,5 breit. Tut mir leid, dass ich noch keine Fotos parat habe. Er hat unten schon ein paar feine Risse. Der wird noch genau angeschaut, in was für einem Zustand der ist. Wenn gedämmt wird, kommt der ganz weg und wenn nicht, dann überlegen wir noch, ob er bleiben darf.

zitat..
ap99 schrieb: Solarthermie in Verbindung mit Wärmepumpe zahlt sich nicht aus.
--> Geld besser in Dämmung investieren, und wenn dann noch Geld übrig ist, Photovoltaik.


Sorry, wenn das nicht ganz klar geschrieben war. Es war niemals eine Entweder-Oder-Frage zwischen Photovoltaik und Dämmung. Die Frage war eigentlich, ob wir nicht mit der Dämmung, die vielleicht gar nicht notwendig ist, etwas schlechter/kaputt machen, als es ist. Denn, wenn es heißen würde, dass die Erdwärmepumpe es gar nicht packen würde, das Haus zu heizen ohne die Fassadendämmung, würde ich auf jeden Fall dämmen. Wenn das Wohngefühl im Haus ohne Dämmung echt mies wäre, würde ich auch dämmen. Aber wenn es nur darum geht, dass wir uns 20% Heizkosten zu ersparen, will ich mir vorher überlegen, ob ich 15.000-25.000€ ausgeben will für eine Dämmung, von der ich nicht völlig überzeugt bin.

@maider187
Dein Haus ist total schön geworden! Gratuliere!

zitat..
maider187 schrieb: Solar und Photovoltaik sehe ich außer den Öko Gedanken leider noch keine 100% Ersparnis, deswegen auch auf die Photovoltaik verzichtet. Jedoch für Photovoltaik hergerichtet


Es ist auch nicht zur Einsparung von Heizkosten gedacht, es ist nur ein ... privater Tick, für den wir bereit wären den Preis dafür zu zahlen. Gerechnet haben wir mit ungefähr 15.000-20.000€ für beides.

zitat..
maider187 schrieb: Balkon ist auch immer so eine Sache, nice to have aber nutzen???? wir hatten fast 20m² aber genutzt eigentlich nie wegen den Umständen immer alles rauftragen zu müssen usw. eher die Terrasse genutzt die ja genauso gut ist.


Da hast du vollkommen recht, wir glauben auch, dass wir den Balkon kaum bis nie nutzen werden, wenn wir dann unsere Terasse im Garten haben werden.


Danke an euch alle für euren Input!
Gibts eventuell auch einige von euch, die saniert haben und später erst die Fassadendämmung gemacht haben? (oder auch ganz weggelassen haben?)


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  •  maider187
5.4.2017  (#9)

zitat..
hungryturtle schrieb: Unser Architekt hat uns empfohlen auf jeden Fall die Dämmung mit einzureichen, damit wir (sollten wir uns jetzt gegen die Dämmung entscheiden) die Dämmung für später auch genehmigt bekommen.


sehr gut, macht auf alle Fälle Sinn. Wollt ihr auch wegen Förderungen ansuchen?

zitat..
hungryturtle schrieb: Denn, wenn es heißen würde, dass die Erdwärmepumpe es gar nicht packen würde, das Haus zu heizen ohne die Fassadendämmung, würde ich auf jeden Fall dämmen.


das war ja bei uns der Fall weil mit Fußbodenheizung geheizt wird. Bei Radiatoren kein Problem da die Vorlauftemperaturen weit höher sind. Ich habe mir den Energieausweis mit und ohne Fassade rechnen lassen. Ist schon ein erheblicher Unterschied.

zitat..
hungryturtle schrieb: Aber wenn es nur darum geht, dass wir uns 20% Heizkosten zu ersparen, will ich mir vorher überlegen, ob ich 15.000-25.000€ ausgeben will für eine Dämmung, von der ich nicht völlig überzeugt bin.


war ich auch nicht, wollte zuerst mit Multipoor dämmen war aber nicht erschwinglich. Kosten bei uns 19.000€ wobei die Vertiefungen (Putznuten) und Gaupen mit knapp 5.000€ der Preistreiber waren.

zitat..
hungryturtle schrieb: Es ist auch nicht zur Einsparung von Heizkosten gedacht, es ist nur ein ... privater Tick, für den wir bereit wären den Preis dafür zu zahlen. Gerechnet haben wir mit ungefähr 15.000-20.000€ für beides.


da würde ich mich noch sehr viel einlesen.
Was sind die Beweggründe für beide Systeme?
Solar ohne Puffer für Warmwasser ist schlecht weil du die Wärme nicht wegbringst
Wärmepumpe mit zusätzlichen Puffer ist schlecht weil ja im Estrich genug Puffer vorhanden ist, für Warmwasser eicht ein 300l Speicher der aber wieder zu klein für die Solar wäre.
Wenn Erdwärme dann nur in Kombi mit Photovoltaik, alles andere wäre rausgeschmissenes Geld und gegen dein gewünschtes Heizsystem (Erdwärme)

15-20.000€ gehen sich nie für beide System aus, es see denn du kannst alles selbst machen!

zitat..
hungryturtle schrieb: Dein Haus ist total schön geworden! Gratuliere!


danke.

zitat..
hungryturtle schrieb: Gibts eventuell auch einige von euch, die saniert haben und später erst die Fassadendämmung gemacht haben? (oder auch ganz weggelassen haben?)


mein Nachbar hat ähnliches Haus wie wir, halbe Gasse schaut gleich aus emoji und der hat nur Thermoputz drauf aber Radiatoren und Gasheizung. Ist laut seinen Aussagen aber schon Grenzwertig. beide schon Ü45 und keine Kinder, mit Kinder würde es laut seiner Aussage nicht gehen, zu kalt!

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
5.4.2017  (#10)
lauter gute tipps hier! emoji

unbedingt die fassade mitdämmen, eine einmalige chance dein haus zukunftssicher zu machen, gerade in verbindung mit dem fenstertausch.

der ziegel liegt dann zur gänze im warmen, zählt zur gänze zur speichermasse, warme wandflächen sorgen für ungekannte behaglichkeit, man tut das bauphysikalisch richtige und vermeidet probleme durch kondensation/schimmel...

dabei die fenster gleich in die dämmebene setzen, geht sehr einfach, dann wirkt das haus auch nachher noch schlank und rank ... emoji

hier unsere 70-er jahre burg nach sanierung mit 18-24cm wdvs und trotzdem schlanken laibungen und dafür fetten innenfensterbänken...


2012/20121213540813.JPG

2015/20150703837672.JPG

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  •  ap99
  •   Gold-Award
5.4.2017  (#11)

zitat..
Wir sind in der Steiermark! Ich hab bis jetzt noch nichts gehört, dass man ein Haus dämmen muss im Zuge einer Sanierung. Aber vielleicht kommt das ja beim Einreichen ja dazu?


Dann lies mal hier nach:
§ 81 ... und § 4 z 34a ... ob das zutrifft ist zu hinterfragen.

https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=LrStmk&Gesetzesnummer=20000070

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  •  hungryturtle
5.4.2017  (#12)
@maider187

zitat..
maider187 schrieb: 15-20.000€ gehen sich nie für beide System aus, es see denn du kannst alles selbst machen!


Ja, das stimmt! Aber mein Schwiegervater arbeitet bei einer Solarthermie Firma und hätte in diesem Bereich Kontakte, somit wäre das viel günstiger für uns.

zitat..
maider187 schrieb: mein Nachbar hat ähnliches Haus wie wir, halbe Gasse schaut gleich aus und der hat nur Thermoputz drauf aber Radiatoren und Gasheizung. Ist laut seinen Aussagen aber schon Grenzwertig. beide schon Ü45 und keine Kinder, mit Kinder würde es laut seiner Aussage nicht gehen, zu kalt!


Wäre interessant zu wissen, ob dein Nachbar etwas anderes saniert/gedämmt hat, wie Fenster, Kellerdecke usw. und welchen U-Wert die Außenwände haben.
Ich hab mir gedacht, der U-Wert von unserer Außenwand wäre schlechter. Laut Energieausweis liegt der U-Wert bei 0,72 W/m^2K. Natürlich würde das durchs Dämmen weitersinken, aber ich hätte ihn so um die 1,1 W/m^2K erwartet.

@dyarne
Danke für die Fotos! Kann mir jetzt ungefähr vorstellen, wie das ausschaun würde!

@ap99

zitat..
ap99 schrieb: Dann lies mal hier nach:
§ 81 ... und § 4 z 34a ... ob das zutrifft ist zu hinterfragen.


Danke für den Link! Ich weiß leider nicht, ob wir mehr als 25% der Gebäudehülle sanieren werden. Wenn alle Fenster ausgetauscht werden, wären es ca. 12% (laut Energieausweis) von der Außenwand. Kommt wahrscheinlich drauf an, was wir mit dem Balkon machen. Danke, wir werden es auf jeden Fall im Kopf behalten.

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  •  maider187
6.4.2017  (#13)

zitat..
hungryturtle schrieb: Ja, das stimmt! Aber mein Schwiegervater arbeitet bei einer Solarthermie Firma und hätte in diesem Bereich Kontakte, somit wäre das viel günstiger für uns.


das ist super, aber erkundige dich genau bezüglich Erdwärme mit Solaranlage. Das spießt sich leider, mit Photovoltaik ist kompatibel.

zitat..
hungryturtle schrieb: Wäre interessant zu wissen, ob dein Nachbar etwas anderes saniert/gedämmt hat, wie Fenster, Kellerdecke usw. und welchen U-Wert die Außenwände haben.
Ich hab mir gedacht, der U-Wert von unserer Außenwand wäre schlechter. Laut Energieausweis liegt der U-Wert bei 0,72 W/m^2K. Natürlich würde das durchs Dämmen weitersinken, aber ich hätte ihn so um die 1,1 W/m^2K erwartet.

]

Kellerdecke ja, alte Kastenfenster neu hergerichtet mit neuem Glas.
U-wert Außenwände wurden sicher nicht berechnet, Mauerstärke zwischen 30 und 50cm.

Kannst mal das Ergebnis vom EA EA [Energieausweis] posten?

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  •  AnTeMa
6.4.2017  (#14)
Passivhaus-Öko-Außendämmung selber machen für 50-60 €/qm - Die erwähnte Außendämmung mit Stegträgern, Holzfaserplatten und Zellulosedämmung habe ich für 2 Gebäude geplant und die Materialien sehr günstig besorgt, sodass problemlos Anforderungen an Passivhausdämmung erfüllt werden und das bei Eigenbau auch noch sehr günstig.
Technisch ist's nicht schwierig- das wurde auch von Nicht-Handwerkern in sehr guter Ausführung durchgeführt.
Nur CAD- Aufteilungsplan und Details für Fenster- und Ecken etc hatte ich geliefert.

Falls die Holzfaserplatten verputzt werden sollten das Putzer machen-Holz- und Plattenverkleidungen können auch selbst montiert werden.

Wenn die vorhandenen Kastenfenster vom Holz her noch ok sind sollten die wiederverwendet werden-
wenn sie demontiert wurden können sie ohnehin besser überarbeitet werden.

Wenn außen gedämmt wird ist es einfach, ggf Fenster- oder Türöffnungen zu verändern oder zusätzliche vorzusehen, da der Außenputz dabei nicht wiederhergestellt werden muß.

Installationsleitungen können auf der Hauswand verlegt werden, zB auch Antennenkabel und Solarthermierohre.

Bei guter Dämmung kann jedes Heizsystem verwendet werden, welches viel sparsamer ausgelegt werden kann und geringere Flächen benötigt.

Andreas Teich

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  •  hungryturtle
6.4.2017  (#15)
@maider187

zitat..
maider187 schrieb: das ist super, aber erkundige dich genau bezüglich Erdwärme mit Solaranlage. Das spießt sich leider, mit Photovoltaik ist kompatibel.


Danke für den Tipp! Ich werde mich auf jeden Fall erkundigen, was mit Erdwärme wirklich sinnvoll ist und nicht kontraproduktiv.

zitat..
maider187 schrieb: Kannst mal das Ergebnis vom EA EA [Energieausweis] posten?


Da da ziemlich viel steht und ichs nicht digital hab, poste ich hier ein paar Werte, die mir wichtig erscheinen. Wenn etwas bestimmtes erwünscht ist, dann einfach schreiben bitte :)

Gebäudekenndaten:
- Bruttofläche...215 m^2
- Bezugsfläche...170 m^2
- Gebäude-Hüllefläche...440 m^2
- Heiztage...297 d
- Norm-Außentemperatur...-11C
- Mittlerer U-Wert...0,82 W/m^2K
- Bauweise...sehr schwer
- Fensteranteile...12%

Anforderungen/Referenzklima:
- Referenz-Heizwärmebedarf...140 kWh/m^2a
- Heizwärmebedarf...140 kWh/m^2a
- Gesamtenergieeffizienz-Faktor...1,92

Wärme- und Energiebedarf (Standortklima):
- Referenz-Heizwärmebedarf...157 kWh/m^2a
- Heizwärmebedarf...157 kWh/m^2a
- Heizenergiebedarf...255 kWh/m^2a

Bauteile:
- Außenwand...U=0,72 mit 0,35m
- Obergeschoßdecke...U=0,40 mit 0,3m
- Dach...U=0,43 mit 0,25m
- Außenfenster...U=2,8
- Außentür...U=3
- Kellerdecke...U=0,8 mit 0,25

Mittlerweile haben wir uns überlegt, ob wir die jetztige Heizung (Nachtstromheizung) ein paar Tage laufen lassen wollen und dann schaun, ob wir eventuell ein Thermobild machen lassen um zu sehen, wieviel da über die Außenwand verloren geht.
@AnTeMa
Ich weiß, dass es hier sehr viele gibt, die vieles selbst machen und es auch so viel günstiger ist. Aber selber etwas zu machen kommt bei uns gar nicht in Frage, da ich weder mir noch meinem Mann so etwas zutrauen würde. Wir haben zu zweit vier linke Hände ;)



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  •  Nouti
6.4.2017  (#16)
Wärmebildkamera kannst dir sparen, bei der ungedämmten AW hast die größten Wärmeverluste. Die Thermografie zeigt dir auch nicht wie viel Wärme verloren geht. Der U-Wert von 0,72 scheint mir für eine Ziegelmauer aus den 70ern sowieso viel zu niedrig, wurde in der Berechnung warscheinlich möglichst vorteilhaft bewertet.

In der Steiermark gibt es für Sanierungen eine Förderung, die sogenannte "Umfassende energetische Sanierung", dabei musst mind. 3 energetisch relevante Maßnahmen machen und einen HWB ref von max. 75 erreichen. Der Wert wird sich ohne Fassadendämmung nicht spielen.
Zusätzlich kannst auch noch um den Sanierungsscheck ansuchen.

Also AW-Dämmung würd ich auf jedenfall machen. Du sparst dir nicht nur wesentliche Heizkosten, sondern bekommst auch ein besseres Raumklima (wärmere Oberflächen an der Innenseite der AW). Die Fenster ganz raus setzen an die Mauerkante und dann mit der Dämmung über den Stock. Somit hast innen schöne große Fensterbänke und außen keine "Schießscharten" und eine wärmebrückenfreie Lösung.

Für die Wärmepumpe gilt ebenfalls: je besser gedämmt das Haus, desto effizienter der Betrieb.

Und die Kombination mit Solaranalage kannst dir auf jeden Fall überlegen, wüsste nicht wo sich da was spießen sollte.

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  •  ap99
  •   Gold-Award
6.4.2017  (#17)
Transmission: 440 m2 * 0,82 (mittlerer u-wert) * 31 K (Ti-(-Ta)) = 11,1 kW
Lüftung: ca. 1-2 kW
Gesamt ca. 12-13 kW ... da werden höhere Systemtemperaturen nötig sein - nicht ideal für WP WP [Wärmepumpe]

... unbedingt die Wände dämmen.

zitat..
Nouti schrieb: Und die Kombination mit Solaranalage kannst dir auf jeden Fall überlegen, wüsste nicht wo sich da was spießen sollte.


Ich sehe keinen Vorteil bei der Kombi WP WP [Wärmepumpe] + Solar, sondern Nachteile ... auch wenn die Module wenig bis nichts kosten, muß noch verrohrt werden (Arbeitszeit). Zudem kommen noch Wartung + Instandhaltung. Mit einer Wärmepumpe wird im Sommer auch effizient WW WW [Warmwasser] erzeugt, da spart man mit einer thermischer Solar keine 50 €/Jahr. Richtung Winter sind die Temperaturen zu gering, um sie im WW WW [Warmwasser]-Speicher einzuspeisen.

Für mich käme, wenn ich das Geld übrig hätte, nur Photovoltaik als Ergänzung zur WP WP [Wärmepumpe] in Frage.

... Was sind da deine Überlegungen dazu?

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  •  Meinereiner
  •   Bronze-Award
6.4.2017  (#18)
Servus!

Und der nächste:

Unbedingt die Wände dämmen!!

Wir haben (unter anderem) einen 1972er Bau mit 25cm-Ziegeln - ein paar Wände mit 10cm, ein paar mit 4cm (nein, keine Zahl vergessen) und einige Wände mit Null cm Dämmung drauf (nur Putz).
Gerade diese Wände sind im Winter kaaalt - seeehr kalt! emoji
Ich lief im Jänner bei -10 Grad mit einer einfachen Wärmebildkamera (von der Feuerwehr zum Glutnestlsuchen - leider ohne Speichermöglichkeit) rundums Haus: die nackten Wände und Sockeln glühen, daß es (k)eine Freude ist!
Wundert mich, daß die hausnahen Bäume nicht blühten....

Letzten Sommer haben wir von Öl auf Sole-WP mit rgk umgestellt, und wollten im Herbst noch vollwärmeschützen, ist sich aber zeitlich leider nicht mehr ausgegangen.
In ein paar Wochen ist es soweit - wir freuen uns schon auf warme Wände und (noch) mehr Energieeinsparung!!
Und WP WP [Wärmepumpe]+Kollektor freuen sich auch schon sehr....

Wir haben auch eine (seit 11 Jahren bestehende) therm. Solaranlage (ca. 8qm), die funktioniert schon seit ein paar Wochen gut fürs Warmwasser.
In unseren öligen Jahren hat sie sich schnell abbezahlt.
Aber wenn die mal putt wird, wird sie gegen eine Photovoltaik ausgetauscht!

Wenn Du weitere zwei/drei Details über unser Häuschen wissen willst, und ein paar Minuten Zeit hast, kannst ja hier mal reinschaun:
http://www.energiesparhaus.at/forum/41004_1

LG
Rudi

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
6.4.2017  (#19)
ist der Rudi schnell ...emoji

ergänzend zur Solarthermie...
...und man braucht einen Puffer und man braucht Pumpen und am schlimmsten man gibt dem Errichter den Steilpass die Hydraulik der WP WP [Wärmepumpe] zu verhunzen indem diese auch an den Puffer gestöpselt wird...

Wo wäre - in Kombination mit WP WP [Wärmepumpe] - der Sinn der Solarthermie wenn PV dasselbe und noch mehr kann ohne die Probleme/Einschränkungen?

PS: mein sommerliches Warmwasser im 2-Familienhaus kostet gut 10€ pro Monat mit dafür suboptimaler Tiefenbohrung ... emoji

1
  •  hungryturtle
13.4.2017  (#20)
Ich wollte einen kurzen Update geben.

Wir haben uns gegen die Dämmung entschieden, aber nur vorerst. Wir wollen zuerst einen Winter drinnen wohnen und wenn die Wände tatsächlich so unangenehm kalt sind, dann werden wir nächstes Jahr gleich dämmen.

Vielen Dank für alle, die sich die Zeit genommen haben um mir zu antworten.
Ich werde noch einen Update geben, wie es dann mit Stromkosten und Wohngefühl ausschaut ohne Vollwärmeschutz. Vielleicht ist das hilfreich für alle, die sich noch überlegen nachträglich zu dämmen.

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