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Erfahrungen aus der Praxis Prkett legen

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  •  maider187
6.10. - 20.10.2017
10 Antworten | 4 Autoren 10
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Hallo Leute

Kellenschnitte Kraftschlüssig schließen und Parkett drüber oder doch flexibel lassen und mit Acryl zumachen?
Wie habt ihr das gemacht bei Vollflächiger Verlegung? Stiege kommt kein Parkett.

Laut Estrichmann kein Problem aber besser wäre es wenn nicht alle Kellenschnitte Kraftschlüssig geschlossen sind.

Wir wollen auf alle Fälle keine Trenn/Boden -leisten haben deswegen das höchste der Gefühle mit Acryl a Fuge machen, sollte ja gehen wenn der Parkett Vollflächig geklebt wird?

so schaut es bei uns aus. Bad & WC sind Fliesen gelegt, alles andere kommt Parkett. Kellenschnitt bei jeder Türe...

2017/20171006626538.png


2017/20171006923142.png

  •  Foxy
  •   Bronze-Award
6.10.2017  (#1)
da häng ich mich dran..... gleiches thema grad bei uns

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  •  maider187
9.10.2017  (#2)
laut meinem Bodenleger werden die Verwinkelten Räume nicht durchgehend gelegt..
3cm vor dem Kellenschnitt mit dem Kleber aufhören, Brett bis uf den Kellenschnitt verlegen und dort eine ca 3mm breite Acrylfuge machen. Dann sind wir auf der sicheren Seite.

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  •  mike82
  •   Gold-Award
9.10.2017  (#3)
Mein Bodenleger hat mir empfohlen die gleich zur Verlegerichtung verlaufenden Kellenschnitte zu verharzen.
Über die Quer verlaufenden hab ich einfach darüber gelegt und geschaut, dass dort halt kein Querstoss in der Nähe ist.

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  •  mike82
  •   Gold-Award
9.10.2017  (#4)
hier hab ich ein paar Bilder gepostet:
http://www.energiesparhaus.at/forum/46021_1#416741

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  •  maider187
9.10.2017  (#5)

zitat..
mike82 schrieb: hier hab ich ein paar Bilder gepostet:


die habe ich mir schon angeschaut, danke. Hast du bei den Zimmern die Fuge mit Acryl zugemacht oder eine leiste gegeben?



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  •  mike82
  •   Gold-Award
9.10.2017  (#6)
Ich hab im gesamten Haus den Parkett durchgehend verklebt. Ohne Fuge.
Ausgenommen dieses eine Zimmer auf dem Foto. emoji

Da dachte ich mir – naja das ist ein Kinderzimmer gehst auf Nummer sicher und verlegst schwimmend.
Hab lange hin und her überlegt und Letzen Endes wirklich schwimmend verlegt. Fehler emoji
Denn ich bin ich dann ein paar mal rein und raus gegangen und der Unterschied ist so massiv gewesen, dass ich das zweite Kinderzimmer wieder geklebt hab. 
Jetzt haben wir halt beschlossen, dass das tendenziell schmutzigere Kind in dieses Zimmer muss und das saubere Kind das mit dem geklebten Boden bekommt. emoji emoji emoji

Na Scherz. Mi hats dann einfach nicht mehr gejuckt den schwimmend verlegten Boden rauszunehmen und zu verkleben…

Deshalb ist hier eine Leiste auf dem Foto zu sehen…



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  •  maider187
9.10.2017  (#7)

zitat..
mike82 schrieb: Na Scherz. Mi hats dann einfach nicht mehr gejuckt den schwimmend verlegten Boden rauszunehmen und zu verkleben…


verständlich..

zitat..
mike82 schrieb: Deshalb ist hier eine Leiste auf dem Foto zu sehen…


ah, ok, danke für die Info.

ich sollte wegen den vielen Verwinkleungen und Vorsprüngen drauf verzichten wen es möglich ist.


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  •  wieli
14.10.2017  (#8)
Risse und Fugen (sog. Scheinfugen, meist im Türbereich, um unkontrolliertes Reißen des Estrichs im Aushärteprozess zu verhindern) sind, mit dafür empfohlenen Vergussmassen auf Reaktionsharzbasis kraftschlüssig zu verschließen.
"Echte" Bauwerksfugen / Bewegungsfugen müssen auch im Parkett übernommen werden - mit richtigem Dehnungsprofil, nicht mit Acryl!

Jede andere Vorgehensweise entspricht nicht dem Stand der Technik bzw. den Regeln des Faches. Bei Nichtbeachtung verliert man dadurch den Gewährleistungsanspruch gegenüber dem Hersteller (sowohl vom Boden als auch vom Klebstoff!).

Soweit zu den Grundvoraussetzungen. Wenn Ihr Bodenleger sagt, er verharzt nicht, übernimmt er damit alle Risiken (die Unannehmlichkeiten im Schadensfalle bleiben Ihnen natürlich trotzdem...).
Wenn er Sie schriftlich darüber aufklärt, dass zu verharzen wäre (sog. "Bedenkenanmeldung") und Sie aber darauf bestehen, ohne Verharzen zu Verlegen, haben wieder Sie das Bummerl...

Empfehlung: Verharzen. Kostet deswegen nicht mehr, und man ist auf der sicheren Seite.

PS: was der "Estrichmann" dazu sagt ist eigentlich egal. Auch wenn er einen Blödsinn erzählt ist er deswegen nicht in der Haftung. Es bleibt immer beim nächsten Gewerke hängen. Also beim Bodenleger! Der, der die Verlegung durchführt (egal ob Professionist oder Eigenleistung!) ist für die korrekte Durchführung UND sogar Prüfung des Vorgewerkes (Untergrundprüfung etc.) verantwortlich.

MfG Wieli

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  •  maider187
16.10.2017  (#9)
Danke Wieli für den Ausführlichen Kommentar.

es sind alles Scheinfugen , also Kellenschnitte und keine Bewegungsfugen.
Wenn ich das richtig verstanden habe soll ich alle Scheinfugen verharzen ohne Rücksicht auf Verluste?
Was ist mit dem Thema Estrichbewegung bezüglich Verwinkelungen von Räumen, max Dielenlänge bei Verklebung, unterschiedlichen Temperaturverhalten in den einzelnen Zimmern? zB.: Bad ~23-24 Grad, Schlafzimmer max 21grad, wenn überhaupt? Durch den kleinen Vorraum im OG laufen die ganzen Zuleitungen für die einzelnen Zimmer, somit wird der zb immer sehr warm sein.



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  •  wieli
20.10.2017  (#10)
Verwinkelungen: Wenn der Estrichleger die Estrichfelder so dimmensioniert hat wie es die Regeln vorsehen, wird es nicht zu Problemen führen. Deshalb ist eine Verharzung (inkl. Klammern!!) auch so wichtig. Der Kellenschnitt dient ja dazu, Spannungen während der Aushärtephase zu minimieren bzw. im ungünstigen Fall ein "kontrolliertes" reißen (am Kellenschnitt) zu ermöglichen. Dann ist die Sanierung einfacher, weil lokal begrenzt. Im ausgehärteten Zustand soll es dann ja eine möglichst stabile Platte sein, ohne die "Schwachstelle Kellenschnitt" die dann nicht mehr benötigt wird.

Dielenlänge: Meines Wissens nach gibt es keine Normen bezüglich der Max-Länge.
Eine eventuelle Begrenzung bzw. spezielle Verlegevorschriften von "Überdimensionen" definiert meist der Parketthersteller. Wichtiger als die Dielenlänge ist die Dielenbreite. Je breiter umso größer die mögliche Schüsselung. Übliche, problemlose Breiten sind bis ca. 20cm. Ab ca. 25cm kommt es schon zu deutlich mehr Risiken.

Temperatur: Im Bad sind ja Fliesen, also für den Rest irrelevant. Die kleinen Unterschiede von Wohnraum zu SZ sind auch kein Thema. Der Vorraum sollte auch kein Problem darstellen, denn es gelten ja die selben Regeln: Max. Oberflächentemp. am Parkett: 29 Grad (gilt auch für Randzonen, Vorsicht vor Stauwärme durch Teppiche!!), ideal max. 27 Grad.
Hierbei sei noch erwähnt, dass auch eine korrekte Überdeckung der Heizungsrohre von hoher Bedeutung ist. Wenn diese im Estrich zu hoch eingebaut wurden, führt dies immer wieder zu großen Problemen. Hier also dem Estrichleger auf die Finger schauen emoji

Zu guter Letzt, die entscheidenden Punkte für größtmögliche Sicherheit und Sorgenfreiheit:
1. Aufheizprotokoll ausstellen lassen (ist nicht gleich dem Funktionsheizen!)
2. Feuchtemessung mit CM-Messung (und NUR mit dieser, alle anderen sind bedeutungslos
3. Einbau einer Heizplombe (kostet nix), wer es ganz genau wissen will, baut sich eine Fidbox ein (googeln...)
4. sich beim Verlegen einfach an die Regeln halten. Das ist weder viel mehr Arbeit, noch kostets viel mehr Geld.

LG Wieli


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