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Erfahrung mit Vakuumdämmung

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  •  ginzlinger
29.5. - 7.6.2019
19 Antworten | 9 Autoren 19
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Grüß Euch!

Ich habe ein Problem mit der Dämmstärke auf unserer Terrasse die sich über einem Wohnraum befindet. Um auf den geforderten U-Wert zu kommen müssten wir eine Vakuumdämmung verwenden.
Jetzt möchte ich mal fragen ob damit jemand Erfahrung hat bzgl. Haltbarkeit der Dämmpanele und auch zum Preis?

mfg
Stefan

  •  Supapeda
29.5.2019  (#1)
Ich habe ebenfalls Infos dazu gesucht.
Wärmeleitfähigkeit von 0,007 W/(m2K)
Preisliste zum Beispiel https://vakuumdaemmung.at/wp-content/uploads/2014/04/ultraVIP-TerrassendU00e4mmung.pdf
Nehme an, die Preise sind bei allen in der Größenordnung

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  •  MissT
  •   Gold-Award
29.5.2019  (#2)
Frage/Denkanstoß: Ist denn sicher, dass es nicht auch ohne Vakuumdämmung geht? Wie schaut der Fußbodenaufbau im Detail aus? Bei uns - Erker im EG, darüber Terrasse im OG - sah es zuerst nach so einer Speziallösung aus, weil wir unbedingt eine Stufe vom OG auf die Terrasse vermeiden wollten. Bei uns wurde dann aber die Decke im Erkerbereich etwas dünner ausgeführt, und dann ging es auch mit Standarddämmung.

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  •  ginzlinger
29.5.2019  (#3)
Bei uns steht schon alles, haben von der betondecke bis terrassenbodenpberkante ca 21,5cm platz. Terrasse ist 2x5m groß, gefälle auf der kurzen seite (d.h. bei 2% -> 4cm gefälledämmung). 
Ich hab leider gerade kein foto bei der hand, werde morgen eins posten.

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  •  Sibelius01
30.5.2019  (#4)
So eine Vakuum Dämmung ist auf dem Papier natürlich super. Aber wehe, wenn die Metal-Umhüllung irgendwie Schaden nimmt (Ob ein Kaffepacherl 20 Jahre Vakuum hält, habe ich noch nicht ausprobiert). Zusätzliches Problem ist, alles damit flächendeckend abzudecken, bei verschiedensten Grundrissen. Zuschneiden kann man ja nicht - dann ist halt das Vakuum weg. Dann wird irgendwie mit zwei Schichten gearbeitet (siehe Beispiel "Verlegeplan")... Was die dann in die frei bleibenden Hohlräume legen ....???

Und selbst wenn man die Verlegung, usw. hinbekommt - ob ein Vakuum > 20 Jahre hält - na ja.

Meine persönliche Meinung ist: Zu "windig" und Finger weg davon.

Und wenn es gar keine andere Möglichkeit gibt, dann würde ich erwarten, dass man halt nach einigen Jahren wohl wieder renovieren muss (Ich kenne kein Vakuum, das unendlich hält).

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  •  Supapeda
30.5.2019  (#5)
Dass das Vakuum hält glaube ich schon. Bei der Verarbeitung hänge ich mich aber bei Sibelius01 ein:
Die Dämmung ist so dünn, eine kleine Lücke wirkt sich dadurch viel stärker auf das Gesamtergebnis aus als bei 20cm herkömmlicher Dämmung.
Man darf auch nicht Durchschrauben und die Platten bestellt man entweder im Standardmaß oder schon konfektioniert. Das heißt, man muss sich den darüber/darunter liegenden Aufbau auch vorher richtig gut überlegen, weil eine Änderung dann schwer möglich ist!
So lieblos wie bei uns die Dämmung verarbeitet wird, könnte ich mir kein tolles Ergebnis mit der Vakuumdämmung vorstellen.

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  •  ginzlinger
30.5.2019  (#6)
So, anbei ein paar Fotos:

2019/20190530456605.png

2019/20190530743927.png

2019/20190530123117.png
Die Fläche ist schön rechteckig, deshalb würde ich mir von wegen Spalten zwischen den Dämmelementen nicht so große Sorgen machen, bzw. denke ich dass man das gut hinbekommen müsste. Ausserdem kommt ja dann zumindest noch die Gefälledämmung drüber.

Ich habe eigentlich auch eher Bedenken wegen der Haltbarkeit des Vakuums.

Wir haben auch schon ein Angebot unseres Dachdeckers, mit 2 Dämmvarianten:


2019/20190530491598.png
 
Mich würde auch interessieren ob es Erfahrungswerte gibt, was die U-Werte angeht:
Was heißt die Differenz von U 0,18 auf U 0,275?
Heißt das einfach etwas mehr Heizkosten, oder heißt das mit Sicherheit Schimmelflecken, Taupunktprobleme usw. (was absolut nicht geht...). Mit anderen Worten könnte man damit leben oder geht das gar nicht (mal abgesehen davon dass man lt. Bauordnung ein U von 0.2 einhalten muss)?

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  •  Wena
30.5.2019  (#7)
Die Dampfsperre und abdichtung nicht vergessen zwecks Isolieraufbauhöhe!

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  •  Gast-Karl
  •   Gold-Award
1.6.2019  (#8)
@ginzlinger: Der Dachdecker hat anscheinend in Mathe nicht gerade gut aufgepasst. Wie er bei 2 Meter Terrasse, 2% Gefälle und Mindeststärke 8cm auf eine mittlere Dämmstärke von 12cm kommt, sollte er dir mal vorrechnen. Auch benötigen 2x5 Meter Terrasse nicht 14m2 Dämmung.

12cm PIR sollten übrigens einen U-Wert von ~0,19 haben. Ich denke, er will dir nur die teure Dämmung aufschwatzen, da er sie schon wo auf Lager liegen hat.
Die Gefälledämmung gibt es auch mit weniger als 2%. Meiner Meinung nach sollten 1,25% auch ausreichen, was den U-Wert weiter verbessert. Bsp.: https://www.kingspan.com/de/de-de/produktgruppen/dammstoffe/therma-pir/therma-tt46-fm-gefalledammplatte

Was habt ihr als restlichen Aufbau zu den 21,5cm geplant?

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  •  Sibelius01
1.6.2019  (#9)
Schau mal unter "Linitherm PGV Gefälle in Google" - das macht dann auch gleich das nötige Gefälle.

Der U-Wert ist dann zwar nicht konstant über das Gefälle, aber in Summe (Durchschnitt über die gesamte Fläche) besser als mit extra Gefälle unten aufbauen und darauf irgendeine Dämmung konstanter Dicke oben.

Und kann beliebig zugeschnitten werden und gibt es, glaube ich, auch gefalzt.

Oben dann noch wasserdicht abdichten und dünne Fliesen drauf in Drainage Beton.

Problem sehe ich - wie auch immer der Aufbau gewählt wird - mit der Randabdichtung.

So etwas ähnliches gibt es wohl auch noch oben Alu kaschiert - wenn man höhere Lasten verteilen muss.

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  •  ginzlinger
3.6.2019  (#10)
Ja, beim Gefälle hat er sich etwas verrechnet... ;)
Ein geringeres Gefälle wäre vielleicht wirklich auch noch eine Idee... muss ich mal nachfragen was er davon hält..

Auf die 14m² kommt er wegen Verschnitt und 1m² Reserve.. bezahlt wird sowieso nach Verbrauch.

Der Aufbau von Innen nach Aussen ist:
- 25cm Betondecke
- Dampfsperre
- Vliesunterlage
- Dämmplatten (Vakuum oder PIR; je nachdem was wir jetzt machen)
- PIR Gefälledämmplatten 2%
- 1,5mm EPDM Flachdachabdichtung
- Gummigranulatmattte (6mm?)
- Terrassenbelag aus Holz (Holzunterbau + Dielen)

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  •  Gast-Karl
  •   Gold-Award
3.6.2019  (#11)
Also wenn der Dachdecker bei Vakuumdämmung Verschnitt bzw Reserve berechnet, solltest du dir schleunigst einen anderen suchen. Jeder Schnitt lässt sofort das Vakuum verschwinden...

Mit dem von Sibelius empfohlenen Linitherm-PUR erreichst du nur einen Uwert von >=0,21, da der λD nur 0,026 ist. Mit dem oben von mir erwähnten PIR kommst du auf die geforderten < 0,20.

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  •  Sibelius01
4.6.2019  (#12)

zitat..
Gast Karl schrieb: [ref]Gast Karl:54009#510767[/ref]Mit dem von Sibelius empfohlenen Linitherm-PUR erreichst du nur einen Uwert von >=0,21, da der λD nur 0,026 ist. Mit dem oben von mir erwähnten PIR kommst du auf die geforderten < 0,20.

Ich hab das nicht im Detail nachgesehen - ist das PIR auch eine Platte mit konstanter Dicke, oder eine die Gefälle und Dämmung macht? Wenn nicht (ebene Platte), dann ist das Linitherm eventuell schon eine Alternative, weil man ja sonst erst darunter irgendwie das Gefälle machen muss (mit Beton oder Estrich) und man ja dann Wärmedämmung bei der Hälfte sukzesive verliert, wo das Linitherm dann dicker wird. Kommt dann halt auf den Durchschnitt an über der Breite.

Ich denke mal das PIR macht auch das Gefälle und hat noch eine Alu Kaschierung - dann ist es natürlich besser und nur noch eine Preisfrage.

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  •  ginzlinger
5.6.2019  (#13)
Gefälle wird mit der Dämmung gemacht.
Und die Vakuumdämmplatten werden natürlich nicht geschnitten...


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  •  ginzlinger
5.6.2019  (#14)

zitat..
ginzlinger schrieb: Mich würde auch interessieren ob es Erfahrungswerte gibt, was die U-Werte angeht: Was heißt die Differenz von U 0,18 auf U 0,275? Heißt das einfach etwas mehr Heizkosten, oder heißt das mit Sicherheit Schimmelflecken, Taupunktprobleme usw. (was absolut nicht geht...). Mit anderen Worten könnte man damit leben oder geht das gar nicht (mal abgesehen davon dass man lt. Bauordnung ein U von 0.2 einhalten muss)?

Kann dazu vielleicht jemand eine Aussage treffen?
Bzw. hat da jemand Erfahrung?

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  •  Baumau
  •   Gold-Award
5.6.2019  (#15)
Soweit mir bekannt, schreibt die Bauordnung keinen U-Wert von 0,2 vor, aber vielleicht irre ich auch. Kann es sein, dass du die Wohnbauförderung meinst. 

Gib deinen Aufbau mal im u-wert-rechner ein, da lässt sich auch der Taupunkt berechnen. Alternativ gehts auch mit einer GEQ Testversion.

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  •  ProjectX
5.6.2019  (#16)

zitat..
Baumau schrieb: Soweit mir bekannt, schreibt die Bauordnung keinen U-Wert von 0,2 vor, aber vielleicht irre ich auch. Kann es sein, dass du die Wohnbauförderung meinst.


 OIB RL RL [Rücklauf] 6: DECKEN und DACHSCHRÄGEN jeweils gegen Außenluft  0,2W/m²K

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  •  ginzlinger
5.6.2019  (#17)
laut meinem Energieausweismenschen sind die 0,2 einzuhalten (für Bauordnung und Förderung gleich). Man kann aber anscheinend beim Bausachverständigen um eine Übertretung des U-werts ansuchen.. man behält dabei sogar die Förderung..

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  •  AnTeMa
5.6.2019  (#18)
Die zur Verfügung stehende Höhe ist doch ohnehin nicht so gering.
Vor der Tür könnte eine Rinne vorgesehen werden, sodass ein fast schwellenloser Übergang möglich ist.
Nur Gummigranulat zu verwenden, was es in verschiedenen Varianten auch als fertigen Belag gibt spart Höhe.
VIP's für solche Bereiche zu verwenden ist sehr unwirtschaftlich
Andreas Teich

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  •  ginzlinger
7.6.2019  (#19)
@andreas
Wie spielt eine Rinne leicht mit der Schwelle(nhöhe) zusammen?
Und wie würdest du diese Situation dämmen und abdichten?

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