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Der Baufirma Leute beistellen - wie handhaben?

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  •  MarkoW
16.2. - 17.2.2018
9 Antworten | 7 Autoren 9
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Hi!

Für einen Ziegel-Massiv-Rohbau veranschlagt eine Baufirma 5 Arbeitskräfte: 1x Polier, 1x Facharbeiter, 3x Hilfsarbeiter. Den Polier und einen Facharbeiter stellt die Baufirma dabei unbedingt.

Im Zuge der Angebotslegung kommt natürlich die Frage, ob man die drei Hilfskräfte selber stellen möchte, oder ob sie von der Baufirma gestellt werden sollen.

Und hier beginnen meine Fragen:

Zählt man den anwesenden Bauherren üblicherweise zu den drei Hilfskräften dazu oder besser nicht?

Wenn man keinen Plan hat, ob und wie viele Leute man selber auftreiben kann - wie verbleibt man da am Besten mit dem Baumeister? Ist es üblich, dass man ein paar Tage vor den Bauarbeiten sagt: "Montag hab ich zwei Leute, Dienstag drei, Mittwoch keinen, usw. ..." oder muss man das schon Wochen vorher genau wissen?

Wie wird das Thema üblicherweise gehandhabt?

Danke für die Hilfe und schöne Grüße,

Marko

  •  Andi1979
  •   Gold-Award
16.2.2018  (#1)
Am "einfachsten" und "sichersten" ist  wenn deine Baufirma die 2 fehlenden Arbeiter selber stellt. Aber die musst du natürlich zahlen.

Am "günstigsten" ist wenn die Baufirma nur den Polier stellt und du selbst die restlichen Arbeiter bzw. einen 2ten Maurer besorgst. Passieren darf da halt natürlich nix, zum Thema "Mithilfe" findest du bei der Suche viele Seiten Diskussion, da will ich gar nicht im Detail drauf eingehen.


Was ich dir sagen kann:

Du kannst früh genug Freunde/Bekannte fragen wer grundsätzlich dabei ist.
Je näher der Rohbau rückt umso schneller wird klar ob 1) die Baufirma (hoffentlich!) termin-treu ist und 2) die Freunde kommen. Und selbst dann können dir noch Leute ausfallen oder das Wetter verrückt spielen.

Wir konnten mit unserem Baumeister vorher einen relativ guten Zeitplan erstellen der mit etwas Glück gehalten hat und eine gute Richtlinie war wann 1 Hackler mehr und wann 1 Hackler weniger benötigt wurde. (ist ja nicht jeden Tag gleich)

Es gibt auch öfters Arbeiten die man mit 2,3 Freunden nach der Baustelle machen kann/darf...
Bitumen Abdichtung (juhui), Schalttafeln/Holz putzen, zusammenräumen, Spachteln, Deckensteher abbauen usw usf.

Versprich dem Baumeister/Polier halt nicht zuviel, dem wird lieber sein es steht einer deiner Freunde zuviel auf der Baustelle als 1 zuwenig ;) 

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  •  mike82
  •   Gold-Award
16.2.2018  (#2)
Naja im Normalfall sind die Bauherren schon als eine Person zu rechnen. Wobei du natürlich immer wieder von der Arbeit abgehalten wirst wenn was auszumachen ist emoji

Wir habens so gemacht:

Ich und Freundin waren fix die ganze Rohbauzeit da.
Dann hab ich mir für jede Woche durchgehend einen zusätzlichen Helfer organisiert.
z.B. für Woche Nr. 2 dann 3 Tage Bruder + 2 Tage Schwager usw.
Das war aber schon viele Wochen im vorhinein klar wer da sein wird, weil die sich ja auch Urlaub eintragen mussten...

Und zusätzlichen zu diesen Fixstartern hatte ich dann noch immer ein paar Leute im Petto die kurzfristig mal einen Tag verfügbar waren.
Das waren dann die Geschichten die während des Rohbaus täglich/wöchentlich mit dem Polier vereinbart wurden.

z.B.
Morgen wird's zum Korb binden - Da würde es gut sein wenn noch zwei weitere Helfer da sind.
Oder übermorgen tun wir nur ausschalen da reichts wenn nur ihr beide da seit...



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  •  cyborg31
16.2.2018  (#3)
Hallo Marko,

hier handelt es sich um eine Regiebaustelle, wenn ihr Leute stellt.
Sind gerade selber in Verhandlungen mit Baufirmen, und haben immer nach der Möglichkeit für eine Regiebaustelle gefragt.

Im Regelfall haben wir es so erlebt, dass dann ein fixes Pensum an Leuten für die entsprechende Zeit gestellt werden muss, und auch immer die selben Leute. Da sonst der Aufwand für "Einschulen" etc. sich nicht lohnt (haben die meisten Firmen so gehandhabt).

Rein preislich, falls es dich interessiert, waren für Rohbaukosten von ca. 180.000 dann schon 40.000 einsparbar durch eine Regiebaustelle. Es kommt aber immer drauf an, wo mitgeholfen wird. Das reine aufmauern geht mittlerweile so schnell, dass sich hier die Arbeitsstunden sowieso im Rahmen halten.

Für mehr Infos bzw. fachlichere Kommentare antwortet sicherlich jemand anderes :D

Schöne Grüße

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  •  MarkoW
16.2.2018  (#4)
Danke für die ersten Antworten!

Ist es eher normal, dass man bei der Auftragserteilung lange vor Baubeginn sagen muss zB: wir brauchen eine Hilfskraft fix und kümmern uns um die restlichen beiden selber?

Und wenn dann einen Tag mehr als drei Hilfskräfte auf der Baustelle sind, ist es nett, und wenn man für den nächsten tag niemanden findet, dann sind die nur zu dritt und dementsprechend verliert man den Tag und es wird teuer .... ?

Danke, Lg, Marko

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  •  cyborg31
16.2.2018  (#5)
Ich denke das wird darauf ankommen was ihr ausmacht.
Entweder Pauschalpreis, dann müsst ihr die Arbeitskräfte fix stellen, oder T&M dann ist's dem BM eh egal, da er nach Stunden abrechnet.

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  •  Andi1979
  •   Gold-Award
16.2.2018  (#6)
hängt vom Baumeister ab. Gibt die wildesten Pfusch-Baustellen wo der Baumeister binnen kürzester Zeit Ersatz-Arbeiter vom Dorf auftreibt die du "so" zahlst und dann gibts Baustellen wo 3 Monate vorher schon klar sein muss dass immer der gleiche Mithelfer auf der Baustelle ist der entsprechend eingeschult, versichert ist, immer Helm aufsetzt usw usf.

Das ist bei jedem anders. Hat auch jeder andere Freunde und andere Möglichkeiten.

Was aber sicher bei jedem Baumeister gleich ist:
a) Der Baumeister will (vorzugsweise so bald als möglich) wissen wieviele Arbeiter er offiziell stellen muss. Und die sind dann auch da und werden nicht heimgeschickt weil zufälligerweise ein Freund dann doch Zeit hatte..
b) der Baumeister will wissen für welchen Zeitraum er seine Arbeiter einteilen muss, dH wie schnell der Rohbau errichtet werden soll. Weil dann natürlich der nächste Rohbau folgt, bis die Saison vorbei ist. Das Ziel des Baumeisters ist es seinen Trupp bestmöglich einzuteilen und so wenig als möglich unerwünschte Plan-Änderungen zu haben.


je weniger Stunden geschrieben werden und je schneller der Rohbau steht umso günstiger natürlich für dich

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  •  chrismo
16.2.2018  (#7)
Deine erste Frage wurde eh schon beantwortet und das ist aus Baumeistersicht natürlich sehr verständlich.



zitat..
MarkoW schrieb: Und wenn dann einen Tag mehr als drei Hilfskräfte auf der Baustelle sind, ist es nett, und wenn man für den nächsten tag niemanden findet, dann sind die nur zu dritt und dementsprechend verliert man den Tag und es wird teuer .... ?


Bei uns wurde das immer mit dem Polier ausgemacht, wieviele Leute in den nächsten 1-2 Tagen gebraucht werden. Je nach Arbeiten können mal 6 Helfer gebraucht werden, an anderen Tagen reichen auch mal zwei aus.

Wenn ihr daran denkt selbst Hilfskräfte zu stellen, solltet ihr ein paar sehr zuverlässige dabei haben, die auch gewillt sind ein oder mehrere Wochen zu helfen. Das ist dann meist nur die engste Verwandschaft. Mit denen plant ihr so, dass ihr die gesamte Bauzeit zumindest 2-3 Leute fix da habt (ieber jemanden für einen Tag frei geben). Freunde/Bekannte, die mal tage- oder stundenweise helfen bringen leider recht wenig, außer sie kennen sich gut aus am Bau und können quasi sofort, selbstständig arbeiten.

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  •  hunter80
  •   Bronze-Award
16.2.2018  (#8)
bei uns im konkreten Fall hat es sich so ergeben, dass wir vom ersten unverhandelten 'Pauschalanbot' (wo ich fast vom Sessel gefallen bin....) ohne Mithilfe u. alles über Firma ca. 180.000,- letztendlich auf Regie umstellten u. ordentlich mitgearbeitet haben, viel mehr als vorher vermutet u. zugetraut....u. es sind dann 130.000,- geworden.
mit diesen 50' konnten dann zb. Fenster u. einige Dinge mehr bezahlt werden, u. weil wir so extrem einsparen konnten sind wir sogar weit unter unserem veranschlagten Budget geblieben.
somit werden wir aller Voraussicht nach, wenn es weiter so gut läuft mit dem Kredit etliche Jahre früher fertig als geplant.

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  •  melly210
  •   Gold-Award
17.2.2018  (#9)
Ja wieviel man sich selber zutraut ist halt immer die Frage. Bei reinen Hilfsarbeiter-Tätigkeiten kann aber nicht viel sein. Da trägt die Verantwortung ja die Baufirma. Wenn man am Abend/Wochenende generell selber Sachen ohne Baufirma macht, trägt man selber das Risiko. Wenn was schief geht, muß man dann auch selbst dafür gerade stehen. War uns zu heikel.
Am meisten holt man immer noch mit gut verhandeln noch. Wir haben unser Haus nur durch gut verhandeln am Ende fixfertig incl Gartengestaltung um 50 000 weniger als das erste Belagsfertig-Angebot gewesen wäre gebaut. Dh wir haben ca 130 000 Euro rausverhandelt. Ohne selber was anzugreifen.

Wenn ihr Leute stellt würde ich auch eher schauen, daß das jeweils welche sind die minimum wochenweise Zeit haben. Nachdem das Wetter unberechenbar ist, auch eher schauen, daß ihr für deutlich mehr Zeit als ihr eigentlich brauchen werdet Leute eingeteilt habt. Man weiß nie so genau wann welche Arbeiten möglich sein/anfallen werden.

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