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Dampfdichte Ebene im Strohhaus mit Lehmputz

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  •  odyssee80
19.5. - 20.5.2018
12 Antworten | 5 Autoren 12
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Hallo Forumsleser

mein Thema ist die dampfdichte Ebene für ein Holzhaus mit Strohdämmung und Lehmputz.
Zwischen der Holztragkonstruktion (Tiefe 40cm) kommt eine 36cm dicke Strohdämmung. Die 4cm Differenz sind an der Innenwand und werden mit Lehmputz ausgefüllt.
Dann kommt eine 3cm Querlattung und nochmals 1,5cm Lehmputz.

Meine Frage ist folgende:
Ist dieser Aufbau ausreichend für die Dampfdichtheit?

Der Aufbau wurde sicher schon gebaut, wie ist das Thema gelöst worden, welche Antworten habt ihr da bekommen?

Vielen Dank vorweg.
helgA

  •  alpenzell
  •   Gold-Award
19.5.2018  (#1)
http://baubiologie.at/strohballenbau/
hier werden Kurse zu genau dem Thema angeboten, ich war dabei, kann ich nur empfehlen. Was soll denn außen drauf? 
So wie du das beschreibst klingt das ja nach Fachwerk. Klingt so, als ob du die Holzsteher innen siehst und nur den Zwischenraum mit Lehm putzt? So würde ich das nicht bauen.

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  •  alpenzell
  •   Gold-Award
19.5.2018  (#2)
http://www.baubiologie.at/workshop2013/praesentation/index.htm
http://www.strohnatur.at/wie/

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  •  odyssee80
19.5.2018  (#3)
servus alpenzell,
danke, ich habe mir gewünscht von dir mit Lesestoff versorgt zu werden emoji

die Holztragkonstruktion - das Tragskelett aus Holz ist innen nicht mehr sichtbar.
In Summe werden 4cm (Differenz zur Tiefe der Tragkonstruktion) + 3cm (zwischen der Querlattung - ist als Sparlattung ausgeführt) und 1,5cm Deckputz in Lehm aufgetragen.

Außen kommt teilweise eine Holzfassade vorgehängt und auch Lehmputz drauf.

liebe grüße von
helgA

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  •  alpenzell
  •   Gold-Award
19.5.2018  (#4)
Als Laie hätte ich mit dem Lehmputz außen meine Probleme. Das klappt ja eigentlich nur, wenn da kein Regen dran kommt. 
Der grundsätzliche Aufbau funktioniert sicher, da diffusionsoffen. hab es mal in u-wert.net eingegeben. Das theoretisch max. anfallende Tauwasser (0,37kg/m²) im Außenputz würde innerhalb von max. 6 Tagen wieder austrocknen. Das Programm kann aber nicht die Eigenschaften von Stroh und Lehm berücksichtigen. Wenn du auf keinen Fall Tauwasserausfall haben möchtest, dann kann ja unter die Sparlattung noch eine Dampfbremse rein.
Hatte auch mit einem Strohballenhaus geliebäugelt, mich dann aber dagegen entschieden. @2moose hat mit Strohballen gebaut, da bist du aber vom Aufbau noch nachhaltiger unterwegs.

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  •  odyssee80
19.5.2018  (#5)
sobald ich den Aufbau außen habe (Detail Übergang Holzfassade und Lehmputz) melde ich mich wieder.
Interessant wird auch die Installationsebene - da frag ich auch noch nach.

das projekt von 2moose kenne ich, ein ganz herrliches Raumkonzept mit einer großartigen Ausführung.

wir sind derzeit noch in der Angebotsphase und alle Details wollte/konnte ich noch nicht abfragen.

Liebe Grüße,
helgA

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  •  MinMax
  •   Gold-Award
19.5.2018  (#6)
brauchen Strohballenhäuser keine Dampfsperre von innen?

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  •  GeorgL
  •   Silber-Award
19.5.2018  (#7)

zitat..
alpenzell schrieb: Als Laie hätte ich mit dem Lehmputz außen meine Probleme. Das klappt ja eigentlich nur, wenn da kein Regen dran kommt. 


zitat..
MinMax schrieb: brauchen Strohballenhäuser keine Dampfsperre von innen?


Wir haben mit der Fa Natur und Lehm glaub ich hiess die, ein Forschungsprojekt bezüglich Lehm und Stroh durchgeführt. Im Zuge dessen wurde ein Bürogebäude in Tattendorf ( 2geschosser mit mindestens 300m2 nutzfläche) errichtet. Riegelwande mit Strohdämmung und aussen und innen Lehmputz. An den genauen Aufbau kann ich mich nicht mehr erinnern, ist schon ca 15 Jahre her. Dass Gebäude ist dann mehr als 10 Jahre mit aussen nur Lehmputz benutzt worden. An den neuralgischen Stellen der Tragstruktur wurden Feuchtesensoren eingebaut. Da gab es keine Auffälligkeiten. Innen fungiert wie beim Ziegelmassivbau der Putz als Dampfbremse und Luftdichte. Aussen bildete der Lehmputz die Winddichte und provisorische Wetterschutzschichte. Es war meines Wissens nie vorgesehen, die hinterlüftete Fassade solange nicht zu montieren.
Was sich aber herausgestellt hat: Lehm wird auch aussen Bombenfest. Mindestens so hart wie Kalkzementputz. Die Auswaschungen auch an der Wetterseite haben sich in Grenzen gehalten. Optisch ansprechend war das aussen aber nicht.

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  •  GeorgL
  •   Silber-Award
19.5.2018  (#8)
Hier findet man den damaligen Projektsbericht: https://www.google.at/url?sa=t&source=web&rct=j&url=https://nachhaltigwirtschaften.at/resources/hdz_pdf/endbericht_tattendorf_id2558.pdf%3Fm%3D1469659765&ved=2ahUKEwjxlYfYoZLbAhXE-6QKHQp1BHkQFjAAegQIAxAB&usg=AOvVaw0leb5yeDsSSqYhcUX3_e_R

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  •  MinMax
  •   Gold-Award
20.5.2018  (#9)
besten Dank für diese Verlinkung!

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  •  odyssee80
20.5.2018  (#10)
hallo zusammen,
vielen dank für eure Beiträge - ich werde weiter berichten.
@GeorgL - das ist ja ein wertvoller link - vielen Dank.

was war für dich außen nicht so optisch ansprechend? waren auswaschungen sichtbar? die farbe?

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  •  GeorgL
  •   Silber-Award
20.5.2018  (#11)
Der Putz war nicht eingefärbt, Die Oberfläche war uneben und teilweise hatte sie wasserablaufspuren und auswaschungen. Ich könnte mir auch Vorstellen dass eine hausübliche Fassadenlebensdauer von 30 Jahren + mit einer ungeschützten Lehmputzfassade nicht erreicht wird. Daher würde ich eine vorgehängte hinterlüftete Fassade überall  montieren. Ausgenommen eventuell hinter weit auskragenden Vordächern.

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  •  StefanP
  •   Gold-Award
20.5.2018  (#12)

zitat..
odyssee80 schrieb: mein Thema ist die dampfdichte Ebene für ein Holzhaus mit Strohdämmung und Lehmputz.


zitat..
odyssee80 schrieb: Ist dieser Aufbau ausreichend für die Dampfdichtheit?


Interessiert dich wirklich die Dampfdichtheit? Denn denn genau von der offenen Dampfdiffusion und Feuchtigkeitaufnahme profitiert der Lehmputz!
Oder meinst du die Luftdichtheit?

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