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Betonkernaktivierung

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  •  momoand
10.7. - 20.9.2015
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52
Hallo,

wir sind vor der Fertigstellung unseres Einreichplanes und überlegen nun eine Betonkernaktivierung statt des gesamten Fussbodenaufbaues im EG zu machen.
Also Heizungsrohre in die Bodenplatte - Flügelglätten - Parkett drauf.

Natürlich wird die Bodenplatte gut gedämmt. (min. 60cm Liapor)
Viel Erfahrung gibt es bei uns ja nicht mit diesem System, aber hat meiner Meinung nach doch einige Vorteile. Mehr Masse als Pufferspeicher (wir bauen Holzmassiv KLH), keinen Bodenaufbau im EG. Im OG denken wir daran eine Splitschüttung - Holzweichfaser - "trockene" Fussbodenheizung zu machen.
Damit würden wir überhaupt kein Wasser ins Haus bringen.
Zudem könnten wir das Haus im gesamten etwas niedriger bauen was auch nochmals Kosten spart.

Natürlich ist die Planung einiger Rohre etwas genauer zu machen als mit dem bei uns üblichen Fussbodenaufbau. Aber auch das sollten Funktionieren.

Das Haus wird mit 24cm Zellulose und 6cm Holzweichfaser gedämmt und bekommt eine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]. Ausrichtung des Hauses nach Süden, kein Keller, Walmdach. Sofern diese Info´s interessant sind.

Über die ein oder andere Meinung oder auch Erfahrung würde ich mich sehr freuen.
LG Andi

  •  Scholar
10.7.2015  (#1)
Ich interessiere mich auch für Betonkernaktivierung. Bei mir wäre es die Decke im Erdgeschoss. Decke darum, weil dann die Kühlfunktion besser ist und wir fast nur Holzboden haben werden. Allerdings ist es schwierig einen Installateur zu finden der es machen kann und will. Ich warte noch auf zwei Angebot diesbezüglich mal sehen...
Hast du schon einen Installateur dafür? Planst du eine Solaranlage dazu?
Mit der Dämmung solltest du Passivhauswerte erreichen oder?
Von Liapor als Dämmung lese ich hier das erste Mal. Warum das und nicht Glasschaumschotter oder XPS?

Hier noch eine "Werbung" der Betonindustrie emoji
http://www.gvtb.at/docs/energiespeicher-beton/ef_2014_energiespeicher_beton.pdf

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
10.7.2015  (#2)
ich würde auch bei einem neubau mit betonkernaktivierung arbeiten und estrich weitestgehend weglassen.

beim holzriegel spielt da halt der trittschall rein, da hilft ein estrich.

die umsetzung ist nicht so schwierig, man legt den kreis lose auf die erste mattenlage, dann kommen die eisenschlangen als abstandhalter in die zwischenräume der kreise, darauf die obere mattenlage und dann wird von oben das fbh-rohr an die obere matte gehängt; wir haben da mit drahtschlaufen gearbeitet.

man kann dann auch längere kreise mit bsplw dn20 rohr umsetzen weil ja viel platz vorhanden ist...

ich hab bei der eisenbewehrung mitgeflochten und die rohre selber verlegt, weil eisenflechter und fbh-rohr könnten konfliktpotential bieten - siehe luftflexschläuche am selben ort ...


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  •  momoand
10.7.2015  (#3)
Also wir hatten jetzt einen Termin mit einem Installateur der hier von der Kompetenz doch überzeugen konnte. Mehr sehen wir dann beim Angebot.
In der Decke ist die Aktivierung nicht möglich bei uns, diese wird nämlich Massivholz.

Was Liapor betrifft: Wir haben uns dafür entschieden da es doch ein sehr natürliches Material ist. Es hat fast den gleichen Dämmwert wie Schaumglas, ist aber noch einfacher zu verarbeiten bzw. braucht keine Verdichtung. Der Rest ist wie bei Schaumglasschotter. Unter www.liapor-ground-fit.at findest du einige Informationen darüber. Ansonsten ist Herr Reitmayer sehr hilfsbereit. Kontaktdaten kann ich dir gerne per PN zusenden.

Das mit dem Trittschall bei Holzriegel ist auch verständlich und uns bewußt. Aber wir bekommen nur die Innenwände aus HR und die Aussenwände in 10cm KLH Massivholz.
Die Decke wir sogar 16cm aus KLH werden. Darauf kommen dann ca. 10cm Split als Schüttung, Holzweichfaser als Trittschalldämmung und dann die Trockene Fussbodenheizung. Auf dieser kann dann der Parkett ebenfalls geklebt werden.

Somit hoffen wir das Thema Trittschall recht gut gelöst zu haben. Ausserdem werden wir uns genau diesen Aufbau nächste Woche ansehen.

lg andi




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  •  Chris85
10.7.2015  (#4)
@momoand - Schau mal in dein Postfach hab dir eine pn geschickt! 😉 danke

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  •  alpenzell
10.7.2015  (#5)
@momoand
baust du mehretagig oder einen Bungalow? Bei einem Bungalow kann ich mir Betonkernaktivierung gut vorstellen. Wie funktioniert das Ganze denn im Zusammenspiel Bopla und zweite Etage mit normaler FBH FBH [Fußbodenheizung]?

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  •  goofgoo
10.7.2015  (#6)
Auch wir überlegen wegen einer Bauteilaktivierung sehr intensiv. Ich habe das Thema vor einiger Zeit in folgendem Thread gepostet:

http://www.energiesparhaus.at/forum/37803_2

Nach einiger Verunsicherung lässt uns die Idee noch immer nicht ganz in Ruhe. Bei uns wäre diese Aktivierung nur in der Bodenplatte (Keller) geplant. Aufgrund der Hanglage und sehr feuchtem Lehmboden wird eine Dämmung unter der Bopla wohl nicht mit GSS möglich sein und daher wird's gezwungenermaßen (oder gibt's Alternativen?) wohl XPS werden. Also Sauberkeitsschicht-XPS-Bodenplatte.

V.a. zwei Punkte beschäftigen uns aber sehr: die Feuchtigkeitsabdichtung und der Trittschall.

Wie haltet ihr es mit der Feuchtigkeitsabdichtung (Diffusion). Drauf pfeifen weil unnötig oder ...?

An alle die eine Bopla mit Bauteilaktivierung haben - wie sind die Erfahrungen zwecks Trittschall?! Ach ja, wir bauen Ziegelmassiv...

LG Christian

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  •  Scholar
11.7.2015  (#7)

zitat..
goofgoo schrieb: Aufgrund der Hanglage und sehr feuchtem Lehmboden wird eine Dämmung unter der Bopla wohl nicht mit GSS möglich sein und daher wird's gezwungenermaßen (oder gibt's Alternativen?) wohl XPS werden.


Wer sagt, dass da GSS nicht geht? Gerade am Hang kannst du ja eine super Drainage machen. Im Energieausweis wird der GSS sowieso immer als feucht gerechnet und so dimensioniert.

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  •  goofgoo
13.7.2015  (#8)
@Scholar:
Naja, es hat noch keiner gesagt, dass es fix nicht geht. Mit einer Drainage schaut das Ganze natürlich recht gut aus, allerdings wer garantiert mir, dass die auch in 20 oder 40 Jahren noch funktioniert? Klar, Wartungsschacht zum Spülen gibt's, aber ob das ausreichend ist? Bin da persönlich recht skeptisch und mangels Fachwissen auf Profis angewiesen.

@all:
Was sind aus eurer Sicht die großen Vor- bzw. auch Nachteile einer Betonkernaktivierung? (ich habe keine Deckenkühlung vor - also quasi Betonkernaktivierung als Estrichersatz!)

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
14.7.2015  (#9)

zitat..
goofgoo schrieb: Wie haltet ihr es mit der Feuchtigkeitsabdichtung (Diffusion). Drauf pfeifen weil unnötig oder ...?

individuell, je nach bauvorhaben, tiefe, untergrund, wasserlast...

wir stehen am hügel, haben zwar bindigen boden aber eine funktionierende drainage um die bopla, glasschaumschotter als kappilarbrechende schicht...

der dampfdruck geht ja von warm nach kalt, entscheidend ist ob die bopla lange genug zeit zum austrocken hat.

die dampfbremse über einer rohdecke muß man ja nur bei neubau machen, nicht bei alten trockenen decken.

punkto trittschall ist unsere fette platte völlig ruhig. als zwischendecke ists wieder was anderes, je nach nutzung/personen/ansprüchen...

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  •  goofgoo
14.7.2015  (#10)
Dampfbremse - hallo arne!

danke für deine antwort. verstehe ich das richtig, dass du bei deinem haus im keller auch nur die bopla ohne zusätzlichen abdichtungen/aufbauten nutzt?

zu unserer situation:
1. leichte hanglage, bindiger boden: schluff, feinsandig, sehr gering kiesig, leicht tonig -> aslo schön bindiger, eher feuchter lehmboden (ideal für flächenkollektor...)
2. haus mit keller, EG und OG

jetzt gibt's natürlich die möglichkeit deines aufbaus, also drainage+GSS, hier mache ich mir einfach ein wenig sorgen wegen der andauernden funktionalität der drainage. wie sieht das ganze in 30, 40 oder 50 jahren aus?! ansonsten wäre ich von so einem aufbau voll überzeugt!

wenn ich dich richtig verstehe, würdest du also folgenden aufbau als ausreichend sehen:
-Flies
-GSS (z.B. 40cm)
-Bopla aus WU-beton 25cm mit Bauteilaktivierung, also integrierter Fußbodenheizung, flügelgeglättet
-in manchen Räumen: Fliesen/Parkettboden

trittschall wäre also wohl im keller egal, ich denke mittlerweile, dass die übertragung via wände ins EG/OG keine rolle spielt und im keller selbst auch egal ist. Siehst du das anders?!

danke für deinen input,
lieben gruß,
christian



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  •  gloitom
  •   Gold-Award
14.7.2015  (#11)

zitat..
goofgoo schrieb: Bopla aus WU-beton 25cm mit Bauteilaktivierung


Die Mindeststärke für WU-Beton-Bauteile beträgt 30 cm.
Quelle:
http://zeus.h1arch.tuwien.ac.at/tiss_img/priebernig/v05%20bauwerksabdichtung.pdf
Übrigens eine übersichtliche Zusammenfassung für Bauwerksabdichtungen.

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
14.7.2015  (#12)
bitte christian,

ja, ich 'würde' so ein neues haus anplanen.

was wir gemacht haben ist eine wohngarage (hobbywerkstatt) als zubau zum bestand, 50cm tiefergelegt.

zur drainage: ist wie bei vielem, man kann es schlecht machen oder gut. wir haben nach irgendeiner planungvorgabe gesehen daß man an den eckpunkten spülschächte setzen soll/muß.

-> anfrage beim tiefbauspezialhändler in linz; ja, gehört haben sie schon davon, wir wären aber die ersten die sowas bestellen - kamen dann aus D... emoji

dann gehört die drainage unter dem niveau bopla gelegt nicht gleichauf,

dann gehört die drainage als koffer ausgeführt, in vlies eingeschlagen damit keine feinteile den rundschotter zusetzen.

und das vielleicht wichtigste, die versickerung. nur ein tiefes loch im lehm kann da leicht zu wenig sein.

wir haben die aktivierte bopla eigentlich wie einen überdimensionierten estrich ausgeführt, schwimmende platte zwischen streifenfundamenten.

fürs wohnhaus würde sich natürlich eine tragende bopla wegen der wärmebrückenfreiheit anbieten.

zum schallschutz: wir haben in unserem haus die erfahrung gemacht, daß die liegende fette bopla völlig leise ist. unsere ziegelzwischendecke (betonrippendecke -> verlorene ziegelschalung mit aufbeton) ist dagegen der reinste resonanzkörper. wenn da bei bauarbeiten wer auf der rohdecke rumlief war das sagenhaft laut...

aber grade als zwischendecke würde mir eine aktivierte betonplatte gefallen, weil man damit beide geschoße heizen könnte - small ist beautiful ... emoji

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  •  gloitom
  •   Gold-Award
15.7.2015  (#13)

zitat..
dyarne schrieb: zur drainage: wir haben nach irgendeiner planungvorgabe gesehen daß man an den eckpunkten spülschächte setzen soll/muß.

-> anfrage beim tiefbauspezialhändler in linz; ja, gehört haben sie schon davon, wir wären aber die ersten die sowas bestellen


Uns habens auch schief angeschaut, weil wir das wollten.
Die gesamte Drainage mit Tunnelrohren und Putz-/Spülschächten hat knapp 900€ gekostet, aber für die Betonkernaktivierte Bodenplatte auf GSS war mir nichts zu teuer emoji

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  •  Scholar
15.7.2015  (#14)

zitat..
gloitom schrieb: ber für die Betonkernaktivierte Bodenplatte auf GSS war mir nichts zu teuer


Hallo gloitom,
oft wird ja angepriesen man könnte dadurch sparen (weniger Arbeitsschritte, kein Estrich, etc.). Dein Kommentar liest sich eher so als ob das Gegenteil der Fall wäre emoji
Hast du dir beides anbieten lassen und kannst einen Vergleich ziehen? Wäre super emoji

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  •  gloitom
  •   Gold-Award
15.7.2015  (#15)

zitat..
Scholar schrieb: Dein Kommentar liest sich eher so als ob das Gegenteil der Fall wäre

Das liegt an meiner Wasserphobie, wennst einmal Wasser im Haus hattest, willst es im neuen nicht mehr emoji

Ich habe mir keinen Estrich anbieten lassen, hätte vermutlich nur für das Kellergeschoß keinen Sinn gemacht. Geflügelte Bodenplatte mit Fliesen & Parkett belegt, Wände selbst gespachtelt und gemalt. Da haben wir schon drinnen gewohnt, bevor überhaupt der Estrich in den anderen Geschoßen fertig war.
Hätte jetzt keinen Vorteil gesehen einen Estrich zu machen, dafür braucht man ja auch wieder eine Matte um die FBH FBH [Fußbodenheizung] zu befestigen und den Estrich. Flügelglätten hat nur die Maschinenmiete gekostet, also gegenüber einem anderen Aufbau vernachlässigbar.

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  •  Scholar
15.7.2015  (#16)
Und wie war der Aufwand mit den weiteren Leitungen in der Bodenplatte (Strom, Wasser, Netzwerk)? Oder hast du das anderes gelöst?
Und wie "eben" ist die Bodenplatte geworden - auch da keine Schwierigkeiten?

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  •  gloitom
  •   Gold-Award
15.7.2015  (#17)

zitat..
Scholar schrieb: Und wie war der Aufwand mit den weiteren Leitungen in der Bodenplatte

Es gab nur Abwasserleitungen durch die Bodenplatte, da muss man natürlich die genaue Position kennen. Strom & Netzwerk wurde in die Decke darüber verlegt. Wasserleitung auf die Decke und durch gebohrt.

zitat..
Scholar schrieb: Und wie "eben" ist die Bodenplatte geworden - auch da keine Schwierigkeiten?

Kommt auf die Gewissenhaftigkeit beim Betonieren an. Wir waren an diesem Tag leider nur zu Zweit und das war ein wenig stressig, als 1/2m³ Beton zu wenig war und auf der anderen Seite schon angezogen hat. Bin normalerweise schon pingelig, aber konnte nichts bemängeln...

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  •  goofgoo
15.7.2015  (#18)
Hatten heute ein Treffen mit dem Statiker und Bodengutachter -> bei uns sind zusätzliche Gründungsmaßnahmen, sprich ausbetonierte Baggerschlitze unterhalb der Bopla notwendig, weshalb sich die Möglichkeit der aktivierten Bodenplatte erübrigt hat (Kältebrücken!!).

LG Christian

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  •  bautech
  •   Gold-Award
16.7.2015  (#19)
Isokörbe sind bekannt? - Und wenn der Statiker dabei Sorgen hat solltest zumindest an ne Wärmebrückenminimierung (XPS / GSS / Liapor) denken... dann spricht imho wieder nix gegen ne aktivierte BoPla...

ng

bautech

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  •  goofgoo
16.7.2015  (#20)
@bautech
Wie meinst du das mit der Wärmebrückenminimierung im Detail? Isokörbe werde ich anfragen - danke für den Tipp!

LG Christian

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  •  goofgoo
17.7.2015  (#21)
@bautech - könnte es nicht auch ohne isokörbe gehen?
also baggerschlitze ausbetonieren, sauberkeitsschicht, xps-dämmung anbringen und im bereich der baggerschlitze xps-platten auf die stäbe durchstecken und dann die bodenplatte betonieren?!

LG Christian

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