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Anzahlung an Baumeister für Einfamilienhaus

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  •  hebotz
28.4. - 21.5.2020
29 Antworten | 18 Autoren 29
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Für ein 150m2 großes Einfamilienhaus habe ich ein Rohbauangebot vom Baumeister um 200.000€.

Von den Kosten ist das Angebot für mich in Ordnung, allerdings möchte der Baumeister bereits vor Baubeginn, also bei Vertragsunterzeichnung eine Anzahlung von 25.000€
Das ist viel Geld und bei wirtschaftlich schweren Zeiten sehr riskant. Wenn die Firma bis Baubeginn (da es noch keinen Einreichplan gibt, kann das auch noch locker 4-5 Monate dauern) insolvent wird, ist mein Geld weg.

Nun wollte ich euch fragen ob eine Anzahlung üblich ist oder man unbedingt auf Bezahlung nach fertiger Leistung pochen sollte.

  •  Pandur8
28.4.2020  (#1)
Hallo,

wir haben es so geregelt, dass wir eine Anzahlung nach erfolgter Baubewilligung zahlen (dafür aber auch wieder einiges an Rabatt bekommen). Wir haben uns zur Absicherung auch noch ein KSV-Rating geholt um die Bonität der Baufirma zu prüfen.

Vor Erteilung der Baubewilligung würde ich allerdings auch keine Anzahlung leisten wollen.

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  •  Beachflyer77
  •   Silber-Award
28.4.2020  (#2)
Also 25.000 Anzahlung bei Vertagsunterzeichnung sind 12,5% und finde ich etwas viel. Allerdings ist auch eine Frage was den der Baumeister für dich macht. Einreichplanung? Bauführer?

Es fallen für Ihn auch vor Baubeginn Kosten an. Vielleicht könnt Ihr im Bauvertrag ja einen Zahlungsplan integrieren. Habt Ihr einen Fixpreis oder Regie ?.

Wir haben z.B. eine Anzahlung gemacht die die ganzen Kosten betreffend Einreichung abgedeckt haben und machen jetzt weitere Zahlungen nach Baufortschritt/Zahlungsplan

Ich habe aber auch schon gehört, dass seitens des GU eine Bankgarantie verlangt wird. solange es die nicht gibt gibts keine Leistung

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  •  rabaum
  •   Gold-Award
28.4.2020  (#3)

zitat..
hebotz schrieb: bei Vertragsunterzeichnung eine Anzahlung von 25.000€

Meine Meinung bzw. Empfehlung => niemals.

Zahlungsplan abgestimmt auf den Baufortschritt vereinbaren.
zB Bodenplatte fertig, 40k kommen zur Auszahlung.

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  •  hebotz
28.4.2020  (#4)
das KSV rating ist derzeit wohl nicht aussagekräftig, wer weiß was in den nächsten Monaten alles noch passiert.

das Angebot ist ein Pauschalangebot (darf also nicht mehr teurer werden?)

im Angebot gibt es auch einen Zahlungsplan, der wie folgt aussieht:

25.000€ bei Vertragsunterzeichnung
32.000€ bei Fertigstellung der Bodenplatte
42.000€ bei Fertigstellung der Decke im EG
56.000€ bei Fertigstellung der Decke im OG
40.000€ bei Fertigstellung des Dachs
 5.000€ bei Übergabe

Ich verstehe natürlich, dass der Baumeister auch Kosten hat, aber ich möchte eigentlich nur für erbrachte Leistungen zahlen und nicht gutgläubig in wirtschaftlich risikoreichen Zeiten im Vorhinein zahlen. In den Angeboten, die ich von anderen Baufirmen habe ist das auch so beschrieben. Die sind zwar um 3-5.000€ teurer, allerdings wäre es mir der Aufpreis auf die Gesamtsumme wert, wenn ich dadurch die Sicherheit habe, dass mein Geld nicht plötzlich futsch sein könnte.

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  •  Beachflyer77
  •   Silber-Award
28.4.2020  (#5)

zitat..
hebotz schrieb: 25.000€ bei Vertragsunterzeichnung
32.000€ bei Fertigstellung der Bodenplatte
42.000€ bei Fertigstellung der Decke im EG
56.000€ bei Fertigstellung der Decke im OG
40.000€ bei Fertigstellung des Dachs
 5.000€ bei Übergabe

 Ich würde auf jeden Fall versuchen die 25.000 und die 5.000 zu tauschen


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  •  rabaum
  •   Gold-Award
28.4.2020  (#6)

zitat..
hebotz schrieb: im Angebot gibt es auch einen Zahlungsplan, der wie folgt aussieht:

Ein Zahlungsplan ist ja nicht in Stein gemeißelt und kann durch Verhandeln geändert werden. Ich habe auch Passagen in unserem Bauwerkvertrag ändern lassen.

Wenn er gar nicht runter geht bei Vertragsunterzeichnung, dann mach 5k zur Güte, aber erst als Plan B. Reingehen würde ich damit, dass eine Firma bei Vertragsunterzeichnung kaum oder keine Vorleistung erbracht hat. Sonst mach ev. auch nach Baustelleneinrichtung eine kleine Zahlung.

Die 5k bei Übergabe sind auch eher lächerlich. Was hast du dann noch für ein Druckmittel, wenn am Ende eine große Sache auftaucht? Das ist ja eher in Größenordnung eines Haftungsrücklass. Damit du etwas in der Hand hast sollten um die 30k bei der Schlussrechnung offen sein.


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  •  Pandur8
28.4.2020  (#7)

zitat..
hebotz schrieb:
das Angebot ist ein Pauschalangebot (darf also nicht mehr teurer werden?)

 Auch das kann man so nicht sagen - kommt drauf ob es ein Fixpreis, Festpreis, eine echte oder unechte Pauschale ist. Es gab dazu hier schon eine Erklärung: https://www.energiesparhaus.at/forum-zwei-begriffe/44600 


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  •  OneRocket
  •   Silber-Award
28.4.2020  (#8)

zitat..
rabaum schrieb: Meine Meinung bzw. Empfehlung => niemals.

 Stimme voll und ganz zu! Keine der von uns angefragten Baufirmen hat eine Anzahlung verlangt. Zahlungsplan nach tatsächlich erfolgtem Baufortschritt - so haben wir das auch mit der von uns beauftragten Baufirma gemacht.

Eine Baufirma muss sowas vorfinanzieren können... sonst ist sie eh nicht mehr ganz liquide... und dann besser Finger weg!

Anzahlungen gab es nur beim Elektriker. Einzelunternehmer, hoher Materialaufwand, etc. da ließen wir uns auf 3.000 Euro Anzahlung ein. Sonst bei keinem einzigen Gewerk; und das wurde auch von fast keinem Gewerk verlangt.

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  •  hebotz
28.4.2020  (#9)

zitat..
rabaum schrieb: Ein Zahlungsplan ist ja nicht in Stein gemeißelt und kann durch Verhandeln geändert werden. Ich habe auch Passagen in unserem Bauwerkvertrag ändern lassen.

sobald ich das Angebot unterschreibe ist er in Stein gemeißelt. Deswegen auch die Frage ob das üblich ist.
Nachdem die Tendenz hier zu NICHT ZAHLEN geht, hier einmal die Frage welche Teilzahlungen sind realistisch:

x% Bei Fertigstellung der Bodenplatte
y% bei Fertigstellung der EG Decke
z% bei Fertigstellung der OG Decke
xx% bei Fertigstellung des Dachs

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  •  rabaum
  •   Gold-Award
28.4.2020  (#10)

zitat..
hebotz schrieb: sobald ich das Angebot unterschreibe ist er in Stein gemeißelt.

Ja eh, nur wer zwingt dich, ein Angebot zu unterzeichnen, dem du nicht vollinhaltlich zustimmst. emoji

Solange nicht unterzeichnet, ist es unverbindlich für dich und man kann über alles reden. Wenn man nicht zusammenkommt, dann halt nicht. All das unterliegt dem Verhandlungsgeschick.

Bei uns war es von der Größenordnung so:
1. TR mit 60k bei Fertigstellung BoPla
2. TR mit 60k bei Decke fertig betoniert (Bungalow)
SR mit 50k bei gemeinsamer Abnahme


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  •  chrismo
  •   Gold-Award
28.4.2020  (#11)
Bei uns war es 30% bei Baubeginn, 45% nach Baufortschritt (aufgeteilt auf zwei Tranchen) und 5% nach Abnahme.

Muss aber dazu sagen, dass das nur Material und ein paar Pauschalen für Baustelleneinrichtung usw. inkludiert hat.  Arbeit war da nicht dabei und wurde nach Regiestunden abgerechnet.


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  •  austriansales
  •   Gold-Award
28.4.2020  (#12)
Aktuell vielleicht etwas mit Risiko behaftet. Als letzte Konsequenz, wenn gar nicht von der Anzahlung in der Höhe abgewichen wird, würde ich mir für die Anzahlung einen Rabatt aushandeln (Bsp.: 3 % auf die Anzahlung)

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  •  ap99
  •   Gold-Award
28.4.2020  (#13)
Wenn du mit der Firma bauen willst und die Anzahlung unverhandelbar ist, dann umgekehrt eine Bankgarantie in der selben Höhe verlangen (und wie immer die Hausbank/finanzierende Bank die Baufirma checken lassen ... und die Bankgarantie auch checken lassen).

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  •  querty
  •   Gold-Award
28.4.2020  (#14)

zitat..
Beachflyer77 schrieb: Ich würde auf jeden Fall versuchen die 25.000 und die 5.000 zu tauschen

Sehr guter Vorschlag, würde ich auch machen!
Hast du auch noch andere Angebote oder gibt es Gründe warum du genau mit diesem BM bauen möchtest? Würde auch nachfragen, welchen Gegenwert du seiner Meinung nach für diese Summe bekommst, Rabatt wäre ich aber heikel weil der hilft dir garnix wenn es wirklich so kommen sollte dass die Baufirma in Probleme schlittert.


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  •  hebotz
28.4.2020  (#15)
ich habe 3 Angebote:
Angebote 1: 200.000€ mit Anzahlung
Angebot 2: 205.000€ und Angebot 3: 204.000€ Bezahlung in Teilrechnungen nach getaner Arbeit

Ich denke ich werde das Angebot nur dann annehmen, wenn es keine Anzahlung gibt. Ich kann Nachts nicht einschlafen, wenn ich ständig Sorgen haben muss, meinen Haustraum aufgrund einer möglichen Insolvenz der Baufirma nicht zu verwirklichen.

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  •  taliesin
28.4.2020  (#16)

zitat..
hebotz schrieb: meinen Haustraum aufgrund einer möglichen Insolvenz der Baufirma nicht zu verwirklichen


Naja, wenn 25k den Unterschied zwischen Sein und Nicht-Sein ausmachen, würde ich die Finanzierung nochmal prüfen, das sind zwischen 5% und 8% der Bausumme!
Aber ich würde die Anzahlung auch vermeiden. Der Vorschlag von ap99 mit der Bankgarantie ist sicher sinnvoll, vermutlich verschwindet die Anzahlung dann von alleine emoji

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  •  Suffi
28.4.2020  (#17)
Wir haben bei unseren Vertrag 10% anzahlung bei Baubeginn stehen gehabt.
Finde ich persönlich in Ordnung. Die Baufirma fängt an und du hast ja mindestens eine Woche Zeit zu zahlen da geht auf der Baustelle schon was. Außerdem wurde der einreichplan von der Baufirma gemacht.

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  •  Beachflyer77
  •   Silber-Award
28.4.2020  (#18)

zitat..
hebotz schrieb: Ich kann Nachts nicht einschlafen, wenn ich ständig Sorgen haben muss, meinen Haustraum aufgrund einer möglichen Insolvenz der Baufirma nicht zu verwirklichen.

Wenn du so wenig Vertrauen in die Baufirma hast musst eine andere nehmen. Wer sagt sie dass sie anständig arbeiten? Wer sagt sie dass der Gesamtpreis hält? Es gibt immer einen Punkt der die Verantwortung und Kosten den Bauherrn zuweist  Baugrundrisiko wäre  so einer ohne deine  Vertrag zu keñnen

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  •  hektor
28.4.2020  (#19)
Wie macht ihr es mit den Skonto? Die Baufirmen rechnen diesen schon beim Angebot an Stelle des Rabatts mit ein. Nach meinen Verständnis nach kommt dieser jedoch erst bei der Überweisung innerhalb einer Frist zur Geltung. Was die Frist anbelangt, - wäre es nicht sinnvoll den  Zeitraum auf 12 Tage zu erhöhen?

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  •  austriansales
  •   Gold-Award
29.4.2020  (#20)

zitat..
hektor schrieb: Was die Frist anbelangt, - wäre es nicht sinnvoll den  Zeitraum auf 12 Tage zu erhöhen?

 mit welcher Begründung aus Sicht der Firma? Du bekommst ja gerade deswegen das ganze billiger weilst rasch zahlst und die Baufirma schneller das Geld hat. 

OT:
Bei den Verhandlungen war meine klassische Vorgehensweise die ganz gut funktioniert hat:
- zuerst immer Rabatt generell aushandeln
- dann Skonto aushandeln, die Firmen rechnen ohnehin damit, dass du auch noch Skonto haben willst
- Dinge dazu handeln die dir was bringen, der Baufirma umgekehrt aber vielleicht nicht viel kosten


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  •  chrismo
  •   Gold-Award
29.4.2020  (#21)

zitat..
hektor schrieb: Wie macht ihr es mit den Skonto? Die Baufirmen rechnen diesen schon beim Angebot an Stelle des Rabatts mit ein.


Ob die Baufirma das Rabatt oder Skonto nennt ist relativ egal für dich. Theoretisch könntest natürlich auf die Zahlung vergessen und dann um Skonto umfallen, aber uns ist das bei wahrscheinlich über 100 Rechnungen nie passiert. Man sollte so oder so Ordnung bei den Rechnungen halten und Überweisungen so früh als möglich machen. Dann ist auch egal ob Zahlungsziell für Skonto 7, 10 oder 12 Tage sind.

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