Reboundeffekt bei Sanierung

Vorbildlich saniert und trotzdem praktisch keine Einsparung?

Dies tritt leider in vielen Fällen tatsächlich auf. Noch öfter fällt die Einsparung viel geringer aus als erwartet - Einsparungsziel nicht erreicht!. Wissenschaftlich betrachtet spricht man dann vom "Rebound-Effekt". Hier finden Sie Beispiele für die Ursachen und Tipps, wie Sie diesen Effekt bei Ihrer Sanierung vermeiden können.

Heizsystem-Sanierung

Sind Sie von Einzelöfen auf ein Zentralheizungssystem umgestiegen? Natürlich ist ihr neues Heizungssystem effizienter, aber es sind auch alle Zimmer leichter und komfortabler zu heizen als vorher. Haben Sie vorher ein Zimmer geheizt, so sind nun ohne Aufwand mehr Zimmer zu heizen: Ihr Verbrauch kann im Vergleich zu vorher sogar höher werden!

Sanierung für Umbau des Hauses genutzt?

Sie haben mehr Zimmer nutzbar gemacht (Dachausbau, Wintergarten, Balkonverglasung) und die neue Wohnfläche nicht in die zu heizende Wohnfläche miteinberechnet? Womöglich haben Sie nachher höhere Energiekosten als vorher!

Gebäude gedämmt, Heizung nicht erneuert?

Der alte Heizkessel ist in diesem Fall um ein Vielfaches überdimensioniert. Kurze Brennerlaufzeiten, und Teillastbetrieb haben einen sehr schlechten Nutzungsgrad zur Folge, außerdem wird die Lebensdauer verkürzt.

Heizkostenabrechnung über tatsächlichen Verbrauch?

Je genauer Sie ihren Verbrauch auf ihrer Heizkostenabrechnung ablesen können, umso sensibler werden Sie bei ihren Heizgewohnheiten. Speziell in Mehrfamilienhäusern machen Fixbeträge oder Quadratmeterabrechnung (auch Ihre Nachbarn) verschwenderisch.

Die Sanierung soll auch eine Komfortsteigerung zur Folge haben, aber...

Vollbeheizung aller Räume, höhere Temperaturen und automatische Temperaturregelung führen oft zu einem Mehrverbrauch gegenüber dem unsanierten Zustand, insbesondere bei Haushalten, in denen vor der Sanierung sparsam und bewusst geheizt wurde.

Allgemeine Richtlinien:

Je schlechter der Zustand des zu sanierenden Hauses umso höher ist der zu erwartende Reboundeffekt. Die Berechnungen lassen oft die Erwartung zu hoch ausfallen, weil die Zahlen die vielen Begleitumstände nicht erfassen können. So sind die Erwartung trotz genauer und richtiger Berechnung oft deutlich höher als Ergebnis.

Berücksichtigen Sie also die Begleitumstände der Sanierung!

Wieviel Mehr-Komfort gönne ich mir? Seien Sie sich bewusst, dass Sie den Energieverbrauch viel mehr beinflussen können als Sie denken.
Wird die Wohnnutzfläche signifikant größer?
Kann ich mein Heizverhalten von meiner Heizkostenabrechnung ablesen? (Keine Fixkostenabrechnung)