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·gelöst· beste Reihenfolge bei Einreichplanung, Ausschreibung, Entwurf ?

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  •  BirnbauMax
27.4. - 17.6.2025
9 Antworten | 7 Autoren 9
9
Liebe Forumsmitglieder,

wie ihr vielleicht schon aus meinem Grundriss-Thread kennt , sind wir aktuell mitten in der Planungsphase für unser Einfamilienhaus.

https://www.energiesparhaus.at/forum-einseitig-gekoppeltes-efh-in-wien-mit-flexibler-nutzung-pv-fassade/82542

Mein ursprünglicher Plan war, aus dem Entwurf direkt einen Einreichplan erstellen zu lassen und damit dann mehrere Baumeister bzw. Generalunternehmer (GU) anzufragen. Ich hatte mir davon vergleichbare Angebote und mehr Verbindlichkeit in den Rückmeldungen erhofft.

Ich würde gerne die geschlossene Gebäudehülle (Rohbau inkl. Fenster & Dach) aus einer Hand beziehen – also z. B. von einem GU oder einem Rohbaumeister – und den Innenausbau (Putz, Estrich, Elektro, Heizung/Sanitär etc.) separat an Bestbieter vergeben.

Jetzt tauchen allerdings einige grundlegende Fragen auf, die direkte Auswirkungen auf die Einreichplanung hätten:

  • Flachdach vs. Pfettendach: Könnte man sich mit einem Flachdach signifikant Kosten sparen?
  • Keller kleiner als EG: Macht es Sinn, den Keller kleiner zu machen, um beim Aushub und Material zu sparen – oder wird dadurch die EG-Decke/Abdichtung unnötig kompliziert und teurer?
  • Wandaufbau: Monolithisch oder mit WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] – was ist langfristig (auch wirtschaftlich) sinnvoller?
  • Eckfenster: Sind diese spürbar teurer als Standardfenster? Gibt’s da echte Probleme mit Wärmebrücken? Oder lieber auf gemauerte Ecken + Standardfenster setzen?


Je nachdem, wen man fragt, bekommt man total unterschiedliche Antworten – klarerweise abhängig von der jeweiligen Fachrichtung oder auch der eigenen Wertschöpfung.

Daher stelle ich mir die Frage:

Wäre ein Architekt sinnvoll? Einer, der all diese Fragen abwägt, die Einreichung macht und auch bei Ausschreibung/Vergabe unterstützt?

Erste Angebote von Architekten sind leider ziemlich teuer. Für unser Projekt (keine große Extrawürschte, eher funktional & kompakt) wirkt das fast overkill.

Oder alternativ ein erfahrener, neutraler Baumeister, der sich auf Einreichplanungen und Baubegleitung spezialisiert hat – gibt’s sowas?

Dazu kommt auch noch:
Für die Einreichung muss ja bereits das Heizsystem festgelegt sein. Ohne Heizlast-Berechnung ist das aber schwierig – und diese bekommt man erst mit dem Energieausweis, den man wiederum meist erst im Zuge der Einreichplanung macht.
Ob RGK RGK [Ringgrabenkollektor], Tiefenbohrung oder LWP LWP [Luftwärmepumpe] – das hängt ja alles davon ab.

Die meisten Baumeister die ich bislang mit meinem Entwurfsplan kontaktiert habe:
  • Planen nicht selbst (v. a. nicht in Wien),
  • wollen erst nach Einreichung ein Angebot legen,
  • sind aktuell voll ausgelastet.


Was denkt ihr:
  • Sollte ich jetzt schon mit dem Entwurfsplan Angebote einholen?
  • Oder erst Einreichplan fertig machen lassen und dann mit funktionaler Leistungsbeschreibung ausschreiben (ggf. mit Architekt oder neutralem Baumeister)?
  • Oder seht ihr eine ganz andere, bessere Reihenfolge?

Wie seid ihr das selbst angegangen?

Ich bin für alle Tipps, Erfahrungsberichte oder Empfehlungen dankbar!

Liebe Grüße,
BirnbauMax

  •  christoph1703
27.4.2025  (#1)

zitat..
Macht es Sinn, den Keller kleiner zu machen, um beim Aushub und Material zu sparen

Nein, den Grund hast du eh schon erkannt.


zitat..
Monolithisch oder mit WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] – was ist langfristig (auch wirtschaftlich) sinnvoller?

Wir haben selber Holzriegel, also keine Erfahrung mit Massiv, aber nach meinen Recherchen scheint WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] einige Vorteile zu haben, darunter die einfachere Vermeidung von Wärmebrücken und die Speichermasse.


zitat..
Sind diese spürbar teurer als Standardfenster?

Ja.


zitat..
BirnbauMax schrieb: Für die Einreichung muss ja bereits das Heizsystem festgelegt sein. Ohne Heizlast-Berechnung ist das aber schwierig – und diese bekommt man erst mit dem Energieausweis, den man wiederum meist erst im Zuge der Einreichplanung macht.

Die Lösung: Heizlast selber berechnen. Das ist im Groben keine Hexerei. Und mit dieser groben Abschätzung solltest du zumindest die Art der Heizung festlegen können.


zitat..
Sollte ich jetzt schon mit dem Entwurfsplan Angebote einholen?

Wir haben das gemacht. Die Einreichung haben wir dann über die Baufirma beauftragt. Eventuell ergeben sich im Zuge der Einreichplanung im Gespräch mit dem BM noch kleine Änderungen.


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  •  prich
28.4.2025  (#2)
Wir sind mit der eigenen (sehr detailierten) Entwurfsplanung zu den Baumeistern gegangen für ein Angebot: Baumeister+Zimmerei. Anhand dessen haben wir dann die Baufirma gewählt. Die Baufirma die es dann geworden ist hat auch die Einreichplanung+EAWEAW [Energieausweis]+Beschreibung gemacht, auch hier ändert sich noch so manches was dann natürlich vom Angebot abweicht, aber das wirds immer geben und hättest bei jeder Baufirma. Mit dem Vorgehen waren wir sehr zufrieden.

-Eckfenster sind cool aber teuer, Schalung/Rohbauausführung und das Fenster selbst.
-Wir haben uns wegen der möglichen Komplikationen mit WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] und Holz für den 50er Ziegel entschieden, würd ich aber bei deinem Vorhaben nicht tun sondern eher schauen aus der selben Grundfläche etwas mehr Wfl. zu generieren.
-Wir haben aus Kostengründen keinen Keller, hätten wir einen gemacht hätten wir vollunterkellert. Auch hier gilt da selbe wie oben, bei deiner Grundstücksgröe würde ich auf jeden Fall einen Keller machen.
-Die Heizlast wird mit ziemlicher Sicherheit deutlich kleiner 5kW sein, Heizsystem... best guess.
Bei deiner Kubatur spielt der Dämmwert keine übertrieben große Rolle um ehrlich zu sein, normaler Standard ist sicher ausreichend.
-Je nach GU ist der Aufschlag bei den Fenstern sehr hoch das macht kaum einer selbst, daher würd ich mir das nochmal überlegen. Rohbau, Dachdeckung und vorallem Dachstuhl gibt es meist aus einer Hand. Ansonsten gilt für die Eindeckung das selbe wie für die Fenster.
-Welchen Ausenwandtyp du möchtest und ob du einen Keller willst oder nicht, bzw. wie die generelle Ausführung sein sollte, musst du für das Einholen der Angebote aber auf jeden Fall wissen.
 
LG


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  •  tempo85
  •   Bronze-Award
28.4.2025  (#3)

zitat..
Wandaufbau: Monolithisch oder mit WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] [Wärmedämmverbundsystem] – was ist langfristig (auch wirtschaftlich) sinnvoller?

Monolithisch ist was Wärmebrücken betrifft aufwendiger aber machbar (Eigeninitiative).
Spätestens beim Putz ist Monolithisch eher unmöglich bzw. Gegeben den Strom schwimmen. Bzw. wird es normalerweise eher halb Monolithisch.

WDVS ist was das betrifft für den Hausbau sicher das einfachste und billigste.


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  •  BirnbauMax
17.6.2025 17:30  (#4)
Danke für eure Inputs!
ich habe schon ein paar Antworten gefunden:

zitat..
Flachdach vs. Pfettendach: Könnte man sich mit einem Flachdach signifikant Kosten sparen?

Ja ist günstiger, weil der BM auch gleich das Flachdach betonieren kann - viele machen dann die Schwarzdeckerarbeiten auch selbst


zitat..
Keller kleiner als EG: Macht es Sinn, den Keller kleiner zu machen, um beim Aushub und Material zu sparen – oder wird dadurch die EG-Decke/Abdichtung unnötig kompliziert und teurer?

wir haben uns nun für eine Vollunterkellerung entschieden. Wäre, wenn nur geringfügig teurer, aber dafür fehlt einiges an Fläche.


zitat..
Wandaufbau: Monolithisch oder mit WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] – was ist langfristig (auch wirtschaftlich) sinnvoller?

Bislang ist 25cm + WDVS in den Angeboten günstiger. Das EPS dann selbst
kleben - lässt sich damit ggf. auch einiges sparen, wenn ich die Zeit dann dafür habe.

zitat..
Eckfenster: Sind diese spürbar teurer als Standardfenster? Gibt’s da echte Probleme mit Wärmebrücken? Oder lieber auf gemauerte Ecken + Standardfenster setzen?

Lt. den Angeboten von den Fenster firmen haben nur kleine Aufpreise für die Eckverbinder der Standardfenster. Der Unterzug ist etwas aufwändiger - etwa ~800€ pro Ecke zusätzlich, dafür für die Zukunft flexibler.


zitat..
prich schrieb: -Welchen Ausenwandtyp du möchtest und ob du einen Keller willst oder nicht, bzw. wie die generelle Ausführung sein sollte, musst du für das Einholen der Angebote aber auf jeden Fall wissen.

ich habe noch ohne Klarheit über die Kellerabdichtung und Ausführung einige Angebote eingeholt und mir die jeweiligen Meinungen der Baumeister angehört - sehr viele unterschiedliche Meinungen, aber letztendlich kann ich mir meine Realität bilden^^




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  •  Panorama
  •   Bronze-Award
17.6.2025 20:21  (#5)
Ich würde mich grundsätzlich von deinem Ansatz: "Was ist billiger, Flachdach oder Pfettendach, Teilunterkellerung oder Vollunterkellerung, WDVS oder massiv?, verabschieden.

Es geht um ein Haus! Also eine Geldanlage in der man wohnen kann. D.h. am Ende sollte etwas dabei herauskommen, mit dem man die nächsten 50 Jahre glücklich ist und - das man irgendwann einmal, wenn sich die Lebensumstände geändert haben - zu einem guten Preis veräußern kann.

Ich habe mit einem Architekt einen Entwurf gemacht und nach der Genehmigung auf eigene Faust Angebote eingeholt. Das hat gut funktioniert - gehört auch Glück dazu, gute Firmen zu finden. Verstehe nicht ganz, weshalb du jetzt schon Angebote einholen möchtest.
Habe alle Gewerke einzeln vergeben. Mit guten Firmen lassen sich die Gewerke gut aufeinander abstimmen.

Zusätzlich einen Architekten/Bauingeneur mit der Überwachung beauftragen.

WDVS: Nach meiner Meinung nur etwas für die nachträgliche energetische Sanierung. Im Neubau sollte man sich das nicht antun. Das Argument mit dem Wohnraumverlust, ist im Einfamilienhausbereich m.E. zu vernachlässigen.

Zum Thema Kosten und Schulden: Man sollte das nicht zu sehr aus der aktuellen Situation heraus betrachten. Aktuell kommt dir alles wahnsinnig teuer vor und objektiv betrachtet, ist das auch so. Aber wie oben erwähnt, geht es nicht um eine Konsumausgabe wie Auto oder Urlaub, sondern um eine Geldanlage. Häuser steigen über die Jahre im Wert (im Wesentlichen aufgrund der Inflation) und dadurch relativieren sich die "hohen" Kosten relativ schnell. 

Aktuell verschulden sich die europäischen Staaten aufgrund ihres Nachholbedarfs im Rüstungsbereich. Das wird in den kommenden Jahren zu einer verlässlich hohen Inflation führen und euch dabei helfen, euer Traumhaus abzubezahlen. Lieber die Tilgung über einen längeren Zeitraum strecken, als bei der Ausführungsqualität zu sparen.




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  •  BirnbauMax
17.6.2025 20:55  (#6)

zitat..
Panorama schrieb: Es geht um ein Haus! Also eine Geldanlage in der man wohnen kann.

Da geb ich durch durchaus recht! Ich möchte auch nicht billig bauen, sondern günstig. 
Ich habe nicht vor, das Haus wieder zu verkaufen, zumindest nicht in meinem derzeitigen Horizont, daher sehe ich es als Ort, in dem ich mich wohlfühlen möchte. 
Es muss dafür leistbar sein und auch wenn ich einen Kredit mit langer Laufzeit nehme, ist solch eine Belastung nicht unerheblich. 

Ich hätte auch gerne die bestmögliche Ausstattung nach Stand der Technik, aber z.B. bei WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] vs Monolith sehe ich einfach zu wenige Vorteile als dass es mir die Kostendifferenz wert wäre.
Ebenso bei GSS unter der Bodenplatte - hört sich super an, bis ich dann mal gelesen habe, was das kosten soll gegenüber XPS TOP50

 

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Hallo BirnbauMax,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: [Gelöst] beste Reihenfolge bei Einreichplanung, Ausschreibung, Entwurf ?

  •  kernoel
  •   Gold-Award
17.6.2025 21:34  (#7)
Budget passt eh zum Plan?
Habe schon unzählige, tw. teuer bezahlte Einreichpläne gesehen die nie umgesetzt wurden.
EInreichplan soll die ausführende Firma machen.  

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  •  tomarse
17.6.2025 22:15  (#8)
Also ich seh ein Haus nicht als Anlage. Erstens mal tut man sich das im Normalfall nicht ansls Anlage, sondern um seinen Traum zu erfüllen, und zweitens, wenn irgendwas im Wert steigt, dann ist das ggf. das Grundstück. Nicht das Haus. Das verliert Wert. 

Nicht umsonst ist ein Haus kaufen meist wirtschaftlicher als eines zu bauen, denn beim Hausverkauf kriegt man fürs Haus (+ alles, was man halt ins Grundstück investiert hat: Außenanlagen etc.) nie das, was man reingesteckt hat. Gesamt kann man idR. nur teurer verkaufen, wenn das Grundstück mehr wert geworden ist.

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  •  BirnbauMax
17.6.2025 22:16  (#9)
soweit ja - wir haben mit einem befreundeten Architekten eine Kostenkalkulation auf Basis von statistischen Einheitspreisen erstellt. Also aufgedröselt nach einem standardisiertem Leistungsverzeichnis. Bislang deckt sich dieses mit den gemittelten Angeboten gut.


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