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Einsparungspotential durch kompakte Hausform?

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  •  Zipferlak
2.4. - 30.5.2022
13 Antworten | 10 Autoren 13
13
Ich hoffe, das hier ist das richtige Subforum für meine Frage...

Mich würde interessieren, ob jemand halbwegs konkrete Vorstellungen oder - besser noch - Erfahrungswerte hat, wie groß das Einsparungspotential durch eine kompaktere Hausform prozentuell ausfallen könnte. Bei gleicher Bauweise, Wohnnutzfläche, Ausstattung, etc.

Konkret geht es darum: Wir haben ein langes, relativ schmales Grundstück, das bis vor kurzem auf beiden Längsseiten offen bebaut werden musste (Bauklasse I und II) - daher sind wir bei diesem Entwurf gelandet:


2022/20220402569103_th.png


2022/20220402441005_th.png
Also ein langes, schmales Haus mit einem "halben ersten Stock": Teilweise zwei echte Geschoße, im Süden ein hoher Raum mit Luftraum. Durch die eher ungünstige Ausrichtung erschien der Einschnitt sinnvoll, um Licht in den nördlichen Teil zu bekommen. Wohnnutzfläche ca. 125 Quadratmeter, wobei der nördliche Teil abgetrennt benutzt werden kann (hat eigenes Klo und Dusche, evtl. Platz für eine Mini-Küche).

Soweit, so gut - aber:
* Die Kostenschätzungen liegen deutlich jenseits des Budgets - unter 550 000 ist offenbar an gar nichts zu denken, da ist aber teilweise noch kein Holzboden dabei, keinesfalls eine Küche und auch keinerlei Außenanlagen und Garten-"Gestaltung"...
* Vor kurzem gab es eine Änderung des Bebauungsplans, wodurch der östliche Nachbar im Norden das Haus errichten durfte - und wodurch auch wir nun im nördlichen Teil auf dieser Seite geschlossen bauen könnten...

Nun stellt sich die Frage: Da wir dort eine gut 9 Meter breite Südfassade bauen könnten, sollte sich da eine sehr kompakte, fast würfelförmige Gebäudehülle realisieren lassen. Leider eben ohne Fenster an der Ostseite (Feuermauer), aber dafür mit viel Licht aus Süden... Aber: Kann das finanziell "die Rettung" darstellen? Also, Einsparungen von mindestens 15% bis 20% ermöglichen?

Natürlich hört man immer wieder: "Würfel ist das billigste" und das leutet auch ein: Weniger Bodenplatte, weniger Dach, in diesem Fall kürzere Leitungen von der Grundgrenze, etc. Aber es gibt wohl auch Punkte, die in die andere Richtung zeigen: Bisher wäre eine simple Tramdecke geplant, weil eh alle Schlafräume oben sind - bei einem Würfel müsste sicher eine Geschoßdecke mit ordentlicher Trittschalldämmung her, etc.

Also: Wir würde uns über eure Einschätzung des Einsparungspotentials freuen, bzw. vielleicht war ja schon jemand in einer ähnlichen Situation und hat konkrete Zahlen für uns?

Schon im Voraus vielen Dank!

  •  alpenzell
  •   Gold-Award
2.4.2022  (#1)
deine Kosten reduzieren sich , wenn sich die m², m³ reduzieren.
vielleicht entfallen höhere Kosten, weil es statisch einfacher wird. 
Aber bringt der Würfel weniger Wohnfläche?
Du hast weniger Grundfläche, Dämmmaterialien sind sicher geringer in den Kosten.
Auch das Dach wird günstiger (hast du schon angesprochen). 
Ich denke, dass du die 20% vor allem über weniger Wohnfläche erkaufen musst. 
Und vielleicht lassen sich eure Mindestanforderung im Würfel da auch mit weniger Fläche machen.

1
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  •  Sparfratz
  •   Silber-Award
2.4.2022  (#2)
Also ich geh schon davon aus, dass ein Würfel im Vergleich zu dem Plan bei gleicher m2 Zahl eine ordentlich Einsparung bringt. Und ja 15-20% sind da denk ich nicht zu viel geschätzt. 

1
  •  Maarch
  •   Silber-Award
2.4.2022  (#3)
Ich denk auch, das Haupteinsparungspotential liegt in der Reduzierung der Gesamtfläche und dann noch in der grundsätzlichen Planung: bspw. weniger Details, die vom Standardhaus abweichen, eine Treppe statt zwei, weniger dafür größere Fenster, 2 WCs statt 3, 1 ordentliches Badezimmer statt Elternbad und Kinderbad nebeneinander...
Und zuguterletzt kann man dann noch am Standard selbst drehen, wenn man will: bspw Kunststofffenster statt Holz, günstige Türen, günstige Böden, einfache Badkeramik, etc.
So, wie eure aktuelle Planung wirkt (mir gefällts sehr gut), wird letzteres nicht euer Ding.

Wir habens so gemacht vor ein paar Jahren (nochmal komplett neu mit der Planung begonnen) und deutlich gespart bzw. das Haus für unsere Finanzen leistbar gemacht, durch Reduzierung auf das für uns Wesentliche.

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  •  Sparfratz
  •   Silber-Award
2.4.2022  (#4)
Naja aber wenn man den Plan an nen Baumeister schickt für a Angebot fällt das schon allein weils eben kein "normaler" Grundriss ist deutlich teurer aus. 

Ein viereckiges Haus bauen traut sich halt schnell wer zu und hat ja auch wirklich weniger Fehlerpotential. Klar kann man mit weniger m2 auch was sparen, aber bei 125m2 wird da nicht mehr viel zu machen sein, weil sonst brauchst ja gar kein Haus mehr. Bei der Größe gibts sicher auch sowieso keine 3 Klos. 

Allein das Dach ohne Dachflächenfenster wird sicher deutlich billiger.

1
  •  Zipferlak
2.4.2022  (#5)
Danke euch allen für die schnellen Antworten!

Ein paar Anmerkungen noch:
Vielleicht hätte ich erwähnen sollen: Das ganze wäre in "ökologischer Holzbauweise" geplant - vom ursprünglichen Traum (Massivholz/Lehmputz) haben wir uns eh schon länger verabschiedet (derzeit wäre es Holzriegel gedacht, trotzdem möglichst mit Lehmputz). Aber Styropor, Mineralwolle, etc. wollen wir doch wirklich vermeiden. Kunststofffenster am liebsten auch.

zitat..
alpenzell schrieb: vielleicht entfallen höhere Kosten, weil es statisch einfacher wird.

Wegen der Statik hat sich zumindest noch keiner der Zimmerer beschwert - offenbar scheint das nicht so das Problem zu sein...?

zitat..
Maarch schrieb: So, wie eure aktuelle Planung wirkt (mir gefällts sehr gut), wird letzteres nicht euer Ding.

Kommt sehr drauf an... Zur allgemeinen Bauweise siehe oben, und einen Holzboden hätten wir schon gerne - aber sonst darf die Ausstattung ruhig einfach sein, bei der Küche beispielsweise würden wir alles über Ikea schon als Luxus einstufen... Deshalb schockieren uns die knapp 4000 Euro pro m² ja auch ziemlich - bei den Erstgesprächen hat uns jeder die 2500 bis 3500 Euro ("je nach Ausstattung") zitiert...

zitat..
Maarch schrieb: 2 WCs statt 3, 1 ordentliches Badezimmer statt Elternbad und Kinderbad nebeneinander...

zitat..
Sparfratz schrieb: aber bei 125m2 wird da nicht mehr viel zu machen sein, weil sonst brauchst ja gar kein Haus mehr.

Ja... Wir wohnen in der geplanten Besetzung derzeit auf ca. 95m²... Kind 1 ist schon teilweise ausgezogen, sollte aber schon vorübergehend wo unterkommen können; Kind 2 ist auch schon 13 - daher wollen wir jetzt kein "ganz normales" Haus mit zwei "Kinder"-Zimmern planen, die dann in ein paar Jahren eh leer stehen...
Daher der Plan mit der abtrennbaren Wohneinheit - die kann dann entweder eins der Kinder nutzen oder zur Not könnte man sie sogar vermieten.
Jedenfalls: Prinzipiell hätten wir eh in Richtung 100m² gezielt - und vielleicht kommt man da im Würfel näher hin, aber das Abtrennen wird dann evtl. komplizierter/aufwändiger...

zitat..
alpenzell schrieb: deine Kosten reduzieren sich , wenn sich die m², m³ reduzieren.

Dazu hab ich noch ein wenig gerechnet... Ein Quasi-Würfel mit 9m x 9m Grundfläche (damit sollten sich, abzüglich Wandstärke, wieder etwa 125m² ausgehen) und einer mittleren Höhe von 6,5m hätte:
Fläche Bodenplatte 81m² vs. derzeit 120m² (beides ohne Terrasse gerechnet), ähnlich natürlich bei der Dachfläche
Umfang Bodenplatte 36m vs. derzeit 55m
Oberfläche Außenwände 234m² vs. derzeit 270m²
Nur kann ich diese Zahlen anhand der Kostenschätzungen vom Baumeister/Zimmerer noch nicht in mögliche Einsparung umrechnen...

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  •  mattmein
  •   Silber-Award
3.4.2022  (#6)


zitat..
Sparfratz schrieb:

Klar kann man mit weniger m2 auch was sparen, aber bei 125m2 wird da nicht mehr viel zu machen sein, weil sonst brauchst ja gar kein Haus mehr. 


Haben einen 82m² NRF Bungalow und sind mehr als vollauf zufrieden mit unserem Haus, warum sollte man mit weniger als 125m² kein Haus bauen brauchen?

Haben mit 40cm Strohhäcksel gedämmten Holzfertigteilen gebaut, Lehmputz wird schon 4,5cm im Werk gegossen, wenn gewünscht mit Wand/Deckenheizung, so kommt auch einiges an Speichermasse zusammen. Vor Ort wird nurnoch alles montiert und der Feinputz drübergezogen. Super ökologisches System (der Wandaufbau hat einen OI3 Wert von -5!). Haben als Dänmstoffe nur Stroh und Glasschaumschotter verbaut, sogar die Fenster haben wir mit Hanfkalfaterbändern ausgestopft anstatt zu schäumen.

Haben uns den "Rohbau" hinstellen lassen und dann sehr viel selber gemacht, man kann aber natürlich auch alles über die Firma machen lassen bzw. die Gewerke selbst vergeben.


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  •  WDH
3.4.2022  (#7)

zitat..
Zipferlak schrieb:

Danke euch allen für die schnellen Antworten!

Ein paar Anmerkungen noch:
Vielleicht hätte ich erwähnen sollen: Das ganze wäre in "ökologischer Holzbauweise" geplant - vom ursprünglichen Traum (Massivholz/Lehmputz) haben wir uns eh schon länger verabschiedet (derzeit wäre es Holzriegel gedacht, trotzdem möglichst mit Lehmputz). Aber Styropor, Mineralwolle, etc. wollen wir doch wirklich vermeiden. Kunststofffenster am liebsten auch.

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alpenzell schrieb: vielleicht entfallen höhere Kosten, weil es statisch einfacher wird.
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Wegen der Statik hat sich zumindest noch keiner der Zimmerer beschwert - offenbar scheint das nicht so das Problem zu sein...?

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Maarch schrieb: So, wie eure aktuelle Planung wirkt (mir gefällts sehr gut), wird letzteres nicht euer Ding.
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Kommt sehr drauf an... Zur allgemeinen Bauweise siehe oben, und einen Holzboden hätten wir schon gerne - aber sonst darf die Ausstattung ruhig einfach sein, bei der Küche beispielsweise würden wir alles über Ikea schon als Luxus einstufen... Deshalb schockieren uns die knapp 4000 Euro pro m² ja auch ziemlich - bei den Erstgesprächen hat uns jeder die 2500 bis 3500 Euro ("je nach Ausstattung") zitiert...

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Maarch schrieb: 2 WCs statt 3, 1 ordentliches Badezimmer statt Elternbad und Kinderbad nebeneinander...
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Sparfratz schrieb: aber bei 125m2 wird da nicht mehr viel zu machen sein, weil sonst brauchst ja gar kein Haus mehr.
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Ja... Wir wohnen in der geplanten Besetzung derzeit auf ca. 95m²... Kind 1 ist schon teilweise ausgezogen, sollte aber schon vorübergehend wo unterkommen können; Kind 2 ist auch schon 13 - daher wollen wir jetzt kein "ganz normales" Haus mit zwei "Kinder"-Zimmern planen, die dann in ein paar Jahren eh leer stehen...
Daher der Plan mit der abtrennbaren Wohneinheit - die kann dann entweder eins der Kinder nutzen oder zur Not könnte man sie sogar vermieten.
Jedenfalls: Prinzipiell hätten wir eh in Richtung 100m² gezielt - und vielleicht kommt man da im Würfel näher hin, aber das Abtrennen wird dann evtl. komplizierter/aufwändiger...

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alpenzell schrieb: deine Kosten reduzieren sich , wenn sich die m², m³ reduzieren.
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Dazu hab ich noch ein wenig gerechnet... Ein Quasi-Würfel mit 9m x 9m Grundfläche (damit sollten sich, abzüglich Wandstärke, wieder etwa 125m² ausgehen) und einer mittleren Höhe von 6,5m hätte:
Fläche Bodenplatte 81m² vs. derzeit 120m² (beides ohne Terrasse gerechnet), ähnlich natürlich bei der Dachfläche
Umfang Bodenplatte 36m vs. derzeit 55m
Oberfläche Außenwände 234m² vs. derzeit 270m²
Nur kann ich diese Zahlen anhand der Kostenschätzungen vom Baumeister/Zimmerer noch nicht in mögliche Einsparung umrechnen...

4000 brutto entspricht in etwa der momentan vorherrschenden Realität 

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  •  Zipferlak
3.4.2022  (#8)

zitat..
WDH schrieb: 4000 brutto entspricht in etwa der momentan vorherrschenden Realität

Ja, sorry - da hab ich bei meinen Angaben jetzt brutto und netto vermischt: Bei den vorliegenden Schätzungen mit 550 000 bis 600 000 brutto für 125m² kämen wir ja auf bis zu 4800 pro m² brutto... Die 4000 pro m² wären also dann eigentlich netto!

Aber leider sind das jetzt pro Gewerk schon 2 bis 3 Schätzungen, also scheint auch das der momentan vorherrschenden Realität zu entsprechen... emoji


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  •  Barista
4.4.2022  (#9)
Wir haben ziemlich genau so gebaut, wie du es andenkst: quadratischer Grundriss (in unserem Fall 9,4 x 9,4), Riegelbauweise, viel Holz, auch eine massive Lehmwand und ein großer Grundofen wegen Speichermasse.
Das Konzept stammt von einem befreundeten Architekt mit Schwerpunkt auf ökologischer Bauweise. Die Überlegung war auch: kompakte Bauweise mit idealem Volumen/Oberflächen-Verhältnis.
Ein Vorteil des quadratischen Grundrisses sind wenig Gangflächen. Die separate Wohneinheit gibt es bei uns nicht.
Betreffend der Kosten kann ich dir leider nicht weiterhelfen (wir haben schon vor 30 Jahren gebaut).

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  •  Wiesi87
4.4.2022  (#10)
Haben auch eine quasi quadratische Grundfläche und das senkt die Kosten schon deutlich.
Haben 2018 130qm ohne Keller + 28qm Nebengebäude +74qm Carport und 30qm Terrasse (20qm Überdacht) für knapp 330.000 gebaut.
Das ist mit ökologischer Bauweise (Holzriegel mit Zellulose und Holzweichfaserplatte außen), Fundatherm-Schüttung unter der Bopla, Holz-Alufenster u. Türen, BSH Zwischendecke aber mit Heizestrich für mehr Speichermasse.
Unsere Summe ist ohne Einrichtung (war teilweise Geschenk meines Vaters -Tischler, teilweise vorhanden) - aber sonst komplett außen und innen fertig mit hochwertiger Ausstattung - gebürstete Massivparkettböden, hochwertiges Feinsteinzeug, Fenster/Türen/HST in Lärchenholz, Nebengebäude mit Lärchenrhombenfassade.
Einfahrstbelag fehlt auch noch (aktuell geschottert). 
Jedenfalls sparst du bei einer kompakten Hausform, massiv Hüllfläche ein, was je nach zu vergleichendem Grundriss schon locker 15-20% Ersparnis sein können - zum Beispiel zu einem länglichem Bungalow mit selber WNF.

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  •  CytochromP450
  •   Bronze-Award
18.4.2022  (#11)
Hallo, hier ein sehr ähnlicher Thread von mir damals
https://www.energiesparhaus.at/forum-kostensenkung-efh-und-effiziente-planung/40718

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  •  Zipferlak
16.5.2022  (#12)
@Barista, @Wiesi87, @CytochromP450 - danke euch allen für eure Beiträge, und entschuldigt bitte meine späte Antwort!

Eine Entscheidung, wie's mit dem Bauprojekt weitergehen soll, haben wir leider noch nicht getroffen - wir sind gerade am Überlegen, was vorne am besten hinpassen würde...

Falls oder wenn es Neuigkeiten oder Ergebnisse gibt, werde ich das jedenfalls "für die Nachwelt" hier festhalten.

1
  •  AnnaP
30.5.2022  (#13)
Ich bin gespannt wie es bei euch weiter geht, da wir auch am überlegen sind eine etwas "andere" hausform zu bauen 😅

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