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Fernsehanschluss ohne "klassische" Antennendose

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  •  hartbau
  •   Bronze-Award
12.4. - 21.4.2021
10 Antworten | 5 Autoren 10
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Hallo Baugemeinde,

heute war der Fachbetrieb des Internetanbieters da und hat mir Fernseh- und Internetsignal hergestellt.

Nachdem er auch eine Antennendose provisorisch angeklemmt hat war er über den Aufbau verwundert. Ich habe in fast jedem Raum ein Koax- und Internetkabel verlegt (ausser im WZ, da liegen zwei LAN und ein Koax). Soweit so gut. In den normalen Zimmer ist folgende Dose geplant https://www.voltking.de/Jung-MMDA4521WW-Multimediadose-Duroplast-Alpinweiss?gclid=Cj0KCQjw38-DBhDpARIsADJ3kjmEzV-1zG6WbyaV0Elfv52jzG5REsZekn9nkZ32lN9rdU5wtHi_7xYaAmEIEALw_wcB

Der Techniker sieht folgende Problem, die mein Elektriker anders sieht:
 • Koax und Lan-Kabel dürfen nicht gemeinsam verlegt werden. Beide Kabel wurden gemeinsam in ein 40mm Rohr verlegt.
 • Beim Endgerät muss eine klassische Antennendose sitzen da moderne Endgeräte das Eingangsignal stören kann (fehlende Dämpfung) und somit die anderen Teilnehmer beeinflusst
 • Radio ist nicht möglich da ich bei meiner Dose ja nur den Fernsehanschluss habe
Bei fast allen Zimmern habe ich nur eine UP-Dose bei der ich beide Kabeln in einer Dose anschließen kann (siehe Einbaudose von oben). Eine Antennendose wäre somit nicht möglich ohne auf Internet zu verzichten.

Mein Elektriker meint dazu:
 • Alles Blödsinn
 • Gedämpft bzw. gesplittet wird im Technikraum (dort wird das Signal verteilt) mit https://www.amazon.de/Spaun-HNV-UPE-MATV-Verst%C3%A4rker-blau/dp/B000KNDDAQ/?ie=UTF8&tag=wwwenergiespa-21
 • Internet wird über einen Switch verteilt.

Bei moderner Fernseh/ Internettechnik kenne ich mich gar nicht mehr aus, deshalb meine Fragen:
 • Haben die Anzahl der angeschlossenen Endgeräte einen Einfluss auf die Qualität des Signals?
 • Regelt sich der Verstärker intern auf die vorhanden Dämpfung?
 • Dürfen Internet- Koaxkabel nebeneinander verlegt werden?

  •  berhan
  •   Gold-Award
12.4.2021  (#1)

zitat..
hartbau schrieb: Mein Elektriker meint dazu:
 • Alles Blödsinn

👍

zitat..
hartbau schrieb: Haben die Anzahl der angeschlossenen Endgeräte einen Einfluss auf die Qualität des Signals?

eigentlich nicht, beim Kabelsignal muss halt der Pegel bis zum Verstärker passen, dann kann man diesen so weit anpassen bis dieser passt. Wenn kein Verstärker verbaut wurde, nimmt natürlich der Pegel mit der Anzahl der Teilnehmer ab.


zitat..
hartbau schrieb: Regelt sich der Verstärker intern auf die vorhanden Dämpfung?

Nein, muss eingestellt oder extern mit Dämpfungsgliedern gesenkt werden. Gilt jetzt für das Kabelsignal, andere Systeme haben durchaus eine Leistungsregelung verbaut (z.B. Mobilfunk).


zitat..
hartbau schrieb: Dürfen Internet- Koaxkabel nebeneinander verlegt werden?

Ja natürlich, außer die Kabel sind Schrott.




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  •  hartbau
  •   Bronze-Award
13.4.2021  (#2)
Danke für die Info. 

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  •  uhim
13.4.2021  (#3)
Es gibt anscheinend eine Norm die sagt dass LAN und Telefon / Rundfunk in eigenen Leerrohren geführt werden sollen, diese Norm ist aber zumindest in Privathaushalten nicht zwingend. Irgendwo im KNX User Forum gab es da mehr Details dazu.
Technisch denke ich nicht dass irgendwas dagegen spricht, ich werde bei mir (Sanierung) der Machbarkeit halber auch SAT und LAN von der Verteilung aus in die Räume in einem Rohr legen.

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  •  Plastik
13.4.2021  (#4)
Aus meiner Sicht könnte es nur ein Problem mit Nebensprechen (Kabel stören sich gegenseitig)
geben. Aber wenn hier ein geschirmtes Netzwerkabel verwendet wird sollte es eigentlich keine Probleme geben.

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  •  berhan
  •   Gold-Award
13.4.2021  (#5)

zitat..
uhim schrieb: Es gibt anscheinend eine Norm die sagt dass LAN und Telefon / Rundfunk in eigenen Leerrohren geführt werden sollen, diese Norm ist aber zumindest in Privathaushalten nicht zwingend.

Ich habe mir jetzt in dieser Hinsicht die OVE EN 50174 durchgelesen, konnte aber diesbezüglich nichts finden. Im Gegenteil, es wird sogar die Verwendung von unterschiedlichen Diensten im selben Kabel beschrieben und was dabei berücksichtigt werden muss.

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  •  Plastik
13.4.2021  (#6)

zitat..
berhan schrieb: Ich habe mir jetzt in dieser Hinsicht die OVE EN 50174 durchgelesen, konnte aber diesbezüglich nichts finden. Im Gegenteil, es wird sogar die Verwendung von unterschiedlichen Diensten im selben Kabel beschrieben und was dabei berücksichtigt werden muss.

Ich kann mir das auch nicht vorstellen da einige Hersteller wie Leoni Kerpen zb. ein Multimediakabel für Lan, TV und Telefon anbieten. Und es gibt auch Doppel- (Zwilling) Kabel wo Cat5 und Coax gepaart sind. Die hätten dann ja nie eine Zulassung bekommen...

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  •  ds50
  •   Silber-Award
14.4.2021  (#7)

zitat..
P hrieb: [ref]Plastik:62523#601794[/ref]Aus meiner Sicht könnte es nur ein Problem mit Nebensprechen (Kabel stören sich gegenseitig)
geben. Aber wenn hier ein geschirmtes Netzwerkabel verwendet wird sollte es eigentlich keine Probleme geben.

Ich möchte hier übrigens recht ketzerisch die Theorie (und Praxis von Netzwerktechnikern u.a. in namhaften Firmen) in den Raum werfen, daß nicht der Schirm eines Netzwerkkabels entscheidet, ob es ein Einstreuen von Signalen gibt, sondern die Qualität - sprich Enge - der Verdrillung der Adernpaare. Im Gegenteil werden bei dem im Forum so hochgejazztem Schirm eines CAT Kabels im Anschluss oft Fehler gemacht, welche die Signalqualität sogar verschlechtern können.


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  •  uhim
15.4.2021  (#8)
Hier ist die Diskussion im KNXUF mit Hinweis auf alten und neuen Stand der Norm: https://knx-user-forum.de/forum/%C3%B6ffentlicher-bereich/geb%C3%A4udetechnik-ohne-knx-eib/958077-kabel-gemeinsam-in-leerrohr-kombinationen/page5#post1639827

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  •  berhan
  •   Gold-Award
15.4.2021  (#9)

zitat..
ds50 schrieb: I[ref]ds50:62523#601920[/ref]ch möchte hier übrigens recht ketzerisch die Theorie (und Praxis von Netzwerktechnikern u.a. in namhaften Firmen) in den Raum werfen, daß nicht der Schirm eines Netzwerkkabels entscheidet, ob es ein Einstreuen von Signalen gibt, sondern die Qualität - sprich Enge - der Verdrillung der Adernpaare. Im Gegenteil werden bei dem im Forum so hochgejazztem Schirm eines CAT Kabels im Anschluss oft Fehler gemacht, welche die Signalqualität sogar verschlechtern können.


Hihi, jetzt startest du aber einen Glaubenskrieg, UTP vs STP. Bei den unsymetrischen Hochfrequenzkabeln für den Kabeltv-Bereich ist es aber einfach, die benötigen einen Schirm. Und hier ist, neben anderen Parametern, die Schirmdämpfung ausschlaggeben. Über die Gesamtbandbreite des Kabelanschlusses sollten ca. -40 dBm an der Anschlussdose anliegen, schlagen wir nochmals 10 dB drauf, sollen es von mir aus -30 dBm sein. Wenn dann gscheite Antennenkabel mit einer Schirmdämpfung von mehr als 95 dB (EN 50117-2-4 Klasse A+), z.B. WISI MK 96 A, verbaut werden, dann sollte es da keine Probleme geben.

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  •  Plastik
21.4.2021  (#10)

zitat..
ds50 schrieb: Ich möchte hier übrigens recht ketzerisch die Theorie (und Praxis von Netzwerktechnikern u.a. in namhaften Firmen) in den Raum werfen, daß nicht der Schirm eines Netzwerkkabels entscheidet, ob es ein Einstreuen von Signalen gibt, sondern die Qualität - sprich Enge - der Verdrillung der Adernpaare. Im Gegenteil werden bei dem im Forum so hochgejazztem Schirm eines CAT Kabels im Anschluss oft Fehler gemacht, welche die Signalqualität sogar verschlechtern können.

Naja der Schirm hilft schon =)  Und die "Theorie" das kürzer parallel geführte Drähte sich weniger beeinflussen würde ich eher als Physik bezeichnen und ist natürlich so.
Aber so "wissenschaftlich" hätte ich das Thema vom TE jetzt nicht verstanden.
Das ist jetzt fast schon OT OT [Off Topic].

Fazit aus meiner Sicht. Wenn gute Kabel (korrekt) verbaut sind spricht derzeit nichts gegen eine gemeinsame Leitungsführung zu einer Multimediadose.

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